Alex ist ein sehr strenger aber guter Reitlehrer. Bei der Dressurstunde nimmt er die Reiterinnen hart dran, aber sie lernen auch viel, denn er bleibt immer freundlich und sachlich. Mit seinen Tipps gelingt es jeder der Reiterinnen den Slalomparcours, um extra aufgestellte Straßenpylonen, auch im Galopp fehlerfrei zu bewältigen.
Bei der Springstunde läuft es ähnlich, aber dort beherzigen Einige seine Tipps nicht oder scheitern bei dem Versuch. Wodurch immer wieder Stangen in dem niedrigen Springparcours zu Boden fallen.
Gegen Mittag holt Yosha Fidelio von der Weide. Nachdem das Pferd geputzt ist, spannt er den Friesen vor die Kutsche.
"Wollt ihr mitkommen und eure Freunde abholen fahren?", fragt er Anna, Billi, Dina und Conni, die gerade eine nach der Anderen geduscht haben. Nach der anstrengenden und schweißtreibenden Reitstunde war das dringend nötig.
"Wenn du uns mitnimmst gerne", antwortet Conni, nach einer kurzen Blickabstimmung mit ihren Freundinnen.
Als sie vom Hof fahren, kommt ihnen das Auto von Frau Horst, der Haushälterin entgegen. Sie wird heute für alle Mittagessen kochen.
Sie kommen vor dem Zug am Bahnhof an. Ein kurzer Blick auf die Anzeigetafel genügt, um zu sehen, dass der Zug zehn Minuten Verspätung hat.
Also warten sie, bis der Zug ankommt.
Yosha bleibt bei Fidelio und der Kutsche, während die Mädchen zum Bahnsteig gehen.
Als der Zug endlich hält und die Türen aufspringen ist das "Hallo" groß. Außer Philipp, Paul, Mark und Daniel steigt niemand aus.
Schnell ist das Gepäck auf der großen Kutsche verstaut und alle haben einen bequemen Sitzplatz gefunden.
Schon geht es zurück zum Hof.
"Diesmal wurden wir nicht vergessen", kommentiert Paul, dem die Situation von ihrem letzten Besuch ebenfalls nicht vergessen hat.
"Ich bin froh, dass wir jetzt nicht stundenlang laufen müssen, auch wenn wir diesmal weniger Gepäck dabei haben."
"Wir hätten euch doch niemals vergessen!", ruft Anna empört.
Billi lacht.
"Wie war euer Fußballcamp?", wendet sich Conni an ihren Freund.
"Ganz gut, aber anstrengend. Ich freue mich auf ein paar ruhige Tage am Strand", antwortete er mit einem Lächeln.
"Das sollte sich einrichten lassen"
Nach dem üppigen Mittagessen, das vorallem Paul in sich hineinschaufelt, schnappen sich die Acht ihre Handtücher und Strandklamotten und radeln zum Strand, wo sie bis zum späten Nachmittag bleiben.
Conni steicht sich eine Strähne ihrer blonden Haare hinters Ohr und lässt sich rückwärts auf ihr Handtuch fallen.
"Schön ist es hier", seufzt sie und schließt die Augen. Die Sonnenstrahlen wärmen ihre Haut. Langsam schläft sie ein.
Erst als sich bei allen langsam der Hunger meldet, packen sie ihre Sachen zusammen und fahren zum Reiterhof zurück.
Als sie auf dem Hof ankommen ist Constanzes Jeep, mit dem sie nach dem Frühstück weggefahren ist, immernoch nicht da. Frau Horsts Auto steht aber noch auf dem Parkplatz.
"Scheint so, als würden wir nochmal von Frau Horst bekocht werden", meint Billi.
Paul freut sich sichtlich.
Nach dem ebenfalls reichhaltigen Abendessen, bleiben sie noch ein bisschen sitzen, während die anderen Gäste nach und nach verschwinden. Sie reden über dies und das, bis es sie schließlich nach draußen, zur Pferdekoppel, zieht. An einer erhöten Stelle haben sie einen tollen Blick über das umliegende Land und den Strand.
Gerade zeigt der Himmel die prächtigsten Farben eines Sonnenuntergangs, was durch die Reflektionen im Wasser noch beeindruckender wirkt.
"Da reitet doch wer", Philipp deutet auf einen Punkt am Stand.
"Genauer gesagt reiten da sogar zwei!"
"Das sind Yosha und Alex", erkennt Conni.
"Das vordere Pferd ist eindeutig Little Joe"
"Alex ist der Freund von Yosha, oder?", fragt Mark.
"Genau. Und das Pferd, dass er reitet ist Arachi", bestätigt Anna.
"Da ist doch noch jemand", meint Paul und kneift die Augen zusammen.
Tatsächlich! Da sind noch zwei Gestalten, allerdings sind sie ohne Pferde unterwegs und sind daduch schwerer zu erkennen.
Conni wendet ihren Blick nun wieder den beiden Reitern zu, die ihre Pferde gerade zum Galopp angetrieben haben. Von den beiden Gestalten auf dem Stand nehmen sie augenscheinlich keine Notiz.
Bald sind die beiden Pferde auf einer Höhe, dann überholt Arachi Little Joe, was dieser nicht auf sich sitzen lassen will und dementsprechend sein Tempo ebenfalls erhöht.
Seite an Seite kehren die beiden Reiter eine halbe Stunde später im Schritt auf den Hof zurück. Alex reitet mit einem Springsattel, während Yoshas Pferd einen Westernsattel trägt.
"Da sieht man mal wie unterschiedlich diese beiden Reitstile sind", sagt Anna und deutet auf die beiden Pferde. Alex hat die Zügel seines Pferdes aufgenommen. Arachi wirkt angespannt, während Little Joe, dem Yosha die Zügel seiner gebisslosen Trense lang gelassen hat, tiefenentspannt wirkt.
Im Hof steigen sie ab und bringen die Pferde zum Putzplatz, wo sie sie absatteln.
Kurz nach den Jungs kommen Katharina und Andrea auf den Hof zurück. Katharina hat ein stolzes, fast siegessicheres Lächeln auf dem Gesicht.
"Es wird bestimmt viral gehen, wenn wir das posten", sagt sie zufrieden.
"Meinst du echt, dass wir das online stellen sollen? Wir müssen sie erst fragen ob wir das dürfen", wendet Andrea ein.
"Was sollen die schon dagegen haben?"