Tritt ein in mein Palast
Pharao Mau, die göttliche Katze, wanderte durch die schimmernden Sanddünen des alten Ägyptens. Ihr Fell glänzte wie das Gold der Sonne, und ihre Augen trugen das Geheimnis der Ewigkeit. Die Menschen verehrten sie als Botin der Götter, als Beschützerin der Heime und als Hüterin der Seelen.
In den engen Gassen von Theben, der prächtigen Stadt der Pharaonen, flanierte Pharao Mau majestätisch. Die Menschen beugten sich ehrfürchtig vor ihr, denn sie wussten, dass sie eine Verbindung zur jenseitigen Welt hatte. Ihre Pfoten hinterließen Spuren im Sand, die wie Hieroglyphen aussahen – Botschaften aus einer anderen Dimension.
Eines Tages erreichte Pharao Mau den Tempel von Bastet, der mächtigen Katzengöttin. Die Wände des Tempels waren mit Reliefs geschmückt, die die Göttin in all ihrer Pracht zeigten: mit dem Kopf einer Löwin und dem Körper einer Frau. Pharao Mau fühlte sich klein neben dieser majestätischen Darstellung.
Bastet, die Beschützerin der Katzen und der Menschen, empfing Pharao Mau mit einem sanften Schnurren. “Pharao Mau”, sprach sie, “du trägst das Erbe der Ahnen in dir. Deine Pfoten sind die Brücke zwischen den Welten. Du bist auserwählt, das Gleichgewicht zu bewahren.”
Pharao Mau senkte den Kopf und lauschte den Worten der Göttin. “Was ist meine Aufgabe, große Bastet?” fragte sie.
Bastet lächelte. “Du wirst die Seelen der Verstorbenen begleiten. Deine Augen werden die Dunkelheit durchdringen und den Weg ins Licht weisen. Deine Pfoten werden über die Schwelle des Todes führen.”
Und so geschah es. Pharao Mau wurde zur Hüterin der Gräber, zur Begleiterin der Toten. Sie wanderte durch die Nekropolen, ihre Augen leuchteten im Schein des Mondes. Die Menschen nannten sie “die Katze mit den goldenen Augen”.
Jede Nacht sah Pharao Mau die Seelen auf ihrem letzten Weg. Sie flüsterte ihnen Trost zu, streichelte ihre Ängste fort und führte sie ins Reich der Ewigkeit. Die Sterblichen verehrten sie als Botin der Hoffnung, als Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits.
Bastet beobachtete stolz ihre Schülerin. “Pharao Mau”, sagte sie, “du bist mehr als eine Katze. Du bist ein göttliches Wesen, das die Fäden des Schicksals webt.”
Und so lebte Pharao Mau weiter, zwischen den Welten, mit den goldenen Augen, die das Geheimnis der Ewigkeit trugen. Die Menschen erzählten sich ihre Geschichte, und noch heute flüstern die Winde ihren Namen: Pharao Mau, die Hüterin der Seelen.