Kapitel 6 Kimbaso und Co ...
Bleib ganz ruhig!
Ute zwang sich zu einem nach außen hin ausdruckslosem Lächeln. Rosi und Molly standen beide mit einem Serviertablett hinter ihr vor der Treppe, beide nur in ihren weißen, frisch gebügelt und gestärkten Schürzen, dazu in roten HighHeels, während sie nur barfuss in ihrem etwas zerknitterten, offenem Sakko davor stand. Fast pünktlich um 18:35 fuhren die drei schwarzen Limousinen vor, die Securityleute sprangen vorne und hinten heraus, drei sicherten sie unauffällig, während man sie aber doch professionell auch in den Körperöffnungen nach Waffen abtastete.
Wie zu erwarten kicherte speziell Molly, als sie die forschenden Hände an und in ihrem Körper spürte, doch ein kurzes Zischen von Ute ließ sie wieder strammstehen.
Nun ging es los!
Ute trat an den mittleren Wagen und öffnete die hintere Beifahrertür, verbeugte sich und bat den Ehrengast aus dem Fahrzeug.
Kimbaso taxierte sie kritisch mit einem betont neutralen Gesichtsausdruck, während er schweigend hinter zweien seiner Beschützer die Treppen hoch schritt.
Sie beeilte sich, ihn zu überholen. „Darf ich sie bitten, mir zu folgen? Herr van Berken erwartet sie in der Business-Suite.“
Damit führte sie ihn und sein Gefolge in den Raum neben der Küche, schob die schwere Tür auf und ließ ihn eintreten.
„Herr Kimbaso“, ihr Chef trat dem Farbigen lächelnd entgegen, umarmte ihn, während Ute stumm an der Tür stehen blieb. Ihr blieb nicht verborgen, dass sich nun auch Rodrigo hinter van Berken befand und ebenfalls den Geschäftspartner begrüßte.
„Meine neue Hausdame, Frau Schäfer, wird sich um ihr körperliches Wohl kümmern, während wir unsere Probleme hoffentlich aus der Welt schaffen können.“
Der Tonfall seiner Stimme ließ sie wieder innerlich fließen….
Die nächsten Minuten war sie beschäftigt, während Rodrigo Details vom Vorgehen der Söldner mit einen Projektor an die Wand warf.
Sie spitzte die Ohren, als sie mitbekam, dass durch Söldner ein ganzer Landstrich ausgelöscht werden sollte. Dabei wurde diese Aktion wohl von eingeschleusten Journalisten aufgedeckt, allerdings konnten erste Berichte durch die Intervention bei der betreffenden Agentur unterdrückt und die Quellen ausgelöscht werden.
Bei diesen Ausführungen wurde Kimbasos Gesicht etwas entspannter, Ute musste sich beeilen, dass sie sein Glas nicht leer werden ließ.
Bei diesem Nachfüllen spürte sie zum ersten Mal seine Hand an ihrem Hintern.
Eigentlich war sie ja deswegen hier, aber .. sie wusste: Männer sind Jäger, gerade einer wie dieser Schwarze.
Eine Taube auf dem Dach ist reizvoller als 1000 willige Tauben, die vor einem herumkrabbeln.
Also zuckte sie pflichtschuldig zusammen und drehte ihren Hintern aus seiner Reichweite.
Aus den Augenwinkeln bekam sie mit, wie van Berken und Rodrigo sich mit äußerlich unbewegtem Gesicht kurz in die Augen sahen.
Die Beiden hatten sofort erkannt, was hier von ihr gespielt wurde ….
„Schenken sie mir bitte noch meinen Whisky nach…“
Ein unüberhörbarer Befehl ihres Herren und sofort schritt sie los an die Bar, trug die Flasche in einer Serviette zu ihm und füllte nach.
„Dazu drei frische Eiswürfel..“
Wieder zurück zur Bar, den Eiswürfelbehälter geschnappt, als sie die Worte vernahm: „Mit den Lippen!“
Sie war zwar intim mit ihm, aber das? Nein, er wollte sie vorführen.
Somit griff sie mit der Eiszange in den Behälter, führte die Zange an ihre Vagina und drückte den ersten, den zweiten, dann den dritten Eiswürfel ein.
Es brannte eiskalt in ihr… aber unbewegt, mit fest zusammengekniffenen Schamlippen schritt sie zu ihm zurück, stieg vorsichtig auf den Tisch und ließ langsam wieder den ersten, den zweiten, wollte gerade den dritten ebenfalls in das Glas plumpsen lassen, als er sie mit einer Handbewegung stoppte. „Das reicht, Danke“
Kimbaso lachte lauthals los, als sie nun mit dem schmelzenden Eis zwischen den Schamlippen auf dem Tisch hockte und sich eine Pfütze zwischen ihren Beinen bildete.
„Interessante Auflockerung, danke. Kommen sie her, füllen sie’s in mein Glas.“
Pflichtbewusst rutschte sie zu ihm, über sein Glas und entließ das halbgeschmolzene Reststück in sein Glas.
Anschließend beugte er sich vor und berührte mit Lippen und Zunge ihre eiskalten Schamlippen. “Cunt on the Rocks,“ prostete er anschließend zu van Barken, nippte an seinem Glas und sah anerkennend zu ihr hoch. „You smell delicious, dear“
Zwar spürte Ute, dass ihr Gesicht leicht errötet war, aber ohne ein Wort, nur mit einem warmen Lächeln setzte sie wieder die Füße auf den Boden.
„Sie sollten diesen Whiskey ebenfalls probieren!“
Kimbaso drehte sich zu ihr, deutete auf sein Glas.
Sie ahnte, was er wollte. Nicht umsonst war sie ‚leider’ auch zu diesem Ruf gekommen.
„Aus dem Glas oder … von ihnen?“
Die Männer sahen sich an, lachten und sie wusste, was von ihr erwartet wurde.
Gehorsam kniete sie sich vor ihm auf dem Boden, öffnete seine Hose, zog seine Unterhose herunter, fischte nach seinem inzwischen doch wohl halbsteifen Penis, schob den in den Mund, dabei die Vorhaut zurück, dann griff sie nach dem Glas und tunkte das Glied hinein. Nun war es an ihr, ihn zu schmecken und – dieser Schwanz schmeckte wirklich anregend.
„You smell delicious too, Sir,“ während sie seinen Riemen weiter bearbeitete.
Aus den Augenwinkeln bekam sie mit, wie Rodrigo einen kleinen Film einspielte, wo ein Trupp Soldaten, zusammen mit etlichen Schwarzen, ein Dorf umstellt hatte, jeden der flüchten wollte, erschoss und anschließend die Überlebenden aus jedem Haus, egal ob Männer. Frauen, Kinder, herauszogen und sie mit Macheten köpfte. Dieser Film war anscheinend gedreht worden von zwei Kamerateams, um den Fortschritt der ‚Landbefreiung’ zu dokumentieren. Jeweils ein Mann und eine Frau teilten sich eine Kamera, alle vier waren auch zwischendurch im Film zu sehen gewesen.
Rodrigo teilte ungerührt mit, dass es einem der der Teams gelungen war, dieses Filmmaterial zu kopieren und an eine Agentur zu senden. Zum Glück hatte einer der dortigen Redakteure geschaltet und entsprechende Kontakte angerufen, damit nichts in falsche Hände kam.
Da keinem der Kamerateams eine Schuld nachzuweisen war, wurden alle vier heimlich zurück nach Deutschland geflogen und würden sich nun im Keller des Hauses befinden.
Er sah Kimbaso direkt an. „Wir bieten ihnen an, selber oder von ihren Leuten diese Spitzel zu entlarven.“
Ute war fassungslos. Das, was sie gehört und gesehen hatte, konnte auch ihr den Kopf kosten. Dabei musste sie sanft und unaufdringlich weiter diesen langen, breiten Riemen bearbeiten. Doch nun stand er auf, schob sie unsanft zurück.
„Ich muss das mit meinen Leuten bereden!“
Er sah van Berken an. „Haben sie einen Raum für uns?“
Rodrigo winkte ihm zu folgen.
Als sich die Tür geschlossen hatte, stand Ute auf, holte sich einen Lappen und wischte den Wasserfleck auf van Berken’s Schreibtisch weg.
„Waren sie bisher mit mir zufrieden, Herr … van Berken?“
Er lehnte sich zurück, griff nach einer Zigarette und wartete, dass sie eins der langen Streichhölzer entzündete und sie ihm anzündete, dann dieses mit Blick in seine Augen wieder ausblies.
„Sie sind nicht das, was man als ‚unschuldig’ bezeichnen könnte.“
„Danke, Herr … van Berken. Aber hätten sie mich im anderen Fall eingestellt?“
Sein Lächeln wurde plötzlich wieder ernst.
„Was sie da eben gesehen und gehört haben…“
„Meine Aufgabe ist es, nichts zu hören und zu sehen, und wenn doch etwas von mir wahrgenommen wird, es niemals weiter zu verbreiten.“
„Ich wusste schon, weshalb ich sie und nicht andere vom Personal hier dabei haben wollte.
„Danke für ihr Vertrauen, Herr …“ Unbewusst kniete sie vor ihm nieder.
„Diese Aktion ist ein sehr langwieriges Unterfangen und etwas grausam in den Augen Unbeteiligter.“
„Wenn ich dazu etwas sagen darf,“ sie schaute zu ihm hoch, „es ist eine Vergeudung von Ressourcen.“
Fragend sah er sie an.
„Dieses Gebiet, welches sie ‚befrieden’, ist riesig, dabei kaum erschlossen. Wenn sie nun diese Dörfer ‚umsiedeln’ und mit der vorhandenem Manpower zumindest einfache Strassen und Wege bauen lassen ….“
„Interessanter Gedanke. Aber was ist mit denen, die nicht arbeiten können?“
„Nun“, sie musste schlucken, „die, die arbeiten, müssen ja auch verköstigt und unterhalten werden …“
„Dieser Vorschlag aus ihrem Munde“, er musste aufstehen, um sie herumgehen, „er ist menschenverachtend und ….“
„Kannibalistisch, ja Herr“, unterbrach sie ihn. „Aber ich habe an diesem einen Tag, den ich hier sein durfte, schon so einiges kennen lernen müssen oder dürfen.., Herr.“
Ein schwaches Lächeln überzog sein Gesicht. „Ich sollte sie wohl zur Sicherheit ebenfalls dieser Art der Verwendung zuführen, oder sind sie anderer Meinung?“
Ute richtete sich selbstbewusst auf.
„Sie können mich für meine Gedanken bestrafen, Herr, aber mich für meine Gedanken schlachten? Sie hätten mich niemals soweit einweihen lassen, nur um hinterher alles wieder rückgängig zu machen.“
„Stimmt. Das wäre eine Lösung, die andere bevorzugen.“ Dabei ging er an Rodrigos Laptop und suchte einen bestimmten Kanal. Wieder wurde ein Film an die Wand geworfen, diesmal aber live.
Es stammte von einer Kamera aus dem Keller, in dem die Verdächten verhört wurden.
Ute erschrak. Zum Glück wurden nur die Bilder gezeigt, keine Töne, sonst wäre es noch erschreckender gewesen. Es wurden nur die Securityleute von Kimbaso gezeigt, die aus den Vieren etwas heraus zu pressen wollten.
Einer der Männer lag schon tot am Boden, er war blutig geschlagen, einige Finger und Fußnägel fehlten ihm, zudem wirkten seine Arme so, als hätte man ihm die zertrümmert.
„Diese Leute sind nicht zimperlich“, wagte Ute einzuwerfen.
„Das ist deren Job. Meine Männer stehen denen in nichts nach.“
Sie seufzte. „Ich hab es leider gesehen. Ich hoffe, sie haben für die vollständige Beseitigung der Leichen gesorgt.“
Sie bemerkte den Blick, den er wieder Rodrigo zuwarf.
„Heute noch findet man nach 100 Jahren noch frühere Massengräber und stellt Fragen. Wenn man Leute so wie in diesem Film aus dem Weg schafft, werden auch sie irgendwann angreifbar.“
„Und sie meinen, wenn ich die in Lager kaserniere, bin ich außen vor? Zudem, diese Kosten!“
„Nur das Material und die Wachmannschaft. Den Rest besorgen die Kasernierten.“
„Die werden mir was husten…“ van Berken wurde etwas gewöhnlich.
„Nur die ersten 3-4. Die größten Unruhestifter werden demonstrativ ruhig gestellt, das sollten aber nur von den Schwarzen selbst gemacht werden und die dann Einsichtigen werden den Rest führen. Hat hier bei uns oder den Russen schon vor 80 Jahren geklappt…“
Er sah auf sie herunter. „Lernt man das auf der Haushaltsschule im Fach Menschenführung?“
Sie wollte erst lächeln, allerdings wurde unten im Keller gerade eine der beiden Frauen langsam zerstückelt und ihr wurde bei dem Anblick übel.
„Könnten sie das bitte abschalten, Herr … van Berken?“
Er nickte nur. „Kommen sie, ich denke, sie brauchen einen nun auch erst einmal einen Whisky.“
Sie nickte nur, goss sich ein Glas ein und kippte es in einem Schluck herunter.
Bei Rodrigo summte das Handy. Er trat zurück und sprach leise und recht widerstrebend in das Gerät, dann sah er zu Van Berken. „Kimbaso will, dass Ute mit mir herunter kommt und sie die andere Frau zum Reden bringt. Und sie soll ihm vorher noch einen Whisky und Eis servieren.“
Ute starrte beide entsetzt an.
Van Berken sammelte sich zuerst. „Kimbaso will dich testen und somit quasi zum Schweigen verpflichten.“
„Das heißt, ich soll die … umbringen?“ Ute goss sich ein zweites Glas ein.
„Seh es mal so,“ Rodrigo legte seinen Arm um sie, „die ist schon tot. Wenn du sie so von Frau zu Frau zum Reden bringst, aus ihr die Namen etwaiger Hintermänner rauslockst, kann sie schnell sterben. Sonst ergeht es ihr wie den anderen dreien.“
„Aber ich….“ versuchte sie noch zu widersprechen, doch ein bestimmendes „Sie werden!“ ließ sie schweigen.
Schweigsam packte sie Getränke, Gläser und Eis auf ein Tablett und folgte Rodrigo in den Keller. Eine schwere, gedämmte Stahltür verschloss diesen Folterkeller. Beinahe hätte Ute das Tablett fallengelassen, als sie die drei verstümmelten Leichen sah. Die Vierte hockte, mit einer Kette um den Hals noch fixiert apathisch an der Wand. Kimbaso stand in der gegenüberliegenden Ecke und sah sie erwartungsvoll an. Seine beiden Leute trugen nur noch blutverschmierte Unterwäsche und rauchten eine Zigarette.
„You’re wellcome, thanks für the Drinks.”
“It’s an honor für me.” Sie kniete sich vor ihm auf den Boden, führte sich 3 Eiswürfel ein, füllte den Whiskey in das Glas und ließ die Eiswürfel nun ebenfalls dort hinein plumpsen.
Demütig sah sie zu ihm auf, als sie ihm das Glas reichte und wartete, bis er den ersten Schluck genommen hatte und sie dann mit einem Nicken zu der zu Verhörenden entließ.
Ute kniete nahe vor der nieder, sprach sie leise an. „Du weißt, dass du bereits tot bist, oder?“
Eine Antwort erhielt sie dafür nicht, nur einen verkniffenen Gesichtsausdruck.
„Es ist schade, aber wenn eine oder einer von euch ein doppeltes Spiel treiben musste…“
„Nicht jeder dokumentiert einen Völkermord völlig unbeteiligt. Wir wurden eingestellt, diese Bilder zu machen und ich habe die Originalaufnahmen aus der Kamera anschließend zusammen mit dem Wachpersonal geschnitten und auf USB-Sticks geschoben.“
„Und dann?“
“Nichts und dann. Wir waren fertig, hatten unsere Aufgabe dokumentiert und wollten wieder weiter zum nächsten Drehort, als wir weggesperrt wurden.“
„Irgndeiner von euch soll soll diese Filme an eine Presseagentur geschickt haben..“
„Wie denn? Wir haben das Filmmaterial doch nur von den Kameras gezogen, es in die Videobearbeitung geladen und nach dem Zusammenschnitt auf USB gezogen. Und nur die haben wir weitergegeben.“
„Habt ihr das geladene Material danach auf dem Bildbearbeitungsrechner gelöscht?“
Verständnislos wurde Uta angestarrt. „Nein. Das Teil blieb im Lager. Das..“
Die junge Frau erkannte nun, was da schief gelaufen war.
Ute streichelte ihr über die Schulter. „Tut mir leid, dass die drei da deswegen unnötig sterben mussten.“ Sie erhob sich und ging rüber zu van Berken, erzählte ihm das eben gehörte. Der wandte sich an Rodrigo, der nun auch zu ihr kam und sie dem dasselbe wiederholte.
„Was sollen nun wir mit der da machen?“ Etwas konsterniert sprach er mit Kimbaso, dann kam er zu von Berken und ihr zurück. „Ich werd gleich mit dem Chef unserer Berater reden, dass sie nachforschen.“
„Und was passiert mit dieser Frau?“
„Würdest du sie laufen lassen?“
Ute sah zu ihr rüber, erkannte ihre verkrampfte Körperhaltung. „Sie ist schon tot und sie weiß es auch. Allerdings – man könnte sie zurückfliegen, sie dort den Schneide-Pc untersuchen lassen und danach..“
Beide Männer sahen sich an, bis van Berken nickte. „Wenn Kinbaso mitspielt, machen wir’s so. Sag ihr, was wir nun von ihr erwarten.“
Ute ging zu der Kamerafrau zurück, hockte sich vor ihr hin. „Du wirst nach Afrika zurückgeflogen. Du…“
„Ich sterb jetzt nicht gleich?“ Fassungslos wurde Ute angestarrt.
Wenn, dann nicht jetzt und nicht hier. „Klär das auf in Afrika und dann…“
Sie legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ihr hättet von selber darauf kommen müssen, dann wären die drei hier auch noch am Leben.“
Sie kam zu Rodrigo zurück. „Lass sie erstmal wegsperren im Stall, bis ihr einen Flieger für sie habt. Ich muss mich nun wohl um Kimbaso kümmern, oder?“
Sie lächelte, strich sich unbewusst über ihre Scham und kniete sich demütig vor dem auf dem Boden.