The Fight!
Harry warf mir noch einmal einen letzten fragenden und zögerlichen Blick zu, da wir beide wussten, die Show würde jetzt beginnen und ich nickte bekräftigend, danach holte er entschlossen tief Luft und öffnete selbstbewusst die Tür.
So gingen wir nun gespannt in die „Halle der Prophezeiungen“. Dies war der Raum, den wir ehrfürchtig betraten und oh Wunder, es war zuerst schwarz hier und die Luft sehr kühl und hunderte von schmalen, langen Regalreihen standen in Reih und Glied aufgereiht, die man nur wegen der schimmernden Gläser der vielen runden Kugeln erkennen konnte, die dort lagerten.
Soeben, genau wie in dem runden Hallenraum des Eingangs, flackerte auch hier das blaue Kerzenlicht auf und verbreitete eine noch unwirklichere, mystische Atmosphäre, die unsere Begleiter merklich nervöser werden ließ. Auf den Regalen standen fein säuberlich aufgereiht und gut leserlich beschriftet Kristallkugeln, die Prophezeiungskopien enthielten. Sie leuchteten in einem silbrig schimmernden, eigentümlichen Licht, andere Kugeln lagen dunkel auf ihrem Platz und schienen erloschen. Es wirkte sehr surreal aber auch unheimlich.
„Wow, was ist das?“, „Was genau sind das für Kugeln?“, „Unheimlich!“, wisperten und flüsterten die anderen leise.
„Das sind Prophezeiungen!“, raunte ich zurück. Die angespannte Stimmung in diesem so unfassbaren Raum war nicht zu greifen.
„Fasst die bloß nicht an! Wenn ihr eine berührt, die nicht über euch ist, werdet ihr verrückt!“, beschied Harry unseren Begleitern leise.
Was alle zurückschrecken und zusammenzucken ließ, sie blieben in der Mitte des Ganges und wir gingen immer weiter in die Halle hinein. Ich glaube, die anderen fragten sich, woher Harry das wusste, aber es gab schlussendlich einen Grund warum er hierhergelockt werden sollte.
„Wo gehst du hin, Harry?“, hauchte Neville ängstlich und eilte genauso zügig wie wir den Gang entlang.
„Reihe 97, das ist das Ziel!“, antwortete Harry ruhig und als er dort mit uns ankam, sah er suchend auf den Boden und wirkte nicht wirklich überrascht, dass dort kein gefangener und gefolterter Sirius lag.
„Und jetzt?“, fragte Ginny und da hörten wir Neville furchtsam losstottern:
„Harry, hier schau, hier stehen dein Name und andere komische Sachen drauf!“, deutete er nervös, mit respektvollem Abstand auf eine der vielen Kugeln.
„S.P.T. an A.P.W.B.D., Dunkler Lord und (?) Harry Potter“
„Was meinst du, Hermione?“, fragte mich Harry zweifelnd und ich trat eng neben ihn.
„Nun, ich glaube, der gute Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore hätte dir wirklich alles sagen können und hat es nicht getan!“, äußerte ich verachtend, denn ich erkannte die Initialen unseres werten Direktors.
„Also meinst du S.P.T ist Trelawney?“, fragte ein besorgter Harry und ich nickte.
„Jupp, sie heißt mit vollem Namen Sybill Patricia Trelawney!“, erklärte ich geschwind.
„Was du wieder alles weißt!“, echote Harry ungläubig und ich schmunzelte, aber so viele Lehrer hatte die Schule auch nicht, als dass man sich nicht genau über sie informieren konnte.
„Tja, da staunst du… nicht?“, kokettierte ich trotz der brenzligen Situation.
„Und das da ist dann Dumbledore? Mhm… sehe ich auch so, der Mann hat eindeutig zu viele Namen, aber was soll das Fragezeichen?“, kam es skeptisch von ihm.
„Das werden wir nur erfahren, wenn du sie nimmst und hörst was dort gesagt wird, aber wir wissen auch, dass es das ist, worauf die DeathEater warten. Sobald du sie nimmst, geht hier der Punk ab, willst du das wirklich riskieren?“, wisperte ich ganz leise in Harrys Ohr, während wir uns beratschlagten.
„Wir sind nun hier, oder? Geh zu den anderen und stellt euch nah zusammen, die Stäbe im Anschlag, ich gehe nicht ohne dieses Wissen und wenn wir kämpfen müssen!“, erklärte Harry kriegerisch entschlossen und ich gab mich mit seiner selbstgetroffenen Entscheidung zufrieden.
„Nun gut, wie du willst, ich bin bereit für jede Schandtat!“, trat ich zurück und zog alle nah zu mir.
„Was hat Harry vor, Hermione?“, wisperte Ron aufgeregt und mit schwer unterdrückter Nervosität.
„Er holt die Prophezeiung, zückt euer Stäbe und Achtung!“, nickte ich Harry zu und er holte tief Luft, reckte die Hand aus, streckte sie um die Kugel zu erreichen und nahm seine Prophezeiung vom Regal und blickte nun die in seiner Hand liegende Kugel ehrfürchtig an.
So trat Harry angespannt wegen des Kommenden zu uns. In diesem Moment waren wir, wie erwartet, auch schon umzingelt, von… 1, 2, 3... insgesamt 12 DeathEatern, die ihre Kampfmontur trugen. Sie waren in ihre einheitlichen, langen, nachtschwarzen Umhänge gehüllt und trugen ihre erschreckend hässlichen Masken, schick, schoss es mir spöttisch in den Sinn.
Der Mann, der uns als ihr Anführer entgegentrat, trug eine Maske, die im Grundton wie geschwärztes Silber wirkte. Auf diesem leicht matten, schwarzen Silber waren glänzende, silberne Ornamente zu erkennen, die sich wie eine weitere Maske um die Augen wanden. Die Stirn wurde von einer großen, glänzenden Verzierung dominiert, die fast wie eine Krone oder ein Geweih wirkte. Auffällig war auch, dass die Maske anscheinend sehr genau die Gesichtsform des Trägers nachzeichnete und hohe, schmale Wangen erahnen ließ. Das Kinn zierte ein Ornament, das sehr stark einer Fleur-de-Lis ähnelte, dem Symbol für Reinheit des Blutes und der französischen Monarchie. Zwar hatte dieses Symbol nichts mit der Reinheit des Zaubererblutes zu tun, denn wenn überhaupt spielte es auf Maria, die Mutter Jesus an, aber vielleicht nutzte es ja jemand für seine Zwecke, oder wollte der Träger etwa andeuten, dass seine Familie genauso alt und rein war und ihre Wurzeln in Frankreich hatte?
Da war mir sehr klar, um wen es sich handelte, denn nur einer konnte so überzeugt von sich sein, nicht wahr, meine königliche Hoheit, Lucius Malfoy?
Unsere Begleiter waren allesamt erstarrt und atmeten hektisch und ängstlich, da sie sich der Gefahr nur zu bewusst wurden, in der wir schwebten, nachdem uns diese finsteren, bösen Gestalten so monumental bedrängten. Sie lösten mit ihren Masken ein unheimliches, schauerliches Gefühl aus, wenn man derart unsicher einer gesichtslosen Gefahr gegenüberstand, als sie sich uns schleichend und bedrohlich, wie eine geschlossene schwarze Mauer, näherten.
Ich trat, nachdem ich Lucius Malfoy identifiziert hatte, entschlossen neben Harry, der erstaunlich cool blieb und reglos dastand trotz der vor uns liegenden Bedrohung. Er stand mit der Kugel in der Hand da und wirkte sehr gefasst und ich wisperte:
„Das da ist Malfoy!“ Nach meinen Worten, die aufgrund der tonlosen Stille trotz allem recht deutlich zu vernehmen waren, löste sich die hohe, schwarze Gestalt von der Gruppe und trat herrschaftlich erscheinend vor.
Und mit einem Wisch seines Stabes vor seinem Gesicht, löste sich die eiserne Maske in Luft auf und verschwand in einem silbrigen Rauch, wahrlich beeindruckend, der Trick.
„Wie recht Sie doch haben, Miss Granger, wie immer ein Vergnügen, Sie wiederzusehen! Was leider viel zu selten geschieht! Immer scheinen Sie mir zu entwischen, wenn ich Sie stelle, meine Liebe, dabei würde ich so viele aufregende Dinge wissen, die wir miteinander teilen könnten!“, konnten wir nun das schöne, aristokratische Antlitz von Lucius betrachten, das uns hochmütig aus seinen grauen Augen anstarrte.
„Was!?“, entfuhr es Ron, Harry und Ginny gleichzeitig geschockt. Ich ließ mich davon nicht beeindrucken und sah ihn kalt an, legte den Kopf leicht schräg und war mir bewusst, dass uns alle gespannt lauschten, auch die DeathEater.
„Mr. Malfoy, ich denke, dass es da so einige Personen gibt, denen das gar nicht gefallen würde und nicht dass ich besonderen Wert darauf lege, Ihnen wieder so nahe zu kommen um von Ihnen…“, erklärte ich sehr abgebrüht und zeigte, dass ich nicht verschüchtert war, aber der Schluss der Aussage wollte mir dann doch nicht so leicht über die Lippen kommen, da ich nicht wusste, wie ich das irgendjemandem erklären sollte, als er mich rasch unterbrach:
„Meine Liebe, wenn ich Sie wieder beißen will, werde ich das tun und ich muss sagen, Ihr Blut war ein Genuss!“, leckte er sich nun aufreizend, lasziv über die schönen Lippen und ich konnte vernehmen, dass meine Freunde alle entgeistert Luft holten über diese neuen Erkenntnisse und auch, dass Harry mich verstört und fassungslos ansah. Aber ich fand es eher erregend, dieses Spiel zu spielen und es lenkte alle ab, da musste man auch darüber stehen und das Gesicht fallen lassen.
„Sagen Sie bloß, Sie haben Ihren Freunden nichts von unseren … mhm… so inspirierenden Begegnungen erzählt?“, wisperte er samtig, dabei erfreute er sich an den geschockten Gesichtern meiner Begleiter und fasste sich in einer theatralischen Geste an die Brust, die in einer festen, enggeschnittenen Lederweste steckte und auch seine Hände trugen enganliegende, schwarze Lederhandschuhe.
„Nein, warum? Da hätte ich etwas sehr Unwichtiges, sehr unnatürlich aufgebauscht!“, kam es gehässig von mir und seine dunkelgrauen Augen verengten sich zu verärgerten Schlitzen.
„Alles was ich tue ist wichtig !“, fauchte er da durch schmale Lippen und ich dachte, es ist so einfach, einen Malfoy wütend zu machen und schenkte ihm ein höhnisches Lächeln.
„Du gehörst mir!“, stieß er unerwartet heftig aus, während ich nur denken konnte, wo er sogar recht hatte, wenn der nur wüsste, wie sehr ich ihm und zu ihm gehörte!
„Lucius, könntest du jetzt aufhören, mit dem kleinen Mudblood zu flirten und auf Freiersfüßen zu wandeln, das ist zum Kotzen, schlicht und ergreifend! Und würdest du jetzt an unseren Auftrag denken, dass wir die Prophezeiung holen sollen?“, keifte eine dunkle, raue Stimme aggressiv und kaltherzig, als eine überraschend zierliche, große und dünne Person neben Lucius trat. Sie hatte eine filigrane, hellsilberne Maske mit verspielten Verzierungen auf. Die stechenden, wahnsinnigen Augen leuchteten uns aus den Schlitzen irrsinnig entgegen, die Kapuze verbarg nur notdürftig wirres, drahtiges, schwarzgelocktes Haar.
„Bellatrix, meine Liebe, wenn du noch einmal wagst, mich zu unterbrechen oder mich maßregeln zu wollen, zeige ich dir, wer ich bin! Vergiss das nicht! Ich leite das hier und wenn ich mich mit der entzückenden Miss Granger unterhalte, hast du nichts weiter zu tun als zu schweigen!“, fauchte Lucius die vermummte Gestalt ungehalten an, die nun die Maske abnahm.
Aber ganz ehrlich, wenn er einen derart anfuhr, ließ seine unterkühlte Stimme alles und jeden erstarren und seine Untergebenen kuschten eindeutig vor ihm aber jetzt konnten wir uns Bellatrix Lestrange gegenübersehen und man musste ihr zugutehalten, das halbe Jahr in Freiheit hatte ihrem Aussehen gutgetan, sie war wieder attraktiv und sah gepflegt aus. Nichts erinnerte mehr an die Bilder von dem Ausbruch aus Askaban. Sie war jetzt so dunkel schön, wo ihre Schwester Narcissa so schön hell war.
„Lestrange!“, spuckte Neville angewidert hinter uns aus und stürzte abrupt vor und Harry und ich reagierten blitzschnell und hielten ihn gerade noch an seinen Schultern fest, bevor er uns passieren konnte, er schnaufte wie etwas Wildgewordenes, als er Bellatrix derart hassend anstierte.
„Neville, beruhige dich!“, „Halt, Vorsicht!“, riefen wir unisono und zogen ihn an seinen Schultern schroff zurück und Ron war plötzlich auch da und packte mit an.
„Ach, wer ist denn das?“, säuselte sie auf einmal interessiert, sie war nicht einen Millimeter zurückgetreten und begutachtete Neville abwertend.
„Das, meine Liebe, ist der Sohn der Longbottoms!“, erklärte Lucius gleichgültig aber auch irgendwie ironisch und strich sich eine lange, silbrig blonde Strähne seines glatten, hellen Haares zurück.
„Ach was, tutzie tutzie, du! Na, deine Eltern haben damals aber nicht lange durchgehalten!“, verspottete sie Neville gemein und kicherte irre auf, dabei riss sie ihren Mund auf und grinste uns verrückt an.
„Ahhhhhrrrr, ich werde sie umbringen!“, rief Neville über diese Schmähungen erregt und Harry wisperte ihm leise beschwörende und behütende Worte zu.
„Sei still, Bellatrix!“, zischte nun Lucius böse durch zusammengepresste Lippen und wandte sich nun mir mit einem hinterhältigen Lächeln zu, die anderen DeathEater waren bis zu diesem Zeitpunkt nur unwichtige Statisten.
„Miss Granger, was halten Sie davon, wir treffen eine Vereinbarung? Sie bringen Potter dazu, mir die Prophezeiung freiwillig zu geben und wenn Sie mit mir kommen, lasse ich Ihre Freunde unbeschadet gehen!“, bot er mir großzügig an und ließ seinen blasierten Blick aufreizend, kalkulierend und berechnend über meinen Körper in der Schuluniform wandern.
„Nie im Leben!“, schrie nun Harry empört los, ich hingegen hatte Lucius‘ Blick einfach stoisch ertragen.
Ich verdrehte die Augen, wenn ich nicht wüsste, dass er eh log wie gedruckt, wäre ich sogar mit ihm mitgegangen, denn etwas anderes oder schlimmeres als mir Snape angetan hatte würde nicht drohen, denn ich hatte einen wunderbaren Schutz, den aber meine Freunde nicht hatten und von dem sie auch nichts wussten!
„Ruhig, Harry!“, tadelte ich, bevor ich mich an den durchaus einschüchternden Mann vor mir wandte.
„Mr. Malfoy, ich fand ja unsere Treffen auch „nett“, wenngleich ich sagen kann, dass sie unvergesslich sind, aber ich denke, ich sollte lieber nicht…“, wollte ich soeben antworten, als mir die Worte im Hals stecken blieben.
Ich schluckte schwer und beobachtete, wie sich aus dem Dunkel des Ganges eine Gestalt auf unsere Gruppe geschmeidig und lautlos zubewegte und auch wenn diese sich nicht von den anderen Gestalten von der Aufmachung her unterscheid, wusste ich sofort und auf der Stelle wer das nun war, da seine Maske mattschwarz war und die Verzierungen hellgrün, Snape!
Eine Erkenntnis, die es schaffte, dass es mir die Sprache verschlug, was hatte der hier zu suchen?
Als DeathEater!
„Lucius, nun mach… und lass das Mudblood in Ruhe!“, herrschte die Stimme kalt und ohne jegliche Angst vor Repressalien Lucius an und ich erkannte zusätzlich auch noch seine Stimme.
Harry und die anderen Göttin sei Dank nicht, da nur ich wusste, wer das da war!
Ich glaube, er hatte sie magisch verändert und ich, zu meiner Schande sei gesagt, mir verrutschte gerade ein klitzekleines Bisschen der lässige Ausdruck meines bisher gefassten Gesichts. Ich erlebte, wie Lucius sich überrascht durch die unerwartete Störung umwandte und Snape entgegensah.
Und so wisperte ich zu Harry: „Wir müssen was tun, das wird brenzlig, das da kannst du ihnen nicht geben, lieber mach es kaputt!“, meinte ich und schenkte ihm einen beschwörenden Blick.
„Ja, klar… hört zu Schockzauber auf sie und Reductio auf die Regale!“, entschloss sich Harry sofort zu handeln und wir nickten alle zustimmend, ein Reduktor-Fluch konnte Objekte auflösen, sprich, sollte der Fluch treffen pulverisierte er zum Beispiel einen Tisch und alle Gegenstände auf diesem fielen zu Boden, puff! Das Chaos wäre perfekt!
Jetzt ging es sehr schnell und Schlag auf Schlag und so gingen wir in Stellung und riefen auf Harrys Kommando blitzschnell „Stupor“, gemeinsam aus allen Mündern und die roten Lichtblitze zuckten durch den blau erleuchteten Raum und der weiße Strahl des Reductio, den wir augenblicklich hinterherschickten, blitzte hell durch die Dunkelheit und schlug krachend in den Regalen ein. Die sich daraufhin sofort auflösten, es war für Sekunden als würden die abertausenden von Kugeln in der Luft schweben, bevor sie der Erdanziehung nachgaben und gen Boden fielen.
Die DeathEater zeigten Erstaunen und zuckten zurück, sie waren augenscheinlich fassungslos, dass wir uns wehrten! Zwei, drei und einen vierten hatten wir gleich mit dem Stupor lahmgelegt und kampfunfähig gemacht und nun liefen wir plötzlich los, stoben auseinander. Die Kugeln fielen laut scheppernd und zerspringend auf den Boden, es klirrte laut. Der Lärm war unbeschreiblich bei den vielen Kugeln, die da auf dem Boden aufprallten. Sie hatten uns unterschätzt, aber dafür hatte uns ja Harry trainiert und ich hatte noch den ein oder anderen Trumpf im Ärmel.
Das einsetzende Durcheinander und Chaos war allumfassend.
„Los, lauft!“, rief Harry brüllend und wir sprinteten los, jeder irgendwie in eine andere Richtung und wir liefen ab nun jeder um unser Leben.
„Verfolgt sie!“, brüllte Lucius, dabei rief er seinen Leuten zu, wie sie uns verfolgen sollten, während wir nur rannten.
So lief ich pfeilschnell einen dunklen Gang entlang und hörte, wie die Glaskugeln hinter mir immer noch zu Boden fielen und zerschellten, in unzählige Scherben zersprangen. Das Chaos wurde wahrlich perfekt, als auch noch geisterhafte Nebelerscheinungen aufstiegen und wie von abertausenden von Stimmen die vorhergesagten Prophezeiungen wiederholt wurden, die ganze Halle war ein einziges Durcheinander.
Idioten, dachte ich noch, da das hieß, die hätten nur die Kugel runterschmeißen müssen und dann wäre ihnen die Weissagung laut und klar für jeden verständlich gemacht worden, gut, dass der Lord keine Haare auf dem Kopf hatte, entweder wären sie grau geworden oder er hätte sie sich vor Wut ausgerissen!
Wir hatten fast so etwas wie eine Kettenreaktion ausgelöst und zerstörten nun an sich den Raum, denn alle Regale brachen nun zusammen und wir rannten wie verrückt um nicht von ihnen erschlagen zu werden, ich sprach im Lauf gehetzt einen Cave Inimicum, einen Schutzzauber gegen Feinde auf mich und wechselte wohlweislich meine Stäbe, ohne anzuhalten und eilte weiter.
Nebenher schossen ich und die anderen Flüche überall hin, da uns die DeathEater schattengleich verfolgten.
Als sich mir plötzlich ein maskierter DeathEater in den Weg stellte und gezielt einen Fluch auf mich abschoss, der surrend in einem satten lila auf mich zuschoss und ich hielt einfach auf ihn zu, da ich instinktiv wusste, mein Schild würde halten und lächelte ein grausiges Lächeln. So schauten seine Augen hinter der Maske auch ganz blöd aus der Wäsche, als ich derart unbesorgt auf ihn zulief und sein Zauber an meinem starken Schild verpuffte, denn sie unterschätzten uns eindeutig und mich erst recht und ich rief noch im Lauf:
„Brackium Emendo!“, und beobachtete, wie ich traf und sein Körper kraftlos, als wenn alle Knochen aus seinem Körper entfernt worden waren, zusammenbrach, was ich ja auch getan hatte. Sein Blick war Gold wert, als ihn dieser sehr „weiße“ Zauber traf, das meinte ich jetzt nicht ernst sondern sehr ironisch.
Sein Leib schlug hart auf den mit Scherben überhäuften Boden auf, aua, das hatte wehgetan und ich sprang übergangslos über ihn hinweg und zur Krönung hörte ich auch noch ein Regal umfallen und ein ersticktes „Uff“, tja, da war er wohl getroffen, beziehungsweise begraben worden, der Arme. Ich hörte noch eine erschrockene Stimme in meinem Rücken laut „Nott“ rufen, oh, da hatte ich wohl Theodores Vater alle gemacht! Denn eins war klar, der war kampfunfähig, so schnell würde nichts seine Knochen wieder herbeizaubern.
Ich erreichte mit knapper Not die Tür, die zum „Raum der Zeit“ führte und sah niemanden, hielt aber nicht an und lief zielstrebig hinein und schmiss die Tür hinter mir zu.
Dort sah ich dann sofort, wie Ginny und Luna verzweifelt versuchten, sich eines DeathEaters zu erwehren, dieser trug keine Maske mehr wobei er eine erstaunliche Ähnlichkeit mit unserem Klassenkameraden Crabbe hatte. Also verhexte ich zuerst unbemerkt und nonverbal die Tür mit einem Colloportus und hoffte, dass die Jungs schneller gewesen waren als wir und die zusammenstürzende Halle schon hinter sich gelassen hatten.
Dann zielte ich und schockte den unaufmerksamen, bulligen Typen mit einem Stupor, sofort sank er bewusstlos zusammen und fiel unglücklich mit dem Kopf in die Zeitglocke, die mit diesem Ei, welches immer wieder ein Vogel wurde. Die Glasglocke zersplitterte nicht in ihre Einzelteile, sondern nahm seinen Kopf auf und übte von da an eine morbide Faszination auf mich aus. Als ich beobachtete und höchst erstaunt bemerkte, wie sich sein Kopf in zeitlicher Abfolge zuerst in den Kopf eines kleinen, schrumpeligen Babys verwandelte, der ständige in schneller Zeitraffung alterte, zu einem Männerkopf mit Bartstoppeln und dann zu einem runzeligen alten Männerkopf wurde, um schließlich wieder zum Babykopf zu mutieren, wow, war das abartig!
Crabbes Vater war von dem Schocker erwacht und versuchte nun verzweifelt, seinen Kopf aus dem Glas zu ziehen, da sein Körper immer stets der gleiche blieb. Es war wahrlich makaber und als er es endlich schaffte, war es ein grotesker Anblick. da sein unversehrter, ausgewachsener Männerkörper noch immer den komischen Babyschädel trug, sodass er unkoordiniert umherwankte, mit geballten Fäusten um sich hieb und die Uhren laut klirrend zerschlug. Auch bei den Zeitumkehrern richtete er großen Schaden an und stieß ein hohes, durchdringendes Kindergeschrei und Geheul aus, es war unerträglich.
„Wie ekelig!“, meinte Ginny mitleidlos, dabei verzog sie den Mund und erhob sich schwer, als sie schmerzverzerrt aufstöhnte, sie stützte sich auf Luna.
„Ginny, was ist passiert?“, fragte ich besorgt, eilte rasch auf sie zu und wich dem Berserker, der den Raum zerstörte, geschmeidig aus.
„Ach, so ein blöder DeathEater hat mich am Knöchel erwischt. Glaube er ist gebrochen, aber es geht!“, biss sie stur die Zähne zusammen, dabei war sie etwas blass um die Nase.
„Ich helfe ihr! Pass du auf!“, meinte Luna erstaunlich ernst und weitsichtig, während ich nickte. Sie folgten mir so schnell als möglich auf die Tür zur runden Eingangshalle zu und wir ließen das Riesenbaby bei seiner Zerstörungsarbeit zurück.
So hatte ich jetzt zwei DeathEater ausgeschaltet, waren es also nur noch 10 und Snape, da sie die vier DeathEater, die wir zu Anfang mit einem Stupor ausgeschaltet hatten, aller Wahrscheinlichkeit nach wieder aufgeweckt hatten!
Als ich die Tür angriffsbereit aufriss und gerade noch einhielt, da dort drei erschöpfte Jungs verloren dastanden, sie wirkten auch leicht mitgenommen und Ron wurde von Neville gestützt, dabei hielt Harry noch immer die Kugel in der linken Hand fest umklammert.
„Gott sei Dank!“, „Merlin sei Dank, da seid ihr ja!“, riefen die zwei erleichtert und schon rotierte der Raum, etwas was Ron fast in die Knie zwang.
„Was hat Ron?“, rief Ginny besorgt, als sie seinen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck wahrnahm.
„Er wurde getroffen!“, erklärte Harry hektisch und atemlos.
Sobald der Raum anhielt rissen wir eine der Türen auf und liefen hektisch in den Raum dahinter und verloren kreischend den Boden unter den Füßen, erhoben uns sofort in die Luft. Wir schwebten durch die Gegend, was für ein eigenartiges Gefühl, so schwerelos durch den Raum zu gleiten.
Wir waren im „Raum der Planeten“ gelandet, schwammen durch die Gegend und wichen schwer den um uns herum schwebenden Planeten aus.
Doch dann sprang die Tür wieder auf und zwei DeathEater stürmten herein und feuerten wild um sich, als Ron auch schon aufschreiend getroffen wurde, sofort bekam er einen selten dümmlichen Gesichtsausdruck, ihn hatte ein Fluch magisch so verwirrt, dass er wie betrunken reagierte und agierte.
Wir wichen hektisch aus und fluchten zurück, aber Neville kämpfte hart mit Ron, er benahm sich wie stock besoffen, lallte wirr und kicherte in einer Tour, als ein Lähmfluch in Neville einschlug, wodurch Neville Ron losließ, somit grabschte nun Harry hektisch nach Ron, während Neville von Ginny wiedererweckt wurde. Neville fing sich erstaunlich schnell und rang nun mit einem der zwei DeathEater, schleuderte Fluch um Fluch, aber sie trieben immer näher aufeinander zu, dank der Schwerelosigkeit.
Der andere DeathEater rief den Namen seines Kollegen:
„Dolohow, pass auf!“, als dieser fast mit Neville kollidierte. Dolohow riss seinen Fuß hoch und streckte ihn mit Wucht um dann Neville seinen Fuß voll ins Gesicht zu rammen, er traf wuchtig dessen Nase.
Das Knirschen und Knacken der Knorpel war erbärmlich laut und Neville schrie vor Schmerz gepeinigt auf und ließ seinen Zauberstab fallen. Der andere DeathEater rief diesen geistesgegenwärtig mit einem Accio zu sich und zerbrach ihn vor unseren Augen in zwei Stücke, mit einem lauten Knack. „Danke, Jugson!“, schrie Dolohow mit einem bösartigen Grinsen zurück.
Neville hielt sich die stark blutende Nase und winselte leicht vor sich hin und ich bemerkte, wie Harry den zweiten Typen, also Jugson, mit einem Stupor traf und ihn mit einem Incarcerus fesselte. Nun schwebte dieser wie verloren durch die Luft!
Dolohow traf Harry mit einem Lähmzauber, aber Luna reagierte schnell und sprach auf Harry den Gegenzauber, was diesen sofort mit einem Ruck zurückbrachte, selbst ich entwischte nur knapp den Flüchen und schaffte es, haarscharf einige Planeten zwischen mich und die Flugbahnen der Zauber zu bringen.
In dieser Sekunde wollte Dolohow die anderen DeathEater mit lauten Rufen auf uns aufmerksam machen, er plärrte los, in welchem Raum wir uns befanden und ich zögerte nicht und zielte und traf ihn nonverbal mit dem Silencio, somit ließ ich ihn übergangslos verstummen, auf dass er unseren Standort nicht verriet.
Wie es schien war er der nonverbalen Magie nicht fähig, oder aber zu überrumpelt über die Tat, denn er zeigte so einen bissigen Gesichtsausdruck, dass er zu „unfairen“ Mitteln griff. Er grabschte sofort und blitzschnell nach der schwebenden Ginny und entriss sie Luna mit Schwung.
Er klemmte ihren Kopf grob zwischen seine Armbeuge und würgte sie, als sie panisch aufkreischte, sie krallte sich hektisch an seinem Arm fest und versuchte krampfhaft, von ihm loszukommen und Luna rief furchtsam:
„Ginny!“, sie schleuderte da auch schon, so schnell konnte man gar nicht schauen, den Planeten Pluto in das Gesicht von Ginnys Angreifer und dieser ließ vor Schmerz aufbrüllend von ihr ab. Er verzog vor sichtbarer Pein sein Gesicht zu einer Grimasse als er auch schon Blut spuckte, nur kein Ton kam über seine verhexten Lippen. Umgehend rief Luna Ginny magisch zu sich und packte sie, zog sie entschlossen mit sich und diese rieb über ihren geschundenen Hals und weinte bitterlich.
„Wir müssen hier raus, Leute!“, rief Luna bestimmt über das Chaos hinweg und ich schwamm umgehend zur Tür, die nicht zur Eingangshalle führte, da hier mehrere Türen abgingen. Ich hielt mich an ihr fest, hielt sie auf und alle kamen zu mir.
Währenddessen schaffte es Harry, eine Ganzkörperklammer auf Dolohow zu werfen, sodass auch dieser wehrlos durch den Raum schwebte.
Neville kam mit Ron im Anschlag, da dieser nur dümmliche kicherte und sich verrückt gebärdete. Luna, die eine hustende, nach Luft schnappende und keuchende Ginny hielt und Harry verließen den Raum, danach kam ich als letzte und schmiss die Tür mit Wucht ins Schloss. Luna kopierte mich rasant und sprach:
„Colloportus“, versiegelte damit die Tür und wir schnauften einmal tief durch.
Nach einem Blick von mir erkannte ich, wir waren im „Raum des Denkens“, gelandet! Ich schnaufte gerade, wollte mich an Harry wenden, als wir Neville erschrocken rufen hörten:
„Ron! Nein, nicht!“, schrie er regelrecht panisch, aber da plärrte Ron schon lallend:
„Accio“, dabei zielte er auf die Gehirne in dem zentralen Bassin, sofort flogen drei dieser blassroten wabbeligen Gebilde auf ihn zu, aber nur eines der Gehirne zischte direkt mit seinen langen glitschigen weißgräulichen Tentakeln auf ihn zu.
Es traf Ron voll und wand sich um ihn, wickelte ihn ein, dabei schien es sich regelrecht in ihn reinzuschneiden, ein grauenhafter Anblick aber etwas, was Ron schrecklich irre lachen ließ.
„Rooooooon!“, riefen wir alle fassungslos und ich schickte geistesgegenwärtig einen Petrificus Totalus auf das gierige Tentakelhirn und der im Gesicht blutüberströmte Neville war schon hektisch bei Ron und löste schwer die flutschigen Fangarme, die Rons Arme und Hände festhielten.
Die Haut seiner beiden Arme sah schrecklich zerschnitten und ausgesaugt aus, er blutete erbärmlich und lachte und kicherte währenddessen wie irre, sein Kopf wackelte dabei hin und her, es hatte ihn ganz schön erwischt.
Als es mit der Ruhe auch schon vorbei war, als auch diese Tür laut aufgesprengt wurde, sogleich ergoss sich eine Überzahl an DeathEatern in den Raum des Denkens, der jetzt sofort ein Kampfschauplatz wurde. Die Blitze zuckten in bunten Farben nur so durch den Raum, es war ein einziges blinkendes Farbenmeer, begleitet von laut krachenden Einschlägen.
Ich sprang flink zur Seite, hinter eines der Schreibpulte und entschied mich für den sprachlosen Kampf, damit niemand wusste, wo ich mich versteckte und damit niemand wusste, was ich zauberte, das wäre gerade nicht so gut gewesen.
Dieser Ansturm war gefährlich und auch wenn ich aus dem vorhergehenden Gefecht mitbekommen hatte, dass sie augenscheinlich, auf Lucius‘ strikten Befehl hin, nicht mit mörderischen Flüchen schossen, so wurde der Kampf aufgrund unserer Gegenwehr immer verbissener!
Was bewog Lucius, uns so „sanft“ zu behandeln? Nein, falscher Gedanke, da gerade ein Fluch über meinem Kopf einschlug und Holzspäne auf mich rieselten.
Mcnair warf gerade einen gelben Lichtblitz auf Luna und diese flog getroffen, wie eine Stoffpuppe, in die Luft und rutschte über einen Tisch, fiel dann mit einem lauten Knall auf den Fußboden des Raumes und blieb ohnmächtig liegen.
„Wo bleiben Greengrass und Rookwood?“, rief Macnair atemlos zu einem heranstürmenden Lestrange-Bruder.
Es gelang ihm, Harry mit einem Zauber zu erwischen und dabei drückte er ihm die Luftröhre ab.
„Gib uns die Prophezeiung, Potter!“, verlangte er böse, war aber abgelenkt durch Neville.
Dadurch gelang es Harry, den Fluch von Macnair abzuwerfen und einen nonverbalen Petrificus Totalus auf den heranstürmenden Mulciber zu werfen und er traf, dieser verkrampfte am ganzen Körper, getroffen von der Ganzkörperklammer und ich schickte ihm noch einen Schlafzauber auf den Hals.
Neville hatte zur selben Zeit erschrocken aufgeschrien als Luna bewusstlos am Boden liegen blieb und stürzte wie ein Berserker aufgebracht auf Macnair zu und rammte ihm Rons Zauberstab, der diesem von Neville zwangsabgenommen worden war, mitten ins Auge. Er bohrte das spitze Holz regelrecht unbarmherzig hinein in dieses nachgebende Weichteil, ohne Rücksicht und Macnair schrie gequält auf.
Was dann passierte ging blitzschnell, da Neville von dem wiederbefreiten und soeben hereinstürmenden Jugson, der ihm einen Lähmzauber schickte, in den Rücken getroffen wurde und unspektakulär bewusstlos zu Boden ging. Macnair hielt sich jammernd das blutende, so gut wie ausgestochene Auge und schrie schrill auf. Als er den aus seinem Auge herausragenden Zauberstab herauszog, war ein laut schmatzendes Geräusch zu vernehmen, das absolut widerlich war, dabei kreischte er durchdringend, als Macnair von einem von Harrys-Schockern vollständig außer Gefecht gesetzt wurde.
Ich konnte gar nicht so schnell reagieren wie nun Ginny, die sich an einem Schreibpult abstützte, von einem Stupor, der von Rodolphus im Vorbeilaufen gesprochen wurde, getroffen und herumgeschleudert wurde, bevor sieohnmächtig zusammenbrach.
Er selbst lief übergangslos auf Harry zu, packte diesen heftig an der Kehle und drückte zu, er schien sehr wütend und aufgebracht. Er wollte ihm die Kugel entreißen als ich diesem einen Trancezauber auf den Hals hetzte, der nicht so leicht aufzuheben war. Er ließ von Harry langsam ab und sank sichtlich benebelt auf die Knie, starrte nur noch vor sich hin und ich fesselte ihn noch magisch mit einem Incarcerus, dabei röchelte Harry erbärmlich.
Jugson fuhr herum, um mir einen Todesfluch zu schicken, der mich nur haarscharf verpasste, aber noch einige meiner Haarspitzen streifte und mein Herz furchtsam schneller schlagen ließ, da ich mich mit einem schnellen Hechtsprung gerade noch in letzter Sekunde in Sicherheit bringen konnte. Das war verdammt knapp gewesen, alle von uns waren ausgeschaltet, bis auf Harry, denn dieser Idiot Jugson verbiss sich in mich, anscheinend war meine vorhergehende Meinung falsch, vielleicht sollte auch nur Harry nicht getötet werden, aber nach Lucius‘ Anmache dachte ich, dass er nicht erfreut wäre, zu erfahren, dass ich das erklärte Todesopfer werden sollte.
Harry sah währenddessen gerade noch rechtzeitig, wie der wutschäumende Augustus Rookwood, dessen Gesicht schmerzhaft entstellt aussah und in Blautönen erstrahlte, mit einem entschlossenen Zug um den Mund auf ihn zustürmte und ich schoss aus meinem Schutz hinter einem Pult, einen Verwirrzauber auf ihn.
Harry konnte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite schmeißen und so landete Rookwood kopfüber in einem der Bassins. Laut klirrend ging das Glas zu Bruch und die Tentakelhirne flogen durch den Raum. Eines dieser Dinger griff nach Rookwoods Kopf und dessen Tentakeln legen sich sofort um ihn, woraufhin er anfing, hektisch gegen die Tentakeln anzukämpfen, als diese sich um seinen Kopf schlangen und sich in seine Haut frästen wie bei Ron, der verwirrt kichernd und lachend auf dem Boden saß.
In dieser Sekunde traf ein Confringo das hölzerne Schreibpult, hinter das ich gesprungen war und sprengte es weg und ich flog aufgrund der Wucht der Detonation durch die Gegend und biss mir in die Lippe. Ich rammte meine Vorderzähne in mein Fleisch um mir jeden schmerzhaften Laut zu verbieten und kniff auch meinen Augen zu, als sich die Holzsplitter in meinen Körper bohrten und ich aus mehreren Wunden zu bluten begann. Ich landete wenig sanft auf dem harten Boden, schlug auf und die Luft aus meinen Lungen entwich, aber ich blieb sehr ruhig, denn meine Wut pulsierte durch meine Adern.
Ich rief leise, ohne zu zögern und ohne Scheu, aus der nun offen liegenden Haltung mitleidlos:
„Avada Kedavra“ und traf Jugson mitten in die Brust, der gerade mit einem teuflischen und vorfreudigen Grinsen auf mich zugekommen war, was ihm jetzt verging als ihn mein grüner, kalter Lichtstrahl voll erwischte und er im Gehen umfiel wie ein gefällter Baum, dass ich diesen Fluch sprechen würde, damit hatte er wohl nicht gerechnet.
Ich erlaubte mir kurz, erschlagen zurückzusinken und einmal Luft zu holen. Die Splitter schmerzten, aber zum Glück waren sie nicht tief eingedrungen und so rief ich mich geistig zur Ordnung, das hier war noch nicht vorbei. Ich musste zu Harry und helfen, also auf!
Einer weniger, jetzt hatte ich noch einen kampfunfähig gemacht und sah mich in dem zerstörten und demolierten Raum um. Ich konnte weder Harry noch Neville ausmachen. Luna lag noch immer auf dem Boden und Ginny auch, aber sie begann sich wieder sachte zu regen, war wohl nicht so stark gewesen, der Fluch, der sie von Rodolphus getroffen hatte.
Jugson selbst, lag tot, mit weiß verdrehten Augen da und mein Blut lief meinen Körper hinab, aber ich spürte nichts, das Adrenalin, das durch meine Adern schoss, ließ keine Schmerzen oder größere Empfindungen zu.
Rookwood kämpfte immer noch stumm mit den Tentakeln, die sich erbarmungslos um seinen Kopf schlangen und hineinschnitten. Ron saß weiterhin in der Mitte des Raumes, unbeachtet von allen und kicherte und schaukelte benommen vor und zurück. Dem einen Lestrange ging es nicht besser, er starrte unbeteiligt in die Luft. Macnair lag mit dem blutenden Auge bewusstlos auf dem Boden.
„Ginny, komm zu dir!“, bat ich sie und rüttelte an ihrer Schulter, da schlug sie auch schon die Augen auf und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den blutigen Schädel.
„Hermione!“, wimmerte sie und begann zu weinen.
„Schsch… hör zu!“, beruhigte ich und drückte ihr ihren Stab grob in die schlaffe Hand.
„Weck Luna auf und nimm Ron, haut ab, bitte und du schaffst das, beiß die Zähne zusammen, meine Kleine! Verstanden? Danach kannst du zusammenbrechen, okay?“, war ich unerbittlich und sehr eindringlich, dabei hatte ich sie an den Schultern gepackt und drückte sie fest. Sie sah mich mit Tränen in den Augen an und ich streichelte ihre Wange begütigend.
„Was… ist… mit… dir?“, schluchzte sie unterdrückt, „Du… siehst auch... nicht gut aus!“
„Mir geht es aber gut, ich muss zu Harry! Geh und tu was ich gesagt habe, wir verlassen uns auf dich, Ginny!“, kam es überzeugend von mir, sofort nickte sie und ich erlebte, wie ihre sonstige Stärke in ihre hellbraunen Augen zurückkehrte. Sie straffte sich entschlossen und ich zog sie mit hoch.
Sie presste die Kiefer fest zusammen, als sie ihren Fuß auf den Boden stellte und ich wandte mich schnell ab.
Im Geiste repetierte ich rasch, wer noch alles übrig war. Nott wurde von mir als erstes ausgeschaltet durch meinen Zauber und das Regal, dann Jugson, der eindeutig nicht mehr aufstehen würde und den ich mit meinem zweiten Avada innerhalb weniger Stunden von der Erdoberfläche getilgt hatte.
Rookwood war mit den Gehirnen beschäftigt, die ihn umschlangen und Mulciber würde auch lange schlafen, bevor jemand den richtigen Gegenzauber fand. Der fast einäugige Macnair war zusätzlich mit einem Stupor geschockt und würde nicht so schnell wieder einsatzfähig sein. Dann blieb nur noch Rodolphus , der mit einem Trancezauber auch kampfunfähig wurde, da fiel mir gerade noch Crabbe ein, der ein abstraktes Riesenbaby geworden war, damit hatten wir von den 12 DeathEatern, 7 effektiv ausgeschaltet, ein guter Schnitt, wie ich fand, aber immer noch nicht gut genug!
Somit rannte ich gehetzt auf die Tür zu, durch welche die anderen durch gegangen sein mussten, sprach noch im Lauf einen Episkey auf mich und drückte ohne zu zögern die Tür auf und stand nun in dem Raum meiner schlimmsten Befürchtungen.
Dies war der unheimliche „ Raum des Todes“!