Die Sonne lachte vom Himmel und das Licht schlüpfte sogar durch die dichtesten Äste der Bäume. Am Waldboden räkelte sich das Moos in den feinen Sonnenstrahlen, die Schneerosen reckten ihre Blütenspitzen in die laue Frühlingsluft und die Käfer und Ameisen krochen aus ihrem Bau.
Emmerich, der Hasenälteste schlüpfte aus seinem Bau, stellte sich auf und spitzte die Ohren, es war nichts ungewöhnliches zu hören, nur das Zwitschern der Vögel, die gutgelaunt in den Ästen der Bäume saßen. Er beschloss deshalb, die ersten Sonnenstrahlen zu genießen und legte sich gemütlich unter die alte Buche.
Die Buche, eine stattliche Erscheinung bewegte ihre Krone im Takt des Vogelgezwitschers und die feinen Sonnenstrahlen tanzten wie Sterne am Waldboden. Justus das Eichhörnchen, hüpfte von den Frühlingsgefühlen getrieben von Baum zu Baum und landete genau vor Emmerichs Nase am Boden. „Na du Faulpelz“ meinte er keck und gab Emmerich einen kleinen Stups. Emmerich kannte den frechen Kerl nur zu gut, er war immer für einen kleinen Spaß zu haben und rührte sich deshalb nicht. Eine Weile wartete Justus, dann sprang er wieder davon. Emmerich blinzelte ihm mit einem Auge nach, er wollte heute seine Ruhe haben. Heino, der alte Uhu hatte alles mit angesehen und schüttelte den Kopf. Die Welt war für die Waldbewohner in dieser Sekunde noch in Ordnung, doch plötzlich bebte die Erde. Der Waldboden vibrierte und ein ungeheurer Lärm verbreitete sich. Emmerich riss es ruckartig hoch, er spitze seine Löffel und drehte sich im Kreis, er konnte jedoch nichts Außergewöhnliches entdecken, doch die Gefahr witterte er. Da hörte man Heino schon rufen „große Ungeheuer sind im Anmarsch“ und alle Bewohner des Waldes flohen in ihre Unterkünfte. Emmerich schaute neugierig aus seinem Bau, zwischen den Bäumen konnte er riesige Maschinen entdecken, die kannte er, da er vor langer Zeit in der Nähe einer Stadt gelebt hatte.
„So wir haben das Ziel erreicht“ ein großer Mann, mit einer gestreiften Weste und einem gelben Helm streckte die Hand zum Himmel und alle Maschinen verstummten. Die Männer, die die Maschinen gesteuert hatten, verließen ihre Monster, setzten sich ins Moos, packten ihre Rucksäcke aus und legten sich ihre Brote und ihre Getränke zurecht, da sprach der große Mann weiter „hier beginnen wir zu schlägern, teilen uns in zwei Gruppen auf und arbeiten in beiden Richtungen weiter, kommt alle her, ich zeige euch den Plan, wo genau die Stützen für die Leitung hinkommen. Die Bäume müssen jeweils 60 Meter links und rechts geschlägert werden“.
Emmerich hatte das Wort „schlägern“ schon mal gehört, er wusste was es bedeutete und versammelte sofort alle Waldbewohner um sich. „Die wollen uns den Wald wegnehmen, die wollen alle Bäume um schneiden“ teilte er der gesamten Waldbevölkerung mit“. Alle redeten durcheinander „das können sie doch nicht machen“ meinte Josef der Fuchs, Justus begann zu weinen und schluchzte „wo sollen wir dann hingehen?“ Lisa, die Haselmaus schrie „das lassen wir uns nicht gefallen“ und alle klatschten Beifall. Emmerich klopfte mit seinen Läufen fest auf den Boden und meint „wir helfen zusammen und werden SIE aus dem Wald jagen“ und tosender Beifall setzte ein. Frieda, die Anführerin der Ameisen piepste „und wie sollen wir das machen?“
Emmerich hatte schon einen Plan „wir stehlen ihnen das Essen“ und sofort starteten alle los.
Josef, der Fuchs lief prompt los und kam mit einem Rucksack zurück, Heino, der Uhu packte sich eine silberne Jausen box, die Ameisen unter Führung von Frieda schleppten die in Papier gewickelten Brote herbei, Justus delegierte die Eichhörnchen Mannschaft und Lisa entwendete mit ihrer Sippe noch den Rest. Jetzt lagen nur mehr die lehren Rucksäcke auf dem Moosboden.
„Ihr habt nun 30 Minuten Pause, bevor wir loslegen“ sagte der große Mann und klatschte in die Hände. Die Männer verteilten sich wieder, setzten sich auf den Waldboden und wollten ihre Speisen verzehren. „Wer hat mir meine Jause gestohlen“ hörte man den ersten Mann rufen, „meine ist auch weg“ rief ein zweiter und der große Mann mit dem gelben Helm schaut ratlos auf den Waldboden, sein ganzer Rucksack war weg. „Zum Teufel noch mal, was soll das bedeuten?“ Alle Männer blickten sich ratlos um, nichts rührte sich, es war muxmäuschen still im Wald. Ein schmaler kleiner Mann schrie „es geistert hier“ ich bleibe keine Minute länger und er fing an zu laufen, alle starrten ihm nach und die anderen Männer steckten die Köpfe zusammen und einer rief „in diesem Wald ist der Teufel zu Hause“. Jetzt liefen alle los, der große dicke Mann mit dem gelben Helm stand ratlos inmitten seiner Maschinen. Er schlug mit der Faust auf ein gelbes Ungetüm, drehte sich auch um und stapfte davon.
Die vielen Teufelchen, die in diesem Wald zuhause waren, tanzten vor Freude und verzehrten die erbeuteten Brote.
Die alte Buche wiegte ihre Krone im Takt des Vogelgezwitschers und die Sonnenstrahlen tanzten wie kleine Sterne am Waldboden.