Großer Andrang zum Sedanfeiertag
Zur diesjährigen Sedanfeier war wieder ein riesen Andrang. Neben politischen Reden wurde auch gesorgt.
„Ich habe gehofft, dass ich mal deutscher werde, doch was ist passiert? Ich bin Hannoveraner und Badener geblieben, von den Bayern ganz abzusehen. Und nicht nur mir erging es so. Auch jeder Einzelne, Kleine aus der Bevölkerung, der sich seines Deutschtums aufrichtig bewusst war, und gegen die Machtverhältnisse arbeitete, wurde gekettet an das Sonderwesen, seiner Zugehörigkeit.“
Wie jedes Jahr war ein riesen Andrang zum Sedanfest, dem Nationalfeiertag des Deutschen-Kaiserreiches. Es wird an die siegreiche Schlacht zwischen Preußen, die die größte Arme im damaligen Norddeutschen Bund stellte, mit den Badenern und den Bayern gegen die Franzosen gedacht, die bei Sedan unter der Führung von Moltke siegten. Moltke ließ in drei verschiedenen Regimentern Marschieren, siegte aber durch das eintreffen aller, früher beim Gegner. Somit wurden die Franzosen, wie schon so oft, einfach überrannt. Und dies wird jährlich am ersten und zweiten des neunten Monats gefeiert. Die Fahnen des Deutschen-Kaiserreichs wehten kräftig als der Schulchor mehrere Hymnen auf das starke, aber an Bismarck gekettete, Kaiserreich an und auf das geeinte Deutschland.
Für das leibliche Wohl sorgten unter anderem die Linksliberalen, die freiheitlichen Liberalisten und die Bismarck’sche – Anhängerschaft. Es gab köstlichen Wein, so dass das Gesellige zusammen sitzen zum Gaumenschmaus wurde. Immer wieder wurde diskutiert, wie Bismarck in der Innenpolitik verfahren würde und wie es mit Preußen weiter gehe. Hier und da hörte man kritische Stimmen, die
auch von den zahlreichen Rednern, unter anderem der Hermann - Otto Bomgarten, von
dem auch das Anfangszitat stammt. In vieler Hinsicht wurde auch die Politische Sichtweise diskutiert. Sollte man weiter den freiheitlichen – liberalen Weg gehen, und das frisch geschaffene Kaiserreich gegen eine Demokratie eintauschen, oder sich dem radikalen Weg Bismarck anschließen? Auf der Bühne und beim Essen wurden verschiedene Standpunkte vertreten und zu dem öffentlichen Programm kamen noch weitere spontane Redner hinzu. Die Zwischenbilanz der Veranstalter fällt somit sehr positiv aus und man ist noch gespannt was in den kommenden Feiertagen noch komme.