Es war zu einer Zeit, als Flauschbär und Zottelbär einander brummten und sie bereits die Tierkreiszeichen und den Verlauf der Zeit bestimmten. Staubfuß war mit seinen gesandten Staubwolf, Staubotter, Staubkatze, Staubfuchs, Staubwiesel, Staubkrokodil, Staubschildkröte, Staubalpaka, Staubsternenpferd, Staubente, Staubdrache und Staublicht zum Himmelszelt aufgebrochen.
Für einen Moment schien der Lauf der Zeit in allen Bahnen zu verlaufen.
Doch mit der Zeit schlichen sich Fehler ein.
Doch Zwergfüßer Staubfuß zählte die Monate gewissenhaft, wie konnte es demnach seien?
Die beiden Bären wussten es nicht und so brummten sie, dass die Zeitenwächter eine Konferenz einhalten sollten. Der Millionenfüßer Chronos stoppte den Fluss der Zeit und aus dem Himmelszelt glitten Ciklo, das Sternenboot, die 84 Flauschsterntiere, Zwergfüßer Staubfuß und die 12 Staubtiere.
Kaum waren die kosmischen Wesen versammelt, begannen sie das zanken. Den ein jeder bestand darauf, dass er sich an seine Weisungen geflissentlich gehalten habe.
Flauschbär und Zottelbär lauschten den streitigen Worten, dass keines der kosmischen Wesen aus Absicht falsch gehandelt hatte, war ihnen bewusst gewesen und so brummten sie, dass die streitenden einander ihre Worte wieder mit Bedacht und milde wählten. Die Fehler, sie mussten tieferer Natur sein und so entschieden die beiden Bären jedes der kosmischen Wesen zu befragen.
Der Millionenfüßer Chronos bewachte die Reihenfolge der Zyklen.
Das Gemboot Ciklo bewachte jeden einzelnen Zyklus.
Die 84 Flauschsterntiere bewachten die Jahre der Zyklen.
Der Zwergfüßer Staubfuß bewachte die Monate eines Jahres.
Die 12 Staubsternentiere bewachten die einzelnen Monate.
Ein jedes Tier tat, was ihm aufgetragen war. Allerdings hatten die Staubsternentiere, solange sie auf der Erde wandelten, keinen Anhaltspunkt, wann sie denn wieder in den Himmel aufsteigen sollten und so blieben manche länger, manche kürzer, vor allem Staubotter war so in das Sternenmeer vernarrt, dass er vor lauter Ungeduld seinen Monat immer rasch beenden wollte.
Die Bären sie erkannten, dass es klare Regeln brauchte, sonst würden die Fehler in der Zeit kein Ende nehmen.
An der Konferenz der kosmischen Wesen hatten nicht alle Wesen teilgenommen, welche die Bären kannten, so waren die Gestirnglühwürmchen Solara und Luna am Himmel verblieben. Wussten diese vielleicht eine Antwort? Flauschbär und Zottelbär reisten an den See, an denen sich Solara und Luna einfanden, wenn sie nicht gerade ihr Gestirn am himmlischen Zelt führten. Sie waren nicht die einzigen Gestirnglühwürmchen, doch es sind die, deren Einsatz man als erstes auf der Erde bemerkt. Die Bären brummten am Tage zu Luna und in der Nacht zu Solara, damit ihr Zyklus nicht auch noch aus den Fugen geriet. Solara konnte den Geist der beiden Bärengötter nicht erhellen, doch Luna wusste zu berichten, dass sich auch die Feen mit den Monden auskannten. Die Bären kannten die Feen und wo sie zu finden waren. Sie dankten Luna und machten sich auf zu den Feen zu reisen.
Die beiden Bärengötter reisten zu den Feen auf die Feenlichtung aus der einen, die sie kannten, waren sieben geworden, auch sie kannten die Bären gut.
Die Feen feierten ein Fest voller Laternen und in der Dunkelheit des Seins. Sie nannten dieses Brauchtum die Darkest Days. Als die Feen die Bärengötter in der Dunkelheit erblickten, begrüßten sie die Bären freudig. "Kommt, feiert mit uns.", forderten die kleinen Flügel auf und flatterten den Bären um die Nase. Die Bären brummten und feierten mit den Feen.
Als sie so feierten, erklärten die Bären den Feen ihr Anliegen. Den Feen war das Brauchtum der Zeit nicht unbekannt und sie hatten eigene Namen für die zwölft Zeiten, die sie das Feenjahr nannten. Es begann mit Hochsonn, auf den Erntemond folgte, dann Blumenruh, Blattfall, Winterkleid, Frostmond, Mittwinter, Kaltbleib, Rauwind, Blütenglück, Wandelsam, Wohlgefühl und endete mit Warmwird.
Die Bären waren fasziniert und erkannten, dass ihr Freund Staubfuß die Anzahl der Monate wirklich gut zählen konnte und auch wenn sich Feen und Bären in ihrer Betrachtung der Zeit unterschieden, sie doch Gemeinsamkeiten besaßen.
Die Feen überlegten mit den Bären und sprachen: "Wenn ihr wollt, lasst uns bis zur Sommersonnenwende warten, wenn Hochsonn ist, beginnt unser Jahr und so auch eures. Ihr braucht nur jemanden, der euren Zeitwächtern die neue Abfolge näher bringt."
Dem stimmten die Bären zu und verabschiedeten sich von den Feen.
Doch wer sollte es sein? Hatten Flauschbär und Zottelbär nicht bereits jedes Wesen, das sie kannten, in die Zeit eingespannt? Da brummten die Bären und überlegten.
Der Millionenfüßer Chronos bewachte die Reihenfolge der Zyklen.
Das Gemboot Ciklo bewachte jeden einzelnen Zyklus.
Die 84 Flauschsterntiere bewachten die Jahre der Zyklen.
Der Zwergfüßer Staubfuß bewachte die Monate eines Jahres.
Die 12 Staubsternentiere bewachten die Monde.
Die beiden Gestirnglühwürmchen bewachten den Verlauf von Sonne und Mond.
Flauschbär und Zottelbär brummten, da fiel ihnen doch noch ein Tier ein. Das Faultier hatte einst am großen Rennen der Tierkreiszeichen teilgenommen, war aber zu faul gewesen, um das Wettrennen in Angriff zu nehmen. Vielleicht hatte Faultier nun doch Lust Teil des Kalenders zu werden und so machten sich die Bären auf die Suche nach dem verschwundenen Faultier.
Es waren bereits viele Monate und Jahre vergangen, dennoch das Faultier Aszenda, das Sternenfaultier, lebte noch immer nahe dem Strom der Zeit. Man erzählt sich, es habe dort die Aussicht auf den Mond so lieb gewonnen, dass es den Ort nicht mehr verließ, bis die Bärengötter an das Ufer zurückkehrten. Flauschbär und Zottelbär brummten, als sie das Tier still hängend in einem Baum erblickten. Langsam und gemächlich bewegte sich Aszenda zu den Bären hinab und begrüßte sie in seiner lethargischanmutenden Art.
Flauschbär und Zottelbär erklärten, was der Grund für ihren Besuch war. Sie erklärten das Aszenda, als Sternenfaultier zum Himmelszelt hinauf klettern sollte und dort die Staubtiere anleiten sollte, wann sie hinab zum Boden und hinauf zum Himmel steigen sollten.
Aszenda fühlte sich geehrt, doch fragte sich das Sternenfaultier, warum es für so eine wichtige Aufgabe ausgewählt wurde.
Da brummte die Bärness und sprach, dass nur ein Sternentier in der Lage sei den Himmel voll zu erschließen und nur ein Faultier die Wege erklären könnte.
Was die Bärengötter aus Freundlichkeit vermieden zu erwähnen, war der Umstand, dass ein Faultier im Monat viermal seinen Baum verlässt und so genau weiß, wann es wieder Zeit ist, hinabzusteigen.
So willigte Aszenda ein und kletterte auf den Rücken des Flauschbären. Flausch und Zottel reisten mit Aszenda zum Cincyo, dem alten Weltenbaum, dessen Wurzeln noch heute in ganz Belletristica zu finden sind. Aszenda hatte sich so sehr im Flausch des Flauschbären vergraben, dass noch heute Faultiere flauschig sind. Als sich das Sternenfaultier vom Flauschbären löste und den Cincyo bereit war zu klettern, war es noch einen Monat bis zur Sommersonnenwende. Die Bärengötter gaben ihre Weisungen an das Sternenfaultier und es versuchte sich seinen Weg zu bahnen.
Es dauerte Stunden, Tage, Wochen. Aszenda ruhte nicht, das Sternenfaultier kletterte und bewies wie falsch ein Name seien kann. So unermüdlich, so fleißig und beherzt, Aszenda war in ihrem Element und doch musste jeder Klettergriff mit Bedacht gewählt werden, die Rinde des Cincyo sie wurde immer transzendenter und schwieriger zu greifen. Aszenda merkte sich einen jeden Griff, dass sie in Zukunft schneller klettern könnte.
Doch so dauerte es nicht nur Stunden, Tage, Wochen, sondern auch Monate und wäre der Baum noch größer gewesen, so wären es Jahre geworden.
Als Aszenda die äußersten Äste des Weltenbaumes erreichte und die Sternengrenze passierte, begann ihr Fell zu leuchten in feinem Sternenlicht. Das Sternenfaultier hatte sein Ziel erreicht und wurde sogleich von Staubfuß und den Staubtieren begrüßt.
Die Welt lag dunkel und Aszenda gab die Weisungen der Bären und sprach:
Die Bären sagten mit, zur nächsten Sonnenwende sollen die Staubtiere hinab steigen, Wolf, Otter, Katze, Fuchs, Wiesel, Krokodil, Schildkröte, Alpaka, Sternenpferd, Ente, Drache und Irrlicht. Ein jedes soll 30 Tage auf Erden wandeln, 15 hinab, 15 hinauf.
Alle Staubtiere stimmten dem Plan zu und erklärten, dass die nächste Sonnenwende schon am nächsten Tag sei. Allerdings hatte sich Aszenda auf dem Weg zum Himmelszelt so in die richtige Kletterweise versteift, dass sie nicht gemerkt hatte, dass die Sommersonnenwende bereits vor Monaten vergangen war. Doch keines der dreizehn Staubtiere fragte nach und dachte es habe seine Richtigkeit.
Als sie dann zur falschen Zeit herab stiegen, waren die Bärengötter nicht erbost, den es war des Wegen Flausch und Zottels unendlichen Pfaden. Sie sind nun mal unergründlich.
So kommt es, dass bis heute der flauschige Kalender mit den Darkest Days beginnt und wieder endet.
So merket euch eins, in der größten Dunkelheit, ist das kleinste Licht, der größte Stern. Im Licht der Erkenntnis mag das ein Fehler sein, doch es bleibt die flauschzottelige Wahrheit.
Möge Flausch und Zottel mit uns sein!