Nach ein paar Minuten wollte Kaito jedoch seinen Freund näher bei sich haben. Er hob die Decken unter die Shinichi ihn verfrachtet hatte an, und klopfte auf den Platz neben sich. Der Detektiv schmunzelte über Kaitos Verhalten, und kam seiner Bitte nach. Er kuschelte sich eng an den Magier, und beide genossen ihre Zweisamkeit.
Der Mann mit den wuscheligen Haaren bemerkte langsam, wie der Alkohol zu wirken begann. Seine Zunge lockerte sich, und so begann er frei heraus zu erzählen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du es bist der mich rettet. Ich habe vermutet, dass du immer noch über deinen Fällen brütest. Dabei hätte ich dort im Wald sterben können… Aber das letzte an was ich gedacht habe, bevor es schwarz um mich herum wurde, warst du“, sagte er, und tippte mit dem Zeigefinger neben Shinichis Nase.
„Es tut mir wirklich leid, Kaito. Ich bin froh, dich noch rechtzeitig gefunden zu haben“ Shinichi gab dem Magier einen kurzen, süßen Kuss auf den Mund. „Was soll ich an mir ändern, wenn wir zurück in Tokyo sind?“, fragte er schließlich mit sanfter Stimme. Auch er bemerkte den Alkohol und war froh, dass sie nur jeweils eine Tasse getrunken hatten.
„Ich möchte… Das du weniger Arbeit, und dir mehr Zeit für mich nimmst. Und du dein Diensthandy in der Freizeit ausstellst“ Kaito sah ihn streng an, sein ernster Blick wurde jedoch durch ein Hicksen zunichte gemacht.
„Okay, das mache ich“, versicherte ihm der Detektiv. Er nahm seinen Partner ernst, auch wenn er beschwipst war. Denn wie sagt man? In vino veritas – Im Wein liegt die Wahrheit.
„Und ich, hmm… Was soll ich ändern?“, fragte Kaito, und blickte seinen Freund ratlos an.
„Ich weiß ja, dass du beliebt bist und gefeiert wirst als Magier, und man den Fans auch etwas entgegen kommen muss. Aber… dass du deine weibliche Fans küsst, geht für mich etwas zu weit…“ Shinichi errötete und mied Kaitos Blick.
„Ohh du bist eifersüchtig?“, fragte der Magier betroffen. „Das hätte ich mir auch selber denken können, ich Depp..“ Kaito griff sich an die Stirn und seufzte leise. „Wird nicht wieder vorkommen“, fügte er schnell hinzu.
„Ich war schon damals eifersüchtig, als du meine beste Freundin küssen wolltest...“, brummte Shinichi, und stichelte seinen Freund in die Seite. „Das war doch nur Spaß, nichts weiter. Tut mir leid“, entschuldigte Kaito sich. Er küsste seinen Freund auf die Lippen.
„Wie spät...“, setzte der Magier an, doch wurde durch das Schlagen der Uhr unterbrochen. Beide zuckten leicht zusammen. „23 Uhr, wenn die Standuhr hier richtig geht...“, beantwortete Shinichi die halb ausgesprochene Frage.
„Was machen wir noch in dieser schönen Winternacht?“ Fröhlich blickte der Magier den Detektiv an. „Nach rausgehen ist dir sicher nicht, oder?“, daran zweifelnd setzte Shinichi sich auf. Kaito tat es ihm nach. „Richtig, aber ich will wenigstens mal raus gucken“. Mit diesen Worten erhob er sich, und ging in die obere Etage des Hauses, die er noch gar nicht inspiziert hatte. Auch in den oberen Räumen hatte es eine Holzvertäfelung an den Wänden.
Der Fußboden war mit weichem Teppich ausgelegt und die Möbel waren aus hellbraunem Holz. Kaito lief durch einen der Räume, und trat auf den Balkon hinaus. Unter ihm lag dichter, unbetretener Schnee. Mittlerweile hatte es aufgehört zu schneien. Shinichi kam hinter ihm her und legte einen Arm um seinen Freund. Die beiden bewunderten die Aussicht. Der Mond erhellte die Nacht, sodass sie bis zum Wald sehen konnten.
„Nun komm wieder rein, dir ist sicher kalt“, meinte Shinichi schließlich, und beide gingen wieder nach drinnen ins Warme.
Die restliche Nacht verbrachten sie in das gemeinsame Bett gekuschelt und friedlich schlafend. Nach einem holperigen Start konnte nun die erhoffte, gemeinsame Zeit beginnen...