Ein Klang erhob sich, als habe jemand die Saiten einer Harfe gezupft. Ein hoher Ton, ein Seelenerzittern, welches sich durch den sonnengefluteten Wald auszubreiten begann. Glatte Rindensäulen tragen das hohe, grüne Dach der Kronen über einem moosigen Teppich. Staub tanzte in den Sonnenstrahlen.
Und die Welt erzitterte. Das Laub raschelte und eine Brise trug mehrere goldene Ahornblätter aus ihrem grünen Versteck. Sie trieben im Wind und senkten sich über dem glatten Spiegel eines Teichs, wie es viele in den flachen Gruben zwischen uralten Wurzeln gab.
Die Blätter landeten auf seiner Oberfläche und sandten Kreise über sein Antlitz. Silbrige Fische flüchteten vor den Schatten. Die Stille war von Musik erfüllt.
So jedenfalls sah ich dieses Licht, das mich lockte. Als weiteres Herbstblatt folgte ich den Schatten, glitt aus der Körperlosigkeit hinein in diese Hülle und tauchte unter die Wellen.
Der Teich war tiefer, als es zunächst den Anschein gehabt hatte. Sein Boden ein Teppich aus Moos, halb im Schlamm ertrunken. Blanke Knochen und weiße Schädel leuchteten aus dem Sand am Boden und boten den Fischchen Schutz. Lügen und Träume, in denen sie sich verbergen konnte.
Schließe die Augen. Kannst du sehen, was ich sehe?
Eine Welt, zerrissen von alten Wunden, einem langsamen Sterben geweiht. Dreizehn Schluchten, elf sichtbar und zwei ... nicht. Schicksale, scheinbar getrennt, doch in den selben Wirbel gezogen - wie Fische in der gleichen Strömung, Herbstblätter im gleichen Wind. Dreizehn Helden, elf sichtbar und zwei ...
Was denkst du? Willst du mich in diese Welt begleiten? Willst du ihre Geheimnisse aufdecken? Die Schätze der Vergangenheit erblicken, deren Macht entfesselt wird, oder jenes reine Herz, das das Böse erweckt? Sei gewarnt. Unsere Anwesenheit wird den tödlichen Strudel erst befeuern, den Sog der Dunkelheit erwecken, der ohne uns weiter schlummern würde. Doch ohne die Schatten würde auch das verborgene Licht nicht erstrahlen können.
Verstehst du, mein Freund? Es gibt kein Leben ohne den Tod, und keinen Schmerz ohne Heilung.
Die Wellen wurden geschlagen. Das Lied beginnt, die Schicksalssänge, mehrstimmig gesungen von ihren Helden.
Wie mag das Lied wohl klingen? Singen wir es und finden es heraus.