Der Safe war als quadratisches Bild an der Wand getarnt. Damit er nicht sofort auffiel, wuchsen Efeuranken über das Bild nach unten bis zum Boden. Damit wollte man bezwecken, dass der Safe sich nicht von den anderen Bilder durch zum Beispiel Erhebungen unterschied. Zu unserem Pech wussten die Angreifer genau wonach sie suchen mussten. Strategisch gingen sie nach dem Eindringen in das Haus vor und fesselten alle, die sie finden konnten und wer auch nur einen Laut von sich gab, bekam eins über den Schädel gezogen. Sie rissen alle Schubladen und Schränke auf. Sie räumten alles aus und hinterließen ein Schlachtfeld der Unordnung.
Eines ihrer Opfer konnte einen kurzen Blick auch einen von ihnen erhaschen, bevor er sie bewusstlos schlug.
Er war angezogen, als wäre er vom Militär. Die Sturmmaske verhinderte, dass sie sich genauere Details von seinem Gesicht merken konnte. Sie bewegten sich durch das Haus wie Terroristen. Sie hatten keine Achtung vor dem Besitz anderer noch Angst vor Konsequenzen. Sie zogen einfach ihr Ding durch, egal wer oder was sich ihnen in den Weg stellte.
Er hoffte inständig, dass sie den Safe nicht finden und dementsprechend niemals öffnen konnten, da sie sonst alle verloren gewesen wären. Alle anderen kiffen die Augen fest zusammen oder waren bewusstlos, doch er konnte nicht wegschauen. Sein ganzes Leben, hatte er es vor ihnen versteckt und nun würden sie es schlussendlich doch in die Finger bekommen...
Er konnte es nicht fassen, das Lebenswerk seiner Familie, wofür sich Generation um Generation aufgeopfert hat, würde nun ein für alle mal vernichtet. Mit vor Schock weit aufgerissenen Augen verfolgte er sie, bis sie schließlich hinter der den Efeuranken die Erhöhungen fanden und somit den Safe freigaben.
Das war das letzte was er sah, bevor er einen durchdringenden Schmerz an seinem Hinterkopf verspürte.