Der Link zur Sixty Minutes Challenge: https://belletristica.com/de/groups/183-sixty-minutes-die-challenge#group
Zu Hause ist es langweilig. Ich lerne gerade an meiner Prüfung, die morgen ansteht. Ich bin 22, und ihr werdet es nicht glauben, aber ich wohne noch bei meiner Mutter. Ich habe sie schon gebeten, dass ich in meine eigene Mietwohnung ziehen will, aber sie hat nur gesagt: ,,Nein, du wohnst bei mir.'' Ich antwortete aber nur damit, dass ich aber schon volljährig wäre und damit ausziehen könne. Aber sie erwiderte mit: ,,Dann bezahle ich dir nicht dein Studium.'' Leider war ich auf ihre Hilfe angewiesen, denn ich selber habe keine Arbeit und meine Mutter finanzierte mein Studium. Es war kaum auszuhalten. Ich konnte nicht zu Janina, meiner besten Freundin, gehen und mal quatschen. Ich konnte nicht mal zum Klavierunterricht gehen, wie ich es früher immer gemacht habe. Aber morgen war meine letzte Prüfung. Da würde ich dann endlich eine Arbeit haben. Tja, leider falsch gedacht.
Als man mir dann zwei Wochen später sagte, dass ich durchgefallen bin, fiel ich aus allen Wolken. Warum? Jetzt musste ich die Prüfung wiederholen. Meine Mutter wird mich bestimmt umbringen. Es gab dann wieder einen endlosen Streit, meine Mutter hat gesagt, dass ich jetzt selber lernen sollte. Und diesmal habe ich mich wirklich angestrengt.
Als ich dann die Prüfung mit einem guten Gefühl abgegeben habe und dann auch ich noch bestanden habe war ich überglücklich. Dann suchte ich nach Arbeit. Als ich dann auch noch eine Stelle als Vollzeit angeboten bekommen habe, bin ich fast ausgerastet. Dann sagte ich ernst zur meiner Mutter: ,,Ich habe meine Prüfung bestanden. Ich habe eine Stelle. Ich kann mich selbst finanzieren. Und ich ziehe aus.'' ,,Was? Was ist denn mit deiner Mutter? Willst du sie allein lassen? Ich lebe nur noch von meiner Rente...'' Ab da habe ich kapiert, dass sie niemals mich los haben möchte. Sie lebt von meinem Geld, weil sie anscheinend denkt, dass ich sie damit verwöhnen kann. Ab da wurde ich wütend, weil ich auch jetzt endlich verstanden habe, warum mein Vater die ganze Zeit gesagt hatte: ,,Flieh, flieh von deiner Mutter. Genieße die Freiheit.'' Und am Morgen hatte ich meine Sachen gepackt und bin verschwunden. Seit da an hatte ich meine Mutter nie gesehen. Und genieße ich mein Leben, ohne Kinder, ohne Ehemann, aber mit Freiheit.