Du geht in den Laden. Es ist ein kleiner Laden, voll mit Gerümpel. Du bahnst dir deinen Weg nach vorne, wo ein dicker Mann bereits dich erwartet. Er grüßt freundlich.
„Guten Tag!“
„Guten Tag.“, sagst du auch.
Du redest ein bisschen mit ihm, über das Wetter und andere Dinge, um ihn abzulenken. Er soll ja nicht wissen, warum du wirklich hier bist. Erst nach einer Weile fragst du ihn, ob er sich an vor zwei Jahren erinnert. Daran, wie alle verrückt spielten.
„Ja.“, erinnert er sich. „Das war unheimlich. Meine Katze Mietzi ist auch weggelaufen und kam nach einer Woche erst zurück. Damals ist doch dieser Junge verschwunden.“
Du willst jubeln. Er erinnert sich an Alex! Aber du lässt dir nichts anmerken. „War das nicht genau hier?“
Der Mann nickt. „Ja. Da auf dem Platz. Die Entführer müssen dreist gewesen sein. Am hellen Tag!“
Du kannst dich nicht mehr beherrschen. „Haben Sie was gesehen?“ Du bist ganz neugierig.
Der Mann schüttelt aber den Kopf. „Nein. Nichts.“ Sagt er.
„Schade.“
„Aber vielleicht hat meine Kamera was aufgenommen!“, fällt ihm plötzlich ein. „Komisch, dass die Polizei sie nicht angesehen hat. Alle anderen mussten ihre Kameras abgeben.“
Du bist ganz hibbelig. Es gibt eine Aufnahme! Sofort führt dich der Mann nach hinten und zeigt dir die Aufnahmen von dem Tag. Doch du erlebst eine Enttäuschung: Die Kamera zeigt nur sehr unscharfe Bilder. Du kannst kaum etwas erkennen. Eine schmale Gestalt, vielleicht ein Mensch, geht über den Platz, sehr verzerrt durch den Winkel. Dann ein helles Licht. Der Mensch geht hin. Und verschwindet.
„Das war alles“, sagt der Mann. „Seltsam.“
Du nickst. „Sehr seltsam.“
Aber jetzt weißt du, wo du nachgucken musst.
UNTERSUCHE DIE STELLE, WO DAS LICHT WAR: Kapitel 6