Definition im Register
Das dritte Auge, auch Anja genannt, ist ein Organ welches bei den Anjanowji (Drachen, Ögoy und Mysteriösen) vorkommt. Es tritt außerhalb dieses Taxons nur bei den Schülergöttern Schnikai und Goryu auf, ist hier aber ein heterologes Organ, das sich unabhängig entwickelte, sodass das dritte Auge der Anjanowji als Alleinstellungsmerkmal verstanden werden darf.
Morphologie
Das Anja ist ein augenförmiges, elliptisches Organ. Es handelt sich hierbei um ein konzentriertes Energiezentrum des Organismus. Die elementare Energie des Anja ist dabei abhängig von der Energie des Organismus. Ein Argai, ein Drachenschaf mit dem Erd-Element, besitzt ein Erd-Anja, während Goryu, als Träger des Usei-Elements, ein Usei-Anja besitzt. So gesehen gibt es dreizehn verschiedene Typen von elementaren Anjas, nur das Finsternis-Element kommt hier nicht vor, da kein Anja-Träger diesem Element angehört. Das dritte Auge tritt bei Drachen, Ögoy und Schülergöttern ausschließlich an der Stirn auf, weshalb es oft auch als Stirnauge bezeichnet wird. Da aber auch die Ome ein Anja tragen und deren drittes Auge sich an der Brust befindet, ist diese Bezeichnung irreführend.
Von außen betrachtet unterscheiden sich die Anja der Schülergötter von denen der Anjanowji nur wenig, betrachtet man die Anja ein wenig genauer, stellt man fest das sie aus unterschiedlichen Entwicklungsbasen hervorgegangen sind. So sind die dritten Augen der Schülergötter Pseutara die mit diesen verschmolzen sind und dabei ihre Geißel verloren. Während bei den Anjanowji das dritte Auge ein Organ darstellt, welches ohne Endosymbiose entstand.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Öffnung der Anja. Während bei den Schülergöttern das dritte Auge in der Regel geöffnet ist. Ist das Anja der Anjanowji meistens geschlossen. Goryu ist hierbei das einzige Wesen, welches sein drittes Auge nicht schließen kann. Der Grund dafür ist eine fehlende Kopfschuppe, die der Legende nach dazu genutzt wurde um die Ome zu erschaffen. Schinkai kann sein drittes Auge schließen, schießt es aber soweit bekannt nur dann wenn er es schützen muss, also in Kämpfen, o.ä.
Alle anderen Anjanowji tragen ihr drittes Auge geschlossen, ein Grund dafür ist, dass ein Anja in aktiver Form einen großen Energieaufwand bedeutet. Diesen Energieaufwand können auf lange Sicht nur die Schülergötter betreiben. Ein weiterer Grund dafür ist die Tatsache, dass die Anja der Schülergötter auch in der Lage sind Energie zu erzeugen und so die Energiekosten der Nutzung senken.
Bei den Anjanowji muss sich das dritte Auge vor der ersten Nutzung alleine öffnen. Die Öffnung des Auges ist von dem Wesenszug des Anjanowji abhängig und gelingt nur dann wenn das Leben des Anjanowji einen Wendepunkte erhält, der alles nachfolgende für immer verändert. So kann es passieren, dass manche Drachen, Ögoy oder Ome ihr drittes Auge nie öffnen, obwohl sie dazu in der Lage wären. In der Regel nutzen die Anjanowji ihr drittes Auge nur dann, wenn sie keine andere Möglichkeit haben den Energieaufwand zu vermeiden.
Kulturelle Bedeutung
Das Anja wird von Menschen als der Bereich des Körpers betrachtet durch den alle Erkenntnis fließt. Intuition, Weisheit und übersinnliche Kräfte sollen durch dieses Auge, wenn es geöffnet ist, fließen. Insbesondere die Vertreter des Ryn, aber auch viele Vertreter des Schyn, sehen es als ihr Lebensziel ihr eigenes drittes Auge zu öffnen. Hierfür wird auf der Stirn ein sog. Anja-Punkt gesetzt, die Farbe wird dabei dem eigenen Element nach gewählt (Rot für Feuer, Blau für Wasser, etc.). Solange die abwaschbare Farbe den Kopf ziert, versucht der Gläubige seinen geistigen Horizont zu erweitern. Die daraus entstandenen Übungen wurden lange Zeit von sog. Sorios, großen Gelehrten, gepredigt.
Auch in der Kunst finden sich Anja sehr häufig. Viele Bilder die einen Anjanowji mit geschlossenem Anja zeigen, sind ursprünglich mit geöffnetem Auge gemalt worden. Erst wenn der Künstler mit dem Bild zufrieden war, übermalte er das dritte Auge.