Als Jim aus dem Ferry Stop trat, fiel ihm sogleich die eigentümliche Stille auf. Sonst konnte man sich hier beim Einsetzen der Dämmerung wegen der Frösche kaum unterhalten, so nahe an den Sümpfen. Er eilte die Lane 39 entlang. Rechts lag nur Brachland – Gras, hoch aufragende Pinien, knorrige Eichen und zwei Trailer – links der Straße fünf alte Holzhäuser. Im Letzten lebte seine Granny. Jim kürzte den Heimweg durch ihren Garten ab. Leichter Nebel zog vom Mississippi hoch.
Als er die leere Veranda passierte, hörte er es – Schnaufen, Keuchen, Rascheln im Gras.
Sein Herz setzte aus, schlug dann doppelt so schnell weiter.
Alligatoren waren hier keine Seltenheit. Die Frösche verstummten, sobald sich diese gefährlichen Echsen näherten. Doch die Monster waren langsam.
Jim rannte los.
An der Pohlmann Lane blendete ihn ein Wagen, instinktiv wich er nach rechts aus.
Das Keuchen kam näher.
Kopflos lief er weiter in die Gibbons Road. Das Schnaufen hinter ihm war zu einem feuchten Röhren geworden. Er hörte harte Krallen auf Asphalt.
Jim stürmte voran.
Drei Häuser später endete die Straße und er stolperte planlos in den Sumpf hinein. Hier waberte der Nebel bereits in dicken Schwaden zwischen den moosigen Stämmen.
Jim fiel auf die Knie, rappelte sich auf, rannte weiter – rannte jetzt um sein Leben. Er hörte tierisches Grunzen und Platschen im Nacken, wich den aufragenden Wurzeln einer Sumpfzypresse aus. Graue Flechten verfingen sich in seinem Haar, bedeckten sein Gesicht. Keuchend wischte er die modrigen Dinger beiseite – und erstarrte.
Sackgasse.
An drei Seiten ragten im Nebel Wurzeln und Stämme auf, keinerlei Fluchtmöglichkeit. Von hinten näherte sich unerbittlich das Ungeheuer.
Jim schrie auf, stolperte durch das Wasser auf die Wurzeln zu. Verzweifelt bemühte er sich, am feuchten Holz in die Höhe zu klettern, fiel jedoch zurück.
Weinend krümmte er sich zusammen, als es hinter ihm platschte. Ein warmer Windstoß. Er sah sich panisch um.
Sobald der Nebel verzogen war, sahen seine Augen, was passiert war.
Dort stand Grannys alter Dackel Felix. Freundlich wedelnd ließ er ein Stöckchen vor Jim fallen.