Es war ein nebelgrauer Oktobertag, die bunten Farben des Herbstfestes hatten sich in Nebel gehüllt, welcher eine verwaschene, graue Farbe als Gewand gewählt hatte. Eine Kälte lag über dem Land und es war, als seien zahllose Eiskristalle in der Luft. Die Residenz Kohana verschwand immer mehr aus einem Meer der Feuerbäume in eine Welt des kalten Rauchs. Das Schülerwesen, Marvin der Graue und Felix hatten sich mit ihren Krea- und Dunkelichs eingefunden, um hier ihre Waffen in eine neue Perfektion zu treiben. Zumal der Portalweg von der Residenz zu den Streitkräften im Norden von der Residenz aus ein deutlich kürzerer war, als der Weg vom Biotopenreservat. Natürlich machten derartige Portalwege nur wenige Millisekunden aus, aber wenn es um epische Schlachten ging, konnte man nicht schnell genug sein!
Während Lu die versteckten Klingen polierte, inspizierte Marv den Brotchips-Vorrat. Lyssa zog neu Inspirationsblumen heran, während der Erzähler es sich im Schatten einer Ecke gemütlich gemacht hatte. Ein Duft von Kreativität machte sich breit.
Das Kaminfeuer flackerte und Falkenauge verdrückte ein paar Weingummis, während das junge Kreaich den Flammen beim Tanzen zu sah.
Der Meisterbelloge sortierte die Bücher seines Bücherregals. Historia, Almi und natürlich die Sys hüpften aufgeregt umher, der Meister hatte ihnen versprochen im November Zeit zu widmen, sie hungerten nach neuer Tinte und waren voller Ungeduld. Bella half Felix die quirligen Bücher unter Kontrolle zu bringen.
Es war die Ruhe vor dem Sturm. Was er dieses Jahr bringen würde?
"Dieses Jahr...", murmelte Felix und schaute mit verlorenem Blick, aus dem Fenster, in den Sternenhimmel.
Was war das? Eine Eingebung?
"Was hast du.", fragte Bella irritiert, nun blickten auch Marv und Lu zum Meisterbeollogen.
Dieser schüttelte den Kopf: "Nur Schatten.", ein schwaches Lächeln lag auf seinen Lippen. Bella haste dieses Lächeln, es war dieses vielsagende und gleichzeitig nichtssagende Lächeln einer unausgesprochenen Vorahnung.
"Schatten der Vergangenheit?"
Der Meister blickte noch einmal zum Himmel.
"Vielleicht auch der Zukunft.", er schüttelte den Kopf und lächelte schwach: "Es ist nichts."
Bella richtete die Brille, nun war ihr Moment gekommen, einzufordern, was der Meisterbellologe damit meinte. Sachverhalte unnötig zu verkürzen, dass konnte er!
Doch bevor sie den Mund öffnen konnte, erschien aus einer Rauchwolke der Ninjageist Katana. Er nickte den Anwesenden zu.
"Es ist Zeit, Meister."
Und so war es, die Uhr stand kurz vor dem zwölften Schlag, der die Dämonenstunde bedeuten würde. Rasch packte Lu in der Eile eines eifrigen Schülerwesens seine Sachen zusammen und lockte Marv mit der Aussicht auf Abenteuer (und neue Brotchips) in das Portal.
"Bis gleich Sensei.", schon war die Robe mit dem Wolf verschwunden. Ihre Krea- und Dunkelichs folgten ihnen.
Bella öffnete an ihrem Begleiterband den Amethystbegleiter und ihre Portalblume offenbarte sich. Ein Portal aus Blau, Purpur und einem Hauch von violett öffnete sich.
"Kommst du?", drehte sie den Kopf fragend zum Meisterbellogen.
Er schüttelte den Kopf. "Geh schon mal vor, ich komme gleich über eine Regenbogenbrücke oder Schwebeportale."
Was beschäftige ihn? Bella machte sich Sorgen um ihren Saphirbegleiter. "Wenn du zu lange brauchst, haben wir schon alle Winterdämonen platt gemacht.", so entschwand auch das Kreaich in seinem Portal.
"Das glaube ich gerne.", lächelte der Meisterbellologe. Ein Lächeln innerer Ruhe, frei von Sorgen, als sei er dem Ende nah, lag auf den Lippen des Meisters.
Sofort richtet er sein Haupt voll Ernst zum Ninjageist. "Wir müssen sofort zum Nordosttor!"
"Aber die Invasion?"
"Das war ein Befehl!", selten war der Flauschige so ernst. Was spührte er? Seine Nackenhaare stellten sich auf. Gefahr lag in der Luft. Unendliche Gefahr! Als er die Wohnbibliothek verließ, legte er einen Schutzzauber aus. Jeden Flur, jedes Zimmer das er passierte, erhielt einen Schutzzauber. Würde die Magie reichen?
Er wusste es nicht!
Rasch eilten der Ninjageist und der Flauschige über die Anlagen. Am Dämonentor angekommen, machte der Meisterbellologe einige Fingerzeichen "Bellritsu Orikami-Style, tausend Siegelblätter!" und ließ seine Hand auf den Boden schnellen. Plötzlich erschienen tausend magische Siegel, wie sie sonst nur der mystische Orikami erzeugen konnte, ein Kranich, welcher in der Region Utas seine Heimat fand und der Fusionskraft des Papiers angehörte. Ein Bellritsu einzusetzen erforderte viel Übung und bedurfte einer hohen Verbundenheit zur Belletristicanischen Natur um sie anzuwenden. Irgendwann würde der Meisterbellologe eine Abhandlung über dieses Thema schreiben.
Er lächelte.
Woher kam die Gewissheit die Nacht zu überstehen?
War es nicht eher Zeit "Das letzte Kapitel" zu veröffentlichen?
Die Siegel hafteten Blitzschnell an den Bäumen und dem Dämonentor selbst. Es würde zumindest heute keine dämonischen oder geisterhaften Energien freigeben.
Rasch liefen die beiden Gestalten weiter und überwanden mit Leichtigkeit die Mauern der Residenz. Auch sie sollte der Meister in absehbarer Zeit näher beschreiben. Schon wieder glitt ihm ein Lächeln über die Lippen. Was war das bloß?
Doch dieses Mal erstarb das Lächeln, im Rauschen der dunklen Tannen lag ein Hauch von Frost. Der zwölfte Stundenschlag er war nah!
Plötzlich tauchte vor ihnen ein großer Sonnenhut auf. Zwei kleine Gummistiefel tappsten durch die Nacht.
"Guten Abend Bellologe.", flötete Toasty, als sei ihm die Gefahr nicht bewusst. In diesem Moment realisierte der Meisterbellologe: Toasty war die Gefahr, in der es sich befand, nicht bewusst!
"Toasty was machst du hier?!?"
"Blümchen gießen.", sagte das Toastbrot und goss ein paar Blumen, an denen sich schon Raureif bildete.
"Geh sofort in die Residenz!"
"Was soll ich denn da?"
"Was du da? Irgendwas! Gieß Basili, ließ ein Buch und warte bis der Morgen graut."
"Aber ich bin doch noch gar nicht mit meiner Runde fertig.", reklamierte das Toastbrot, dessen Runde eigentlich nur aus dem Bereich der Anlage bestand. Aber der kleinen Gärtner konnte auch das Umland nicht ungepflegt lassen, weshalb manche die Residenz Kohana schon als die Residenz im Blütenmeer bezeichneten.
"Geh bitte einfach."
"Na gut.", dass Toastbrot nahm sein Gießkännchen und wollte sich gemächlich zu Residenz begeben.
Plötzlich verdichtete sich ein frostiger Nebel und es war so, als tausende Gestalten sich auf der Ebene im Nordosten der Residenz versammelten.
"Zu spät.", kommentierte Katana und zückte seine Klinge der Einundsechzig-Stile. Welchen würde er wählen?
Der Meisterbellologe machte sich bereit. "Ein Winterportal!"
"Dann werde ich eben über 1600 Texte auf einmal veröffentlichen!"
"Kein Mensch ist dazu in der Lage!"
"Gut das ich kein Mensch bin!"
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Hiermit reiche ich wie angekündigt meinen Rekordversuch für die meisten geuploadten Texte an einem Tag (und im selben Moment) ein, ich hoffe sie machen euch Spaß. Was ich wohl seit dem 19.02.2019 geschrieben habe? Was hat sich mein zukünftiges Ich für diesen Tag überlegt? Ich bin genauso aufgeregt wie ihr! Viel Spaß mit etwas mehr als 1300 Texten Lesevergnügen, Gedichten und einer hoffentlich spannenden Rahmenhandlung. Ich schrieb sie, um zu verteidigen und noch einmal das Unmögliche Möglich zu machen, denn das ist was Autoren tun! Hört die Worte und kämpft gemeinsam.
Seit ein Belletristican!