Vorwort: Ich kenne nicht alle Krimigrößen, so kann es also vorkommen, dass ich die eine oder andere Person verwechsle. Mal sehen, was da geht, denn nicht alle Helden sind wirklich Leuchten, was die Ermittlungstaktik angeht. Aber schaut selbst.
Hercule Pierot begutachtete die Leiche, spitzfindig stiefelte er um die Leiche, der ansehnlichen Frau, die offensichtlich mit einem Kris von hinten erdolcht wurde. Durch die Brust ragte die gewellte Klinge heraus. Eine matt rot schimmernde Blutlache hatte sich unterhalb der Austrittswunde angesammelt. Mit einem Kugelschreiber hebt der Detektiv einzelne Haare und Teile der Kleidung an. Hauptkommissar Grün von der Bochumer Kriminalpolizei machte sich dezent bemerkbar. "Herr Pierot, was führt Sie zu unserem Tatort. Ich dachte, Sie ermitteln nur in Filmen? Verzeihen Sie bitte, aber dieser Fall obliegt einzig der Polizei von Bochum, so dass es mir schleierhaft ist, was sie gerade hierher führt." Kühl und sich an seinem ergrauten Bart greifend antwortete der Meisterdetektiv. "Das war meine Frau, Agatha Raisin, die ich erst vor drei Jahren, neun Monaten und siebenundzwanzig Tagen ehelichte. Ich lernte sie zufällig bei einem Tatortdreh in Sumpfstadt kennen, ihnen ist die Stadt möglicherweise unter dem Namen Brüssel bekannt, aber selbst wir Wallonen haben fremdländische Städtenamen, die wir von den Flamen ererbt haben. Nach dem ersten Augenschein und den an dem Tatort vorgefundenen Beweisstücken, dreier Perlen, gehe ich davon aus, dass die Tat eine Frau beging, die aus einem weniger begüterten Haushalt stammt. Wer sonst würde billige Flussperlen der Marke "China Tears" tragen, die mit einem Glanzlack aufgehübscht wurden, um den Perlen ein wenig Glanz zu verleihen. Ferner vermute ich, dass die Perlen an einem Armband getragen wurden, denn die Fundposition nahe des Griffstückes der Waffe, deutet darauf hin, dass sie zu einem Armband oder treffender gesagt zu einem Perlenarmband gehörten."
Hauptkommissar Grün deutete dezent auf das Tatwerkzeug. "Herr Pierot, es ist müßig ihren wilden Spekulationen zu folgen. Offenbar sind Sie mit Herrn Heldt verwandt, der ebenso zu kühnen Spekulationen neigt, die dummen Schnellschüssen ähneln. Nach ihrer Theorie müsste die Täterin fast zwei Meter messen, denn gemäß dem Stichkanal von rechts oben nach links unten muss es eine entsprechend große Person gewesen sein. Zudem bedarf das zielgerichtete durchbrechen des Schulterblattes, der Rippen darunter, der Lunge und ferner - des Brustbeines eine erhebliche Krafteinwirkung, um ebendies mit einem Stich zu bewirken. Ferner spricht die Waffe für ein fernöstlichen Täter, der groß, kräftig und extrem sportlich sein muss, um ebendiese Kraft auf die Klinge nebst Körper aufwenden zu können. Dafür würden auch die billigen Perlen sprechen, die ebenfalls aus Fernost stammen. Leider deuten die blutigen Fußabdrücke darauf hin, dass der Mann Stöckelschuhe oder in diesem grässlichen angelsächsischen Geschnatter, die die Schuhe als Highheels bezeichnen. Die Schuhgröße dürfte zwischen nach einer ersten Abschätzung zwischen 42,5 und 44 liegen. Somit ist ihre banale Theorie hinfällig, werter halbprofessioneller Kollege."
Kommissar Korthals betritt unsicher den Tatort. "Hauptkommissar Grün, den Aussagen der Zeugen nach, soll die Frau Raisin von einer zierlichen Frau erdolcht worden sein, das sagte die ältliche Kartenknipserin an der Kasse, die sich Agatha Christie nennt. Die alte Dame gab an, dass eine zierliche Frau hastig aus diesem Raum kam und mit einem großen Herrenrad floh. Mir erscheint das ziemlich kurios, weil eine kleine Frau sicher nicht auf ein Herrenrad steigen konnte, selbst mit Highheels nicht. Zudem bezweifle ich, dass sie mit solchen Schuhwerk radeln kann. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass selbst ich oft Probleme habe mein Fahrrad zu fahren, wenn ich die falschen Schuhe trage. Also für mich ergibt die Aussage der Kassiererin keinen Sinn, denn es passt einfach nicht zusammen, denn die Dame sagte, dass noch andere Personen den Raum neben der vermuteten Täterin verlassen hätten. Wie also - soll einer alten und eher verwirrt wirkenden Dame eine einzelne Person auffallen, die mit etwa fünfzig anderen Personen aus diesem Raum flohen?"
Hauptkommissar Grün nickte zustimmend, um seinen Mitarbeiter zu loben. "Scharf beobachtet, Kollege. Dennoch möchte ich in Erwägung ziehen, dass selbst ältere Damen durchaus einen scharfen Verstand und eine hervorragende Beobachtungsgabe besitzen können. Zudem! Wenn wir noch einmal unser Augenmerk auf die getötete Dame richten, dann sollte uns allen doch auffallen, dass es nicht die Ehefrau von Hercule Pierot sein kann, denn bei näherer Betrachtung fiel mir auf, dass das Opfer keine Frau sein kann, denn welche anständige Frau trägt Boxershorts von C&A? Zudem ist zu beachten, dass sich dort prägnante Formen erkennen lassen, die einem männlichen Geschlechtsteil ähneln." Korthals kratzte sich am Kopf. "Warum ist das wichtig, ich trage doch auch günstige Boxershorts von H&M, die haben doch das lustige Dinomotiv?"
Hercule Pierot schaltete sich ein. "Oh, eine wichtige Beobachtung, die meine erste Theorie ein wenig abändert. Ja, es ist nicht meine Frau, sondern , sondern eine Doppelgängerin, möglicherweise eine Schwester von Fantomas, die uns möglicherweise auf eine falsche Spur locken möchte, dennoch, nehme ich an, dass es einen Mord gab und das Opfer nicht freiwillig starb. Zudem möchte ich bemerken, dass mir noch eine Unstimmigkeit aufgefallen ist. Die Doppelgängerin benutzt ein billiges Parfum. Die Note der Bergamotte, lässt mich erahnen, dass der Baum an einem schattigen Südhang stand und nur selten Sonne bekam. Und das Blubber stammt von der Fangsaison 1912. Ich bin mir nicht sicher, aber der Blubber wurde nicht ordnungsgemäß gelagert, so dass er eine leicht ranzige Note besitzt. Es könnte somit sein, dass ein nachlässiger chinesischer Perfumfälscher billige Ingredienzien für die Duftmischung nutzte, um den Schein eines Markenartikels zu erheischen. Der Kopfnote nach benutzte dieser Herr sogar Tiegel aus billigen Montmorillonit, der schon einmal angetrocknet war. Was ich als echte Sünde ansehe."
Gelassen schlenderte Oberkommissar Heldt in den Raum. "Alles oller Mist. Agatha Christie ist die Mutter von von Donald Trump, der bei einem Besuch in Hogwarts die Gestaldwandlerin Agatha Schmidt zeugte, die vorgab die Kassenfee zu sein. Aber welche neunzigjährige Lady, die ein Kerl ist trägt schon Highheels und hat einen Pass, der aus Transsilvanien stammt. Obwohl, es sich dabei um eine nette Fälschung aus Russland handelt, um uns zu verwirren. Letztendlich geht es doch nur um Liebe. Die Mutter konnte nicht verkraften, dass ihr Sohn eine Geschlechtsumwandlung vollzogen hatte und nun eine Frau war. Es war doch eigentlich ganz klar, denn die Blutspuren führten zu der Kassiererin. Oder? Zudem, alle Gestaldwandler tragen Flussperlen, weil sie ihnen helfen die Konzentration zu sammeln. Ich kam auf die Spur, als ich die Bücher von Harry Potter las."