Achtung: Diesmal ist mein Beitrag eine Fanfiction zu Detektiv Conan. ^^ Ich hoffe, ihr lest es trotzdem.
Nachgeschrieben am: 27.11. 19 Uhr – 19 Uhr 30.
Verblichene Fotografien
Der neunjährige Kaito Kuroba saß fassungslos in seinem Zimmer auf dem Boden. Vor wenigen Tagen hatten er und seine Mutter zusehen müssen, wie sein Vater, Toichi Kuroba, bei einem seiner Zauberkunststücke ums Leben gekommen war.
Vor dem Jungen lag ein Fotoalbum, mit zum Teil schon verblichenen Fotografien. Sie zeigten Kaito als Baby, mal allein, mal mit seinen glücklichen Eltern. Die beiden hatten sich sehnlichst ein Kind gewünscht. Ihr Wunsch war mit dem kleinen Kaito in Erfüllung gegangen. Er war zu einem aufgeweckten, frechen Grundschulkind herangewachsen. Der Junge blätterte um. Auf den nächsten Seiten sah er seinen Vater, bei einem seiner Auftritte. Auf einer weiteren sah er sich mit seiner Kindheitsfreundin Aoko. Der Junge schniefte leise, und wischte sich aufkommende Tränen aus den Augenwinkeln.
„Ach Vater, warum bist du gestorben… Warum lässt du mich alleine mit Mama…?“ Kleine Tropfen fielen auf die aufgeschlagene Seite, auf deren Fotos Kaito bei seiner Schuleinführung zu sehen war. Und der selbe Junge mit den wuscheligen Haaren bei seiner ersten, eigenen, kleinen Zaubershow. Für Kaito war damals schon klar gewesen, dass er mal in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters treten wollte.
Nun erfüllte leises Schluchzen den Raum. Chikage, Kaitos Mutter stand an der Tür zu dessen Zimmer und beobachtete besorgt ihren Sohn. Auch für sie war es ein schwerer Verlust. Auch sie hatte sehr damit zu kämpfen. Doch sie versuchte stark zu sein, für Kaito.
Sie trat hinein, und setzte sich auf das Bett ihres Sohnes. „Kaito, mein Lieber. Komm mal her.“, sagte sie sanft. Der Angesprochene drehte sich erschrocken um. Er hatte seine Mutter erst jetzt bemerkt und leistete ihrer Bitte folge.
Die beiden saßen nun nebeneinander, und die Mutter nahm ihr Kind liebevoll in den Arm. „Hör mal, dein Vater hat dich sehr lieb. Und er passt von irgendwo jetzt auf uns auf, auch wenn wir ihn nicht sehen können. Er bleibt immer bei dir, und zwar hier drin.“ Sie deutete auf Kaitos Herz. „Verstehst du das?“
„Ich denke schon, Mama.“, antwortete der Junge zögerlich.
„Du bist eben ein schlauer Junge. Hier schau mal, was ich für dich habe.“ Chikage holte ein eingerahmtes Foto von den dreien als Familie hinter ihrem Rücken hervor. „Das ist für dich. Damit du nie vergisst, dass wir dich lieb haben.“
Kaitos Augen wurden groß vor staunen. Das Bild zeigte ihn in den Armen seines Vaters. Seine Mutter stand nah bei ihnen und der kleine Kaito hielt lachend eine von Toichis Tauben.
Er schniefte erneut und Tränen rollten über seine Wangen. „Danke, Mama.“, sagte Kaito leise.
Sie schauten sich gemeinsam das Familienalbum weiter an. Die junge Mutter strich ihrem Sohn liebevoll durch die wuscheligen, braunen Haare. Insgeheim machte sie sich Sorgen um die Zukunft. Würde ihr Junge den Verlust seines Vaters verkraften können?
Um Geld machte sie sich weniger Sorgen. Von den Einkünften des Vaters würden sie noch einige Jahre gut leben können.
Sie machte sich auch Gedanken darüber, dass ihr Sohn noch nichts von der geheimen Identität seines Vaters wusste… Er war Kaito Kid gewesen, jener Dieb im weißen Gewand, der regelmäßig nachts die Polizei an der Nase herumführte. So hatten sie sich auch damals in Paris kennengelernt…
Noch sollte Kaito nichts von dem Geheimnis erfahren, er war noch viel zu jung. Doch irgendwann würde er es herausfinden, ahnte Chikage…