07. September 2019
Seit Anfang letzten Monats werden auf Belletristica stetig Texte etwa zur gleichen Zeit hochgeladen, die alle eine Verbindung aufweisen: Die Sixty Minutes-Challenge, in der es darum geht, unter Zuhilfenahme eines Prompts in Form eines Wortes, Bildes oder Satzes innerhalb einer Stunde einen Text zu schreiben. Dieser muss in der Zeit nicht perfekt korrigiert oder fertig sein – das einzige Ziel der Challenge ist es, sich eine Stunde lang auf einen Text zu konzentrieren und einfach draufloszuschreiben, ohne lange nachzudenken, was man alles falsch machen könnte. Somit ist die Sixty Minutes-Challenge nicht als Wettbewerb, sondern als reine Schreibübung gedacht, die mitunter sogar als Mittel gegen Schreibblockaden dient.
Bereits sechs Mal fand die Challenge unter der Leitung der Grafen Phobos Escanor und Riley Escanor-Mcforest statt, die die Challenge samt der dazugehörigen Gruppe ins Leben gerufen haben. Seit deren Gründung Anfang August haben sich bereits 52 Interessenten angesammelt, die jeden Sonntag und zurzeit jeden zweiten Mittwoch fleißig Texte produzieren oder die anderer lesen.
Diese haben jedes Mal ein anderes Oberthema, das die Grafen immer gegen 18 Uhr ankündigen, womit auch die auf eine Stunde begrenzte Schreibzeit eingeleitet wird. Die einzelnen Prompts werden dabei, laut den Grafen, vollkommen spontan ausgewählt, also wissen sie bis kurz vor dem Beginn der Challenge selbst nicht einmal, um was es sich dieses Mal genau handeln wird.
Nach Ablauf der Frist werden die Links zu den entstandenen Texten bei Abgabezeit in der Gruppe gepostet und dann von Riley Escanor-Mcforest in einer extra für die Challenge angefertigten Linksammlung zusammengefasst, damit auch User, die erst später zur Challenge dazugestoßen sind, alle bereits geschriebenen Texte nachträglich lesen können.
Doch welche Regeln gelten bei dieser Challenge eigentlich, abgesehen von dem Zeitlimit? Was passiert, wenn man es einmal nicht schafft, mitzuschreiben, weil man sonntags zwischen 18 und 19 Uhr mal wieder vom Real Life aufgehalten wird? Und verpflichtet einen die Gruppenmitgliedschaft zur ständigen Teilnahme?
Die Teilnahme an der Challenge ist laut dem Regelwerk vollkommen freiwillig, selbst die Mitgliedschaft in der Gruppe verpflichtet einen nicht dazu und es ist immer möglich, bis Mitternacht oder auch an den folgenden Tagen einen Beitrag nachzureichen, wenn man es zum gegebenen Zeitpunkt nicht schafft und zuvor im Gruppenchat Bescheid gesagt hat, dass man etwas nachreichen wird. Das soll deshalb geschehen, damit die Linksammlung am Ende vollständig ist, ohne dass ein nachgereichterText untergeht. Zudem ist jeder Beitrag erlaubt, der folgende Kriterien erfüllt: Er muss mindestens 100 Wörter lang sein und darf höchstens 16+-Content enthalten, um keinen potenziellen Leser mit zu hartem Content abzuschrecken. Sonst haben alle Teilnehmer freie Genre-, Text- und auch Fandomwahl. Das wäre die Zusammenfassung der wichtigsten Regeln – die übrigen können auf der internen Pinnwand [1] der dazugehörigen Gruppe nachgelesen werden.
Außerdem entscheiden sich Teilnehmer der Challenge immer wieder dazu, ihre recht kurzen Beiträge nicht als beendetes Werk dastehen zu lassen, sondern die Geschichte darin noch in nachfolgenden Kapiteln weiterzuführen und zu vertiefen. Entweder aus eigenem Antrieb heraus oder weil Leser darauf brennen, mehr über die Charaktere zu erfahren. Zudem bringen es einige Teilnehmer fertig, die Texte zu unterschiedlichen Prompts so zu verbinden, dass eine fortlaufende Geschichte dazu entsteht.
Somit lässt sich sagen, dass die Sixty Minutes-Challenge nicht nur eine Übung ist, schnellstmöglich eine Idee umzusetzen, sondern auch eine gute Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und vielleicht sogar neue Autoren und deren Texte kennenzulernen, die einem selbst zuvor niemals aufgefallen sind.
[1] https://belletristica.com/de/groups/183-sixty-minutes-die-challenge#group
Autor: Alex Frost