Prompt: Beichte
Warnungen: keine
Fiona kniete am Boden. Der Rücken durchgedrückt. Die Knie leicht gespreizt. Ihre Hände hinter dem Rücken verschränkt. Ihr Blick war gesenkt und sie schien den Boden vor sich zu studieren.
In Wahrheit aber versuchte sie herauszufinden, wie sie ihrem Dom beibringen konnte, was geschehen war.
Ein leichtes Zittern durchlief ihren Körper bei dem Gedanken ihm zu sagen, dass sie vorerst nicht mehr so hart spielen konnten, wie sie es beide mochten und gewöhnt waren.
Sie biss sich auf die Unterlippe und bewegte sich unruhig auf der Stelle.
“Fiona?”
Laut und fragend hallte die Stimme ihres Doms durch die Wohnung. Sie kam von der Tür her und Fiona wusste, dass Martin gerade erst von der Arbeit gekommen war. Sie nun hier vorzufinden in dieser Position und deutlich sichtbar nervös, würde alle Alarmglocken bei ihm schrillen lassen.
“Wohnzimmer.”, antwortete sie jedoch gehorsam, aber ohne ihren Liebsten wie sonst Sir zu nennen.
Sie hörte, wie er im Flur seinen Aktenkoffer abstellte, dann seine Jacke an den Haken hängte und seine Schuhe ihren Platz im Schrank fanden. Erst dann kamen seine Schritte näher.
In der Tür hielt er inne und studierte das Bild vor sich genau. Fiona kniete sonst nie im Wohnzimmer. Ihre Dominanzspielchen fanden vorwiegend im Schlaf- und Spielzimmer, seltener im Bad statt. Das Wohnzimmer war Spielfreie Zone, wie Fiona es nannte. Einfach nur zum Entspannen da.
Martin ging langsam um seinen nervösen Sub herum und setzte sich in den Sessel vor dem sie kniete.
“Alles okay, Liebes?”, fragte er sie liebevoll, aber seine Sorge schien durch und auch ein wenig von dem Dom, der er sein konnte.
Fiona rang mit sich, atmete dann einmal tief durch und schüttelte leicht den Kopf. “Nein, Sir. Es ist nicht alles okay.”, sagte sie gerade laut genug, dass er sie hören konnte.
Martins Augenbraue schoss in die Höhe und verschwand fast in seinem dunklen Haar.
“Willst du mir sagen, woran das liegt?”
Sein Tonfall hatte sich merklich verändert, passte sich unweigerlich ihrer Haltung und ihrem Benehmen an. Er reagierte auf sie.
“Ich muss euch etwas beichten, Sir.”, sagte sie.
“Nun, dann lege deine Beichte ab, Fiona. Ich werde dich doch nicht vorher übers Knie legen müssen, oder?”, fragte er und ein winziges Lächeln ließ seine Mundwinkel zucken bei dem Gedanken Fiona mal wieder in das Nonnenkostüm vom letzten Halloween zu stecken und mit ihr unzüchtige Dinge zu tun.
“Nein, Sir. Bitte nicht übers Knie.”, bat sie und ihre Finger verkrampften sich hinter ihrem Rücken ineinander. Ihre Schultern zeigten deutlich wie verspannt sie war und Martin machte sich immer mehr Sorgen.
“Dann sag mir jetzt sofort, was los ist, Fiona!”, forderte er sie in einem harten Tonfall auf, der nur ausgepackt wurde, wenn sie ungehorsam war.
“Ich bin schwanger, verdammt.”, platzte es aus ihr heraus. “Jetzt können wir nicht mehr so wie sonst …”
Sie brach ab, als Martin zu lachen begann und sie mit einem strahlenden Lächeln in seine Arme zog. “Das ist egal, Liebes. Wir werden Eltern.”, sagte er und klang unendlich verblüfft, als er diese Worte zum ersten Mal aussprach.
Ihre Dominanzspielchen konnten ihm gerade nicht egaler sein. Er würde Vater werden, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen müssen. Oh er freute sich schon drauf.
“Wann ist es soweit?”, wollte er dann wissen und legte seine Hand schützend auf ihren Bauch.
“Ende April, Anfang Mai.”, murmelte Fiona und schluchzte in seine Halsbeuge hinein. Ihre Anspannung war von ihr abgefallen, als Martin so positiv reagierte. Sie hatte nicht geahnt, dass er sich so sehr freuen würde.
Zwar hatten sie über Kinder gesprochen, aber es hatte geklungen, als würden diese noch weit in der Zukunft liegen.
Nur, dass die Zukunft auf einmal da war.
~Ende~