- Erstarrt das Kraftfeld, das Bildung hieß, zu fixierten Kategorien, sei es Geist oder Natur, Souveränität oder Anpassung, so gerät jede einzelne dieser isolierten Kategorien in Widerspruch zu dem von ihr Gemeinten und gibt sich her zur Ideologie, befördert die Rückbildung. Adorno
Alles wirkt schon wieder ein bisschen wie sonst. Aber natürlich ist alles ein bisschen anders. Vieles ist ein bisschen verrückt aber ich finde mich gut zu recht. Der verkrampfte Kampf um den Zustand der vorher war, wird immer lauter. Vor der Krise, vor den Krisen. Was wollen die Menschen denn zurück? Welchen Zustand meinen Sie? Welchen Status Quo gilt es zurück zu erobern? Ich kann mich an den Tag gar nicht erinnern, wo keine Fehler gemacht wurden, das Unrechtsempfinden komplett eliminiert war, alle happy auf den Straßen getanzt und gearbeitet haben und vor allem alle noch deutsch waren und die Rasse noch frei von Durchmischung.
Auf der anderen Seite ist es auch nicht einfach eine Diktatur zu spüren in diesem wirklich freien Land. Wer hat wann die Meinungsfreiheit abgeschafft, wichtiger noch, bei wem? Und von welchen Polizeiknüppelgarden sprechen die Menschen die anscheinend auf die Zweifler und „Erweckten“ losgehen, sobald sie sich friedlich versammeln? Haben die sich selbst vielleicht einem Impfzwang unterworfen und sich irgendwas komisches gespritzt?
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Es gibt also wirklich Menschen da draußen die davon ausgehen, in einem starren System zu leben, das frei ist von Faktenlage und Entwicklung. Es gibt also Menschen da draußen die davon ausgehen, nur für sich selbst und den engsten Kreis Entscheidungen treffen zu müssen, weil sie das Surrounding nichts angeht. Es ist in diesen modernen Zeiten immer noch möglich zu glauben, das früher alles besser war und noch wichtiger, das man es selbst besser könnte. Komplexe Systeme nicht zu verstehen ist das eine, sie zu verleugnen das andere. Fehler müssen gemacht werden um besser zu verstehen und zu neuen Erkenntnissen zu kommen. Macht hat oft die Eigenschaft, negativ auf den Charakter zu wirken. Geld findet ebenso nicht oft den Empfänger der es am dringendsten braucht und doch ist jeder ein Stück dazu verpflichtet, sich und sein Umfeld zu beobachten, zu helfen, aufzuklären, teilzunehmen, solange man sich entscheidet in einer Gesellschaft zu leben. Man kann nicht einfach ausblenden und kritisieren ohne Lösungen anzubieten. Der offene Diskurs kann nur stattfinden wenn man sich auf Augenhöhe begegnet. Und eine Maßnahme zu Gunsten weniger, die vielen nur einen geringen Aufwand kostet, sollte man nicht infrage stellen um vielleicht später das invitierte Wirkprinzip durchsetzen zu müssen wo nur noch ganz wenige ganz vielen helfen müssen.
Wir sollten endlich aufhören immer der Meinung zu sein alles besser zu können und zu wissen. Sollten wir nicht alle wissen wie undankbar Prävention ist, weil sie den Feind im Keim erstickt und nicht sichtbar werden lässt. Und angeblich bekanntlich ist nicht da, was wir nicht sehen. Es ist so traurig dieses Nichtspüren zu spüren, meine eigene Scham, was meine Mitmenschen angeht. Auch ich bin nicht frei von Argumenten für gemachte Fehler, einem Unrecht, weil auch Macht und Schlupflöcher ausgenutzt werden zum Nachteil vieler und zum Vorteil einiger Weniger. Aber kann ich mich selbst von allem freisprechen, bin ich jungfräulich was meine eigene Fehlbarkeit angeht? Wohl nicht. Und ist die Frage des Wohlstands und der Freiheit nicht auch die Frage der Subjektivität.
Und ja, ich weiß nicht alles und bestimmt weiß niemand da draußen alles. Wie kann das auch funktionieren? Die Relevanz der einzelnen Themen ist doch kaum bis gar nicht sondierbar für jeden Einzelnen und gemachte Fehler zu kritisieren trifft immer auf Anhänger die sich am Stammtisch großzügig zeigen aber beim „Ausbeuten des Systems“ ganz heimlich ganz vorn dabei sind. Prahlerei über kleine Tricksereien kennt wohl jeder von uns, weil die Übervorteilung fast schon was vom Zinken beim Kartenspielen hat und man nicht durch besseres Spiel gewonnen hat sondern durch den smarteren Beschiss.