Ich suche den Schlüssel in meiner Jackentasche. Nach langem Suchen finde ich den pinken Bändel, an dem mein Schlüssel hängt. Ich mache die Gläserne Haustür auf und ein lecker riechender Duft von Lebkuchen ist im Haus. Ich höre ein liebevolles "Hallo, wie geht es meiner Prinzessin?" von meinem Vater. Mein Vater ist hier der Hausmann, meine Mutter arbeitet als Politikerin und ist viel unterwegs. Mein Vater schmeißt denn ganzen Laden. Langsam rolle ich in die Küche, ja du hast richtig gehört, ich "rolle", mit meinem Rollstuhl. Mein Vater strahlt und beugt sich zu mir runter. Ich liebe mein Vater, er unterstützt mich in allem, egal was ich wieder für einen riesigen Plan habe. Mein Vater hievt mich aus dem Rollstuhl und setzt mich auf das Sofa. Heute habe ich viel Hausaufgaben, wir haben von meiner Klassenlehrerin die Aufgabe bekommen eine Collage zu machen, zudem Thema "Was ist dein größter Traum?". Ehrlich gesagt habe ich keine Idee, natürlich habe ich einen gigantischen Traum, wieder laufen zu können. Aber dann müsste ich einfach tausende von Bildern mit Beinen ausschneiden und das finde ich sehr unkreativ. Ich frage meinen Vater um Rat. Natürlich kann er nicht ernst antworten: "ich glaube dein größter Traum wäre Heidrun Klum 2.0 zu werden oder wie diese blonden Model heißt". "Papa" sage ich lachend, "diese Frau heißt Heidi Klum". Also muss ich doch selbst überlegen. Dann kommt mir eine Idee, mein allerliebstes Tier ist der Eisbär und eigentlich würde ich sehr gerne mal ein Eisbär sehen. Aber nicht so Berliner Schnauzen, neee, sondern so Richtige aus der Natur. Aber ich weiss auch dass dies ein Wunsch ist, der unmöglich ist. Mit dem Rollstuhl in der Arktis ist es unmöglich zu fahren. Trotz allem habe ich ein super Thema für meine Collage gefunden. Ich nehme sofort mein I-Pad und suche die süßesten Bilder von Eisbären. Ich drucke sie aus und Papa der "edle Ritter" holt sie natürlich. Ich klebe sie auf ein hellblaues Blatt und weil ich so in Fahrt bin, male ich noch Schneeflöckchen. Erst als die Backofenuhr angeht komme ich wieder mit meinen Gedanken zurück. "Oha sieht der gut aus" sagt mein Vater stolz. Das glaube ich natürlich, Papa kann sehr gut backen und kochen. Er holt den perfekt gebackenen Lebkuchen raus und stehlt ihn in die abendliche Kälte. Als ein kalter Windzug zu mir weht bin ich gerade froh das ich im gemütlich warmen Haus bin und nicht wie die Eisbären in der Kälte.