Michelles Herz bebte vor Aufregung, als ihr Blick endlich an dem alten hölzernen Schild hängenblieb, das so unscheinbar über einer wurmstichigen Holztür schaukelte. "Sexy Little Horror Shop" war noch noch ganz deutlich darauf zu lesen, obwohl das Gold der altertümlichen Lettern schon abblätterte. Nach so vielen erfolglosen Suchen hatte Michelle die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, dass dieser Ort tatsächlich existierte. Nur ihrer unnachgiebigen Neugier war es zu verdanken, dass sie den Horrorladen letztendlich in einer verwinkelten Nebenstraße entdeckt hatte.
Mit zitternden Fingern betätigte sie den Türknauf und schob die morsche, alte Tür nach innen. Ein aus hohlen Holzröhrchen gefertigtes Glockenspiel kündigte ihren Besuch an, und aus einem Hinterzimmer schritt eine junge Frau herbei, die wohl die Eigentümerin dieses Geschäfts zu sein schien.
»Herzlich willkommen«, begrüßte sie die ganz in schwarz Gekleidete, und bezog Stellung hinter dem Tresen. »Bitte sehen Sie sich ganz in Ruhe um. Wir haben viele exotische Waren aus den niederen Regionen, sowie zahllose Kostbarkeiten aus dieser und ähnlichen Welten«
»Sehr... Sehr gerne«, stotterte Michelle und ließ ihren Blick über die düsteren Regalreihen wandern. Sie war in gleichem Maße erschrocken wie auch fasziniert. Schon so lange war sie den urbanen Mythen und vagen Hinweisen gefolgt - doch dass es diesen wundersamen Ort wirklich gab, hätte sie nie zu träumen gewagt.
»Kann ich sie eventuell für Nachdruck des "Codex Voluptas" im Taschenbuchformat begeistern?«, erkundigte sich die Verkäuferin. »Und dann wäre da noch unser beliebtes Einsteigerset: Dreizehn Geisterwachskerzen samt dazugehöriger Beschwörungsformel - ideal um Poltergeister anzulocken.«
Michelles Augen blieben an einer Reihe kleiner, schwarzer Holzkistchen hängen, jede davon mit einem goldenen Schlüssel im Schloss. »Oh, der Teufelspakt in der Box«, erklärte die Verkäuferin freundlich. »Die sind zur Zeit der Renner bei jungen, verzweifelten Autorinnen, die noch Fristgerecht ein Manuskript einreichen wollen.«
»Also, um ehrlich zu sein...«, begann Michelle etwas verlegen, »...habe ich noch gar nicht wirklich darüber nachgedacht, weshalb ich überhaupt hergekommen bin«
Die Verkäuferin lächelte verständnisvoll. »Ich verstehe. Viele kommen zuerst aus reinem Wissensdurst hierher, ohne überhaupt zu ahnen wonach sie sich sehnen«
Die dunklen Augen der Ladenbesitzerin glitzerten erwartungsvoll hinter den pechschwarzen Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht fielen. »Ich kann Ihnen mit gutem Gewissen versprechen, dass Sie bei Ihrem nächsten Besuch bereits eine genauere Vorstellung dessen haben werden, wonach es sie eigentlich dürstet«
Wehmütig betrachtete Michelle all die ausgestellten Artefakte, die im flackernden Licht der Öllampen verlockend glänzten, und von denen sie wohl bei keinem einzigen den Mut aufbringen würde, es zu erwerben.
»Nun, da Sie meinen Laden zum ersten Mal besuchen, möchte ich Ihnen eine Kleinigkeit zum Geschenk machen« Die Verkäuferin öffnete eine Vitrine, in welcher gläserne Flaschen von verschiedenster Form und Beschaffenheit aufbewahrt wurden. Eine davon war mit etwas befüllt, das wie durchsichtige, blutrot schimmernde Steine aussah.
»Sie... schenken mir das?«, fragte Michelle. »Einfach so?«
»Betrachten Sie es als Lohn für die anstrengende Suche«
Michelle nahm das Fläschchen mit den rubinroten Steinen entgegen. »Und was genau... mache ich nun damit?«
»Darin befindet sich konzentriertes Nymphensalz«, antwortete die Ladenhüterin mit freundlichem Ton in der Stimme. »Wenn Sie das nächste Mal ein heißes Bad genießen, dann lösen Sie einen - vielleicht sogar zwei - davon im Wasser auf. Die Wirkung kann man getrost als "wohltuend" bezeichnen«
Michelle war mittlerweile ein klein wenig schwindelig zumute. Vermutlich lag das an der stickigen Luft, dem gedämpften Licht der Öllampen und den fremdartigen und aufdringlich süßen Gerüchen hier im Laden. Sie bedankte sich ausgibig für die freundliche Geste und verabschiedete sich von der seltsamen Frau. Gerade als sie die Türe öffnete und ein frischer, kühler Wind ihr um die Nase wehte, rief die Frau in schwarz ihr noch nach: »Aber was immer sie tun, geben sie niemals mehr als drei Stück davon auf einmal ins Wasser! Sie wirken sehr... intensiv«
Michelle nickte hastig und verschwand ins Freie.
Ein kalter Windstoß wehte durch ihr Haar und hinter ihr fiel knarzend die Tür ins Schloss. Die frische Winterluft und die Schneeflocken, die auf ihren Wangen schmolzen klärten rasch ihre betäubten Sinne. Draußen wurde es schon dunkel. War es nicht eben noch kurz nach Mittag gewesen?
Als Michelle sich umdrehte war sie nicht wirklich überrascht, dass der Eingang zum Shop verschwunden war. Wer ihn allerdings einmal gefunden hat, so erzählt die Legende, wird ihn letztendlich immer wieder finden. »Wie in einem schlechten Film«, murmelte Michelle zufrieden und betrachtete das sonderbare Fläschchen.
»Nymphensalz als Badeschaum | so wunderbar, man glaubt es kaum | feuchter noch als jeder Traum«, stand in silbrigen, orientalisch anmutenden Buchstaben auf dem dunkelvioletten Etikett.
Zuhause angekommen schienen die Ereignisse im Shop bereits in so weite Ferne gerückt zu sein, dass Michelle es schon fast für einen Traum gehalten hätte. War sie wirklich dort gewesen? Hatte sie tatsächlich mit dieser Frau gesprochen? Hielte sie nicht den Beweis nicht in der Hand, so würde sie wohl selbst daran zweifeln.
Michelle fühlte sich körperlich erschöpft von der langen Suche. Draußen schneite und regnete es zugleich, und ihre Stiefel hatten sich im Schneematsch regelrecht voll gesogen. »Warum eigentlich warten?«, dachte Michelle als sie ihren nassen Mantel über die Heizung legte. »So ein heißes Bad wäre jetzt ohnehin genau das Richtige«
Mit vor Aufregung wild pochendem Herzen zog sie sich aus und drehte im Bad das Wasser auf. Das Fläschchen mit dem Nymphensalz ließ sie dabei keine Sekunde aus den Händen - sie hatte die sonderbare Vorstellung, sie würde den Besuch im Horrorshop vergessen oder möglicherweise nur für einen Tagtraum halten, wenn sie das Fläschchen zu lange nicht im Blick hätte. Eine völlig unbegründete Angst, wenn man dem Mythos glauben schenken durfte - Einmal Kunde, immer Kunde.
Schließlich war das dampfende Schaumbad fertig eingelassen, Michelle setzte vorsichtig den ersten Fuß ins fast schon zu heiße Wasser und platzierte das Badesalz am Rand der Wanne, zwischen all den herkömmlichen Bademitteln.
Sie ließ sich ganz in die heiße Wanne sinken. Genoss noch ein paar Momente lang die wohlige Wärme und richtete ihre Aufmerksamkeit dann auf ihren Erwerb aus dem mysteriösen Shop. Ihr Magen drehte sich vor Aufregung fast um, als sie mit einem lauten "Fump!" den Korken aus der Öffnung zog. Hielt sie gerade tatsächlich ein magisches Präparat in ihren Händen? Wenn ja, was bewirkte es?
Als sie vorsichtig die Flasche neigte und eines der durchsichtigen, roten Gesteinsbröckchen vorsichtig auf ihre Hand fallen ließ, begann dieses bereits in ihrer feuchten Handfläche zu zischen und sich ein wenig aufzulösen. Sofort stieg der süßliche Duft reifer Kirschen und anderer Früchte in ihre Nase, und der schmelzende Stein in ihrer Handfläche kitzelte so stark, dass sie reflexartig die Hand zurückzog und das Bröckchen ins Wasser fallen ließ.
Für kurze Zeit klang es so, als würde man frisch geschnittenes Gemüse ins kochende Öl einer Pfanne werfen. Michelle schob etwas Schaum zur Seite und erkannte wie das Wasser in der ganzen Wanne eine süßliche Röte annahm. Das Kitzeln in ihrer Hand war noch immer zu spüren und so intensiv, dass es kaum zu ertragen war. Auch zwischen den Fingern, als hätte sie ihre nasse Hand in einen Becher voll Brausepulver getaucht. Sie versuchte die prickelnde, ölige Substanz, die der Stein hinterlassen hatte von ihrer Hand abzuwischen, doch es war kaum zu lösen.
Langsam begann nun auch das Wasser, sich in seiner gesamten Wesenheit zu verändern. Es lag nicht länger still, sondern schien kaum spürbar hin und her zu wippen, und am Grund der Wanne entstanden leichte Strudelbewegungen.
Als das Kribbeln auf der Hand langsam nachließ, beruhigte sich Michelles schneller Herzschlag allmählich, und sie lehnte sich zurück um die Effekte des Wundermittels zu erforschen. Sie schloss die Augen und versuchte aufmerksam die feinen Ströme unter der Wasseroberfläche zu erfühlen. Es war richtig aufregend - obwohl sie regungslos in der Wanne lag kam sie sich bald schon vor, als würde sie in einem Aquarium voller Fischschwärme liegen, oder in einem Whirlpool der man auf "ganz zärtliche Massage" eingestellt hatte.
Und doch, trotz aller Faszination, wurden die subtilen Bewegungen im Wasser nach nur wenigen Minuten etwas langweilig. Michelle fasste deshalb nach kurzem Zögern den Entschluss, dass sie für ein zweites Stückchen wohl schon bereit wäre.
Sie kippte vorsichtig ein weiteres rotes Steinchen aus der Flasche und mit dem Wissen, dass die Wirkung auf der Haut nach einer Weile nachließ, genoss sie dieses mal das Kribbeln in ihrer Hand. Mehr noch, sie führte den Stein sogar langsam ihren Unterarm entlang, dann den Oberarm und weiter bis zum Nacken... Auf dem ganzen Weg hinterließ das Nymphensalz eine ölige Spur, die dieses spannende und doch fast nicht auszuhaltende Kribbeln auslöste, als würde eine ganze Kolonie Ameisen zwischen ihrer Hand und dem Hals eine Straße bilden.
Michelle war sogar neugierig genug, den sich rasch auflösenden Stein an ihren Mund zu führen und ihn mit den Lippen zu berühren. Das kitzelte so unerträglich, dass sie das Stück vor Schreck fallen ließ, und es zwischen ihren Brüsten hindurch ins Wasser rutschte, wobei es noch eine kribbelnde Spur nach sich zog. Sie versuchte das Öl von ihren Lippen zu lecken, mit dem einzigen Effekt, dass jetzt auch die Zungenspitze betroffen war. Die Substanz schmeckte nach süßen Früchten, jedoch mit einem laugenartigen, fast seifenhaften Nebengeschmack.
Das Wasser verfärbte sich zu einem noch tieferen Rot, der betörend süße Duft vervielfachte sich und die Bewegungen im Wasser wurden nun wirklich unruhig. Es waren nun keine subtilen Strömungen mehr. An der Oberfläche bildeten sich richtige Wellen, die hin und her wogten, jedoch nie über den Rand der Wanne hinaus schwappten - so als hätten sie einen eigenen Willen. Unter der Oberfläche fühlte es sich an als würde das warme Wasser ihren ganzen Körper streicheln. Wie unsichtbare Hände aus Schaum und Wasser.
Michelle genoss es wirklich. Das war besser als jeder Whirlpool und jede Massage! Sie lehnte sich ganz entspannt zurück, so dass fast ihr ganzer Körper im wohltuenden magischen Bad versank. Teilweise glaubte sie schon, das Wasser würde sich nicht nur bewegen, sondern tatsächlich über einen eigenen Willen verfügen. So umspielten sie kräfigsten Ströme stets jene Stellen, an welchen sie am empfindsamsten war, und fast schien es so, als zerschellten die Wellen zielstrebig an ihren Brüsten, und als saugten kleine Strudel wie Münder an ihren erogenen Zonen.
Natürlich war es ein erotisches Schaumbad. Michelle überraschte dieser Umstand keineswegs. Von einem Laden der "Sexy Little Horror Shop" hieß, war ja immerhin nichts anderes zu erwarten. Umso mehr konnte sie sich hingeben und das wunderbare Bad in vollen Zügen genießen.
Gerade als sie es so sehr genoss, dass sie schon versucht war mit ihrer Hand ein wenig auf Wanderschaft zu gehen, kam ihr ein verboten guter Gedanke. Wenn zwei Steinchen schon so gut waren, dann musste ein drittes ja bestimmt der absolute Wahnsinn sein. Und was sagte die Verkäuferin noch gleich? Nicht mehr als drei. Exakt drei müssten also in Ordnung sein.
Begierig schüttelte Michelle also ein weiteres Steinchen aus dem Fläschchen, verteilte die erotisch knisternde Substanz diesmal großzügig auf ihren Brüsten, den Brustwarzen, zog eine kleine Spur über den Bauchnabel, und hielt das Stückchen auch dann noch fest, als es unter der Wasseroberfläche stark zu sprudeln begann.
Wie in Trance entführte sie das letzte Stück in die Tiefen der Wanne, an einen Ort an dem das aufgeregte Sprudeln und das unaufhaltbare Kitzeln eine unvergleichliche Wirkung entfalten konnte. Sofort zuckte sie aufschmachtend zusammen... die Empfindung war einfach zu stark.
Die Unruhe im Wasser wuchs noch weiter. Die Oberfläche nahm die Textur von aufgewirbeltem Mineralwasser an und das inzwischen so vertraute kribbelige Gefühl breitete sich auf Michelles gesamten Körper aus.
Der Inhalt der Wanne verdichtete sich, wurde fast spürbar zähflüssiger. Das Wasser nahm nun Form Gestalt an. Wahrhaftige Hände, wie von Wassernixen stoben aus dem Schaumbad empor, streichelten mit festen Zügen ihren Körper entlang und lösten sich sogleich wieder in Schaum und Wellen auf. Hunderte von wässrigen Zungen und Fingern und Lippen verwöhnten jeden Zentimeter ihrer Haut.
Michelles Empfindungen überschlugen sich. Versuchte sie sich nach vorne zu beugen, oder sich aufzusetzen saugte das Wasser sie regelrecht in liegende Position zurück. Sie schloss die Augen und lehnte den Kopf nach hinten. Genoss, wenngleich etwas erschrocken, jede Sekunde dieser einzigartigen Erfahrung. Wie die Fluten immer wieder in sie eindrangen, sich wieder zurückzogen, und sie mit all den reizvollen Berührungen fast in den Wahnsinn trieben.
Sie kam dem Höhepunkt nahe, doch ihr sanftes Stöhnen ging ganz im Klang des schäumenden Wassers verloren. Bald schon hielt sie sich mit beiden Händen und in freudiger Erwartung eines gewaltigen Orgasmus an den Rändern der Wanne fest - als sie in ihrer Lust mit einer unachtsamen Handbewegung das offene Fläschchen mit dem Nymphensalz vom Wannenrand stieß und es mitsamt seines Inhalts im Wasser versenkte.
Sofort zischte und dampfte es, so dass Michelle vor Nebel kaum noch etwas erkennen konnte. Der Inhalt der Wanne nahm eine so dickflüssige Konsitenz wie die von Honig an, und Michelle fiel es schwer, in dieser zähen Masse überhaupt noch ihre Beine bewegen zu können.
Aus der schließlich fast festen, gallertartigen Masse manifestierten sich Wesen - Nymphen - die Michelle kichernd umschlangen, sie berührten und sie unnachgibig in der Wanne festhielten. Jeglicher Widerstand war vergebens. Wehrte sie sich, fasste sie nur durch diese Wesen hindurch, oder blieb mit ihren Händen in ihnen halbflüssigen Leibern stecken.
Die Nymphen fielen wie ausgehungert über sie her, kitzelten und streichelten sie, leckten sie am ganzen Körper und knabberten an ihren Ohrläppchen. Wie viele es waren war unmöglich zu bestimmen. Immer wieder lösten sie sich vor ihren Augen auf, flossen ineinander oder spalteten sich. Sie lachten verspielt, als sie Michelle das erste Mal zum Höhepunkt brachten und ihr lustvolles Aufschreien durchs Badezimmer hallte.
Hoffnungslos überreizt wie sie inzwischen war, nahm sie jede weitere Berührung als süße Qual wahr. »Ich brauche ein Pause... Ich kann nicht mehr...«, brachte sie unter lautem Stöhnen gerade noch hervor. Doch mit Nymphen lässt es sich nun mal nicht verhandeln. Die Wesen amüsierten sich lediglich über Michelles hilfloses Zappeln.
Auf dem Etikett hatte Michelle gerade vorhin noch gelesen, dass die Wirkung der Salze ein oder auch ganze zwei Stunden lang anhalten könne, bevor das Wasser wieder in seine ursprüngliche Form zurückfallen würde. Sie kniff die Augen zusammen und gab sich schließlich voll und ganz ihren so unachtsam heraufbeschworenen Nymphen hin, die ganz gewiss keine eizige Sekunde mehr von ihr ablassen würden, bevor die Wirkung der Salze vollständig verblasst war...
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Würdet ihr das Badesalz verwenden?
Wie viel Stück würdet ihr ins Wasser geben?
Bin schon gespannt auf eure Comments!
Love you all, Meg <3