Ihm war immer noch schlecht. Dies stellte Harry an diesem Morgen fest, als er mit Kopfschmerzen und einem rebellierenden Magen aufwachte. Was war in letzter Zeit nur mit ihm los? Schon seit zwei Tagen wachte er morgens mit diesem Gefühl im Magen auf und meistens musste er sich dann auch kurz darauf übergeben. So auch an diesem Morgen, weshalb er schnell aus dem Bett sprang und in sein Badezimmer hechtete, wo er sich über die Kloschüssel hängte. Bei Merlin, war der Schmerztrank etwa schlecht gewesen? Den Verdacht hatte er schon kurze Zeit später gehabt. Warum war er auch nur so tollpatschig gewesen und hatte sich den dummen Knöchel verstaucht? Normalerweise machte ihm eine solche Lappalie nichts aus, aber irgendwie war es dieses Mal anders gewesen, weshalb er einfach einen Schmerztrank genommen hatte, den der noch in seinem Koffer fand. Aber er wusste leider nicht, wie lange sich dieser darin befunden hatte. Es konnte auch gut sein, dass er da schon seit drei Jahren drinnen war. Seit dem hatte er keinen Trank mehr angerührt, aber die Beschwerden wurden einfach nicht besser. Er sollte wohl doch einmal einen Heiler aufsuchen, nicht das er sich eine Vergiftung zugezogen hatte.
Seufzend richtete er sich wieder auf, ließ seinen unschönen Mageninhalt verschwinden und trat an sein Waschbecken heran, wo er sich erst einmal im Spiegel begutachtete. Seine Wagen waren etwas eingefallen, er hatte dicke Ränder unter den Augen und irgendwie wirkte er blasser als gewöhnlich. Ja, irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Das stellte er sogar selber fest. Er würde gleich einen Heiler aufsuchen, bevor das alles noch schlimmer wurde, entschied Harry, ehe er sich etwas Wasser ins Gesicht spritzt und anschließend seinen Mund ausspülte. Danach begann er seine Zähne zu putzen und merkte, wie er allmählich Hunger bekam. Und das obwohl er seinen Mageninhalt von gestern Nacht erst eben im Klo runter gespült hatte. Aber nein, er würde jetzt sicher nichts essen. Erst einmal würde er abklären lassen, was los war und da konnte ein voller Magen nur hinderlich sein.
Mit diesem Entschluss sprach er einen kurzen Reinigungszauber auf sich selber, ehe er zurück ins Schlafzimmer ging und sich frische Sachen anzog. Für eine ausgiebige Dusche hatte er momentan keinen Nerv, weshalb er schon kurze Zeit später seine kleine Wohnung in London verließ und sich auf den Weg zum St.-Mungo Hospital machte. Wenn der Schmerztrank wirklich schlecht gewesen war, dann war er da definitiv besser aufgehoben, als in einem Muggelkrankenhaus. Doch auch wenn sein Magen zog und ihm immer noch übel war, fühlte er sich doch etwas unwohl dorthin zu gehen. Seine Abneigung gegenüber allem, was nur im Entferntesten wie die Krankenstation von Hogwarts war, war immer noch vorhanden. Auch jetzt, drei Jahre nach der Schlacht und seinem letzten Besuch in Hogwarts. Seufzend schüttelte Harry den Kopf. Er machte sich wirklich viel zu viele Sorgen. Sie würden ihn schon nicht dabehalten und er konnte die Nacht in seinem eigenen Bett verbringen. Sich weiterhin gut zuredend trat er an das alte Kaufhaus heran und war nur wenig später in diesem verschwunden. Zielstrebig lief er zur Information und wartete geduldig, bis eine ältere Hexe an die Theke heran trat. „Mr. Potter, wie schön Sie wieder zu sehen. Wie geht es Ihnen?“, wurde er auch sogleich freundlich begrüßt, was ihn nur schief lächeln ließ.
Irgendwie hatte er gehofft, dass man ihn so schnell nicht mehr erkennen würde. Schließlich waren seine Haare nun fast schulterlang und er trug nun Kontaktlinsen, da ihm die Brille schon immer auf die Nerven gegangen war. „Guten Tag, mir geht es den Umständen entsprechend. Ich würde gerne einen Heiler sprechen“, gab Harry sein Anliegen bekannt, ohne den genauen Grund zu nennen. Wer wusste schon, ob er nicht am nächsten Tag im Tagespropheten stand?
Unser Held vergiftet sich selbst an einem Schmerztrank - Ist er unfähig ein eigenständiges Leben zu führen?
So oder so ähnlich wäre dann sicher die Überschrift und auf so etwas konnte er wirklich verzichten. „Natürlich, Mr. Potter. Wo genau liegen denn Ihre Beschwerden? Damit ich Sie auf die richtige Station schicken kann“, riss ihn die Stimme der Hexe aus seinen Gedanken und er stöhnte innerlich auf. Natürlich, das hatte er komplett vergessen. Im St.-Mungo Hospital gab es ja keine allgemeine Notaufnahme, wie bei den Muggeln. Man musste gleich sagen, was genau los war, damit man auf die richtige Station kam. „Ich habe die Vermutung, dass der Schmerztrank, den ich zu mir genommen habe, nicht korrekt gebraut war“, gab er deshalb schließlich von sich. Er musste ja nicht sagen, dass dieser wahrscheinlich zu alt gewesen war. „Dann müssen Sie ins 3.Obergeschoss, Mr. Potter. Melden Sie sich dort bitte in Zimmer 2 bei Heiler Ravenwood. Ich wünsche Ihnen gute Besserung.“ Nickend nahm Harry die Informationen zur Kenntnis und machte sich auf den Weg ins 3.Obergeschoss, wo er kurze Zeit später an die Tür mit der 2 darauf klopfte. „Herein“, hörte er eine schnarrende Stimme, welche ihn unweigerlich an seinen Professor erinnerte. Doch das konnte nicht sein. Erstens hieß dieser Snape und nicht Ravenwood und zum anderen war dieser sicher nicht plötzlich Heiler geworden. Den Kopf schüttelnd, um diesen Gedanken loszuwerden, trat er in den Raum hinein und sah sich einem Mann von vielleicht 70 Jahren gegenüber. Eindeutig viel zu alt für Severus Snape. „Guten Tag, Mr. Potter. Setzen Sie sich doch bitte. Was führt Sie zu mir?“, wollte Heiler Ravenwood sofort wissen und deutete auf den Stuhl vor seinem Tisch. „Guten Tag“, grüßte Harry, schloss die Tür hinter sich und ließ sich auf dem Stuhl nieder. „Ich habe seit zwei Tagen starke Übelkeit, fast den ganzen Tag über. Morgens muss ich mich auch übergeben. Zudem habe ich auch leichte Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Ich habe vor drei Tagen einen Schmerztrank genommen, von welchem ich leider nicht weiß, wie alt er war“, beschrieb Harry sein Problem und sah dabei zu, wie eine magische Feder alles notierte.
„Die Symptome können auf eine Vergiftung mit einem schlechten Schmerztrank hindeuten. Ich werde ein paar Diagnosezauber sprechen und dann werden wir weitersehen, Mr. Potter. Sie sind bei mir auf jeden Fall in guten Händen“, lächelte Heiler Ravenwood, ehe er seinen Zauberstab zog und kurz nacheinander mehrere Zauber auf Harry sprach, der von jedem nur ein leichtes Kribbeln merkte. Währenddessen schrieb die Feder weiter mit und schien auch die Ergebnisse der Zauber zu notieren, da diese sich weiter bewegte, obwohl keiner von ihnen, nach dem letzten Zauber, etwas sagte. „Mr. Potter, würden Sie sich bitte auf die Liege legen? Ich möchte noch einen weiteren Zauber sprechen. Dieser funktioniert am besten, wenn ihr Bauchraum entspannt ist.“ Verwirrt sah Harry den Heiler an. Normalerweise konnte man doch jeden Diagnosezauber in jeder Position sprechen. Man konnte ja auch nicht einfach einen Schwerverletzten auf den Rücken drehen, um dann zu überprüfen, was diesem fehlte und am Ende wurde durch die Bewegung nur noch alles schlimmer. „Was für ein Zauber ist das?“, hakte er deshalb etwas skeptisch nach. Er würde sicher nicht mit sich experimentieren lassen! „Ein Zauber, der ähnlich wirkt wie ein Ultraschall bei den Muggeln. Dafür müssen Sie aber entspannt liegen“, erklärte Heiler Ravenwood geduldig.
Gut, das erklärte die Position natürlich. Deshalb erhob sich Harry und legte sich gleich darauf auf die Liege, während der Heiler aufstand und zu ihm kam. „Unser Vorteil ist, dass Sie sich nicht freimachen müssen. Atmen Sie einfach ruhig weiter, während ich den Zauber wirke“, sprach Heiler Ravenwood im ruhigen Ton und wartete einen Moment, bis Harry ruhig atmete, dann sprach er den Zauber, so dass über dem Bauch des Helden ein Bild erschien. Es sah wirklich fast wie ein Ultraschallbild aus, nur das es wesentlich beweglicher und schärfer war. Harry musterte das Bild, doch er konnte nichts darauf erkennen, während der Heiler einen ernsten Blick bekam. War es doch etwas ernsteres als eine Vergiftung durch einen alten Trank? „Was habe ich denn?“, wollte Harry besorgt wissen, nachdem der Heiler einige Moment keinen einzigen Ton von sich gegeben und das Bild mit dem Zauberstab immer wieder etwas gedreht hatte. „Nun Mr. Potter. Sie sind schwanger.“
„Was?! Sie machen Witze! Ich bin ein Mann und keine Frau!“, begehrte Harry sogleich auf und erhob sich, sodass der Zauber erlosch. „Bitte beruhigen Sie sich, Mr. Potter. Die Zauber sind eindeutig und auch der Bildzauber beweist es. Sie sind schwanger und das nicht erst seit ein paar Tagen.“ Harry glaubte sich verhört zu haben. Wie konnte er schwanger sein? Und wie lange war er schon schwanger? „Wie lange?“, wollte er murmelnd wissen und setzte sich an den Rand der Liege. Er bekam kaum mit, dass ein weiterer Zauber über ihn hinweg glitt. „Seit genau 2 Monaten und 26 Tagen“, gab Heiler Ravenwood die gewünschte Auskunft. Also war er einen Tag nach seiner Ankunft in England schwanger geworden, stellte Harry fest, nachdem er schnell in seinem Kopf die Tage zurück gerechnet hatte. „Aber wie kann das sein? Ein Mann kann nicht schwanger werden!“
„Mr. Potter, da haben Sie leider unrecht. Vor knapp einem Jahr konnte ein Trank entwickelt werden, der einem Mann ermöglicht für eine Stunde empfängnisbereit zu werden.“
„Das heißt, jemand hat mir einen solchen Trank untergeschoben?“
„Da Sie anscheinend sehr überrascht sind, wird es wohl so gewesen sein. Dann erübrigt sich meine Frage nach dem Vater des Kindes. Möchten Sie es denn behalten? Noch hätten wir die Möglichkeit eine Abtreibung durchzuführen. Sie wissen sicher, dass wir dies weit später noch vornehmen können, als es den Muggeln möglich ist.“
Die Frage ließ Harry nachdenklich werden. Wollte er dieses Kind? Natürlich hatte er sich immer eine eigene Familie gewünscht, aber dabei hatte er angenommen, dass er eines Tages ein Kind adoptieren würde. Denn auf seiner Weltreise war ihm einiges klar geworden. Er hatte keinerlei Interesse an Frauen. Er stand auf Männer und zwar auf solche, die ihn auch etwas dominieren konnten. Er war, jedenfalls was das Sexuelle anging, auf jeden Fall der devote Part. Er wollte sich unterordnen und in den Armen gehalten werden. In diesem Moment nicht der Starke sein zu müssen, war für ihn eine Wohltat gewesen. Und er hatte viel ausprobiert auf seiner Reise. Sehr viel.
Und nun? Nun war er schwanger und er hatte keine Ahnung, von wem das Kind war. Aber sollte er deshalb das Kind bestrafen? Nein, das konnte er nicht. „Ich möchte das Kind behalten“, entschied er schließlich laut und sah zu seinem Heiler. Dieser lächelte. Jedes Kind war seit dem Ende des Krieges ein Geschenk und er war wirklich froh, wenn sich die Schwangeren für ihre Kinder entschieden. „Dann werde ich eine Akte für Sie und ihr ungeborenes Kind erstellen. Sie sollten alle zwei Wochen zur Kontrolle hier erscheinen. Der Trank ist noch recht neu, weshalb jede Schwangerschaft überwacht werden sollte“, meinte Heiler Ravenwood und ließ einen Ordner aus dem Regel schweben. „Das wird aber morgen nicht in der Zeitung stehen, oder?“, hakte Harry misstrauisch nach. Er hatte keinerlei Interesse daran dieses Thema im Tagespropheten zu lesen und wieder auf Schritt und Tritt von Skeeter und ihren Kollegen verfolgt zu werden. „Hiervon wird nichts dieses Zimmer verlassen, Mr. Potter. Wir Heiler haben einen Eid geschworen, an welchen wir uns auch halten.“ Die Worte beruhigten Harry nicht wirklich. Er hatte schon zu vieles erlebt, um auf solche Worte nicht wirklich viel zu geben. „Das will ich auch hoffen. Sonst kann ich auch anders“, meinte er deshalb sogleich und ließ keinen Zweifel daran, dass es dann Konsequenzen haben würde. „Sie brauchen sich keine Sorgen machen, Mr. Potter. Wenn Sie sonst keine weiteren Fragen haben, dann können Sie für heute gehen. Seien Sie aber bitte in genau zwei Wochen wieder hier.“ Nickend erhob sich Harry. Im Moment brannte ihm nur eine Frage auf der Seele und diese konnte ihm der Arzt nicht beantworten.
Wer war der Vater seines Kindes?
So machte er sich auf den Weg nach Hause und verließ kurze Zeit später das Hospital. Doch wie sollte er das herausfinden? Er konnte sich ja nicht einmal daran erinnern, dass er Sex gehabt hatte! Nein, das stimmte so nicht ganz. Er hatte viel Sex gehabt, aber der letzte war fast einen Monat her gewesen, als er zurück nach England kam. Und wenn der Zauber richtig lag, dann war er wirklich an dem Tag nach seiner Ankunft schwanger geworden. Aber was hatte er an diesem Tag gemacht? Nachdenklich zog Harry die Stirn kraus und machte sich allmählich auf den Weg zurück zu seiner Wohnung.
Jedoch blieb er auf halbem Weg stehen, als ihm eine Idee kam. Hermione! Diese hatte sicherlich eine Idee und vielleicht wusste sie ja sogar, mit wem er sich getroffen hatte. Jedenfalls meinte er sich zu erinnern, dass er sie und Ron besuchen wollte. Aber ob er dies wirklich getan hatte, wollte ihm einfach nicht einfallen. Hermione hatte schon immer eine Lösung parat, deshalb werde ich sie einfach fragen, entschloss sich Harry und machte sich sogleich auf den Weg zum Fuchsbau, wo er Hermione vermutete. Er war zwar schon seit fast drei Monaten in England, aber bisher hatte er sich noch nicht damit befasst, was seine Freunde so privat machten. Bisher war er zu sehr mit dem Aufbau seines eigenen Privatlebens beschäftigt gewesen, weshalb ihm das andere nicht wirklich interessiert hatte. Jetzt gerade bereute er es sehr. Denn was sollte er Molly und Arthur sagen, wenn er Hermione dort nicht antraf, weil sie nicht mehr mit Ron zusammen war? Aber irgendwie glaubte er nicht daran. Dafür waren die beiden viel zu verliebt gewesen, als er sich auf seine Reise begeben hatte.
So kam er nach kurzer Zeit in eine ruhige Gegend von London, von welcher aus er ungesehen apparieren konnte und landete wenig später vor dem Fuchsbau. Dieser wirkte noch fast so, wie er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Nur ein kleines Nebengebäude machte ihn stutzig, weshalb er im ernsten Moment nicht wusste, wohin er zuerst gehen sollte. Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als ein roter Schopf auf ihn zugelaufen kam und ihn fest umarmte. „Harry! Du bist endlich wieder da. Ich freue mich so. Wie geht es dir? Was hast du so alles erlebt? Komm, Mum und Dad werden sich freuen, dich wieder zu sehen. Hermione und Ron sind auch gerade da“, plapperte Ginny in einer Tour und noch ehe er auch nur ein Wort sagen konnte, wurde er auch schon in das Hauptgebäude gezogen. „Harry! Wie schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“, wurde er dort auch gleich herzlich von Molly umarmt. „Mir geht es gut, Molly. Danke. Wie geht es euch?“, fragte er lächelnd und ließ sich auch kurz von Arthur drücken. „Uns geht es gut. Setz dich doch. Möchtest du zum Essen bleiben?“ Er musste gar nicht erst antworten, denn Molly verzog sich schon in die Küche und schien ein Festmahl vorbereiten zu wollen. Amüsiert schüttelte Harry den Kopf und sah sich um. „Wo sind denn Ron und Hermione?“
„Ron musste kurz weg, aber ich bin hier“, meldete sich Hermione in diesem Moment zu Wort und lächelte den anderen an. „Hermione, ich muss dringend mit dir sprechen. Können wir kurz rausgehen?“
„Ihr könnt doch auch hier bleiben“, mischte sich Ginny ein. „Es ist etwas Privates, Gin. Es dauert auch nicht lange“, meinte Harry entschuldigend und verließ das Haus. Kurz darauf folgte ihm auch Hermione und musterte ihn genau. „Was gibt es denn? Geht es dir nicht gut? Du wirkst so blass. Bist du krank?“, wollte sie auch gleich wissen, was ihn schmunzeln ließ.
Hermione hatte schon immer einen ganz besonderen Blick für solche Dinge. „Es geht mir gut. Also den Umständen entsprechend“, gab Harry zurück und seufzte. „Ich … Ich bin schwanger“, fügte er murmelnd hinzu. „Oh, das kommt unerwartet. Herzlichen Glückwunsch. Wann lernen wir deinen Liebsten kennen?“
„Ich dachte eigentlich, dass du mir sagen könntest, wer er ist?“
„Wie? Du weißt nicht, wer der Vater ist?“ Verwundert sah Hermione ihren besten Freund an, welcher etwas hilflos mit den Schultern zuckte. „Ich habe leider keine Ahnung. Ich wusste ja nicht einmal, dass ich hier in England Sex hatte! Aber ich hatte und das am Tag nach meiner Ankunft“, erklärte er. Ihm war es absolut nicht peinlich über dieses Thema zu reden. Diese Scheu hatte er auf seiner Reise abgelegt. „Dann muss es auf der Party passiert sein“, überlegte die junge Hexe und wurde fragend angesehen. „Du erinnerst dich nicht mehr daran?“
„Das habe ich doch gerade gesagt! Was war das für eine Party?“ Hoffentlich hatte er sich nicht auf irgendwen dubioses eingelassen. „Die inoffizielle Party zur Feier des Sieges über den Unnennbaren. Wir feiern jedes Jahr. Also alle Überlebenden, die Lust haben daran teilzunehmen“, meinte Hermione und sah nachdenklich auf Harrys Bauch. Sie konnte nicht glauben, dass da drin ein Kind am Wachsen war. „Da gibt es doch etliche Leute, die in Frage kommen. Wie soll ich da den Vater finden?“ Leicht verzweifelt strich sich Harry durch die Haare. Es gab so viele Überlebende, wie sollte er da herausfinden, wer ihm den Trank untergeschoben und ihn geschwängert hatte? „Ich kann dir eine Liste machen. Denn ich habe kaum etwas getrunken. Aber ich gebe zu, die Party dieses Jahr ist etwas eskaliert, nachdem du wieder aufgetaucht bist“, schmunzelte die junge Hexe und zauberte sich einen Stift und ein Blatt Papier herbei. „Ähm, wenn du das aufschreiben musst … Wie viele kämen denn in Frage?“, wollte Harry vorsichtig wissen. Er hatte irgendwie die Hoffnung gehabt, dass Hermione ihm sagen würde, dass er nur so zwei oder drei Männer überprüfen musste. „Oh so etwa 20“, meinte Hermione gelassen und schrieb fleißig weiter. „20?!“ Harrys Stimme klang schon fast wie ein Kreischen. Bei Merlin, warum nur immer er?
„Na komm, da sind sicher auch welche dabei, die du sofort ausschließen kannst. So, hier hast du die Liste“, mit diesen Worten reichte sie ihm ein fast volles Blatt, welches er kurz überflog und noch blasser wurde.
- Ron Weasley
- Charlie Weasley
- George Weasley
- Percy Weasley
- Draco Malfoy
- Lucius Malfoy
- Severus Snape
- Dean Thomas
- Seamus Finnigan
- Neville Longbottom
- Blaise Zabini
- Anthony Goldstein
- Michael Corner
- Ernie Macmillan
- Terry Boot
- Hagrid
„Waren das wirklich alle, die da waren?“, hakte Harry atemlos nach. Das war ein Albtraum! Malfoy im Doppelpack und dann auch noch Snape! „Natürlich waren das nicht alle, aber von Frauen kannst du wohl kaum schwanger geworden sein. Wobei ich auch bei diesen hier Hagrid und Lucius Malfoy ausschließen würde. Hagrid wird sicher auch unter Alkoholeinfluss wissen, dass das mit euch von der Biologie her nicht passt und Lucius Malfoy ist verheiratet. Da wird er sich wohl kaum einen knackigen, jungen Mann geholt haben“, kicherte Hermione, was Harry nicht gerade beruhigte. „Das ist nicht lustig! Und du weißt nicht, was Alkohol anrichten kann. Am Ende … Nein, ich möchte mir lieber nicht vorstellen, dass da ein Viertelriese in mir wachsen könnte. Aber wie soll ich die alle überprüfen? Wären wir noch in Hogwarts wäre das viel einfacher. Aber danke für die Liste, ich werde schauen, wie ich das machen kann.“ Seufzend faltete Harry die Liste zusammen und steckte diese ein. Er musste sich einen Plan machen und am besten sofort damit anfangen. Je schneller er herausfand, wer der Vater war, umso besser. Und vielleicht konnten sie dann auch zusammen für das Kind da sein. Selbst wenn es Snape persönlich wäre!