60 Minutes
Eine Blockade muss gelöst, eine Hürde überwunden, ein Tiefschlag verschmerzt werden. Ich dachte wohl das ich mich drücken kann und der Einmaligkeit den Vorzug gebe, doch nein. Ich mache mit.
Auf meiner Heimreise heute dachte ich schon viel nach und für ein Nachschreiben ist es zu spät, weil ich es ja nicht angemeldet habe und einen Tag später wird es auch keinen mehr interessieren, denk ich mir und der wichtigste Gedanke war dann noch; Gott sei es gedankt, dass ich nicht mehr in der Schule bin. Die schlechteste Note, für nicht erbrachte Leistung, wäre wohl meine gewesen.
Und mir fiel ein wie meine Mutter mich einst erzog und mir die Grundregeln der Zivilisation und der gegenseitigen Kommunikation beibrachte. Wie sehr sie wert legte den roten Faden, quasi einen Leitfaden in geordneten Schritten, zu befolgen beim Äußern einen Wunsches mit dem Ziel, ihn erfüllt zu wissen.
Wie sehr bedachte mich mein Vater mit der gleichen Mahnung, wenn er etwas für mich bereit hielt um meine Aufmerksamkeit zu erregen und weiter mein Bedürfnis in einen Bedarf zu wandeln und sich mein Begehr unauslöschlich in meinem Gesicht, in meinem angespannten Körper und in meinen wilden Willensbekundungen niederschlug und mein Vater es genoss, mir die Satisfaktion vorzuenthalten weil ich eben die Mahnung überhörte und den roten Faden nicht bis zum Ende richtig aufrollte.
Ich habe daraus gelernt, möchte diesen Fehler nicht nochmal machen, das Spiel mit der Abweisung nicht wieder spielen, mich emanzipieren und meinen falschen Stolz wegräumen wie eine ausgelesene Zeitung und doch hier noch teilnehmen und die magischen Worte sprechen:
Bitte, bitte!