Dunkel waren unsre Tage,
einer wie der andre gar
und obgleich wir es nie sagten,
blieb ein Hoffen immerdar.
Fliege, warmer Frühlingswind,
trage meine Worte weit;
weder Harren noch tief Sehnen
kreuzen deinen Weg mit Streit.
Schnee, der in den Adern schmilzt,
Spuren, die wie Wunden brannten;
schwindet, eilt euch und vergeht,
neuer Wind bauscht unsre Wanten.
An des Frühlings jungen Ufern
warten weit und blütenbunt
all die Düfte neuen Lebens,
bringen tränenreiche Kund’:
Wenn im Morgen, in den Nebeln,
zart wie Schmetterlinge nur,
sich die kühlen Tropfen bilden;
silbrig Tau auf grüner Flur.
Wenn die Zeit, im Moosbett ruhend,
eine Melodie verträumt
durch die Kehlen junger Vögel
zwitschernd unser Land umsäumt.
Wenn des Abends blasse Röte
wie verklärt am Himmel steht
und in inniger Umarmung
zwischen Tag und Nacht verweht.
Wenn des Mondes kühles Silber
warm umweht ein Lächeln malt,
dann kehrt Ruhe in die Welt,
die dann auch im Herzen strahlt.
©Law˜