Motiviert die Feder schwingend
sitz’ ich lang vor meinem Text.
Zaudre nicht, manch Wort bezwingend,
doch es scheint gar wie verhext.
Zeilenlang, so schreibt es sich
und plötzlich passt es wieder nicht.
Das Wirrwarr, oh, wie ärgert’s mich,
frech durchkämmt es die Geschicht’!
Was gar sorgsam angerichtet,
löst sich auf; zurück bleibt nur
ein Krautsalat, und längst vernichtet
schöne, planvoll tief Struktur.
Götter, die ich selbst erfunden!
Helft mir, wieder Fuß zu fassen;
hab’ ich mich doch so geschunden,
all die Worte zu bemaßen.
Nun, in meinem Kämmerlein,
weiß ich weder ein noch aus.
Ein Paradoxon gar zum Schrei’n;
so viel Ideen, was für ein Graus!
Könnte ich mich doch entscheiden,
wär’ dies kaum noch solche Qual.
Welch Chaos könnte ich vermeiden
mit nur dieser einen Wahl.
Doch, wie es das Schicksal wollt’,
ward ich als Chaot gebor'n.
Der Schöpfer hat’s wohl so gewollt -
hat mich dem Saustall auserkor'n.
Nun kann ich immerhin, welch Glück,
recht gut noch die Gesinnung wahren;
schiebe mich so Stück für Stück
voran, teils zerrend an den Haaren.
Darf nun wie mit Fischernetzen
Wörter fangen und vereinen,
mit der Axt die Texte stutzen
und den Stolzverlust beweinen.
Und die Worte, kann ich sagen,
sind nicht einfach zu bemessen;
ist doch stets zu hinterfragen,
welch Idee noch unvergessen.
Weiter geht’s mit Kriegsgeschrei
ins Getümmel langer Sätze;
prompt das Chaos schafft sich neu;
bald bekomm' ich noch die Krätze.
©Law