Vor kurzen gelangte eine österreichische Studie an das Licht der Öffentlichkeit.
Sie befasste sich mit einem Thema, das aus wissenschaftlicher Sicht bisher ein Schattendasein fristete.
Diese Wissenschaftler erforschten den menschlichen Stuhl. Nein, nicht den Stuhl, auf dem man sein Essen einnimmt oder auf dem man sich mit mehr oder weniger unwichtigen Dingen in der Schule berieseln lässt.
Sie ahnen es. Es handelt sich um die menschlichen Hinterlassenschaften, die man gemeinhin im Klo hinunterspült. Was daran so erstaunlich war? Dieser Stuhl ist unglaublich wertvoll. Er enthält Rohstoffe. Wir Menschen werden noch wertvoller: Unser Stuhl enthält Mikroplastik.
Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, warum diese Studie mit nur 8 Probanten durchgeführt wurde. Möglicherweise waren die Forschungsmittel zu knapp bemessen, oder aber besagte Wissenschaftler wollten möglichst wenige Mitwisser haben, damit die Aufmerksamkeit der Plastiklobby nicht geweckt wird. Doch jetzt hat die EU Wind davon bekommen und schreibt sich den Kampf gegen den Plastiketikettenschwindel auf die Fahnen. Weg mit Einweggeschirr, Ohrenstäbchen und Trinkhalmen. Schließlich ist der Name irreführend, sind sie doch nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Allerdings gibt es mittlerweile so viele unbefugte Nutznießer dieser Materialien. Mikroplastik findet man in der Luft, im Duschgel, ja sogar in Fischmägen wieder. Und nun auch in uns selbst.
Natürlich ist der Autorin dieses Textes bewusst, dass das eigentliche Thema dieser Mikrofiction #Mikrouhr ist. Aber genau das macht das Plastik für uns ja so wichtig. Diese unscheinbaren, winzigen Teilchen verlängern unser Leben, sie ziehen unsere Lebensuhr erneut auf. Wenn auch für die Zeit unter der Erde.