Mein kleiner Bruder hatte immer Narrenfreiheit gehabt. Während meine Schwester und ich für jeden Bockmist von Mutti den Arsch voll bekommen haben, konnte er machen, was er wollte und hörte höchstens mal ein Du-Du von ihr. Vati, der eigentlich permanent beruflich unterwegs war und außerfamiliär seine Affären feierte, kümmerte sich nicht um uns Kinder. Er sah seine Pflicht damit erfüllt, dass er Mutti das Haushaltsgeld gab und die Familie finanziell versorgte.
Doch nun, wo wir im Gerichtsgebäude auf den Prozessbeginn meines Bruders warten, denke ich, es wäre besser gewesen, auch ihm als Kind hin und wieder den Hintern zu versohlen.