Es war ein Fels, der Niedergegangen auf Seiku, die Reinheit der Welt bedroht hatte. Seikutara hatte den Fels gebändigt und die Bewachung des Reiches seinem Schüler Goryu aufgetragen. Durch Akumataras Einfluss auf das Reich seines Zwillings entstanden die Essenzen: Die feinen Düfte der Erde, dass Strahlen der Sonne und der Schein des Mondes.
Eines Tages betrat Akumatara mit seinem Schüler Schinkai den Fels Ryusei und suchte den Drachengolem auf. Er entnahm dem weisesten Drachen ein Bruchstück seines Hauptes, schwängerte es mit seinem göttlichen Funken und reichte es Schinkai. Dieser formte aus dem Stein ein Wesen, geprägt vom Wesenszug des Arot. Das erste Ome war geschaffen. Akumatara nahm die Schöpfung und teilte sie in zwei: Ottoko und Onna wurden gebildet. Ihr erstes Kind Odok lernte bald laufen und klettern, doch das erste was es in seinem Leben tat, war sich vor seinen Eltern und Schöpfern zu verneigen. Dabei begann sein Körper zu leuchten, heller als der Mond, die Sterne und sogar die Sonne. Das Licht war so hell, dass es bis in die Welt von Akuma trat und Akumataras Aufmerksamkeit im Seentempel erregte. Die zwölf Tama und Akumatara berieten sich, wie sie mehr über das Licht erfahren konnten. So entsandt Akumatara den Halbgott Sukato, dem es auferlegt war ewig die Welten zu erkunden. Auf des Großgottes Geheiß begab sich der Halbgott nach Seiku und landete auf Ryusei, dass er bald darauf berichten konnte: "Auf Ryusei, dem Stein der Seiku zu zerschmettern drohte, ist ein Kind geboren. Gezeugt von den Ome Ottako und Onna. Als es geboren war, verneigte es sich vor seinen Eltern und dem göttlichen Reich dessen Geburt es verdankt. Nun trinkt das Kind an der Brust der Mutter und sein Licht endet, wie der Fluss der Milch die es verzerrt." Akumatara geruhte gnädig zu sein und das die Tama einander nicht streiten mögen, welcher Kraft nun das enorme leuchten zuzuweisen sei. So ordnete Akumatara an, dass die Tama sich nicht dem sonderlichen leuchten verwehrten, es aber auch nicht bewundern mögen. Odok ging, lief, rannte und hüpfte, sprang und flog über die Hügel von Ryusei. Stillte seinen Hunger an den Früchten des paradiesischen Gartens und trank aus den reinen Quellen die sich in das nebelverhangene Meer über Bäche und Flüsse ergießen würden. Odok pflückte Blumen, aß sie und band Kränze; zerriss sie und steckte sie in sein Haar. Tagsüber wanderte er durch die Schluchten und über die Hügel des kleinen Landes. Nachts schlief er in Felsspalten und auf Bäumen. Die Kalender vergingen und Odoks Eltern zeugten Brüder und Schwestern. Doch keine von ihnen lernte zu leuchten wie Odok es eins tat. So kannten sie Odok bald als einen besonderen an.
An einem heißen Tag unter der feurigen Wache des Natso badeten Odok und seine Geschwister in einem See. Sich am Ufer im Schatten einiger Bäume zum ruhen begeben, begann Odok sich zu erheben und sprach:
"Saht ihr die Wasser hüpfen, als wir in sie hinein sprangen?"
-Die Geschwister bejahten-
"Saht ihr auch, wie die Wasser vor uns wichen und dann umschlossen."
-Wieder bejahten die Geschwister-
"Wenn ihr all das gesehen habt, wie könnt ihr satt sein zu sehen? Wollt ihr nicht wissen, wo all die herrlichen Wasser ihr Leben finden?"
-Odoks Geschwister jauchzend vor Neugier als sie von dessen Vorhaben erfuhren. So lief die ganze Schar Odok dem Bach hinterher, überquerte Sümpfe, Steilhänge und undurchdringliches Dickicht. Immer wieder klatschten sie in die Hände und riefen:
"Lasst uns den Geburtsort der Wasser finden." Irgendwann erreichten sie einen Wasserfall der erbarmungslos die Wasser unter tosendem Geschrei in den Fluss schleuderte. Da riefen die Ome:
"Sich vorzustellen, dass Wasser aus dieser Höhe gedeiht, kein Regen so nass, keine Gedanken so kühn, dass kann noch nicht der Wasser Ursprung sein.
Die Klippen sind viel zu steil um daran aufzugehen,
doch sollte einer von uns die Kühnheit tragen um nachzusehen ob die Wasser von dort wirklich kommen.
Ist er unversehrt hinauf und herab gekommen,
so soll er unser König sein."
Dreimal riefen die Ome ihre Formel und mit dem Ende der letzten sprang Odok aus der Schar und rief:
"Ich werde es wagen, ich werde es sein!" Behände kletterte der Jüngling die Felswand hinauf, kniff die Augen zu als die Wasser seine Augen treffen wollten und sprang mit einem gewagten Satz an die oberste Kante des Wasserfalls. Als er wagte die Augen zu öffnen sah er nicht nur einen Bach der sich unter einem Stein hervor quetschte, er entdeckte dass der runde Stein ein Sockel war. Geschmückt mit Verzierungen so reich, so detailliert wie es kein Ome hätte machen können. Auf dem Sockel gleich saß eine steinerne Kreatur die einst das Leben der Ome bedeutet hatte. Goryu war zu Stein geworden, als er auf das Erwachen seines Meisters wartete. Hinter ihm befand sich ein Kreis auf einer Felsspitze eingraviert. Verziert und voller spiritueller Kraft in einem Rätsel waren Kunst und Wissen vereint. Odok besah den ganzen Kreis und ruhte über die Antwort bis er sie fand und das Siegel zu öffnen wagte. Neugierig blickte das Ome hinein in den felsernen Bau. Nach seiner Erkundung gelangte er an den gehauenen Eingang zurück und entdeckte die Inschrift, die er zu anfangs übersehen hatte: "Ein fester Sitz aus Stein, soll der Weg zu den Göttern sein." Odok, der wie seine Geschwister schon immer im Reich der Götter leben wollte, frohlockte und eilte über den Weg den er gekommen war zu seinen Geschwistern. "Wie glücklich ich bin.", rief er, "Wie glücklich ich bin." "Hast du die Quelle der Wasser gefunden?", fragten ihn seine Geschwister neugierig sich um Odok drängend. "Die Quelle habe ich gefunden, aber sie ist eurer Neugier nicht wert." "Nicht wert?" raunten die Geschwister "Ich habe ein Heim gefunden, in der wir alle bleiben und leben können." "Wie kommst du darauf, dass man dort leben könnte?" "Weil die Schrift sagt, dass selbst Götter in Steinbauten zu Leben." "So auch wir!", riefen die Ome drei Mal ehe sie überhaupt ihr Vorhaben überdacht hatten, kletterten sie alle unter Anleitung von Odok den Wasserfall empor. Dort zeigte er seinen Brüdern und Schwester das steinerne Heim, die Statur und den Wald voll von Früchten und Blüten mit fremden und schönen Düften. "Lasst uns alle Ome rufen und hier für immer leben, geschützt vor Wind und Regen im ewigen Paradies.", rief Odok aus, die Ome erwiderten voller Begeisterung, "Führe uns, Führe uns zu den Reichtümern der Welt." Wiederum kletterte Odok den Wasserfall hinauf und schrie zurück: "Kommt, kommt alle. Vorwärts!" Die Kühnsten kletterten sogleich, die Zaghafteren prüften die Felsen und beobachteten die Vorgehensweise der Kühnen. Bis sie alle die Felswand unter lautem Jubelkreischen empor klammen. Bald bemächtigten sie sich dem Tempel, welcher in den Fels geschlagen wurde. Dort krischen, sangen und tanzten sie solange bis sie völlig erschöpft waren. Da setzte sich Odok auf ein Podest und sprach: "Meine Brüder und Schwestern!, Mit jemandem dessen Wort nicht ehrlich ist, will ein Ehrbarer nicht leben. Ich erinnere euch an euren Schwur, als ihr unten im schäumenden Schoß des Wasserfalls gesessen habt. Ihr verspracht, wer immer von uns fertig brächte, die Klippen zu erklimmen, die Quelle zu finden und wieder zurückzukehren, der soll euer König sein. Aber ich habe nicht nur dies vollbracht, ich brachte euch Schlafplatz und sicheres Heim. Wäre es nicht Recht, dass dieser Diener eures Schwurs und Herzen euch zum König gemacht wird?"
Die Ome lauschten Odok, knieten nieder und verneigten sich: "König für ein Leben." "König für ein Leben." "König für ein Leben." Nachdem die Ome geendet hatten, ernannte sich Odok zum Großkönig. Einige seiner Geschwister ernannte er zum Geschlecht der Daiji, diese hatten das Bestreben die restlichen Ome, die Hitobi, zu verwalten und mit Odok zu führen. Tagsüber streifen Odok, die Daji und die Hitobi durch die Wälder der Umgebung. Verschlangen Früchte und andere Köstlichkeiten. Nachts schliefen sie in den steinernen Mauern des Felsentempels. Ihr Leben war der Einklang aus Einheit und Harmonie, in völliger Isolation und im reinen Glücke.