Für den Insektenliebhaber gilt natürlich: Je südlicher - desto besser. Da gibt es die größeren, die spektakuläreren Insekten, den viel größeren Artenreichtum. Von vielen Gruppen, die es in Deutschland nicht oder nur sehr begrenzt gibt, gibt es schon im Mittelmeerraum eine tolle Vielfalt, man denke nur an die Gottesanbeterinnen.
Umso schöner ist es natürlich, wenn man solche "Exoten" auch in Deutschland findet. Die orientalische Mauerwespe stammt aus Indien, wurde vor über 40 Jahren nach Österreich eingeschleppt und breitet sich seitdem aus. Sie ist aber keine "Invasionsart" sondern eine hübsche Bereicherung unserer Fauna.
Hier wieder zwei Bilder:
Erwachsene Wespe
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Sceliphron_curvatum_02.JPG
Lehmnester
https://de.wikipedia.org/wiki/Sceliphron#/media/Datei:Sceliphron_fg02.jpg
Diese wunderschönen wie zarten Wespen jagen Spinnen, die sie als Nahrung für ihre Brut benötigen. Zur Aufzucht ihrer Brut fertigen sie an versteckten Orten Lehmnester an - die mit gelähmten Spinnen gefüllt sind. Die Tiere sieht man manchmal an Pfützen, an denen sie Lehm zum Bau ihrer versteckten Nester suchen.
Wir sollten Arten, die neu nach Deutschland kommen nicht (oder nur in Ausnahmen) als Bedrohung für die heimische Flora oder Fauna sehen sondern als Bereicherung. Man muss bedenken, dass Mitteleuropa nach der Eiszeit erst wieder neu besiedelt wurde - und viele Arten, die dort leben könnten haben den Weg noch nicht gefunden.