Ich liebe es im Wald spazieren zu gehen, zu dieser Zeit, kann ich dort ein Wunder sehn.
Weiss leuchtet ihr mir schon von weitem entgegen, vom Himmel geschenkt ein kleiner Segen!
Wie der Hauch aus einem Feenreich, steht ihr gar dicht und anzahlreich.
Ihr gehört zu den frühen Frühlingsboten, Symbol der Auferstehung von den Toten.
Eine Mythe erzählt ihr seid einst Nymphen gewesen, noch mehr gibt es über euch zu lesen.
Magische Kräfte- der weissen Göttin geweiht, ihr einfach so bezaubernd seid!
Eure goldgelben Blütenstempel umsäumen ein hellgrünes Herz, betrachte ich euch, vergeht mein Schmerz.
Ihr seid so schön, doch von zarter Natur, jegliche Grobheit hinterlässt eine Spur.
Wenn der Wind stark weht, eure scheneeweisse Schönheit gar schnell vergeht.
Die zarten Blätter schliessen sich in der Nacht, erst im Sonnenschein ihr zu neuem Leben erwacht.
So schnell seid ihr verdorrt, wenn man euch abreisst, oder der Regen euch zusetzt gar sehr, dann sieht man euch schon bald nicht mehr.
Doch noch steht ihr im Wald, in ganzer Pracht, umwebt von einer magischen Macht.
Buschwindröschen, niemand ist dir gleich, Anemone Nemorosa, du machst uns reich!
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Information: (Andere Namen: Windröschen, Hexenblume, SchneebIümel‚ Schneeglöggli, Osterblume‚ Katzenblume, Windrose, Wind-BIüemIi, Augenblume, Bettseicher, -brunzerli.
Anemonen haben ihren Namen von "anemos", dem griechischen Wort für Wind. So war der Glaube verbreitet, die Pflanze würde nur bei Wind ihre Blüten öffnen. Zephyr, der griechische Gott des Windes, hatte ein Auge auf eine schöne Nymphe geworfen. Seine Gemahlin, Chloris (Flora), verwandelte diese daraufhin aus Eifersucht in das Buschwindröschen. In diese verliebte sich der Nordwind Boreas, der jedoch mit seiner Gewalt und seinem Ungestüm die Blütenblätter davonwehen ließ.
Als eine der ersten Pflanzen, die im Jahr ihre Blüten öffnet, kommt dem Buschwindröschen große magische Bedeutung zu („Hexenblume“). Vermutlich war die Pflanze in matriarchaler Zeit der „weißen Göttin“, der Göttin des Frühlings und der Unschuld, geweiht.
Plinius berichtet, dass Magier den Anemonen geheimnisvolle Kräfte zuwiesen und empfehlen, die ersten des Frühjahrs zu pflücken, in ein rotes Tuch zu binden, an einem schattigen Ort aufzubewahren und bei Bedarf später einem am drei- oder viertätigen Fieber Erkrankten aufzulegen. Auch hieß es, man solle die ersten drei Blüten, die man findet, verschlucken, um das Jahr über von Fieber, Zahnschmerzen und anderen Beschwerden verschont zu bleiben. Ein Brauch, der über die Jahrhunderte überlebt hat, war, die Blüten des Buschwindröschens zu pflücken und dabei den Spruch „Ich sammle das gegen alle Krankheiten“ zu sagen. Dann machte man daraus eine Kette und hing diese um den Hals eines erkrankten Menschen. In Tirol wurden die getrockneten Wurzeln und Blätter geraucht; dabei erzeugte der Rauch Zustände der "Hexenerkenntnis".
Das Buschwindröschen war aber auch mit einem Tabu belegt, da es zu den Sturm und Gewitter anziehenden Pflanzen gehört. Mancherorts galt es als Pflanze um böse Geister abzuwehren.
Einer anderen griechischen Legende nach steht das Buschwindröschen mit dem Mythos vom Tod und der Wiederauferstehung des Adonis in Zusammenhang: Die Anemone entsprang dem Blut des Adonis, einem zypriotischen Frühlingsheros und dem Geliebten der Venus. (Aphrodite von Paphos). Darin zeigt sich der Mythos der Auferstehung und Wiedergeburt. Allerdings ist da wahrscheinlich die Anemone aestivalis gemeint. In der christlichen Version entspringen die Anemonen entsprechend aus dem Blut von (verschiedenen) Heiligen. Das Buschwindröschen ist aber auch Sinnbild der sieben Schmerzen der Mutter Gottes Maria.
In China wird das Buschwindröschen auch als „Pflanze des Todes“ bezeichnet, da in China weiß die Todesfarbe ist.
Die Blüten-Essenz des Buschwindröschens soll helfen, alte weit zurückreichende („karmische“) seelische Probleme zu lösen.
Das Buschwindröschen - Geist des magischen Windes und der Auferstehung)