Jeden Tag bin ich im Zoo, im Zoo zu sein, das macht mich froh.
Schon so viele Jahre lebe ich in dieser Stadt, hab gesehen, wie viel sich verändert hat.
So viele neue Tiere, so viel neue Wege und neue Gehege.
So viele wurden viel grösser gemacht, nie hät ich mir sowas gedacht.
Ich bin nun alt, mein Haar ist grau, doch wo mein Herz daheim ist, das weiss ich genau.
Der Zoo ist meine zweite Heimat geworden, ich fühl mich hier glücklich und geborgen.
Ich plaudere gerne mit den verschiedensten Leuten aus fremden Städten, vielleicht sogar Ländern, das wird sich bis zu meinem Tod, wohl niemals ändern.
Jeden Morgen begrüsse ich die Tiere, bin den ganzen Tag hier, ohne all die Tiere, wär so viel an Leere hier.
Meine Haltung gebückt, mein Stock in der Hand, oft träumte ich selbst von einem fernen Land.
Einem Land, dass ich noch nie habe besucht und auch niemals mehr werde sehn, meinen Zoobesuch aber, den lass ich mir niemals entgehn.
Alle kennen mich hier, sie freuen sich, wenn sie mich treffen, ich kann hier gratis trinken und essen.
Denn einst war ich hier, als Zoowärter angestellt, dieser Job, er war mein Himmelszelt.
Viele Tiere sind nun schon gegangen und gekommen, haben die Gehege in Besitz genommen.
Ich liebe es sie alle zu sehn, sie zu begrüssen und dann weiter zu gehn.
Dort schöne Vögel, dort das Reptilienhaus, Raubkatzengehege und die Affen beim Schmaus.
Das Rufen der Pfauen, dort Robben beim Schwimmen, Kamele zum Streicheln, welch Freude sie bringen!
Auf der Bank ich dann raste, um Kraft zu finden, die nächste Steigung zu überwinden.
Es gibt manchmal Leute, die bieten mir ihren Arm, so komm ich weiter ohne Harm.
Einst will ich sterben, mit dem Blick auf die Masoala Halle, im Zoo muss es sein in jedem Falle!