Besuch
Vor gar nicht so langer Zeit, als man noch reisen durfte, eines morgens auf einem Bauernhof. Ich freue mich auf den Tag und möchte mit einer Dusche starten. Es schreit. Direkt vor dem Badezimmerfenster. Im ersten Stock. Wer stalkt? Ich schiebe die Gardine zur Seite: Ein Pfau! Offenbar ist er ebenso überrascht, mir in die Augen zu schauen, wie ich umgekehrt. Pfau beschließt, sich nicht stören zu lassen. Also Vorhang zu und ab unter die Brause ...
Tanz
Eine Pause. Selber Bauernhof. Ich brauche ein wenig Abwechslung, vielleicht auch Ablenkung oder sogar Trost. So genau erinnere ich das nicht. Also schlendere ich hinüber zu dem kleinen See. Der Weg dorthin führt durch ein kleines Wäldchen, an dessen Eingang liegt ein Felsbrocken. Neben ihm: Der Pfau. "Du schon wieder?" Er spreizt seine Federn. Flattert mit einem Satz auf den Stein und präsentiert sich, wackelt mit aufgefächerten Federn. Ein Tanz für mich ganz allein.
Dämmerung
Ein letzter Rundgang vor dem Schlafengehen. Das Abendkonzert der Vogelwelt ist schon vorüber. Eine Fledermaus huscht über meinen Kopf. Ich schlendere im Zwielicht unter Bäumen dahin, die mit kahlen Ästen in die Luft greifen. Ein einsamer Schrei zerreißt die Stille. Woher dieser gespenstische Laut? Nein, es ist kein Riese, der über meinem Kopf erscheint. Mein Blick sucht die Bäume ab: Der Pfau hat sich hoch oben einen Nachtplatz erwählt.