Wenn einer eine Reise tut…
8 Tage um eine Welt ins Wanken zu bringen die vorher schon verzweifelt festgehalten wurde. Ein Lüftchen reichte, diesen Sturm in meinem Kopf zu erzeugen. Von der Tatsache gehalten, dass ich ausblende das ein Wendepunkt in meinem Leben bevorsteht vor dem Ich Angst habe, sind meine elementarsten Sorgen dabei wie ich für meine Mutter und für meine Kinder da sein kann. Und wie sehr ich an dem Punkt kaum ertragen kann wie mein Fernweh mich packt und losreißen will aus dieser Nicht-Heimat zu einer neuen Nicht-Heimat. Ich habe mich nunmal für den Weg entschieden, nicht für das Ziel.
Und dann kommst du mit deinem Vermissen. Die „Ich liebe Dich“ Nachricht fordert eine mindestens gleiche Antwort. Du machst mich verantwortlich für deine Traurigkeit wenn wir uns nicht sehen und gehst davon aus, diese Art Kompromiss muss man abkönnen in einer Beziehung. Gehört quasi dazu. Das wir beide aber nicht mehr Anfang 20 sind, nicht mehr alles vor sich haben, eigentlich schon alles etliche Male hinter uns haben was man sich mit Anfang 20 von einem Leben in Beziehung vorstellt, blendest du aus.
Wie kommst du darauf das auch ich traurig sein muss, wenn du es bist? Warum forderst du dir das Vermissen ein, wenn ich das so nicht fühle? Warum gibst du mir nicht die Chance meine eigenen Worte, meine eigenen Momente zu formulieren?
8 Tage um die Welt mit anderen Augen zu sehen und sich zu fragen ob die Augen von davor nicht eigentlich jemand anders gehören. Ein Tropfen war nur nötig um das Fass zum Überlaufen zu bringen und mich einem reißendem Strom auszusetzen und mein Atem und Kraft kaum ausreichen ans Ufer zu schwimmen weil ich für einen Gedanken noch Platz habe. Will ich an dieses Ufer? Bin ich verantwortlich für die ich denke verantwortlich zu sein. Habe ich soviel Schuld auf mich geladen um sie jetzt abzuarbeiten? Oder lasse ich mich mitreißen auf diesen Weg für den ich mich doch immer entschieden habe; Nicht das rettende Ufer, nicht das verdammte Ufer.
Und dann wird mir Egoismus vorgeworfen, Empathielosigkeit. Deine Sicht auf die Welt soll auch meine sein obgleich du von meiner Sicht auf die Welt so fasziniert warst. Die Freiheit zu spüren ist immer noch was anderes als sie zu leben. Meine Unabhängigkeit ist ja eigentlich auch keine. Aber für jemanden der noch viel abhängiger ist, bedeutet sie Freiheit. Aber Freiheit macht auch Angst. Freiheit bedeutet auch, irgendwie isolierter zu sein, mehr allein zu sein. Das muss man erstmal abkönnen wenn es soweit ist. Menschen bauen sich nicht umsonst Zäune, dicke Mauern und Hecken und legen Wert auf Eigentum und Besitz. Es geht nicht nur darum das andere da nicht reinkönnen, es geht auch viel darum sich selbst eine Grenze zu setzen weil man Angst vor dem hat was dahinter ist.
Und warum soll ich mich jetzt einsperren? So sein wie man es von mir erwartet? Warum sehe ich mich als Teil von allem anderen und andere sehen mich wie einen bunten alleinstehenden Turm der nicht in die Landschaft passt?