Dem kleinen Hund scheinen die Augen fast aus seinem runden Kopf zu quellen, wie er sich stöhnend und mit gekrümmten Rücken abmüht. Ich kann einige Äderchen rund um die Iris platzen sehen. Dann, - nach einem gequälten Fiepen seitens Napoleon - ertönt ein deutlich vernehmbares «Tock» auf dem Kopfsteinpflaster. Eine murmelgroße, cremeweiße Kugel ruht zwischen seinen dürren Hinterbeinchen.
Erleichtert richtet sich der Chihuahua auf, schüttelt sich, schnüffelt einmal kurz an seiner Hinterlassenschaft und beginnt dann leidenschaftlich zu scharren.
«Ein klassischer Knöttel», kommentiert Bolle trocken.
«Watt meinste?», will Lumpi wissen.
«Na du weißt doch, was hinten rauskommt, wenn man zuviel Knochen gefressen hat. Ein Knochenköttel, in Bauchsagen halt ein Knöttel», erklärt ihm der alte Hund seelenruhig.
«Ahja!» Lumpi nickt wissend, «dett is immer so´n Ärjer mittem Zeuch!»
Durch sein energisches Scharren schafft der Chihuahua es schlussendlich, die harte Knochenkugel mit dem Hinterlauf quer durch die Gasse zu katapultieren. Das Geschoss knallt gegen eine Fensterscheibe, prallt ab und trifft einen rothaarigen Jungen mit einem dumpfen Laut mitten an die Stirn.