Ihr habt nunmehr einige Geschichten von mir gelesen. Das Leben ist nicht einfach. Ich wehrte mich standhaft ein Hagestolz zu werden. Das heißt, es waren mehr meine Eltern, die alles taten, damit ich kein Hagestolz wurde. Deshalb wurde ich einer Tochter aus einer adligen Königsfamilie zum Ehemann versprochen, als sie nur fünfzehn Jahre alt war. Ich weiß, dass es extrem jung ist. Damals war dies Usus und manchmal geschah dies noch früher.
Die Dame sah ich leider genau zweimal und dann starb sie an einer starken Grippe. Ich war extrem traurig und letztendlich heiratete ich nicht mehr. Ich wurde ein alter Hagestolz und da kommt mir ein Zitat in den Sinn von E. T. A. Hoffmann und das ist wirklich sehr zutreffend für uns Hagestolz. Als Hagestolz wird man nach und nach eitel, etwas geizig. Hinzu kommt, dass wir immerzu den Jüngling spielen wollen. Narzisstisch veranlagt und sehr verspielt sind und manchmal etwas geckenhaft.
Nachfolgend das vollständige Zitat.
„Ein alter Hagestolz, alle Gebrechen seines Standes in sich tragend, geizig, eitel, den Jüngling spielend, verliebt, geckenhaft!“
– E. T. A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder
Und danke an die Grafen für diesen Prompt, der war ja fast maßgeschneidert für einen Ritter. Zu Babyparty oder Ähnliches konnte ich als Hagestolz nichts schreiben, wohlgemerkt.
Mit ritterlichen Grüßen
Eurer Ritter Drachenherz