Fünf Wochen waren vergangen und Gem hatte bereits einen gut sichtbaren Babybauch bekommen, den Zane am liebsten den ganzen Tag über beschützen würde. Er konnte es nicht erwarten, sein erstes Kind in den Armen halten zu können. Das Kind, welches seine Traumfrau ihm schenkte. Sein Blick wanderte zum wiederholten Male auf die kleine Kugel unter ihrem Shirt und er seufzte innerlich glücklich auf, während er seine Finger mit ihren verwob. Gemeinsam hatten sie den Vormittag in der Küche verbracht und Muffins gebacken. Endlich wussten sie, was für ein Geschlecht ihr Baby hatte.
„Ob die Muffins genauso gut schmecken wie sie aussehen?“, lächelte Gemma ihn an und Zane kam nicht umhin es zu erwidern.
„Mit Sicherheit. Du kannst einen kosten, wenn du willst.“
„Nein, ich warte bis wir sie verteilt haben. Und wir essen gemeinsam mit den anderen.“
„In Ordnung.“
Sie betraten zusammen die Lounge und er stellte den Korb mit den Muffins auf der Theke ab, ehe er Gemma an seine Brust und in seine Arme zog.
„Ist alles okay?“, wollte sie von ihm wissen und er grinste schief.
„Natürlich. Ich halte euch nur viel zu gern in meinen Armen. Außerdem mag ich das Gefühl von deinem kleinen Babybauch an meinem Körper. So fühle ich mich unserem Kind gleich viel näher.“
Tränen traten in ihre Augen und er zog seine Brauen zusammen.
„Gott, du bist so süß“, hauchte sie ergriffen und blinzelte die Tränen fort. „Und ich bin glücklich, dass du der Daddy meines Babys bist. Etwas besseres hätte uns nicht passieren können.“
„Jetzt machst du mich ganz verlegen, Sunshine“, schmunzelte Zane und küsste sie zärtlich auf die Lippen. „Ihr macht mich zum glücklichsten Mann.“
Ein theatralisches Aufstöhnen ertönte und Gemma unterdrückte ein Kichern, denn sie erkannte direkt ihren Bruder, der gerade mit Ethan und Tiara reinzukommen schien. Sie sah an Zane vorbei und grinste amüsiert.
„Ich glaub mir wird schlecht. Nimmt das denn gar kein Ende mit euch?“, wollte Diamond gespielt angewidert wissen und zwinkerte ihr dann neckisch zu. „Was ist da in dem Korb?“
„Finger weg. Erst warten wir auf den Rest der Bande“, ermahnte Zane ernst und hob einen Finger.
„Auf wen warten wir denn noch?“, erkundigte Tiara sich überrascht.
„Jannis, Jack und Louisa werden noch erwartet“, beantwortete Gemma die Frage und lächelte selig. „Und wir haben ein Meeting über Teams anberaumt.“
„Mit?“, hakte Diamond erstaunt nach und lehnte sich mit der Hüfte seitlich gegen die Theke.
„Belinda, Howard und Dad“, erwiderte sie und lehnte sich an Zane, der seinen Arm schützend um sie legte. „Mum habe ich nicht erreicht…“
Leise seufzend zog Diamond sein Handy aus der Hosentasche und hielt es sich dann ans Ohr, während er zur Decke blickte und wartete.
„Sie drückt auch mich weg“, brummte er dann genervt und steckte das Gerät wieder weg. „Tut mir leid, ich hätte dir gern einen Gefallen getan, Kleines.“
„Schon okay“, schüttelte Gemma sachte den Kopf und rang sich ein Lächeln ab, von dem alle wussten, dass es gespielt war. „Dann muss es ohne sie gehen.“
Ethan stellte den Laptop neben dem Korb mit den Muffins ab und klappte ihn auf, damit er sich bei Teams einloggen konnte, während Tiara gedankenversunken über die deutlich ausgeprägtere Rundung ihres Bauches streichelte.
„Ist Ace eigentlich beim Grillen auch dabei?“, erkundigte Gemma sich plötzlich bei Diamond, welcher sie erstaunt ansah und dann nickte.
„Ja, er hat zugesagt. Wie kommst du jetzt auf ihn?“
„Bisher habe ich ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Ich glaube, es muss schon über zehn Jahre her sein…“, sagte sie nachdenklich und schürzte die Lippen. „Hat er sich sehr verändert?“
„Ich vermute, du würdest ihn nicht wiedererkennen“, grinste ihr Bruder jungenhaft. „Willst du ein Foto von ihm sehen oder dich überraschen lassen?“
„Bis heute Abend kann ich auch noch warten“, amüsierte sie sich und sah zu Ethan hinüber.
Die Tür ging auf und Jannis betrat, gefolgt von Louisa und Jack, die Lounge.
„Da sind wir auch schon. Entschuldigt die Verspätung, aber Jannis musste sich noch von seinem Geliebten lösen“, bemerkte Jack mit hochgezogener Augenbraue und einem raschen Seitenblick auf seinen Freund. „Haben wir schon etwas verpasst?“
„Nein, ihr kommt gerade richtig. Die Verbindung steht. Es sind auch alle da. Owen ist gerade kurz aus dem Raum gegangen und kommt gleich wieder“, informierte Ethan auf Jacks fragenden Blick hin mit einem Lächeln und Daumenzeig auf den Bildschirm.
„Hallo Kinder“, winkte Belinda lächelnd in die Kamera und Howard setzte sich neben seine Frau, um ebenfalls seine Hand zum Gruß zu erheben. „Warum genau habt ihr uns Muffins vom örtlichen Bäcker schicken lassen?“
„Dass ihr immer so neugierig sein müsst“, lachte Diamond und ließ sich im Radius der Kamera blicken. „Man kennt euch nicht anders.“
„Diamond mein Junge“, kam es erfreut von Belinda, die strahlend ihre Hände wie zu einem Gebet aneinanderlegte. „Dich habe ich bereits eine halbe Ewigkeit nicht mehr zu Gesicht bekommen. Du hast dich kein bisschen verändert, mein Lieber.“
„Danke für die Blumen, Tantchen“, zwinkerte er erheitert zurück und schob die Hände in die Taschen seiner Jeans. „Ich wollte euch noch besuchen kommen, doch ich wurde früher hergelockt als ursprünglich geplant. Also bin ich bereits in Braunschweig.“
„Gelockt?“, hakte Owen ein, der sich nun ins Bild schob und seinen Sohn interessiert musterte.
„Dad“, grinste Diamond und zuckte mit einer Schulter. „Ja. Gem rief mich an und ich dachte dass ich meinen Besuch einfach vorverlege. Ich musste sie doch in die Arme nehmen.“
Lächelnd setzte Owen sich zu Belinda und Howard auf die Couch und faltete seine Hände im Schoß, während sein Blick den von Gemma fand, die ihn warm anlächelte.
„Wie geht es dir, mein Kind?“, wollte er sanft wissen und sie unterdrückte ein erleichtertes Seufzen.
„Gut, Dad. Sehr gut. Ich bin glücklich hier und vermisse dich und meine Schwestern. Wo sind die beiden eigentlich?“
„Du kennst die zwei doch. Ständig unterwegs mit ihren Freundinnen“, gab Owen entschuldigend zurück und nun seufzte Gemma ein wenig bekümmert.
„Ich hätte sie auch gern gesehen und gesprochen. Aber das kann ich nachholen.“
„Habt ihr die Muffins griffbereit?“, klinkte Zane sich ein und löste sich behutsam von Gemma, damit er den Korb ergreifen und das Tuch umschlagen konnte. „Jeder hier vor Ort nimmt sich bitte einen von den Leckereien. Bei drei wird abgebissen.“
Gemma erhaschte das Aufblitzen von Belindas Augen und ahnte, dass sie wusste um was es gerade ging. Diese Frau war einfach nur eine Wucht. Trotzdem schwieg sie und schmunzelte Gemma vielsagend zu, ehe sie einen der Muffins in die Hand nahm und die Männer aufforderte es ihr gleich zu tun.
Auch Diamond, Jannis, Ethan, Tiara, Jack, Louisa und Gemma griffen sich jeder einen Muffin und Zane nahm sich den letzten. Den Korb stellte er neben sich auf dem Boden ab und grinste.
„Ihr dürft bei drei abbeißen“, setzte er seine Freunde und Familie in Kenntnis. „Sunshine.“
Gemma lächelte und hob den Muffin etwas an.
„Eins… zwei…“, zählte sie ernst und sah dann zu Zane, der neben sie trat und seinen Arm wieder um ihre Mitte schlang und gemeinsam mit ihr die Drei benannte, bevor sie zeitgleich abbissen.
Jannis jauchzte als erster auf und riss die Hand mit dem Muffin in die Höhe.
„Ein Junge!“, rief er begeistert aus und Zane konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken.
„Gut gemacht, mein Sohn“, hörte er seinen Vater über die Lautsprecher von Ethans Laptop voller Stolz sagen und wandte ihm seinen Kopf zu. „Ich habe gewusst dass es ein strammer Bursche werden würde. Das liegt in der Familie.“
„Jetzt liegt es wohl an dir, Tiara“, schmunzelte Belinda in dessen Richtung.
„Meinst du?“, feixte Tiara schmunzelnd und sah dann auffordernd zu Ethan hinauf, welcher dicht neben ihr stand und ihren Blick belustigt erwiderte. „Ich denke, ich werde die Herausforderung annehmen und direkt meinen Sieg verkünden.“
Ein ergriffenes Aufkeuchen war zu hören und Tiaras Blick schnellte zu ihrer baldigen Schwiegermutter, die Tränen in den Augen hatte und wirkte als wolle sie durch die Kamera kriechen, um zu ihnen in die Lounge zu gelangen.
„Willst du uns gerade mitteilen, dass ihr ein kleines süßes Mädchen erwartet?“, fragte Belinda leise.
„Das wollen wir, Mum“, bekräftige Ethan nun die Worte seiner zukünftigen Frau und zog ein rosafarbenes Einstecktuch aus seiner Hemdtasche, auf welches niemand bislang geachtet hatte.
„Oh Gott, wie süß“, entkam es Louisa mit einem kleinen Seufzer und Jack musterte sie aufmerksam. „Ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen. Wie passend.“
„Wir kommen so bald wie möglich zu euch und wollen auch die Geburten nicht von hier aus im Livestream miterleben, sondern vor Ort“, entschied Howard und stieß Owen mit dem Ellenbogen freundschaftlich an. „Du kommst doch mit, oder?“
Gemmas und Owens Blick trafen sich und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, welches ihn schließlich zustimmend nicken ließ.
„Wenn meine Große ihr erstes Kind auf die Welt bringt, möchte ich gern dabei sein.“
„Dann sind wir uns ja einig“, mischte Belinda sich schmunzelnd ein und tupfte sich mit einem Taschentuch die Augen trocken. „Ich freue mich so für euch. Meine Jungs werden endlich Väter.“
Jannis trat hinter die Bar und stellte eine Reihe Gläser auf, um Sekt und Orangensaft einzuschenken, damit sie anstoßen konnten. Nach und nach nahm sich jeder eines der Gläser und sie stellten sich in einem Halbkreis um den Laptop, sodass die drei in New York noch einen guten Blick auf sie hatten.
„Auf euch“, prosteten die über Teams teilnehmenden Gäste den werdenden Eltern lächelnd zu.
- - - - - - - - - - - - - -
Bis über beide Ohren grinsend sah Jannis Gemma und Zane an.
„Ich darf wirklich Patenonkel von eurem Fratz werden?“, vergewisserte er sich bei den beiden und ließ seinen Blick auf Gemmas leicht gewölbten Bauch rutschen. „Kein Scherz?“
„Kein Scherz“, bekräftigte Zane schmunzelnd und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Dann werde ich der beste Patenonkel der Welt für Snappy.“
„Snappy?“, amüsierte Gemma sich mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„Ihr tanzt beide gern. Es würde mich nicht verwundern, wenn euer Sohn diese Leidenschaft samt Talent erbt. Und einer meiner Lieblingsinterpreten ist Snap!. Deswegen ist euer Spross vorerst Snappy“, erklärte Jannis seine Denkweise und Zane lachte herzhaft auf.
„Mir fällt wieder ein, weshalb ich dich als meinen besten Freund auserkoren habe.“
„Das fällt dir jetzt erst wieder ein? Der Rat der Fliesentischbesitzer ist entsetzt!“
Gemma kicherte und schüttelte ihren Kopf, während sie sich fragte, womit sie diese beiden Männer verdient hatte. Einer attraktiver als der andere – wobei Zane natürlich in ihren Augen haushoch gewann – dazu ein mehr als bombastischer Charakter und ganz viel Humor. Einer wurde der Vater ihres Kindes und ihr Ehemann… der andere der Patenonkel des Kleinen. Besser hätte es sie nicht treffen können.
„Und außerdem werden auch noch Jack und Louisa Paten, wenn sie möchten“, verkündete sie und sah zu den beiden hinüber, die sich gerade über das Ultraschallbild beugten, welches Tiara und Ethan ihnen hinhielt.
Ihre Köpfe schnellten in Gemmas Richtung.
„Ich?“, wollte Louisa verdattert wissen und errötete verlegen.
„Bist du dir sicher, dass du das willst, Gem?“, lachte der Türsteher dunkel auf und Zane grinste.
„Ein Bespaßer, eine Tante die den Kleinen verwöhnt und ihm den richtigen Umgang mit Frauen beibringt und ein Aufpasser der ihm die besten Kampftechniken lehrt“, zählte der werdende Vater ernst auf und unterdrückte ein weiteres Grinsen. „Perfekte Kombination.“
„Den richtigen Umgang mit Frauen werde auch ich ihm beibringen“, informierte Diamond beiläufig und stupste mit dem Zeigefinger sanft gegen den Babybauch seiner Schwester. „Er wird ein echter Gentleman was das anbelangt.“
„Habt ihr euch schon für einen Namen entschieden?“, erkundigte Jannis sich neugierig und sah erst Gemma und dann Zane hoffnungsvoll an.
„Wir haben einige in der engeren Auswahl, möchten diese jedoch erst einmal für uns behalten“, beantwortete Gemma dann die Frage und lächelte entschuldigend.
„Vollkommen in Ordnung. Dann bin ich umso gespannter für welchen Namen ihr euch schlussendlich entscheidet.“
Die Blicke der Anwesenden richteten sich auf Tiara und Ethan, ehe Zane grinste und mit den Augenbrauen wackelte, was seinen Bruder dazu brachte ihn fragend anzuschauen.
„Was heckst du aus, Zane?“, erkundigte er sich bei seinem jüngeren Bruder.
„Wer wird bei euch das Amt der Paten bekleiden?“
„Diamond, Jack und Jannis“, erwiderte Ethan und fing den Blick des erstaunten Diamonds auf.
„Ich darf Patenonkel eures süßen kleinen Mädchens werden?“
„Aber natürlich“, bestätigte Tiara schmunzelnd und ließ sich von ihm in den Arm ziehen.
„Ich fühle mich wirklich sehr geehrt.“
Louisas Blick traf den von Gemma. Mit einem Lächeln nickte die Blondine ihr zu und sie erwiderte es erleichtert. Eigentlich hatte sie vermutet, dass Gemma ihr nur Zane und Jack zuliebe verziehen hatte, doch anscheinend war es mehr. Vielleicht entstand daraus noch so etwas wie Freundschaft? Immerhin wurde sie zur Patentante ernannt.
„Ich danke dir, dass du mir wirklich verziehen hast und mir dein Vertrauen schenken möchtest“, gab Louisa sich einen Ruck und sah Gemma fest in die Augen. „Das bedeutet mir viel.“
„Grundlegend bist du eine tolle Person und hast einen wunderbaren Charakter. Und mit Jack an deiner Seite wirst du dich selbst finden.“
Ihr Blick wanderte zu dem Mann von dem die Blonde sprach und sie runzelte die Stirn irritiert. Er stand bei Zane und schüttelte gerade seinen Kopf, schien gar nicht mitzubekommen was die Frauen besprachen. Sie sah Gemma wieder an.
„Wie meinst du das?“
„Er hat uns, Zane und mir, klargemacht, dass du eine schwere Zeit hinter dir hast und es gar nicht so gemeint hast. Es gab keine Details, keine Sorge. Aber Jack mag dich anscheinend. Und wenn er sich für dich einsetzt, dann bist du es mehr als wert.“
Schluckend schlug sie die Wimpern nieder und seufzte leise auf.
„Es ist richtig – ich habe einige Sachen durchgemacht, die nicht ganz so einfach zu verarbeiten sind. Und auch heute leide ich noch unter den Auswirkungen davon. Aber ich möchte nach vorn schauen und ein neues Leben anfangen. Hoffentlich schaffe ich das“, sagte sie dann und blickte Gemma wieder ins Gesicht. „Und Jack ist eine tolle Unterstützung dabei.“
„Ich wünsche dir dass du glücklich wirst, Louisa. Und wenn es mit ihm ist, dann würde es mich umso mehr freuen. Verdient hätte er es. Für die Menschen die ihm am Herzen liegen gibt er alles.“
„Und er hat keine Frauen…?“
„Affären oder One-Night-Stands sind absolut nicht sein Fall. Er konzentriert sich auf die Frau seines Lebens.“
„Gem? Ich räum schon mal zusammen, okay?“, ertönte Jannis Stimme und unterbrach diesen Moment ungewollt. „Belinda, Howard und Owen möchten sich verabschieden.“
„Entschuldige mich bitte, Lou“, lächelte Gemma mit einem beschwörenden Blick und gesellte sich dann zu Zane und Ethan vor den Laptop. „Ich hoffe, ihr kommt bald gemeinsam her. Die Türen stehen euch immer offen.“
„Ich bin so froh, dass du unseren Kleinen glücklich machst“, sagte Belinda mit einem Schmunzeln und Zane schnaufte leise.
„Ich bin ja vieles… aber nicht klein, Mom.“
„Du wirst immer mein kleiner Schatz bleiben. Ob dir das gefällt oder nicht“, zwinkerte Belinda ihm zu und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Weil du es bist, drücke ich ein Auge zu.“
„Natürlich tust du das. Immerhin bin ich deine Mutter und habe all die Jahre mit dir gehofft.“
„Du wusstest es also auch, hm?“, brummte Zane und verschränkte seine Arme vor der Brust.
„Eine Mutter spürt das. Nur dein Vater wollte mir nicht glauben.“
„Hey“, protestierte Howard direkt mit zusammengezogenen Augenbrauen.
„Ich sage nur die Wahrheit. Du hast all die Jahre geglaubt, dass er Dexter einfach nur nicht leiden kann und Gem deswegen einen besseren Mann gewünscht hat.“
„Was nicht bedeutet, dass dieser Mann nicht unser Sohn gewesen ist, an den ich dabei dachte“, entgegnete Zanes Vater und bedachte seine Gattin mit einem altklugen Blick, welcher sie zum Lachen brachte.
„Du bist unverbesserlich“, seufzte Belinda und in der Lounge war Gelächter zu hören.
„Ich bin so froh dass ich bald ein Teil eurer wunderbaren Familie sein darf“, sagte Tiara und die Aufmerksamkeit vom Ehepaar Williams richtete sich auf sie.
„Du bist es die ganze Zeit schon, Mädchen“, erwiderte Howard mit einem väterlichen Lächeln und Belinda nickte bekräftigend. „Bald bist du es nur hochoffiziell und trägst unseren Familiennamen.“
Ethan hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte sie an.
„Gem? Du wirst immer meine Tochter bleiben. Ich weiß, dass ich es dir bereits mehrfach gesagt habe, doch ich kann es nicht oft genug sagen“, wandte Owen sich ernst an Gemma.
„Ich weiß, Dad. Und das bedeutet mir viel. Ohne dich wäre ich nicht die Frau die ich heute bin.“
Ein entzücktes Seufzen seitens Belinda ertönte und Tiara lächelte gerührt.
„Irgendwie habe ich das dringende Bedürfnis auch ein Teil eurer Familie zu werden“, sagte Louisa und hielt sich erschrocken eine Hand vor den Mund. „Sorry, ich…“
„Freunde von unseren Kindern sind automatisch ein Teil der Familie. Frag einfach Jannis und Jack, wenn du uns nicht glaubst“, zwinkerte Howard ihr zu. „Aber dich sehe ich zum ersten Mal.“
„Das ist Louisa, eine gute Freundin von Jack“, wackelte Jannis mit den Augenbrauen und grinste frech. „Eine sehr gute sogar.“
„So so, Jack. Die schöne Louisa also. Dann halt dich ran, mein Junge“, frotzelte das Familienoberhaupt und lachte dunkel auf, als Jack leise schnaufte. „Du reagierst wie Zane.“
Louisas Wangen brannten vor Verlegenheit und Jack legte einen Arm wie schützend um ihre Schultern, damit er sie sanft an sich ziehen konnte.
„Du bringst sie in Verlegenheit, Howard“, warnte er den Älteren und blickte ihn ernst an.
„Ist ja schon gut, Jack. Ich will ihr nichts böses.“
„Ich weiß.“
Mit einem erstaunten Blick sah Louisa zu Jack hoch und studierte sein Profil, während dieser auf den Bildschirm des Laptops blickte. Er wollte sie also beschützen und verteidigte sie, obwohl niemand sie ernsthaft angriff. Was würde wohl passieren, wenn sie in der Öffentlichkeit verbal angegriffen wurde, wenn er jetzt schon ansprang?
„Nun verabschieden wir uns aber wirklich. Ich habe noch einen wichtigen Termin, den ich nicht verschwitzen darf“, meldete Owen sich wieder zu Wort und erhob sich vom Sofa. „Ich melde mich sobald ich nach Deutschland kommen kann.“
Nachdem sie sich allesamt verabschiedet hatten, klappte Ethan seinen Laptop zu und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen.
„Ich stelle fest, dass wir im Prinzip schon fast alle pärchenweise anwesend sind. Fehlen nur noch Jannis und Diamond fest unter der Haube“, schmunzelte er. „Bei Jack und Louisa stehen die Sterne gut.“
„Ich habe einen festen Partner“, widersprach Jannis vehement und Ethan lachte leise auf.
„Das habe ich hören wollen, denn ich war mir nicht zu hundert Prozent sicher.“
„Und bei mir kannst du lange warten, werter Mister Williams“, entgegnete Diamond und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „So schnell werde ich keine Partnerin an meiner Seite haben, denn der Club geht aktuell vor.“
„Bis zu unseren Hochzeiten wirst du es geschafft haben, da bin ich mir sicher“, äußerte Gemma sich kichernd und stieß ihren Bruder amüsiert an.
„Schmink es dir ab, Schwesterherz. Das wird nicht passieren.“
„Wenn nicht, dann lernst du sie eben kennen, wenn du unseren kleinen Prinzen durch den Park schiebst. Babys sind wahre Eisbrecher. Besonders wenn so gutaussehende Männer wie du sie mit dem Kinderwagen durch die Gegend schieben.“
„Bitte?“, fragte Diamond irritiert nach und Zane amüsierte sich königlich.
„Du wirst unseren Sohn – oder die Tochter von Ethan und Tia – durch den Park schieben und somit deine Traumfrau kennenlernen“, übersetzte Zane die Anspielung von Gemma grinsend.
„Eine Mutter von sieben eigenen Kindern vermutlich“, schnaufte Diamond kopfschüttelnd. „Niemals. Nicht einmal in einer Million Jahren wird das passieren. Wenn ich eine Frau kennenlerne, dann hat sie selbst noch keine Kinder und ich werde der Vater ihres ersten Kindes.“
„Du bist so engstirnig“, warf Gem mit zusammengezogenen Brauen ein.
„Nein, bin ich nicht. Es entspricht nur meinen Vorstellungen und wünschen.“
„Manchmal kommt es anders als man denkt“, vernahm er seitens Jack und wandte ihm sein Gesicht zu. „Warte ab was die Zeit bringt, Diamond.“
Diamond runzelte für einen Sekundenbruchteil seine Stirn und ließ seinen Blick kurz zu Louisa schweifen, um dann wieder seinen Freund anzuschauen. Wollte er irgendetwas andeuten?