dunkel
Ein schöner Sommertag neigte sich seinem Ende entgegen. Wieder war es sehr heiß. Fast 40 Grad. Wie es des öfteren war im letzten Jahr. Kaum auszuhaltende Temperaturen ließen die Menschen bei der Arbeit, ja selbst beim Nichtstun vor sich hin schwitzen. Familie Schwarz saß im Garten, beim Grillen zusammen.
Steaks und Würstchen brutzelten auf dem Grill. Tom und Tina tunkten ihre Baguettescheibe in die Salatsoße.
"Hm. Einfach köstlich. Doch ein bisschen kühler könnte es sein."
"Ja. Sonst ziehen Gewitter nach ein paar Tagen Hitze doch auf. Jetzt war aber die letzten Tage noch nichts. War nicht eins gemeldet?"
"Doch. Das kommt bestimmt heute Nacht. Aber wir können froh sein, wenn es hält und wir noch in Ruhe hier essen können." Das Sonnenschirm, dass ihnen den nötigen Schatten spendete, drehte sich etwas und wie aus dem Nichts schien jetzt doch etwas Wind aufzukommen.
"Ah", meinte Tom. "Ich sage es doch."
Ihre Tochter Kati schaukelte noch bis ihr Würstchen fertig war. Tom drehte das Fleisch auf den Grill und blickte in den Himmel, wo sich vereinzelte Wolken bildeten. Tina lehnte sich zurück, hielt ihr Glas Wein in der Hand. "Ach, ist das schön. allmählich wird`s angenehm. Dank dem Wind."
"Sonst verabscheuen wir ihn immer", lachte Tom
"Ja. Man kann es uns nie recht machen, was das Wetter betrifft."
"Das ist wahr. So. Das Fleisch müsste gut sein." Er nahm seinen Teller mit zum Grill, nahm, das Steak mit der Gabel und schnitt es an der dicksten Stelle auf. "Ok. Das ist durch. Super. Die Würstchen sind auch gut. Dann Kati komm essen." Das Mädchen kam angelaufen und setzt sich auf ihren Stuhl, strich sich die lange Haarsträhne aus dem Gesicht.
Kati nahm immer Ketchup zum Würstchen, während Tom und Tina einen guten Schuss Knoblauchsoße auf ihre Teller machten, sich nochmal am Salat bedienten , eine weitere Scheibe Baguette dazu.
"So gut", sagte Tina. Wenn es schön war, grillten sie ab dem Frühjahr mehrmals in der Woche. Es gab nicht immer Steaks und Würstchen, nein auch mal Fisch oder Hähnchen.
Der Wind nahm spürbar zu, sodass das Sonnenschirm sich nun häufig drehte.
"Uh jetzt aber." Tom stand auf, machte es zu und nahm es aus dem Ständer. Legte es an die Seite. "Gibt wohl doch noch was. Ich sage ja, wie schnell das manchmal geht.
"Es wird auch dunkler. Die Sonne ist fast weg.
"Mir ist kalt", jammerte Kati.
Eine dunkle war am Himmel zu sehen.
"Na toll. Leute, esst. Zum Glück war die Terrasse überdacht. Tom stand auf und schob den Grill zum Rand. Nicht, dass der noch nass wurde. Er wollte ihn wenigstens noch sauber machen.
Sie beeilten sich mit essen. Erste Regentropfen tropfen auf die Erde. Die Sonne war inzwischen verschwunden. Der Wind nahm weiter Fahrt auf. Ein Donnergrollen ließ alle zusammenzucken, leichte Blitze vernahmen sie in der Ferne. Es kam näher.
"Lasst uns drinnen weiter essen. Mir ist auch kalt", kam es von Tina.
"Na gut. Eben war es noch so schön."
"Tja. Du kannst wohl Gedankenlesen." Lächelnd sah sie Tom an. Jeder trug seinen Teller ins Eßzimmer und nahm noch etwas anders vom Tisch mit. Tina sammelte rasch die Sitzkissen ein. Jetzt starrten sie nach draußen. Im Eßzimmer war es durch die herabgelassenen Jalousien etwas kühler, aber sie schwitzen immer noch. Inzwischen prasselte der Regen nur so auf den Rasen. Tom wusste, heute wurde das mit dem Grill nix mehr. Der musste bis Morgen warten. Gut eine Stunde gewitterte es.
Kati war schon ins Bett, als es draußen wieder etwas heller wurde. Es war 21 Uhr und auch die Sonne lugte wieder hervor. Tina ging auf die Terrasse.
"Oh. Man kann wieder durchatmen." Tom folgte ihr.
"Oh Ja. Manchmal reinigt ein Gewitter die Luft. Aber ist das nicht das Schöne an Gewittern?"
Tina lachte. "So kann man das sehen."
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(c) Sonne79
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