Kapitel 2
Drei Tage waren nun vergangen, seit Susan von Piraten entführt worden war. Sie wusste nicht wohin sie fuhren noch wie ihr Schicksal enden würde. Seit jener Nacht in der sie der Captain geküsst hatte, war er der Kajüte fern geblieben und sie fragte sich was er wohl vorhaben mochte. Wie eine Gefangene wurde Sandra ja nun nicht wirklich behandelt. Man gab ihr reichlich zu Essen und zum Trinken, sie konnte sogar schon ein warmes Bad nehmen. Dennoch hielt sie es nicht länger in diesem Raum aus. Sie wollte an Deck um frische Luft zu schnappen. Also ging Sandra zur Tür und zu ihrem Erstaunen war diese nicht abgeschlossen. Sie stieg die Treppe hinauf und öffnete die Tür zum Deck. Eine angenehme kühle Brise kam ihr entgegen und sie genoss es sehr. Tief atmete sie die frische Luft ein. „Capt´n“ hörte sie auf einmal jemanden rufen und als sie ihre Augen öffnete erblickte sie Captain Sharp. Er stand mit seinem ersten Steuermann am Steuerrad und sah ihr grimmig entgegen. Dann ging er die wenigen Stufen hinab und direkt auf Susan zu. „ Ich erinnere mich nicht ihnen erlaubt zu haben an Deck zu kommen Lady!“ seine Stimme klang wütend und dunkel. „ Mir fehlt frische Luft und körperliche Bewegung. Ich bin es nun einmal nicht gewohnt Tagelang in einem Raum eingesperrt zu sein.“ Eric sah sie eindringlich an und spürte die Blicke seiner Männer hinter sich. „Ich dachte Frauen ziehen es vor sich lieber nicht der rauen See auszusetzen. Die Sonne und die salzige Luft könnten ihrer zarten Haut schaden.“ er grinste sie schelmisch an. „ Nun ich bin eben nicht wie andere Frauen Captain….. Captain…..“ „Sharp, mein Name ist Sharp Lady!“ „Nun gut … Captain Sharp, wie ich schon erwähnte, bin ich nicht wie andere Frauen!“ Eric sah sie weiterhin dreckig grinsend an. „ Das ist mir auch schon aufgefallen Lady.“ „Nun denn, da sie noch eine sehr lange Zeit mein Gast sein werden, so schlage ich vor das sie einmal am Tag an Deck spazieren gehen dürfen, allerdings nur in meinem Beisein!“ Susan runzelte ihre Stirn „ Glauben sie etwa ich könnte versuchen zu fliehen Captain Sharp?“ „ Ja, das glaube ich nicht nur, ich bin mir dessen ziemlich sicher Lady! Und jetzt sehen sie zu, dass sie wieder unter Deck kommen! Und das war keine Bitte sondern ein Befehl!“ Eric kam ihr ganz nah und sah ihr tief in die Augen. Sein eindringlicher Blick ging ihr durch Mark und Bein. Doch sie gehorchte und ging zurück in die Kajüte. Als es schon spät am Abend war und Sandra sich zu Bett begeben wollte, ging die Tür auf und Captain Sharp stand im Raum. Susan versuchte die Ruhe zu bewahren, doch seine bloße Anwesenheit machte sie unglaublich nervös. Ihr Herz klopfte wie wild, wenn sie ihn nur oben an Deck hörte, doch wenn sie ihn auch noch sah, war es ihr als würde sie im selben Augenblick in Ohnmacht fallen. Noch nie hatte Sandra einen so gut aussehenden Mann gesehen, wie diesen Piraten! Als er langsam auf sie zu kam bemerkte sie dass er leicht wankte und sie sah seinen etwas glasigen Blick. Er hatte getrunken, das wurde Susan sogleich bewusst, als sie seine Wiskey Fahne roch. Sie wand ihr Gesicht ab, doch als er genau neben dem Bett stehen blieb sah sie ihn an. Was für ein Hüne er doch war. Groß und stark mit breiten Schultern, sein weißes Hemd war offen und sie konnte seine muskulöse Brust sehen. Die Ärmel waren hoch geschoben und ließen somit erahnen das auch seine Arme aus starken Muskeln bestanden. Er trug eine enge schwarze Hose und Knie hohe schwarze Lederstiefel. Gott was sah er gut darin aus! Sein schwarzes Schulterlanges Haar war leicht feucht und hing ihm ins Gesicht, was ihn noch verwegener erscheinen ließ. Susan musste schlucken. „ Was kann ich für sie tun, Captain Sharp?“ wand sie sich mit Zucker süßer Stimme an ihn. Doch plötzlich packte er sie und zog sie vom Bett hoch direkt in seine Arme und presste sie fest an sich. Sie konnte jeden Muskel seines Körpers spüren. „Lassen sie mich los!“ Rasend vor Wut versuchte sie sich von ihm weg zu stoßen, was ihr aber nicht gelang. Dieser Pirat war einfach zu stark für sie. „Zur Hölle mit ihnen Captain Sharp“ zischte sie ihn an. „ Tut mir leid Lady, in der Hölle bin ich schon!“ Eric presste seine Lippen fest auf die ihren. Noch bevor sie wusste wie ihr geschah, plünderte seine Zunge auch schon ihren Mund, wild und voller Leidenschaft. Dann lies er von Susan ab und sah ihr tief in ihre Augen „ Sie sind die wundervollste Frau die mir je begegnet ist. Sie sind wunderschön und…….“ Eric hielt kurz inne und wand sein Gesicht leicht von ihr ab. „ Was und…?“ flüsterte sie kaum hörbar. Eric sah Susan erneut an und in seinem Blick spiegelte sich Verzweiflung wieder. „ Und sie verwirren mich!“ Er ließ sie los und ging zu einem der Fenster und sah hinaus auf Deck. Susan starrte ihn vollkommen erstaunt an. Hatte er soeben gesagt, dass sie IHN verwirrte? War das soeben sein Ernst oder sprach aus ihm nur der Wiskey? Sie wagte nicht sich von der Stelle zu bewegen und starrte ihn weiter einfach nur an. Sein breiter Rücken, das schwarze Haar das ihm fast bis zur Mitte dessen reichte. Er stützte sich mit einem Arm an der Wand ab. Dann drehte er sich plötzlich um „ Wenn sie wünschen, werde ich sie morgen früh zu einem Spaziergang an Deck abholen.“ Eric deutete eine Verbeugung an und wollte die Kajüte schon verlassen, als Sandra ihn am Arm zurück hielt. Eric zuckte bei ihrer zarten Bewegung leicht zusammen und sah sie erstaunt und zugleich auch fragend an. „ Das wüsste ich sehr zu schätzen Captain Sharp!“ Susan lächelte. „Eric…mein Name ist Eric!“ Er sah hinab auf seinen Arm den Susan noch immer festhielt. Sie verstand die Botschaft seines Blickes und ließ ihn augenblicklich los. Sogleich verließ Eric die Kajüte und eilte hinauf an Deck. Er benötigte frische Luft, und das sofort! An der Reling stand er nun da und starrte hinaus aufs Meer. Seine Gedanken drehten sich nur noch um eines, SUSAN! Er verstand die Welt nicht mehr. Frauen waren ihm bisher egal gewesen und wenn er sich eine ins Bett holte, dann nur um seinen Trieb zu befriedigen. Eine tiefere Beziehung hatte er bislang noch nie. Doch jetzt da er Susan kannte, stellte er sich vor wie er und sie irgendwo ein kleines Häuschen hätten mit ein wenig Vieh und einem Acker. Ja und Kinder, er konnte sich sogar vorstellen mit Susan Kinder zu haben. Einen Jungen und ein Mädchen. Bei diesem Gedanken musste Eric lächeln. Die kühle Brise hatte ihn wieder vollkommen nüchtern werden lassen. Er entschloss sich die restliche Nacht bei Angus zu verbringen.
Susan hatte sich tief in die Daunendecke gekuschelt und dachte über Captain Sharp´s Kuss nach. Es war ein sehr Leidenschaftlicher Kuss gewesen und sie ertappte sich dabei, dass sie ihn genossen hatte. Zwar kam dieser Kuss überraschend, aber es war ihr nicht unangenehm gewesen. Susan schloss ihre Augen und überlegte wie es wohl sein würde, wenn dieser Pirat neben ihr liegen und sie lieben würde. Bei diesen Gedanken musste sie lächeln und schlief schon bald Seelig ein. Am nächsten Morgen klopfte es an die Tür, Susan war schon wach und hatte sich bereits angekleidet. So recht wohl konnte sie sich allerdings nicht fühlen, da sie schon seit Tagen dasselbe Kleid trug und Susan war es gewohnt sich mehrmals am Tag umziehen zu können. Doch all ihre Garderobe, Schmuck und Parfüms, waren zusammen mit der Lady Anne auf den Meeresgrund gesunken, zumindest das was noch übrig war, nachdem es die Piraten vorher in Brand gesteckt hatten. Die Tür öffnete sich und Angus betrat den Raum. In seinen Händen hielt er ein silbernes Tablett mit frischem Obst, Brot, Trockenfleisch und Wein. Er stellte das Tablett auf den kleinen runden Tisch in der Nähe des Kamins. „Guten Morgen MyLady…. Ich hoffe ihr habt gut geschlafen!“ Angus lächelte und sah sie eindringlich an. „ Danke sehr….Mister… verzeiht, aber ich kenne euren Namen noch nicht.“ Susan sah ihn freundlich an und lächelte. „ Mein Name ist Angus MyLady. Ich bin der erste Steuermann des Captain´s! Captain Sharp schickt mich übrigens. Er meinte sie könnten Hunger haben und ich soll ihnen auch noch etwas anderes geben.“ Angus ging noch einmal hinaus, kam allerdings sofort zurück und trug eine große Holz Truhe herein. Susan glaubte ihren Augen nicht recht zu trauen, diese Truhe gehörte ihr! Sie lief auf Angus zu „ Das…das sind ja meine Sachen….. oh mein lieber Herr Angus….vielen vielen Dank!!!!“ sie fiel vor Freude Angus um den Hals und gab ihm einen dicken Kuss auf seine Wange. Angus musste schmunzeln „ Langsam langsam kleine Lady….. danken sie nicht mir, sondern dem Captain. Er hat ihre Sachen von der Lady Anne holen lassen bevor sie in Brand gesetzt wurde und versank.“ Susan sah Angus völlig erstaunt an. „ Captain Sharp? Aber…. „ sie musste sich setzen, denn damit hatte sie nun gar nicht gerechnet. „ Wissen sie Kleine Lady, der Captain ist kein übler Kerl. Mag sein, er hat in seinem vergangenen Leben einiges getan wofür man ihn sofort an den Galgen bringen würde. Doch wie der Vater so der Sohn. Aber glauben sie mir, er mag sie…… er mag sie sogar sehr. Und das heißt was bei ihm!“ Angus drehte sich um und wollte den Raum schon verlassen als er sich noch einmal an Susan wand „ Aber, kleine Lady….. das wissen sie nicht von mir!“ er zwinkerte ihr zu und ging.
Susan war voller Freude, als sie die hölzerne Truhe öffnete und einige ihrer schönen kostbaren Kleider vor fand. Auch Schmuck und Kosmetikartikel waren vorhanden. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Susan zog ihr abgenutztes Kleid aus wusch sich gründlich. Dann nahm sie ein Bordeaux Rotes Kleid aus der Truhe. An den Ärmeln und am Rocksaum war es mit schwarzer Spitze verziert. Sie nahm noch ein Collier aus Blutroten Rubinen aus der Truhe und die passenden Ohrringe dazu. Ihr dunkles Haar flocht sie zu einem seitlichen Zopf zusammen. Sie sah einfach umwerfend schön aus! Gegen Mittag klopfte es abermals an die Kabinen Tür und als Susan öffnete stand Eric vor ihr und er sah noch umwerfender aus als zuvor. Sein Haar war frisch gewaschen und zu einem Zopf nach hinten gebunden. Er hatte ein frisches weißes Hemd an das bis zur Mitte seines Oberkörpers offen war. Er trug eine schwarze Hose und hatte knie hohe schwarze Stiefel an, die frisch poliert waren. Seine Augen leuchteten und seine Haut war von der Sonne gebräunt, was Susan vorher gar nicht so aufgefallen war. „ Ich habe ihnen einen Spaziergang versprochen: Die Sonne scheint und es weht eine angenehme Brise. Also falls sie noch Interesse haben…..“ Susan´s Herz schlug auf einmal viel schneller „ Aber ja, sehr sogar!“ sie lächelte ihn an und sein Herz krampfte sich vor Verlangen nach ihr zusammen. Er fand sie sah an diesem Tag noch schöner aus als sonst. Eric war wie geblendet. Er räusperte sich und verbeugte sich leicht, dann reichte er Susan seinen Arm und sie hackte sich bei ihm unter. Gemeinsam stiegen sie die Treppe an Deck hinauf und liefen ein paar Schritte. Sie schwiegen eine Weile doch dann ergriff Susan zuerst das Wort „ Sind sie eigentlich schon immer ein Pirat? Oder wie sind sie dazu gekommen, die Meere unsicher zu machen?“ Eric runzelte die Stirn, er sprach nicht gerne über sein Leben, seine Vergangenheit. „ Mein Vater war Pirat…. Als er starb war ich noch sehr klein und Angus hat mich dann groß gezogen. Er war der beste Freund meines Vaters.“ „ Und wer hatte dann das Kommando? Ich meine, nachdem ihr Vater verstorben war?“ Susan fand dies alles äußerst interessant und war wie gebannt. „ Angus…. Er war Captain der Sea Devil, nachdem mein Vater verstorben war. Als ich volljährig wurde übergab Angus mir das Kommando und wurde mein erster Steuermann, wie er es schon zuvor bei meinem Vater gewesen war“ Eric sah hinaus auf die See und wagte es nicht Susan anzuschauen. „ Sie sind also als Pirat geboren worden. Hatten sie denn nie den Wunsch etwas anderes zu machen in ihrem Leben? Ich meine, eine Familie gründen, ein Haus bauen, Felder bestellen….. Was ist eigentlich mit ihrer Mutter? Heißt sie es denn gut, das ihr Sohn ein Pirat ist?“ Susan bemerkte nicht wie Erics Blick sich verdunkelte. „ Das Wetter schlägt um, sie sollte wieder zurück in die Kajüte gehen Lady“ Eric war auf einmal ganz anders, seine Stimme klang nun nicht mehr so freundlich wie gerade eben noch. „ Ich wollte ihnen nicht zu nahe treten Captain Sharp. Es tut mir leid!“ Doch ohne ein weiteres Wort wand sich Eric von ihr ab und ging. Susan, sah ihm nach und als er verschwunden war, drehte sie sich noch einmal um und sah hinaus aufs Meer. Zurück in ihrer Kajüte überlegte sie, was den Captain so verärgert hatte. Wollte er nicht über seine Mutter reden. Umgab dieses Thema eventuell ein unheilvolles Geheimnis? Doch sie würde es wohl niemals in Erfahrung bringen und vielleicht war es auch ganz gut so. Je weniger sie von diesem Piraten wusste, desto besser!
Es vergingen drei weitere Tage, und Susan hatte den Captain seit dem gemeinsamen Spaziergang an Deck, nicht wieder zu Gesicht bekommen. Angus war der einzige den sie sah. Er brachte ihre Mahlzeiten und holte das benutzte Geschirr wieder ab. Sie wagte nicht Angus zu fragen, weshalb der Captain so seltsam auf ihre Frage nach seiner Mutter reagiert hatte. Und selbst wenn sie ihn gefragt hätte, Angus würde ihr nichts sagen. Am vierten Tag, nachdem sie Captain Sharp das letzte Mal sah, kam Angus zu ihr in die Kajüte um ihr eine Nachricht zu überbringen. „ Mylady…Captain Sharp lässt ihnen ausrichten das wir in zwei Tagen Land erreichen. Der Captain schenkt ihnen die Freiheit!“ Angus wollte schon gehen, als Susan aufsprang und ihm den Weg versperrte. „ Was sagen sie da? Captain Sharp lässt mich frei?“ Susan hatte das Gefühl man würde ihr den Boden unter den Füßen wegziehen. „ Ja Mylady, Captain Sharp wird sie an Land begleiten, ein sehr guter Freund des Captains wird sie in Empfang nehmen und nach Hause bringen.“ Angus lächelte doch sein Blick hatte etwas trauriges. „Aber warum…ich meine weshalb so plötzlich sein Sinneswandel?“ Susan konnte noch nicht so recht glauben dass sie in zwei Tagen ihre Freiheit wieder hatte. Oder war dies alles nur eine Falle um sie in Sicherheit zu wiegen? Sollte der Captain etwa vorhaben, sie umbringen zu lassen? Susan schauderte und wurde kreidebleich. „ Alles in Ordnung Kleine?“ Angus sah Susan mit besorgtem Blick an. „ Sie müssen sich keine Sorgen machen, sie werden schon bald wieder zu Hause bei ihrer Familie sein! Wenn sie mich jetzt bitte entschuldigen würden Mylady. Ich muss wieder an Deck.“ Susan trat einen Schritt zur Seite und gab die Tür frei, so das Angus die Kajüte verlassen konnte. Ihre Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Sie sollte schon bald wieder bei ihrer Familie sein, ihren Freunden….. in ihrem gewohnten Leben! Doch irgendwie wollte nicht so recht Freude aufkommen. Sie hatte angefangen sich an das Leben auf diesem Piratenschiff zu gewöhnen, sie hatte sich damit abgefunden. Doch da war noch etwas anderes….. sie hatte Gefühle für diesen Piraten Captain. Sie konnte es nicht länger leugnen. Zuerst begehrte sie ihn, doch dann merkte sie dass es doch mehr als das war. Sie hatte sich in Captain Sharp verliebt. Doch wie es schien, empfand er nicht das gleiche wie sie. Er wollte sie nur als Bett Gespielin und das Susan sich verweigerte, hatte wohl sein Interesse abklingen lassen. Diese Erkenntnis war schlichtweg enttäuschend für sie.
Eric stand wie immer an seinem Platz an der Reling und sah aufs Meer hinaus. Angus hatte sich zu ihm gestellt und sah ihn an „ Du liebst sie, hab ich Recht?“ Doch Eric biss nur die Zähne aufeinander anstatt zu antworten. Er wusste das es keinen Sinn haben würde Angus zu wieder sprechen, denn er kannte ihn besser als jeder andere hier auf dem Schiff. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, musste er sich eingestehen, das Angus Recht hatte. Er liebte Susan! Am Abend als Angus Susan´s Abendessen brachte, bat sie ihn, dem Captain eine Nachricht zu überbringen und gab ihm einen Brief. „Es wäre sehr nett von ihnen, wenn sie diesen Brief, Captain Sharp überbringen würden!“ Angus sah Susan nachdenklich an, doch dann nickte er und ging. Als er zurück an Deck kam stand Eric am Steuer und schaute durch sein Fernrohr. Angus ging zu ihm und übergab ihm Susans Brief. „ Was ist das?“ Eric runzelte die Stirn und sah skeptisch auf den Brief in Angus Händen. „ Ein Brief mein Junge, was sonst? Von Lady Susan….. an DICH!“ Angus schmunzelte und lies Eric mit dem Brief alleine. Erics Hände begannen leicht zu zittern. Wieso schrieb Susan ihm einen Brief? Eilig faltete er das Papier auseinander und begann zu lesen :
CAPTAIN SHARP,
VIELLEICHT MÖCHTEN SIE MIR DIE EHRE ERWEISEN, BEI EINEM SCHLAFTRUNK GESELLSCHAFT ZU LEISTEN. WIE ICH ERFAHREN HABE, WERDE ICH SCHON BALD NICHT MEHR AUF IHREM SCHIFF ZU GEGEN SEIN UND ICH MÖCHTE MICH VON IHNEN SCHON JETZT VERABSCHIEDEN.
IHRE LADY SUSAN
Wie gebannt starrte Eric auf Susan´s Handschrift und musste schwer schlucken. Sie lud ihn zu sich in die Kajüte ein. Was hatte sie vor? Doch Eric überlegte nicht weiter und machte sich auf den Weg unter Deck. Er wollte sich angemessen kleiden und zu Recht machen, bevor er ihrer Einladung Folge leistete. Es war schon spät und Susan hatte sich schon fast damit abgefunden das er nicht mehr kommen würde, als es klopfte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals als sie die Tür öffnete. Eric stand in einem blütenweißen Hemd ohne Ärmel vor ihr. Was für starke muskulöse Arme dieser Mann doch hatte! Dazu trug er eine eng anliegende schwarze Hose und Knie hohe auf Hochglanz polierte Stiefel. Sein Haar war frisch gewaschen und noch feucht. Er roch verführerisch nach Sandelholz. „Sie haben mich eingeladen!?“ Eric sah sie eindringlich mit seinen eisblauen Augen an. „ Ja…..“ Susan wagte kaum etwas zu sagen, wie immer wenn sie ihn sah, raubte es ihr fast den Atem. Ihr Herz schlug so laut das sie befürchtete, er könnte es hören. „ Zu einem Schlaftrunk, wenn ich mich recht erinnere.“ Eric legte seinen Kopf leicht zur Seite und runzelte die Stirn. Susan war sichtlich nervös, wie ihm auffiel und er fragte sich, was wohl der Grund dafür sein konnte. „ Ja……. Ein Schlaftrunk…..“ Susan bekam keinen anständigen Satz hervor, ihre Nerven waren zum Zerreisen gespannt. Eric betrat die Kajüte und schloss leise die Tür hinter sich. „ Wenn ich gewusst hätte, dass dies ein besonderer Anlass ist, hätte ich mich anders gekleidet Lady.“ Eric drehte sich schmunzelnd zu ihr um als er bemerkte, dass sie Kerzen angezündet hatte. Sie trug ein Mitternacht blaues Kleid ganz aus Samt. Ihr Haar hatte Susan nur mit ein paar wenigen Nadeln zusammengesteckt und einige Strähnen fielen ihr auf die Schultern Schmuck trug sie keinen. Dennoch sah sie wunderschön aus. „Nun das wäre nicht nötig gewesen sich extra elegant zu kleiden hierfür….ich selbst habe mich auch eher für etwas schlichtes entschieden Captain Sharp….!“ Sie wagte kaum ihm in die Augen zu sehen. Eric wurde nun doch leicht stutzig. Was meinte sie eben damit, als sie meinte „ hierfür “ ? Was hatte sie vor? „ Captain Sharp, ich wollte mich bei ihnen bedanken, das sie mich trotz der Umstände, gut behandelt haben. Und dafür das sie mir meine Freiheit zurück geben! Darauf sollten wir etwas trinken, finden sie nicht Captain?!“ Sie ging zu der kleinen Anrichte hinüber und goss ihm einen Wiskey und sich selbst einen Sherry ein. Lächelnd hielt sie ihm das Glas entgegen. Eric kam auf sie zu und nahm es ihr ab. Susan prostete ihm zu und nippte an ihrem Glas. Eric nah einen Schluck, doch dann stellte er sein Glas zur Seite „ Was haben sie Lady, weshalb so nervös? Stimmt irgendetwas nicht?“ „Ich….ich weiß nicht genau….“ Susan zitterte und ihre Hände waren eiskalt. „ Warum wollten sie das ich zu ihnen komme Lady? Warum?“ Eric trat einen Schritt näher an sie heran und beobachtete sie ganz genau. Susan´s Hände zitterten so stark das sie etwas Sherry verschüttete. Eric nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es ebenfalls weg. „ Was ist mit ihnen Lady Susan….. sagen sie es mir!“ Erics Stimme klang ruhig und sanft. Dann legte er seine Finger unter Susan´s Kinn und hob ihr Gesicht und sah sie mit tiefen Blicken an. „ Ich…. Ich habe sie her gebeten, weil….. weil ich möchte, dass sie mich….. das ….das sie mich lieben Captain Sharp! Das heißt wenn sie das überhaupt noch wollen!?“ Susan hatte all ihren Mut zusammen genommen und für einen Moment, der ihr unendlich erschien, stand Eric regungslos vor ihr und sah sie mit seinen Eisblauen Augen ungläubig an. „Wenn ich noch will? Oh Susan, ich habe kaum an etwas anderes gedacht, seit ich dich das erste Mal auf der Lady Anne gesehen habe!“ zärtlich legte er seine Hände um ihr Gesicht und küsste sie lange und voller Hingabe. Er vergrub seine Finger in ihrem dunklen vollen Haar, drückte sie näher an sich, so dass er seinen Kuss noch mehr vertiefen konnte. Susan schlang ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn. Ihre Empfindungen ließen sie taumeln und ihr war heiß und kalt zugleich. Ihre Brustspitzen schmerzten unter ihrem engen Oberteil ihres Kleides. Erics Küsse hatten ihre Lippen weich und empfindsam werden lassen und seine Zunge in ihrem Mund schickte ein leichtes Beben durch ihren Leib. Sie fuhr mit ihren zarten Fingern durch sein langes seidiges Haar und dieses Gefühl ließ sie noch mehr erschaudern. Während Eric sie weiter küsste, begann er die Bänder auf der Rückseite ihres Kleides zu öffnen. Dann streifte er die Träger ihres Kleides von ihren Schultern und umfasste mit beiden Händen ihre entblößten Brüste. Sanft liebkoste er ihre harten Knospen. Diese Art von Liebkosung überwältigte Susan. „ Eric….“ flüsterte sie, als er seinen Mund von ihrem löste und begann, sanft an ihren Knospen zu saugen. Susan spürte, wie ihre Beine unter ihr nachzugeben drohten. Sie wusste nur wenig über den Liebesakt und hätte es nie für möglich gehalten, das ein Mann einer Frau nur mit seinen Lippen und seiner Zunge solche Empfindungen schenken konnte. Susan ließ ihren Kopf zurück fallen und Eric küsste ihren Hals, knabberte zärtlich an ihrem Ohrläppchen und ergriff erneut von ihrem Mund Besitz. Dann streifte er ihr das Kleid über ihre Hüften bis sie gänzlich nackt vor ihm stand. Susan zitterte am ganzen Leib und versuchte ihre Scham mit den Händen zu bedecken. Eric lächelte und strich sanft über ihren Rücken, umfasste ihr wohl gerundetes Gesäß und zog sie voller Verlangen an sich. Sie konnte ihn spüren, erregt und pulsierend ….sie spürte wie sich seine volle Männlichkeit an sie drängte. Susan wusste dass sie sich eigentlich fürchten sollte, aber sie tat es nicht. Nie zuvor hatte sie sich weiblicher gefühlt wie in diesem Moment. Zum ersten Mal in ihrem Leben erkannte sie, welche Macht eine Frau über einen Mann haben konnte. Doch sie wusste ebenso, das auch ein Mann mit seinen Küssen und Liebkosungen und der Lust, eine Frau ebenso in seinen Bann ziehen konnte. Seine Hand strich sanft über ihren Bauch, streifte das weiche lockige Haar zwischen ihren Schenkeln und….. Susan hielt den Atem an, als Eric sich plötzlich noch weiter vor wagte. Sie bemerkte Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen und für einen kurzen Augenblick war ihr dies peinlich, doch Eric flüsterte beruhigende Worte, da er spürte wie sie sich ihr Körper anspannte. Und da er sich nicht daran zu stören schien, was mit ihrem Körper geschah, gab sie ihm schließlich nach und überließ sich seiner Führung. „ Ich will dich auch berühren!“ sagte sie leise und ein wenig überrascht über sich selbst. „Ich möchte deine Haut fühlen und die Bewegungen deiner Muskeln spüren.“ Es musste eine andere Susan sein, die jene Worte sprach, eine Frau von der sie bislang nichts gewusst hatte. Ein schamloses Wesen ohne jede Furcht, unwirklich wie diese Nacht, die mehr einem Traum glich als der Wirklichkeit. Das versuchte Susan sich zumindest einzureden. Eric sah sie an und hielt sie mit seinem Eises Blick gefangen. Augen glühten vor Leidenschaft und Verlangen. Er zog sein weißes Batist Hemd aus und warf es beiseite, nahm ihre Hand und legte diese auf seine muskulöse Brust. Susan spürte seine harten Brustmuskeln, seine warme Haut und wie von selbst strich sie über seine Brust und umkreiste mit ihren Fingern seine Brustspitzen. Sie hörte wie sein Atem sich beschleunigte und als sie zu ihm aufsah, begegnete sie seinem Blick, der ihr die Heftigkeit seines Begehrens verriet. Sie ließ ihre Hand abwärts gleiten und presste sie flach auf seinen Bauch. Plötzlich wollte sie das auch er sich seiner Kleider entledigt. Ein kurzer Blick in seine Augen genügte. Er schien ihre Gedanken lesen zu können, hob sie in seine Arme und trug sie zum Bett. Eric küsste sie, wandte sich dann für einen Moment von ihr ab, um sich seine Stiefel und Hose auszuziehen. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, sog sie hörbar den Atem ein und ihr Herz machte einen erschrockenen Sprung. Nie zuvor hatte sie einen nackten Mann im Zustand seiner Erregung gesehen, eigentlich hatte sie auch so noch nie einen nackten Mann gesehen. Sein Anblick hatte sie wahrscheinlich erblassen lassen, denn Eric beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie zärtlich. „ Wir werden uns Zeit lassen!“ beruhigte er sie „Vertrau mir Susan, ich verspreche dir das es schön für dich wird.“ Und sie vertraute ihm, in dieser Hinsicht zumindest. Eric legte sich zu ihr und küsste sie erneut. Küsste sie zärtlich und hingebungsvoll, innig und verführerisch, leidenschaftlich und verlangend. Bis ihr Körper in Flammen stand und sie das Gefühl hatte unter seinen Berührungen zu zerfließen. Seine Hände spürte sie dort, wo sie ihn am meisten verlangte und er liebkoste sie, bis sie sich aufbäumte und ihn begann für etwas anzuflehen, von dem sie selbst nicht wusste, was es war. Dann spürte sie ihn über sich, zwischen ihren Beinen. Die Muskeln seiner Schultern spannten sich unter der Anstrengung noch mehr an. Susan selbst merkte wie sich ihr Körper verspannte. „Hab keine Angst Liebste, ich will dir nicht wehtun!“ Doch Susan hatte genug über den Liebesakt gehört, um zu wissen, dass es beim ersten Mal immer schmerzhaft war. Und bei einem solchen starken stattlichen Mann wie Eric es war, wohl noch mehr! Als Eric sie weiter küsste, fiel es ihr nicht mehr schwer sich im völlig hinzugeben. Langsam und behutsam drang er in sie ein und sie spürte wie ihr Körper sich öffnete um ihn aufzunehmen, während Eric sinnliche Worte ihr ins Ohr flüsterte. Seine Küsse wurden hingebungsvoller und wilder und er stieß mit einer einzigen kraftvollen Bewegung tief in sie. Susan schrie vor Schmerz auf. „Verdammt!“ Regungslos verharrte Eric über ihr und sah sie entsetzt an „ Das wollte ich nicht. Es tut mir leid Susan! Ich hätte vorsichtiger sein sollen…… Wahrscheinlich ist es schon eine Weile her, seit deinem letzten Mal mit einem Mann. !?“ Susan überlegte einen Moment. Eric dachte allen Ernstes dass sie schon einige Männer in ihrem Bett gehabt hatte? Er kam nicht für einen winzige Moment zu der Erkenntnis dass sie noch Jungfrau gewesen war? Doch in diesem Moment ließ der Schmerz nach und sie wünschte sich er würde weiter machen. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und zog ihn erneut an sich. Ihr Kuss schien ihm den letzten Rest Selbstbeherrschung zu rauben. Erst langsam und behutsam, doch dann immer schneller und fester begann er sich in ihr zu bewegen. Im ersten Moment spürte sie erneut Schmerzen, doch dann ließen diese immer stärker werdenden Empfindungen von Lust, sie alles andere vergessen. Wie aus weiter Ferne hörte sie ihn stöhnen und sein stöhnen erregte sie nur noch mehr. Als er noch tiefer in sie eindrang und sich in einem immer schneller werdenden Rhythmus bewegte, erzeugte er eine unbeschreibliche köstliche Wärme tief in ihrem Innern und sie merkte kaum das sie sich seinen Bewegungen anpasste. Eric sah auf sie herab wie sie sich unter ihm wand vor Lust und ihr Körper bebte. Er war dabei seinen Verstand zu verlieren. „ Hör nicht auf…. Bitte Eric….. hör nicht auf…. Stoß mich……tiefer….schneller!“ Susan drängte ihn weiter, bis sie ihn immer tiefer in sich spürte und an nichts anderes mehr denken konnte als an diesen verruchten Piraten, dem sie sich vollkommen auslieferte und hingab. Plötzlich spannte sich Erics Körper an und sie hörte einen dunklen Lust erfüllten Schrei aus seiner Kehle dringen und auch ihr Körper wurde von einer riesigen Welle der Lust ergriffen und sie schrie. Susan sah vor dem Dunkel ihrer Augen Sterne aufblitzen und dann erhaschte sie ein noch unbekannteres Gefühl ihren Körper und Seele. Laut rief sie Erics Namen und klammerte sich an ihn, während die Welt um sie herum zu zerbersten schien. Sie wusste nicht was danach geschah und rührte sich erst wieder als sie spürte das Eric ihr das Haar aus dem Gesicht strich. „ Geht es dir gut meine Lady?“ Sie wand den Kopf um ihn anzusehen. Er lag auf der Seite, hatte sich auf seinen Ellenbogen gestützt und betrachtete sie. „ Ja…es geht mir gut… !“ Susan lächelte verlegen. Eric sah sie nachdenklich an „ Es tut mir leid, dass ich dir weh getan haben Susan! Das wollte ich nicht!“ Sie wand ihren Blick ab. „Vielleicht war ich auch zu grob. Ich komme eben aus anderen Kreisen als deine vornehmen Liebhaber der besseren Gesellschaft!“ Erics Stimme klang herablassend und etwas beleidigt. Sandra musste grinsen. Sie drehte sich wieder zu ihm „DU warst der erste Eric!“ Eric trafen ihre Worte wie ein Messerstich ins Herz. „Was soll das heißen? Willst du mir etwa damit sagen das…… „ Eric schluckte schwer. „ Ja, du hast mir soeben meine Unschuld genommen!“ Das war zu viel. Eric sprang auf und starrte Susan völlig sprachlos an. „ Nein, das kann nicht sein. Das glaube ich nicht!“ Sandra setzte sich auf und ihr Blick war fragend „Ich dachte ein Mann würde so etwas merken?“ Erics Miene war unbewegt, aber sein Atem ging etwas schneller als sonst. Mit einem Ruck zog er das Laken vom Bett. Sandra versuchte ihre Blöße zu bedecken, indem sie die Knie anzog und die Arme um sich schlang. Was fiel ihm eigentlich ein!? „ Ich dachte es würde dich sogar freuen!?“ Susan konnte in seinem Gesicht sehen, wie er sich die Ereignisse der vergangenen Stunde durch den Kopf gehen ließ. Eric starrte auf den blutigen Fleck und in seinem Schädel hämmerte es unaufhörlich. Er hatte Susan entjungfert! Er schüttelte seinen Kopf und trat einige Schritte zurück. Dann hob er sein Hemd und den Rest seiner Kleidung von Boden auf und ging zur Tür. Susan sah im nach und spürte wie eine kalte Hand nach ihrem Herzen griff. „ Eric….. bitte geh nicht!“ Er verharrte einen Moment, doch dann schob er den Riegel zurück und trat auf den Gang hinaus. Geräuschvoll ließ er die Tür ins Schloss fallen. Reglos sah Susan auf die Stelle, wo er soeben noch gestanden hatte und Tränen stiegen in ihre Augen. Sie hatte sich Eric dem Piraten hingegeben und dabei hatte er nicht nur ihren Körper erobert, sondern auch ihr Herz. Zum ersten Mal wurde Sandra bewusst, welche Dummheit sie begangen hatte. Im kalten, grauen Licht des frühen Morgen stand Eric am Steuerrad und dachte an vergangene Nacht. Er hatte einem unschuldigen Mädchen die Unschuld geraubt. Sie war keine Edel Hure die unzählige reiche Schnösel als Liebhaber hatte. Doch wie hatte er das nicht bemerken können? Die einzige Erklärung war, dass Eric noch nie einer Frau wie Susan begegnet war. Er hatte bislang keine unbedarfte junge Frau getroffen. Er hatte sich immer nur mit Huren und billigen Frauen abgegeben. Gut es waren auf seinen Plünderungen auch mal hier und da eine Edle Dame dabei, die sich seiner Männlichen Anziehungskraft und Schönheit nicht entziehen konnte. Doch Susan war anders…. Er hätte es merken müssen verdammt. Sie war Wagemutig, Entschlossen, Klug und Bildschön. Und er hatte angefangen sie sogar dafür zu bewundern. Doch sein Verlangen nach ihr ins Unermessliche, hatte ihn blind gemacht. Überraschend war auch, dass seine Leidenschaft für sie nicht geringer geworden war, nachdem sie sich ihm hingeben hatte. Bei allen Frauen vorher, war es immer der Fall gewesen. Eric begehrte sie nun nur noch mehr, doch ihm war auch bewusst dass er sie nicht haben konnte. Er war ein Pirat und geächtet und sie war eine Adlige, die Nichte einer Baroness! Er und sie, hatten keine gemeinsame Zukunft! Angus hatte bemerkt dass Eric etwas beschäftigte und kam auf ihn zu. „Na mein Junge“ Er kraulte sich nachdenklich den dichten Bart. „ Wir werden Lady Susan in einem Boot nahe der Handels Ruhte aussetzen. Das nächste Schiff wird sie dann an Bord holen. Erics Blick war entschlossen. „Du willst das junge Ding auf dem Meer aussetzen? Ja bist du denn von allen Meeres Ungeheuern verlassen? Das kann unmöglich dein Ernst sein!“ Angus glaubte seinen Ohren nicht recht zu trauen. „ Doch, es ist mein völliger Ernst. Schon vergessen, ich bin ein Pirat. Was geht mich das Leben dieser Frau an!? Außerdem geben wir ihr ein paar Vorräte und genügen Trinkwasser! Sie wird es schon überleben!“ Mit diesem Worten übergab er das Steuer seinem zweiten Steuermann und wand sich von Angus ab. Doch dieser wollte die Sache so nicht auf sich beruhen lassen und folgte Eric. „ Was ist nur los mit dir? Du hast bei Gott die Sturheit deines Vaters. Mach nicht den gleichen Fehler wie er damals bei der Mutter, Gott hab sie Seelig!“ Eric drehte sich um und in seinen Augen blitzte es auf vor Zorn „ Was weißt du schon über meine Mutter! Sie war eine Hure und mein Vater tat gut daran, sie auf einer Insel auszusetzen. Sie hatte es nicht anders verdient! Sie hat meinen Vater verraten!“ Erics Stimme zitterte. Angus trat einen Schritt auf ihn zu und packte ihn bei den Schultern „ Du elender Narr. Glaubst den Lügengeschichten deines Vaters noch immer. Nicht deine Mutter hat ihn verraten, sondern ich war es. Ja ich! Deine Mutter war zu gut für ihn, er hat sie behandelt wie Dreck. Doch ich habe sie geliebt, wirklich geliebt und deine Mutter mich auch! Als du geboren wurdest musste ich ihr versprechen, auf dich acht zu geben, sollte ihr etwas passieren. Sie wollte nicht dass dein Vater dich verdirbt! Deine Mutter war selbst eine Adelige. Dein Vater hatte sie entführt, weil er sie besitzen wollte wie einen erbeuteten Schatz. Er hat sie geschändet…… daraus bist du entstanden. Sie hat deinen Vater nie geliebt Eric. Als dein Vater in die Fänge der Engländer geriet und es ihm gelang mit der Sea Devil zu fliehen, beschuldigte er deine Mutter in verraten zu haben. Er wartete bis sie dich geboren hatte und setzte sie auf einer einsamen Insel aus. Die Engländer hatten uns nach Wochen der Verfolgung ausfindig gemacht und wir haben uns in einer erbitterten Schlacht ihnen gestellt. Dein Vater kam ums Leben und viele unserer Männer auch. Doch die Engländer waren uns unterlegen, wir haben alle getötet und ihr Schiff versenkt. Als ich deine Mutter zurückholen wollte, war es leider schon zu spät. Sie war gestorben. Ich fand ihre Überreste und begrub sie! Dich habe ich großgezogen, wie meinen eigenen Sohn!“ Angus sah Eric direkt in die Augen und dieser erkannte dass alles der Wahrheit entsprach. Eric riss sich los, mit geballten Fäusten stand er da unfähig sich zu rühren. Eine Welt brach soeben auseinander, seine Welt! Eric spürte auf einmal all die Trostlosigkeit und Schuld die mit diesem Wissen verbunden war. Dann wand er sich ab und ging unter Deck, wo er sich in seiner Kajüte einschloss. Als zwei Tage später die Sea Devil an Land anlegte, war Susan sehr unwohl zumute. Sie wusste der Tag des Abschiedes war gekommen und sie würde Eric nie wieder sehen in ihrem Leben. Eric hatte sich seit ihrer gemeinsamen Nacht nicht mehr bei ihr blicken lassen, doch jetzt kam er an Deck und man sah ihm deutlich an, das er die letzten Nächte kaum geschlafen hatte, wenn überhaupt. „ Sie lassen mich tatsächlich gehen Captain Sharp?“ ihre Stimme klang leicht misstrauisch, aber dennoch erfreut. „ Ich sagte ihnen schon das ich mein Wort steht´s halte, sofern es mir möglich ist Lady! Und außerdem sollte ihr Packt mit dem Teufel ja nicht umsonst gewesen sein!“ Eric rang sich ein leichtes Lächeln ab, doch in seinem Blick war nur noch Leere. Susan bedauerte alles was geschehen war, zutiefst. Sie wand sich an Angus der neben ihr stand „ Ich werde sie vermissen Angus. Passen sie auf sich auf!“ sie umfasste ihn freundlich seine Hände bevor sie sich noch einmal zu Eric umdrehte. „ Ich wünsche ihnen alles Gute Captain Sharp. Möge Gott sie schützen!“ dann ging sie von Bord. „ Pass auf dich auf Susan….. meine Liebste!“ flüsterte Eric so leise das nur der Wind ihn hätte hören können.