Lähmende Stille erfüllte die riesige Halle, als Baron zu Feuerborn und Liebstein seinen Bericht beendet hatte und mit steinerner Miene auf sie heruntersah. Tiefe Verachtung und kalter Grimm sprachen aus den Gesichtern der vier Weisen auf der rechten Seite der Empore, fassungslose Bestürzung aus denen der Alten auf der linken Seite. Jeder Respekt, jeder Funken Anerkennung, den Yo ihnen mühsam abgerungen hatte, war verflogen. Freiherr Arianth hielt beinahe beschämt die Augenlider geschlossen, schüttelte den Kopf und zog tief die Luft ein. Aus den Augen des Richters sprach bittere Enttäuschung, aus denen des Ehrenwerten Aanh gar schmerzliche Traurigkeit. Der Ratsvorsitzende blickte drein wie ein bedauernswerter Vater, dessen Lump von einem Sohn ihn mit Schimpf und Schande beladen hatte. Sein Meister indes genoss die schockierten Reaktionen sichtlich und strich sich zufrieden grinsend durch die silbernen Haare.
„Köstlich, wie die faltigen Gesichtszüge mit jedem Wort immer schlaffer und die matten, müden Augen immer größer geworden sind, nicht wahr?“, raunte er ihm augenzwinkernd zu.
Inor kam nicht umhin, es Freiherr Arianth gleichzutun. Das war einfach nicht zu glauben. Bei so viel Unverfrorenheit wusste selbst er nicht mehr weiter. Wenn das nicht Yo gewesen wäre, der da vor ihm stand, er hätte ihm links und rechts einen heftigen Backenstreich versetzt! Innerlich seufzend sann der junge Mann nach einem Weg, seinen ignoranten Anführer zum Einlenken zu bewegen.
„Dies wäre der geeignete Zeitpunkt, sich zu entschuldigen oder wenigstens zu verteidigen, Meister“, flüsterte er und versuchte es zunächst einmal mit Worten.
„Vergiss es!“, zischte Yo erwartungsgemäß und sein Grinsen wich kurzzeitig einem derart finsteren Blick, dass Inor sein Vorhaben unter anderen Umständen sicher aufgegeben hätte.
„Verdammt, jetzt sei nicht so stur“, wagte der Jüngling einen energischeren Vorstoß. „Ich habe dir schon damals gesagt, dass das ein Aberwitz ist, der uns teuer zu stehen kommen wird. Jetzt sei wenigstens so klug, die Worte des Barons nicht unangefochten zu lassen. Du hast keine Ahnung, was du hier heraufbeschwörst.“
Doch sein Mentor zuckte nur mit den Schultern.
„Egal. Das ist es wert!“
Wie Inor diese respektlose Geste hasste. Wie er dieses schäbige Grinsen hasste. Und wie er diesen verschlagenen Ausdruck in Yos Augen hasste! Sein Freund und Meister steuerte sehenden Auges direkt in einen tosenden Strudel und war willens, ihn mit in den Untergang zu ziehen. Ihm blieb nur noch eine Möglichkeit.
„Yo, ich bitte dich“, nannte er seinen Mentor mit ruhiger Stimme beim Namen, fasste seinen Arm und sah ihm eindringlich in die Augen. „Schluck deinen Stolz hinunter und erkläre dich. Bitte!“
Dass sein Anführer absolut nicht gewillt war, sich zu entschuldigen, stand außer Frage. Doch das war auch nicht zwingend Inors Ziel. Dem jungen Mann lag vielmehr daran, dass die Weisen erfuhren, was seinen Lehrmeister zu dieser drastischen Tat veranlasst hatte. Sicher, er könnte für Yo in die Bresche springen und versuchen, sie beide aus dieser Angelegenheit herauszureden. Doch solange sein Ziehvater schwieg und sich in solch provokativer Weise gebärdete, würde dies nichts nützten. Die Weisen mussten es aus Yos Mund und mit dessen eigenen Worten erfahren, wollte er auch nur auf einen Hauch Verständnis hoffen.
Dass es neben all den kleinen und großen Vorfällen mit ihrem Magistraten einen ganz bestimmten Auslöser für diese Strafaktion gegeben haben musste, war Inor in den vergangenen Mondphasen immer klarer geworden. Warum sonst hatte Yo den Mann so zurichten sollen? Der junge Mann kannte die Antwort darauf bis heute nicht. Und doch hatte er in jener Nacht nicht einmal im Ansatz den Versuch unternommen, seinen Meister daran zu hindern. Insgeheim hatte er gespürt und war sich auch jetzt noch sicher, dass es einen triftigen Grund gab, der Yos Tat rechtfertigte. Und wenn er wirklich ehrlich zu sich selbst war, dann hatte er sich bisweilen des Gefühls, ihr Ratgeber hatte eine solche Behandlung geradezu herausgefordert und durchaus verdient, nicht erwehren können. Wenngleich er dies natürlich niemals ausgesprochen hätte. Im Gegenteil zu seinem Anführer lag Inor sehr viel an seinem Leben.
Yo schien seine Gedanken zu erraten, denn noch immer hielt er Blickkontakt. Schien die Ernsthaftigkeit seiner Aufforderung zu hinterfragen, auf eine Rücknahme oder Bekräftigung seiner Bitte zu warten. Und noch immer war es totenstill, ruhten alle Augen auf ihnen.
Gerade als sein Freund und Meister sich mit lautlosem Seufzen seiner Vernunft beugte und sich eine Erklärung auf den Lippen dem Ältestenrat zuwandte, zerriss eine wohlbekannte Stimme die unheilschwangere Stille.
„Ihr elender Sohn einer räudigen Hündin!!! Ihr wagt es, mi…“
Inors Hoffnung zerstob wie Asche im Wind, als Isidor Rochus von Teusch plötzlich inmitten der Weisen auftauchte und sein Ziehvater augenblicklich in schallendes Lachen ausbrach.
‚Das war es', schoss es dem Vizegeneral durch den Kopf und er stand wie vom Donner gerührt.
Mit anklagend ausgestrecktem Zeigefinger stand der Berater des dritten Heermeisters ausgerechnet zwischen Graf Pokinoi und Baron zu Feuerborn und Liebstein. Ein Omen, wie es schwärzer kaum ging. Das Gesicht des Mannes war bis auf das blasse und wulstige Mal an der Stirn puterrot und nach all den Auseinandersetzungen mit Yo von einigen Narben gezeichnet. An beiden Seiten des Halses traten die Schlagadern pulsierend hervor. Auf den Wangen des Magistraten lag das Feuer des Zorns. Aus seinen geweiteten Augen sprach blanker Hass und seine linke Hand war in die Stuhllehne des Grafen gekrallt, wie die Pfote eines Raubtieres, das zum Sprung ansetzte. Keine Frage, wenn er gekonnt hätte, wäre Isidor von Teusch mit einem Satz von der Empore gesprungen und hätte dem Leben des dritten Generals ein jähes Ende bereitet.
Inor schüttelte den Kopf. Was hatten sie sich nur dabei gedacht? Es war gefährlich, die Hand gegen einen Mann seines Ranges zu erheben. Lebensgefährlich!
„GENERAL VALKJA!“ Dröhnend wie Donnergrollen hallte die vor Zorn bebende Stimme des Ehrenwerten Aanh von jedem Winkel der Kreuzgewölbe wider. Schlagartig zuckte der junge Adjutant zusammen und das schadenfrohe Lachen seines Anführers brach ab. „Wie könnt Ihr es wagen, Euch derart zu erdreisten? Seid Ihr des Wahnsinns?“
Der Ratsvorsitzende beugte seinen massigen Körper weit über die Brüstung der Empore und funkelte den Heerführer mit solcher Wut in den Augen an, wie Inor es noch nie bei dem sonst so beherrschten Mann erlebt hatte. Ein leises Knurren entstieg Yo, der die schmalen Lippen fest aufeinandergepresst hatte und die Hände zu Fäusten ballte. Die Aura seines Mentors glich einem prasselnden Feuerball und Inor ahnte wieso. Im Augenwinkel hatte er bemerkt, dass auch Yo ob der Stimme des Ratssprechers zusammengezuckt war. Und jede ehrfürchtige Reaktion seinerseits hinterließ von jeher eine Narbe in Yos Stolz.
„Welcher Dämon hat Euch geritten, solch einen ruchlosen Frevel zu begehen, General Valkja?“, polterte der Ehrenwerte Aanh gebieterisch weiter.
Für einen winzigen Moment befiel Inor die aberwitzige Hoffnung, sein Anführer würde sich entschuldigen, auf die Knie fallen und demütig seine Strafe entgegennehmen. Doch schon im nächsten Wimpernschlag wurde dem Jüngling bewusst, dass Yo noch nie gut in Sachen Verteidigung gewesen war und stattdessen wie in der Schlacht zum Angriff übergehen würde.
In altbekannter und zuverlässig provozierender Weise antwortete Yo mit gleichgültigem Schulterzucken: „Sagen wir einfach … er hat meine Nerven überstrapaziert.“
Unwillkürlich nickte Inor zustimmend und hätte sich noch im selben Moment dafür schlagen können. Scharfes Einatmen war auf der Empore zu vernehmen und als er aufblickte, sah der junge Mann, dass Isidor von Teusch beide Hände in die Hüften gestemmt und sich aufgeplustert hatte wie ein Spielhahn zur Balz. Die Gesichtsfarbe des Mannes wurde wie seine Blicke immer dunkler und er schien fast zu platzen vor Wut.
„Ihr bleiche, spitzohrige Missgeburt!“, spuckte er aus und bedachte Yo mit einer derart abschätzigen Geste, dass Inor inständig betete, sein Anführer mochte nicht denselben Fehler begehen wie zur Versammlung in Aikasara.
„Sei kein Narr! Du unterschreibst dein eigenes Todesurteil, wenn du ihn hier vor den Augen des Rates angreifst“, zischte er seinem Freund und Meister zu, als er gewahrte, wie sich die Spitzen von Yos Krallen durchs Fleisch der Handknöchel bohrten. Kurz strich Inor über den bleichen Handrücken, worauf die Haut sich wieder schloss.
Den Magistraten schien diese kleine Geste erst recht anzustacheln und mit abfälligem Grinsen setzte er zu neuerlicher Schimpfrede an. „Das Einzige, was ich überstrapaziert habe, sind Eure eklatante Unfähigkeit und Eure frevelhafte Gesinnung! Die ehrenwerten Weisen sollen wissen, was für ein elender …“
„Ruhe!!!“, stoppte der Ehrenwerte Aanh den Magistraten mit herrischem Ton, der keinerlei Widerspruch duldete. Dann wandte er sich mit bedrohlicher Miene wieder dem Heerführer zu. „Ist das Euer Ernst, General?“
Für einen Augenblick fragte Inor sich, warum der Vorsprecher des Rates seinen Ziehvater nicht längst des Amtes enthoben und mit drastischer Strafe belegt hatte. Warum hakte er immer wieder nach und gab Yo eine weitere Möglichkeit, sich zu rechtfertigen? Dann jedoch erinnerte er sich. Der Ehrenwerte Aanh wusste um die überaus schwierige Beziehung Yos zu seinem Berater. Zu Autorität im Allgemeinen. Zudem hatte er aus unerfindlichen Gründen einen Narren an seinem Meister gefressen und bereits in der Vergangenheit zum Ärger gewisser Ratsmitglieder immer wieder Nachsicht mit diesem geübt. Inor hatte nie verstanden wieso, doch immer den Eindruck gehabt, der Vorsitzende halte eine zwar strenge, doch schützende, gar väterliche Hand über Yo. Allmählich dämmerte dem Jüngling, dass der Zorn des Mannes weniger den geschilderten Untaten geschuldet sein könnte als vielmehr dem Unverständnis, wie man so töricht sein und etwas so fahrlässig einreißen konnte, was man sich gerade erst mühsam aufgebaut hatte.
Der Magistrat tauschte derweil vielsagende Blicke mit dem Baron und dem Grafen, setzte ein herablassendes Grinsen auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Ein Spiegelbild des dritten Heermeisters, welches seine Wirkung nicht verfehlte.
„Ja, ist es!“, schrie Yo den Ehrenwerten Aanh mit unterdrücktem Zorn an und Inor konnte regelrecht hören, wie das Fass angestauter Wut in seinem Freund zerbarst. Krachend taten sich überall kleine Risse auf und der Inhalt schoss in tausend scharfen Fontänen heraus, übernahm die emotionale Führung und diktierte Yos verbitterte Worte. „Es raubte mir den letzten Nerv, ständig kontrolliert, schikaniert und bevormundet zu werden! Er hat mir die ganze Zeit nachspioniert, mich vor meinen Männern kritisiert und in Verruf gebracht! Mir sogar Vorschriften gemacht, wie ich das Heer und den Krieg seiner Meinung nach zu führen hatte! Dass er in der Befehlskette UNTER mir stand, hat er einfach nicht begreifen wollen und sogar Order gegen MEINE Befehle erlassen! Damit hatte er seine Befugnisse weit überschritten!“
„Endlich“, dachte Inor insgeheim. Endlich verteidigte und erklärte Yo sich. Sämtlicher Schalk war aus seinem Mentor gewichen und all der Ingrimm der letzten Winter entlud sich mit einem Schlag in einem verbalen Orkan. Aufkommende Beschwerden beachtete der Heermeister nicht und redete, nein brüllte, sich all seinen Frust von der Seele.
„Diese linke Ratte hat versucht, mich zu denunzieren und das Heer gegen mich aufzuwiegeln, wo er nur konnte! Er wagte es sogar, in mein Zelt einzudringen und meine persönlichen Sachen zu durchsuchen! Als wenn ich das nicht merken würde! Dazu hatte er, verdammt noch eins, kein Recht! Er hat nur gestört, mit seinen ständigen Verleumdungen Unruhe in das Heer gebracht und unser aller Leben gefährdet!“
Energisch zog Inor seinen Meister am Hemdsärmel und raunte ihm mahnende Worte ins Ohr. Doch dieser war zu ungehalten, um dies wahrzunehmen. Isidor von Teusch konnte von Glück sagen, dass er Yos Aura, die ihn mit flammenden Spitzen wie ein Pfeilhagel durchbohrte, nicht spürte.
„Wegen diesem feigen Aas sind wir sogar in einen Hinterhalt geraten!“, rief sein Anführer zornig und fügte mit einem an ihn gewandten schuldbewussten Blick leiser an: „Und das wäre fast schiefgegangen.“ Wieder herrschte für einen Moment Stille im Saal und Inor dachte, sein Meister beließe es dabei. Unverhofft sprach dieser jedoch weiter. „Die ewigen Auseinandersetzungen mit diesem Lindwurm haben mich an besagtem Tag derart abgelenkt, dass ich eine folgenschwere Entscheidung getroffen und die Falle erst viel zu spät erkannt habe. Viele meiner besten Krieger sind durch meine Unaufmerksamkeit verwundet oder gar getötet worden. Ich übernehme die volle Verantwortung für diesen Vorfall und jede weitere Fehlentscheidung. Doch dieser so genannte Ratgeber, dieser Hund, trägt ebenfalls Schuld. Nur seinetwegen habe ich hin und wieder nicht überlegt genug gehandelt. Wenn man mir etwas vorwerfen kann, dann DAS!“
Bass erstaunt von diesen offenen und emotionalen Worten Yos blickte Inor zur Empore hinauf und gewahrte etwas Unglaubliches. Milde und Verständnis keimten in den Augen des Ratsvorsitzenden, Richter Llangmuth nickte mit geschlossenen Augen andächtig brummend und Freiherr Arianth schickte mit malmenden Kiefern prüfende Blicke auf die rechte Seite der Empore, auf der sich Entrüstung breitmachte.
Yo jedoch bekam davon wenig bis gar nichts mit. Noch etwas Anderes schien seine unbändige Wut auf den heimtückischen Magistraten zu schüren. Etwas, von dem Inor wusste, dass es bereits seit Monden unter der bleichen Oberfläche schwelte, und von dem er nur zu gern Kenntnis erlangen wollte. Er unterließ es daher, seinen Lehrmeister erneut zu beruhigen und zum Schweigen aufzufordern, obgleich dies zweifelsohne angeraten war.
„Und als er es sogar wagte, mich tätlich anzugreifen, war das Maß dreimal gestrichen voll!“, platzte es plötzlich aus seinem Freund heraus. „So etwas lasse ich mir, verflucht noch eins, von niemandem bieten! NIEMAND legt sich ungestraft mit mir an!“
Überrascht blickte Inor zu Yo, dem ein bläulicher Hauch auf den Wangen lag und kleine Schweißtropfen auf der Stirn perlten. Ihr Magistrat hatte seinen Mentor mit einer Waffe bedroht? Der junge Mann zog die Stirn kraus. Das klang völlig absurd. Isidor von Teusch gehörte nicht zu den Menschen, denen er so etwas zutraute. Sicher, er war ein verschlagener, hinterhältiger Kerl, der einem ungeübten oder unvorbereiteten Gegner den verbalen Todesstoß versetzen konnte und Intrigen spann, die gefährlicher waren als das klebrige Netz einer schwarzen Witwenmacherin. Die direkte Konfrontation mit dem Heermeister hatte der körperlich schwächer gebaute Mann aber stets verloren und daher schnell gescheut. Vermutlich aus Angst, Yo konnte Wort halten und wie angekündigt kurzen Prozess mit ihm machen. Eine solch feige Person hätte seinen Ziehvater doch niemals tätlich angegriffen.
„Zumindest nicht offen“, murmelte Inor und verengte argwöhnisch die Augen.
Umso mehr, da Yo, der seine Worte vernommen haben musste, ihm stumm gebot, diesen Gedanken nicht weiterzuverfolgen. Als Inors Blick jedoch auf seines Meisters beflecktes Hemd fiel, dämmerte es ihm jäh. Die mysteriöse Bauchwunde, zu der sein Freund mehr als beharrlich schwieg, musste der Schlüssel zu Yos Anschuldigung sein.
Inor erinnerte sich noch sehr gut an den Tag, da er sie das erste Mal gewahrt hatte. Damals, als sein Meister im nebligen Morgengrauen wie ein angestochenes Wild blutend und auf allen Vieren durch den Schlamm des Lagers gekrochen war. Orientierungslos, halb blind und wie von Sinnen. Ein heftiges Nervenfieber hatte von Yo Besitz ergriffen, ihn Gift und Galle spucken, ihn im Delirium wie einen Wahnsinnigen schreien und beinahe den Verstand verlieren lassen. Doch so blitzartig, wie es seinen Mentor befallen hatte, war es am nächsten Morgen wieder verschwunden. Erstaunlich schnell hatte Yo sich wieder erholt und der eigenartige Vorfall schien keine bleibenden Schäden hinterlassen zu haben. Einzig die hässliche Bauchwunde, deren mutmaßlicher Zusammenhang mit dem Nervenfieber Inor erst in diesem Moment voll bewusst wurde, war geblieben und seither kein bisschen geheilt.
Obgleich er seinen Ziehvater beinahe täglich um Auskunft zu diesem Vorfall ersucht hatte, war diesem kein Sterbenswörtchen zu entlocken gewesen. Vielmehr hatte seine Beharrlichkeit sogar dazu geführt, dass Yo ihn einige Male attackiert hatte, um weitere Nachforschungen zu unterbinden. Doch hier und jetzt schwante dem jungen Adjutanten, wie sein Freund zu dieser unheilvollen Wunde gekommen war und was ihn dazu verleitet hatte, Isidor von Teusch derart zu brandmarken.
Inors Erkenntnis musste deutlich in seinen Augen zu lesen sein, denn sobald er den Blick gen ihren Magistraten wandte, brach dieser abermals in wüstes Schimpfen aus.
„Verleumdung! Nichts als infame Mär! Ihr ehrloses Lügenmaul! Ehrenwerte Weise, ich …“
„RUHE!“ Noch schärfer und schneidender als vormals hallte des Ratsvorsitzenden Mahnung durch den Saal, bevor er sich in ruhigem, beinahe streng-väterlichem Ton an den Anführer des Roten Mondes wandte. „Gab es denn wirklich keine andere Möglichkeit, General?“
Irritiert blickte Yo erst den Ehrenwerten Aanh, dann ihn an. Inor schien es, als wäre sein Mentor gerade aus einem Traum erwacht und müsste sich erst einmal orientieren.
‚Vielleicht lässt sich die Situation doch noch retten‘, dachte der Jüngling, doch da beging sein Meister den nächsten fatalen Fehler.
„Klar“, antwortete er in gleichgültigem Tonfall, „ich hätte ihn auch an diesem Baum hängen und verrecken lassen können. Oder ich hätte ihm gleich die Keh…“
Geistesgegenwärtig rammte Inor seinem Anführer einen Ellbogen in die Seite und brachte ihn zum Schweigen.
„Nein, Exzellenz, leider nicht“, versuchte er zu retten, was noch zu retten war, während Yo ächzend in die Knie ging, da er versehentlich nahe der Wunde getroffen hatte. „Trotz fortwährender Bemühungen und zahlreicher Aussprachen war es leider nicht möglich, eine friedliche Lösung oder zu einem geregelten Umgang mit dem Magistraten zu finden. Ihn dem Heer zu entfernen, schien uns die einzige Möglichkeit, den Frieden und die Kameradschaft der Männer zu wahren. Ihr müsst wissen, dass wir in jenen Tagen kurz vor der unerwartet offerierten Zusammenkunft mit Aleksar Vîbor in die entscheidende Phase um das Schicksal Aikasaras gingen. Nach dem heimtückischen nächtlichen Hinterhalt der Viborianer hatten die Männer ihren Zusammenhalt, ihren Mut und ihren Glauben gerade erst zurückgewonnen und da wir für den übernächsten Morgen einen Überraschungsangriff auf das feindliche Hauptlager geplant hatten, lagerten wir auch sehr nahe der gegnerischen Streitmacht. Dies ließ uns keine andere Wahl, als so zu handeln, wie Euch berichtet wurde.“
‚Hätten wir ihn einfach davongejagt, wäre er zurückgekommen und hätte dem Feind einmal mehr unseren Standpunkt verraten. Und hätten wir ihn nicht geknebelt, wären wir durch sein Zetern und Schreien enttarnt worden‘, fügte Inor insgeheim an, vermied es aber, diese Gedanken über die Lippen schlüpfen zu lassen.
Noch bevor er seinen Erklärungsversuch beendet hatte, brach erneut Unruhe auf der Empore aus, dieses Mal jedoch zwischen den einzelnen Gruppierungen der Weisen. Baron zu Feuerborn und Liebstein, Graf Pokinoi und Isidor von Teusch forderten lautstark Strafe und Sühnung dieser Schmach, während Freiherr Arianth und Graf Ronesca dem Magistraten selbst ehrabschneidendes Verhalten vorwarfen. Freiherr Kharus war in ein widerstreitendes Zwiegespräch mit dem Richter verstrickt und machte hörbar widerholten Gebrauch von seinem Gehstock. Herzog Piivii und Baron Vengard wiederum, die an den äußeren Rändern der Empore saßen, hielten sich aus dem Streit ihrer Ratsbrüder heraus und rümpften mit pikierten Blicken die Nasen, während der Ehrenwerte Aanh dem Spektakel mit wachsender Verwunderung, in die sich allmählich wohl auch etwas Hilflosigkeit mischte, gegenüberstand.
Grinsend und mit unübersehbarer Genugtuung richtete Yo sich wieder auf und Inor wusste, was sein Ziehvater sagen würde, noch ehe dessen Worte erklangen.
„Klasse, Inor, und dafür hast du mir jetzt eine verpasst? Das hätte ich auch alleine geschafft.“
Irritiert und peinlich berührt blickte der junge Adjutant auf die sonst so ruhigen und um ihre höfische Haltung bedachten alten Herren. Dass sie sich dermaßen aufregen würden, hatte er dann doch nicht erwartet. Verlegen blickte er seinen Meister daher um Entschuldigung suchend an und spürte, wie ihm Schamesröte ins Gesicht stieg.
Nach einer Weile hitziger Diskussionen innerhalb des Rates, in deren Verlauf es kaum noch einen der Ältesten auf seinem Platz hielt und an denen weder der Adjutant noch der Heermeister sich beteiligten, zuckte Yo plötzlich zusammen und griff sich an die rechte Schläfe. Blut quoll zwischen den bleichen Fingern hervor und Inor riss erschrocken die Augen auf.
„Was, zum …?“, knurrte sein Anführer und blickte ebenso irritiert drein.
Da entdeckte der Jüngling etwas Kleines, Blaubeflecktes zu seinen Füßen. Er bückte sich und klaubte das Geschoss, das seinen Freund und Meister getroffen haben musste, vom weißen Marmorboden. Wortlos hielt er Yo den schweren, goldenen Siegelring hin.
„Verfluchter Hund!“, zischte dieser beim Anblick des in die Frontplatte eingravierten stilisierten Auges, dessen oberes und unteres Lid in feingeschwungene Federn eines Ars übergingen, und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Den Fingerreif mit der Faust fest umschlossen blickte er voll Ingrimm zu Isidor von Teusch hinauf, der in selbstgefälliger Siegerpose mit breitem Grinsen an der Balustrade der Empore stand und ob seines Volltreffers frohlockte.
„Hah! Geschieht Euch Dreckskerl recht! Bluten sollt Ihr, elender Bastard! Noch viel mehr bluten! Dafür werde ich Sorge tragen!“
„Krepiere!“, fauchte Yo und holte aus, um den Ring zurückzuschleudern. In diesem Moment wurde Inor der sengenden Hitze, die der Faust seines Mentors entsprang, gewahr.
„Nicht!“
Ebenso blitzartig, wie Yos Wurfarm nach vorn schnellte, blockte er diesen und fälschte die Flugbahn des Geschosses ab. Nur um Haaresbreite verfehlte der glühende Fingerreif sein hinter der Brüstung in Deckung gegangenes Ziel und brannte sich stattdessen durch die gepolsterte Rückenlehne eines Ratssessels.
„Bist du irre?“, zischte Inor und hielt den Arm seines Anführers weiter fest. „So deine Fähigkeiten zu verraten. Reiß dich zusammen! Du kannst von Glück sagen, dass die Weisen zu aufgebracht sind, um …“
„Meine Ratsbrüder! General Valkja! Magistrat von Teusch! Ich muss doch sehr bitten! Ruhe! RUHE!“, verschaffte der Vorsitzende der Neun Weisen sich mit einiger Mühe Gehör. „Ich verbitte mir solch einen Tumult! Muss ich die Weisen ernsthaft daran erinnern, dass sich weder solch Lautstärke noch Wortwahl ziemt? Ich empfehle dem Rat dringend an, sich zu besänftigen und wieder zu setzen. Was Euch anbelangt, Magistrat von Teusch, in Anbetracht der Umstände scheint es mir angebracht, dass Ihr den Ratssaal umgehend verlasst.“
„Was? Ehrenwerter Aanh, ich …“
„Sucht mich des Abends in meiner Amtsstube auf, dann wird Euer Anliegen Gehör finden. Nun geht.“
„Aber …“
„Kein aber, Magistrat! Verlasst den Saal. Jetzt! Oder muss ich Euch erst von den Wachen entfernen lassen?“
Während die Mehrheit der Weisen sich die Ermahnung des Ratssprechers zu Herzen genommen und in abgekühlter Erregung wieder ihren Platz eingenommen hatte, protestierten Graf Pokinoi, der den Brandfleck in seinem Sitz glücklicherweise ebenso wenig bemerkt hatte wie einer der anderen Ältesten, und Freiherr Kharus. Wortreich versuchten sie, den Ehrenwerten Aanh umzustimmen, doch dieser ließ sich nicht beirren und da der Magistrat keine Anstalten machte, seinem Machtwort Folge zu leisten, winkte er zwei Wachen heran. Diese packten den Mann unter den Achseln und geleiteten ihn zu einem der versteckten Ausgänge oberhalb der Empore, über den er unbemerkt hereingekommen sein musste, wieder hinaus.
Nahezu alle Ältesten folgten dem sich widersetzenden Mann mit ihren Blicken, doch Inors wachsame Augen ruhten auf dem händelsüchtigen Grafen Pokinoi, der sich nach erlittener Niederlage offenbar neuerlich zum Kampf rüstete und bedeutungsvolle Blicke mit seinem Sitznachbarn austauschte. Der Jüngling seufzte. Der Sturm schien noch nicht vorüber. Im Gegenteil, der Höhepunkt stand ihnen wohl erst noch bevor.
Ein unscheinbares, augenscheinlich zustimmendes Nicken, dann erhob Baron zu Feuerborn und Liebstein sich, kaum dass die Geheimtür sich geschlossen hatte. Laut räusperte er sich und ergriff das Wort: „Ehrenwerter Vorsitzender, ich denke, es ist an der Zeit, diese zum Possenspiel geratene Beratung zu beenden und ein Urteil zu fällen.“
Verunsicherung, doch auch Zustimmung klang im sich anschließenden Raunen des Rates deutlich durch und während die linke Seite der Empore offenbar noch nach einer gemeinsame Haltung zu dieser Frage suchte, stand die rechte Seite geschlossen hinter dem Baron.
„Die Sachlage ist klar und das beschämende Gebaren des Heermeisters hat die schockierenden Fakten mehr als bestätigt. Im Namen meiner hochverehrten Ratsbrüder fordere ich daher die sofortige Destitution General Valkjas und eine drastische Sühne seines ehrlosen Verhaltens.“
„Seid Ihr von Sinnen?“ Kopfschüttelnd erhob Freiherr Arianth sich und versicherte sich mit einem Blick der Unterstützung der Weisen auf seiner Seite der Empore. Dann sprach er ruhig und sachlich weiter: „Einen verdienten und siegreichen Heermeister des Amtes zu entheben, kann nicht ernsthaft Eure Forderung sein, Verehrtester. Dieser Mann hat unser Land und unser Leben unter Einsatz seines Eigenen und dem seiner Getreuen gegen einen übermächtigen Feind verteidigt. Für die Frauen und Männer des Volkes ist er ein Held! Was für ein Signal setzt der Rat damit? Dass Tapferkeit, Treue und Sukzess mit Schimpf und Schande vergolten werden? Dass Lanoi seine Sieger nicht ehrt?“
„Held? Pah! Dieser Mann ist kein Held! Eher ein nichtswürdiger Schurke, dessen Ernennung zum General die eklatanteste Fehlentscheidung dieses Gremiums seit Dekaden war. Durch seine Unfähigkeit haben wir über die Hälfte unserer Männer verloren! Und seinen sogenannten Sieg, dieses schändliche Blutbad von Aikasara, als Heldentat zu feiern, wage ich nicht. Kein ehrbarer Krieger hätte willentlich solch ein barbarisches Gemetzel angerichtet. Er missachtet Befehle und handelt ihnen absichtlich zuwider. Er misshandelt und erniedrigt Menschen nach eigenem Gutdünken und empfindet Freude daran. Er hat sich uns, dem Rat der Neun Weisen, vom ersten Augenblick an widersetzt und er spottet uns bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Das können wir unmöglich länger hinnehmen!“
Noch ehe Freiherr Arianth, der seinen Ratsbruder taktvoll hatte aussprechen lassen, etwas erwidern konnte, hielt es Graf Pokinoi trotz warnender Blicke des Barons nicht länger auf seinem Sitz.
„Ihr seid ein Schandmal für unser Heer! Charakterlos! Ehrlos! Inkompetent! UNWÜRDIG!“, giftete er von oben herab und wäre er ein Mann des gemeinen Volkes gewesen, so hätte er Yo wohl sogar angespuckt.
„Was glaubst du armseliger Lakai eigentlich, wen du vor dir hast?“, antwortete der Heermeister zornig und wischte sich über das blutverschmierte rechte Auge, um freie Sicht zu behalten. „Wag dich in meine Reichweite und ich zeige dir, wie unwürdig und inkompetent ich bin!“
Ein kalter Schauer rann Inors Arme hinab und er konnte kaum glauben, zu welcher Drohung sein Ziehvater sich da verstiegen hatte. Graf Pokinoi augenscheinlich ebenso. Mit halb geöffnetem Mund stand er einen Moment starr vor Schreck, bevor er seinen Meister aller Vernunft zum Trotz weiter provozierte.
„Ihr wagt es, mir zu drohen? Sohn einer räudigen Hündin! Euer Herz ist genauso hässlich wie Eure missratene Gestalt und Euer garstiges Angesicht! “
„Pah! Wenigstens sehe ich nicht so aus, als wäre ich schon vor Wintern an allen ansteckenden Krankheiten dieser Welt gestorben, du erbärmlicher Tattergreis!“, konterte Yo trocken, doch mit aller Verachtung und schwang die Faust in Richtung des vom Alter zerfurchten Gesichtes.
„Halunke! Bastard! Hurenbankert! Blattern und die Pest über Euch!“
Die Stimme des Weisen wurde immer schriller und übertönte gar die Stimme des Ehrenwerten Aanh, dessen Androhung, den Grafen Pokinoi des Saales zu verweisen oder die Sitzung zu vertagen, bis die erhitzten Gemüter sich abgekühlt hätten, ungehört unterging. Plötzlich packte der Graf gar den Gehstock des Freiherrn von Kharus und schwang ihn nach Yo. Inor wusste nicht, wessen Gebaren ihm mehr Angst machte: das des Ältesten, der offenkundig jede Haltung und Beherrschung verloren hatte, oder das seines Mentors, dessen gespaltene Braue über dem blutverschmierten Auge ebenso gefährlich zuckte wie dessen Fingerspitzen.
‚Gleich gibt es ein Blutbad‘, schoss es dem Jüngling sorgenvoll durch den Kopf und er intensivierte seine Bemühungen, die Aufmerksamkeit Yos auf sich zu ziehen. Doch dieser ignorierte ihn und sowie er seinem Anführer die Hand auf die Schulter legte, schlug dieser sie harsch weg.
„Du jämmerlicher Mensch erlebst den nächsten Tag nicht!“, grollte sein Mentor bedrohlich, machte einen ausladenden Schritt nach vorn und gestikulierte drohend nach oben. Yos Augen glühten fast vor Zorn und seine Aura glich einer flammenden neunschwänzigen Peitsche, die ungehalten auf die Weisen einschlug.
„Hundsfott! Man sollte Euch am nächsten Galgen aufknüpfen!“, mischte sich mit brüchiger Stimme der greise Freiherr von Kharus ein.
„Versucht es doch, ihr feigen Hofschranzen!“, rief Yo höhnisch lachend und seine Mimik nahm diabolische Züge an, während seine großspurige Gestik die Weisen regelrecht herausforderte.
„Ihr Ausgeburt der Hölle!“, schrie Graf Pokinoi und kam der unausgesprochenen Einladung umgehend nach.
Als hätte jemand die Zeit verlangsamt, sah Inor den Grafen mit dem Gehstock nach seinem Meister schlagen. Dieser sprang hoch genug, dass er den Stecken zu fassen bekam, und entriss ihn dem überraschten Ältesten. Graf Pokinoi hatte Yos Kraft nichts entgegenzusetzen und wäre mit einem Aufschrei über die Brüstung gekippt, hätten seine beiden Sitznachbarn nicht rechtzeitig zugegriffen. Inors Herz wurde bang und quälend lange Wimpernschläge rang er mit sich.
„Noch ein Wort und ich schwöre, ich zeige euch den schnellsten Weg dorthin!“, drangen Yos wutschnaubende Worte in sein Bewusstsein und ehe er wusste, was er tat, griff Inor abermals in den Arm seines Lehrmeisters, der mit besagtem Stock nun seinerseits nach dem Grafen schlug. Mit gebremster Wucht krachte der Stab knapp neben dem Weisen ins Geländer und zerbarst.
„Lass mich!“ fuhr Yo ihn daraufhin wütend an, schwang das zersplitterte Ende des Steckens bedrohlich vor seinem Gesicht und stieß ihn dann energisch zur Seite.
Dieses Mal zögerte Inor keinen Augenblick, als Yo den zerbrochenen Stab erst angriffslustig auf den Rat richtete und dann zum Wurf ausholte.
„Denk nicht einmal daran!“, raunte er seinem Anführer zu und ein gefährliches Handgemenge brach aus.
Zum Glück für die Weisen trübte Yos Wut dessen Geistesgegenwart und erlaubte es dem jungen Mann, als Sieger aus diesem Zweikampf hervorzugehen. Flink entriss er seinem Freund die Waffe und schleuderte sie flach über den Boden in eine entfernte Ecke des Saales. Dann ergriff er beide Hände seines Ziehvaters und zwang diesen, ihm in die Augen zu sehen.
„Spoko, Yo, spoko! Kalma koi sereno. Valera ni sdarcek, m’amie. Olar mį e respiro funda. Spoko, Yo, spoko.“
Als riefe er den Hohen Vater oder die Hohe Mutter an, senkte der Jüngling seine Stimme und sprach in ruhigem, beschwörendem Tonfall. So wie Cru zu sprechen pflegte, wenn er Yo besänftigen wollte oder ihm ins Gewissen redete. So wie Inor es die letzten drei Winter im Krieg immer getan hatte, wenn sein Ziehvater im Begriff war, die Beherrschung zu verlieren und einen folgenschweren Fehler zu begehen. Blieb zu hoffen, dass es ihm dieses Mal besser gelang als zur Verhandlung in Aikasara.
Gerade da Yo sich ihm mit einer trotzigen Verwünschung auf den Lippen entriss, flogen jäh die schweren Eichentüren des Ratssaales mit einem lauten Knall auf.