Wie Geister drehen sie sich im Kreis.
Betrunken von ihrer eigenen Gier.
Keiner bemerkt die Schatten.
Keiner bemerkt, dass sie selbst es sind, die diese Schatten werfen.
In ihren eigenen Traumwelten
wie in Blasen gefangen
bewegen sich die Gestalten.
Langsam, als wären sie in Wackelpudding gefallen.
Zäh und ohne Eleganz.
Die Schatten, die sie werfen, fallen auf andere.
Diese tanzen nicht.
Sie schreien, sie kämpfen, sie hungern.
Sie morden, sie klagen,
sie wollen überleben,
aber ihnen geht die Kraft aus.
Es nützt nichts.
Die Tänzer sind betäubt.
Sie sind berauscht und abgelenkt
von der Musik und den vielen Bildern,
die bunt und flackernd
in rasender Geschwindigkeit an ihnen vorüber ziehen.
Für sie sind sie nicht real.
Für sie ist nichts real.
Sie leben in einer Traumwelt.
Fressen alles auf.
Trampeln auf allem herum.
Sie sehen es nicht.
Sie spüren es nicht.
Sie trinken und feiern, bis nichts mehr übrig ist.
Sie johlen und gröhlen.
Manchmal wachen welche aus dem Traum auf
und erhaschen einen Blick auf diejenigen,
die in den Schatten der Tänzer leben.
Aber es hält nicht lange vor.
Sie merken nicht einmal, dass sie aus ihrer Traumwelt draußen sind.
Für sie sind die Schattenbewohner nur weitere Bilder,
die an ihnen vorüber ziehen.
Wankend und schwankend,
betrunken und berauscht,
merken die Tänzer nicht,
dass sie bald alles aufgegessen haben,
bald alles weggetrunken ist
und sie sich bald zu jenen dazu gesellen müssen,
die jetzt noch in ihren Schatten leben.
Nur einige wenige haben erkannt was passieren wird.
Aber anstatt die anderen Tänzer zu wecken
oder denen im Schatten zu helfen,
horten sie die letzten Essens- und Getränkereste.
Sie legen große Lager an, die nur für sie selbst gedacht sind.
Gleichzeitig fressen und saufen sie genauso schnell weiter wie bisher.
Wohl wissend, dass ein Ende in Sicht ist.
Aber auch in dem Bewusstsein,
dass sie die letzten sein werden,
die noch Tanzen und Feiern können.
Und so spielt jeder seine ihm zugeteilte Rolle in diesem Schattentanz.
Bis eines Tages auch der letzte Tänzer sich zu denen im Schatten gesellen muss und die harte Realität des Hungers sie alle eingeholt hat.
Ach hätten sie doch nur...
Ach hätten sie doch nur...
... als sie noch gekonnt hatten!
Aber jetzt ist es zu spät.