Am nächsten Tag war Harry bester Laune, als er sich auf dem Weg zu Neville befand. Er musste unwillkürlich lächeln, als er an den gestrigen Tag zurück dachte. Severus und er hatten den restlichen Vormittag im Bett verbracht, wobei er tatsächlich noch ein oder zwei Stunden geschlafen hatte und dann noch einmal in Severus Armen aufgewacht war, ohne den lästigen Brechreiz. Danach hatte Severus für sie beide gekocht und sie hatten sich über viele Dinge unterhalten. Dabei waren sie auch zu dem Entschluss gekommen, dass seine Schwangerschaft ein Versehen gewesen war. Denn wenn ihm wirklich jemand den Trank untergejubelt hätte, dann hätte sich diese Person sicherlich schon gemeldet, um ihn mit der Schwangerschaft bzw. mit seinem Kind zu erpressen oder eine Hochzeit zu fordern. Und da das alles nicht geschehen war, musste der Trank eigentlich für jemand anderen gewesen sein.
Leider half diese Erkenntnis nicht wirklich bei der Suche nach dem potenziellen Vater, da die Person, die den Trank in eines der Gläser gekippt hatte, nicht unbedingt der Vater sein musste. Vielleicht hatte diese Person, so wie Severus auch, den Überblick über die Gläser verloren, so dass es dann zu dieser Situation gekommen war. Wobei er schon jemanden in Verdacht hatte. Irgendwie war ihm das Verhalten von Dean schon die ganze Zeit so komisch vorgekommen und wenn er jetzt so darüber nachdachte, dann würde es sehr gut dazu passen, dass Dean eigentlich Seamus den Trank unterschieben wollte und dann aber mitbekommen hatte, dass Harry Seamus’ Glas austrank. Jedenfalls würde das Deans Verhalten ihm gegenüber erklären. Und wenn er jetzt weiter so darüber nachdachte, dann könnte er Dean eigentlich von der Liste streichen, oder nicht? Denn wenn dieser wirklich ein Kind mit Seamus haben wollen würde - ohne dessen Wissen - dann war er sicher nicht auf seine Annäherungsversuche eingegangen, falls es welche von seiner Seite aus gegeben hatte.
Obwohl … Nein, er konnte Dean nicht ausschließen. Schließlich war seine Vermutung eben nur das. Eine Vermutung und kein Beweis. Nur wie sollte er Dean testen, wenn dieser so schlecht auf ihn zu sprechen war? Das würde wohl doch ein größeres Problem werden, als Lucius Malfoy, wie Harry gerade ein wenig frustriert feststellte. Aber gut, über Dean würde er sich später noch einmal Gedanken machen, denn jetzt würde er erst einmal mit Neville sprechen und danach dann mit Georg, sofern bei Neville kein positives Ergebnis herauskam. Auch wenn er irgendwie hoffte, dass dem nicht so war. Es war einfach ein komischer Gedanke, dass einer seiner besten Freunde der Vater seines Kindes sein könnte. Wobei Harry zugeben musste, dass es sich irgendwie bei allen Personen auf der Liste falsch anfühlte und er insgeheim hoffte, dass der Zauber irgendwie schief gegangen war und doch Severus der Vater war.
Seufzend schüttelte Harry den Kopf, ehe er das Tor zu Nevilles Anwesen aufstieß und gleich darauf die Augen heftig zusammenkneifen musste und instinktiv die Arme hob, um sein Gesicht vor dem gleißenden Licht zu schützen. Wo war bitte dieses extrem helle Licht hergekommen?
Als dieses nach einigen Augenblicken nicht verschwunden war und mittlerweile auf seiner Haut brannte, kniff Harry seine Augen noch mehr zusammen, ehe er seinen Zauberstab zog und einen schwarzen Nebel um sich herum beschwörte, der das Licht nicht mehr zu ihm durchließ, durch den er aber alles erkennen konnte.
Nachdem er sich an die neuen Gegebenheiten gewöhnt hatte, sah sich Harry genau um und stellte dabei fest, dass das Licht aus dem ersten Gewächshaus neben dem Anwesen kam und das daraus auch aufgebrachte Stimmen zu hören waren, weshalb er sich schnellen Schrittes dorthin auf den Weg machte.
„Verdammt, Terry! Lass das verdammte Licht endlich verschwinden!“, hörte er beim Näherkommen die Stimme von Neville, welcher in einer Mischung aus Panik und Wut sprach, was Harry vollkommen nachvollziehen konnte. Nicht jede Pflanze vertrug so viel Licht und dieses Licht war alles andere als normal, wenn man bedachte, dass es ihn nicht nur geblendet, sondern auch noch auf seiner Haut gebrannt hatte. „Ich kann nicht. Deine dumme Teufelsschlinge hat meinen Zauberstab zerstört!“, hörte er von weiter hinten die Stimme von Terry Boot, was ihn leicht den Kopf schütteln ließ. Hatte Terry einmal wieder mit seinem Wissen angeben müssen und dabei dieses Chaos angerichtet? Denn als Harry das Gewächshaus betrat, konnte er überall zerbrochene Töpfe und teilweise zerstörte Pflanzen erkennen. Zudem hatten die Pflanzen bei ihrem Kampf gegen das Licht auch die Tische und Regale umgeworfen, unter denen er gerade Neville erkennen konnte.
„Welchen Zauber hast du verwendet, Terry?“, wollte Harry sogleich wissen. Wenn dieser keinen Zauberstab mehr hatte, dann sollte er wohl besser dafür sorgen, dass das Licht wieder verschwand, bevor noch mehr Schaden angerichtet wurde. Zudem sah Neville auch gerade nicht danach aus, als wenn dieser an seinen Zauberstab kommen konnte. „Harry? Was machst du denn hier?“, wollte Neville in diesem Moment wissen, was Harry aber ignorierte. Das Licht musste schnell verschwinden, bevor auch sein Nebelzauber seine Wirkung verlieren würde und restlos alle Pflanzen in diesem Gewächshaus vernichtet waren. Ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf Neville und Terry. „Den Zauber wirst du nicht kennen. Den haben wir nicht gelernt und der Gegenzauber …“, begann Terry zu sprechen, was Harry genervt unterbrach. „Sag mir den verdammten Zauber und den Gegenzauber! Oder merkst du nicht, wie das Licht deine Haut schädigt?!“, keifte er sogleich zurück, was ihm einen überraschten Ausruf von Terry einbrachte und ihn dazu veranlasste, tief durchzuatmen. Er sollte sich nicht so aufregen, nicht das er seinem Kind noch schadete.
„Der Zauber war der Solare Exitium und der Gegenzauber ist Solare Tenebris“, gab Terry nach einer gefühlten Ewigkeit die gewünschte Auskunft, die Harry wirklich sauer werden ließ. „Solare Tenebris“, sprach er ruhig den Gegenzauber, ehe er sich Terry zuwandte und seine Stimme wieder erhob. „Bist du völlig verrückt, Terry?! Hast du eine Ahnung, wofür dieser Zauber geschaffen wurde?“, wollte er deshalb auch sogleich wissen, nachdem das Licht endlich verschwunden war und er seinen Nebelzauber aufheben konnte. Nun konnte man auch das ganze Ausmaß des Zaubers erkennen. Die Pflanzen in diesem Gewächshaus waren alle verbrannt, davon war nichts mehr zu gebrauchen. Zudem hatten Neville und Terry einige Verbrennungen im Gesicht und an den Armen, die Letzterer aber wohl komplett ignorierte und dafür lieber Harry wütend ansah. „Du hast kein Recht mich zu kritisieren. Meine Idee war sehr gut. Die Pflanzen …“ Weiter kam er nicht, da sich Neville in diesem Moment unter dem Tisch hervor gearbeitet und diesen mit einem Schweigezauber belegt hatte. „Silencio! Mir reicht es! Du hattest mir versprochen, dass du meine Erfahrung mit den Pflanzen nicht in Frage stellen und schon gar keine komischen Ideen ausprobieren würdest! Und nun sieh dich einmal um. Alle Pflanzen hier im Gewächshaus sind zerstört, genauso wie die halbe Einrichtung. Du kannst gehen und dir sicher sein, dass ich dir niemals einen Job anbieten werde! Verschwinde, bevor ich mich vergesse! Finite Incantatem“, sprach Neville deutlich aufgebracht aus und sah ernst dabei zu, wie Terry mit zusammengepressten Lippen das Gewächshaus verließ.
Auch Harry sah diesem ernst nach und in seinem Kopf begann es zu arbeiten. Zunächst schoss ihm durch den Kopf, dass Terry hoffentlich nicht der Vater seines Kindes war. Am Ende würde er noch behaupten, dass er völlig unfähig wäre ein Kind großzuziehen und er - Terry - wesentlich besser dafür geeignet wäre, selbst wenn er ein alleinerziehender Vater sein würde. Es würde wahrscheinlich in einem Sorgerechtsstreit enden. Nein, wenn er seine Liste soweit abgearbeitet hatte und am Ende nur noch Terry übrig blieb, dann würde er diesen nicht testen und stattdessen mit seinem Heiler sprechen, ob es nicht die Möglichkeit gab, Severus zu dem biologischen Vater seines Kindes zu machen. Terry würde er jedenfalls niemals als Vater akzeptieren, da dieser immer noch davon überzeugt war, dass er als Ravenclaw alles besser machen konnte, als andere. Was man ja hier gerade sah und was dadurch eindeutig widerlegt wurde.
Zum anderen wurde Harry gerade bewusst, dass er noch einen seiner Ex-Sexpartner vergessen hatte und dieser sogar angekündigt hatte ihn zu besuchen, sobald er in England wieder sesshaft geworden war. Er hatte es bisher wohl nur noch nicht getan, weil er in der Muggelwelt untergekommen war und der andere sich nicht in dieser bewegen konnte.
„Harry? Hörst du mir überhaupt zu? Geht es dir gut?“, riss Harry die Stimme von Neville aus seinen Gedanken, was ihn kurz den Kopf schütteln ließ, ehe er seine Aufmerksamkeit auf diesen lenkte. „Entschuldige, ich habe mich nur etwas über Terry und seine immer noch vorhandene Arroganz aufgeregt. Was wolltest du denn? Und die andere Frage kann ich nur zurück geben. Geht es dir gut? Du hast einiges abbekommen“, wollte Harry wissen, ehe er das erste mal an sich selber heruntersah und feststellte, dass er einige Brandblasen auf den Armen hatte. Er war wohl doch nicht schnell genug beim Beschwören des Nebels gewesen. „Ich wollte wissen, was das für ein Zauber war und warum du dich deshalb so aufgeregt hast? Und zu deiner anderen Frage … Wir sollten wohl beide ins St.-Mungo gehen und uns behandeln lassen. Ich fürchte, für solche Verbrennungen habe ich keine Salbe da. Ich habe zwar einige Mittel im Sortiment, die gegen leichte Auswirkungen meiner Pflanzen helfen, aber das ist wohl etwas Ernsteres“, meinte Neville und sah sich noch einmal in seinem Gewächshaus um, während er sich auf die Unterlippe biss.
Harry konnte seine Reaktion vollkommen verstehen. Das hier war Nevilles Leidenschaft und Arbeit zugleich und er wollte sich gar nicht ausmalen, was für ein Wert hier gerade zerstört wurden war. Finanziell und emotional. „Der Zauber wird vom rumänischen Ministerium genutzt, um zum Tode verurteilte Vampire zu vernichten. Genau wegen dem Ausmaß der Zerstörung wird der Zauber auch durch eine kleine Luke in der Tür des fensterlosen Raumes gesprochen. Darum war ich auch so geschockt, als er sagte, welchen Zauber er benutzt hat. Und ich stimme dir zu. Wir sollten wirklich ins St.-Mungo gehen und … so ungern ich so etwas vorschlage, du solltest Terry anzeigen. Er hat einen Zauber benutzt, den er nicht hätte benutzen dürfen und hat dabei billigend in Kauf genommen, dass genau das passiert, was hier passiert ist.“ Ja, es war wohl wirklich eine gute Idee, dass sie St.-Mungo aufsuchen würden. Nicht das das Licht auch seinem Kind in irgendeiner Weise geschadet hatte. Auch wenn er das natürlich nicht hoffte. „Du hast recht. Lass uns erst einmal ins St.-Mungo reisen und dann gleich weiter zum Ministerium. Ich bin nur gerade froh, dass er diesen Zauber nicht im Gewächshaus mit den Setzlingen gesprochen hat. Der Schaden hier ist schon groß genug. Nicht auszudenken, wenn es da passiert wäre“, meinte Neville seufzend und verließ mit Harry das zerstörte Gewächshaus, welcher auf diese Aussage hin nur nicken konnte.
„Ich bin wirklich froh, dass du genau in diesem Moment gekommen bist. Aber … was genau wolltest du denn? Ich möchte auf keinen Fall undankbar wirken, aber es interessiert mich doch“, wollte Neville wissen, nachdem sie schweigend zusammen appariert waren und sich nun auf den Weg zum Kaufhaus machten. „Nun, ich wollte dich eigentlich besuchen und einmal nachfragen, ob du an einem Ersatzzauberstab interessiert bist. Ich habe auf meiner Weltreise die Ausbildung zum Zauberstabsmeister gemacht und da ich weiß, wie gefährlich einige Gewächse sein können, wollte ich einfach mal bei dir vorbei schauen und dir dieses Angebot machen“, erklärte Harry. „Ein Zauberstabsmeister? Also bist du ein junger Ollivanders?“, wollte Neville wissen, was Harry zum schmunzeln brachte. „Nein, Ollivanders ist ein Zauberstabsmacher. Ein Zauberstabsmeister ist noch einmal etwas anderes. Ich kann es dir gerne später erklären. Aber hättest du denn generell Interesse daran? Ich müsste dafür nur kurz dein Blut untersuchen, ob es frei von störenden Substanzen ist und dir dann ein wenig abnehmen, um es in den Kern einzuarbeiten.“
„Das mit dem Abnehmen wird wohl schwer, bei den Verbrennungen. Ich kann aber einen Heiler fragen, denn ich hätte tatsächlich Interesse daran. Gerade nachdem was heute passiert ist und wo die Venemosa Tentacula mir meinen Zauberstab in der Panik aus der Hand geschlagen hat, wäre ein Ersatz wohl keine schlechte Idee. Du könntest also schon einmal den Zauber sprechen und ich lasse mir von einem Heiler das Blut dann abnehmen“, gab Neville nickend zurück, was Harry wirklich erleichterte. Auch wenn es vielleicht nicht der beste Zeitpunkt war, so hatte die Aktion von Terry doch dazu geführt, dass er die Liste schneller abarbeiten wollte, um endlich Gewissheit zu haben. Aus diesem Grund zog Harry seinen Zauberstab, nachdem sie die Schaufensterpuppe passiert hatten und wirkte stumm den Zauber auf Neville, was diesen eindeutig irritierte. „Warum sprichst du den Zauber nicht aus? Und warum siehst du so erleichtert aus?“, wollte dieser auch sofort wissen, nachdem die Spitze des Zauberstabes rot aufleuchtete und Harry einen erleichterten Gesichtsausdruck nicht unterdrücken konnte. „Ich werde dir alles erklären, aber nicht hier und nicht jetzt“, wich Harry den Fragen aus und ging stattdessen zur Rezeption, wo die gleiche Schwester saß, die ihn schon vor etwas mehr als einem Monat empfangen hatte.
Doch dieses Mal musste er gar nichts sagen, denn sie erhob sich schon von selbst und teilte ihnen beiden mit, dass sie sie zu Heiler Ravenwood bringen würde. Während Harry und Neville der Schwester in den dritten Stock folgten, merkte Harry deutlich, dass Neville etliche Fragen auf der Seele brannten und sich dieser nur schwer davon abhalten konnte, diese auch zu stellen. Was er an dem bohrenden Blick von der Seite eindeutig bemerkte. Jedoch war sich Harry absolut nicht sicher, ob er es diesem schon sagen sollte oder nicht. „Bitte Neville. Du wirst alles erfahren, wenn ich bereit bin, darüber zu sprechen“, teilte er diesem schließlich mit, ohne diesen anzusehen. „In Ordnung, Harry. Ich wollte dich nicht bedrängen. Tut mir leid“, erwiderte Neville, was Harry erleichtert aufatmen ließ, während sie das Zimmer von Heiler Ravenwood betraten, wo dieser schon am Schreibtisch saß und wohl noch einen Bericht verfasste. Als Harry und Neville mit der Schwester hereinkamen, blickte dieser jedoch auf und legte die Feder zur Seite, ehe er sich erhob und schon seinen Zauberstab hob. „Mr. Potter und Mr. ? Was ist passiert? Bitte setzen Sie sich auf die Liege und Sie, Mr. Potter, setzen sich auf den Stuhl. Um Sie kümmere ich mich gleich“, meinte Heiler Ravenwood, während er schon seinen Zauberstab zog und anfing Zauber auf Neville zu sprechen.
„Mein Begleiter heißt Neville Longbottom. Und was passiert ist? Ein ehemaliger Jahrgangskamerad hat einen Zauber gewirkt, um den Pflanzen von Neville mehr Licht zu geben. Das ist gehörig schiefgelaufen, da er sich mit dem Zauber nicht auskannte. Und dieser Zauber hat dafür gesorgt, dass sich die Brandblasen auf unserer Haut gebildet haben. Wobei Neville dem Zauber länger ausgesetzt war, als ich“, berichtete Harry seinem Heiler das, was er wusste. „Und welchen Zauber hat diese Person verwendet?“, hakte Heiler Ravenwood nach, während er einen Tiegel zu sich schweben ließ und die Salbe auf Nevilles Arme und Gesicht verteilte. „Solare Exitium“, gab Harry knapp von sich und sah dabei zu, wie sich ein Verband um Nevilles Verletzungen legte. Heute wurde das eindeutig nichts mehr mit dem Abnehmen des Blutes. Aber irgendwie war das auch vollkommen klar gewesen und im Grunde auch nicht schlimm. Er würde die Tage den Zauber einfach noch einmal auf Neville sprechen und diesem dann das Blut abnehmen. Sobald sie sich beide von heute erholt hatten. „Davon habe ich noch nie gehört. Mr. Longbottom, wollen Sie Ihren Jahrgangskameraden anzeigen? Das hier ist schwere Körperverletzung.“ Auf die Frage konnte Neville nur nicken. Man sah ihm an, dass ihm die Bewegungen im Gesicht schmerzten, was wohl an der nachlassenden Anspannung lag.
„Dann werde ich das Ministerium informieren und sie beide können sofort ihre Aussagen machen. Vorher würde ich aber gerne noch Mr. Potter untersuchen. Würden Sie bitte solange vor der Tür warten, Mr. Longbottom?“, wollte Heiler Ravenwood wissen, woraufhin sich Neville nickend erhob und sich vor der Tür auf einen der Stühle niederließ. Währenddessen legte sich Harry schon einmal auf die Liege und atmete tief durch. „Der Zauber wird vom rumänischen Ministerium zur Vernichtung von Vampiren genutzt. Ich habe keine Ahnung, wie unser Jahrgangskamerad an diesen gekommen ist. Kann dieser Zauber meinem Kind geschadet haben?“, wollte Harry besorgt wissen, während Heiler Ravenwood anfing auch auf ihn einige Zauber zu sprechen. „Da Sie keinerlei Verbrennungen auf dem Bauch haben, gehe ich nicht davon aus. Ich schaue dennoch lieber einmal nach. Gleich wissen wir mehr, Mr. Potter.“ Die Aussage erleichterte Harry doch ein wenig. Er war also schnell genug mit seinem Zauber gewesen, so dass nur seine Arme etwas abbekommen hatten.
Dennoch wurde er ein wenig nervös, je länger der Diagnosezauber wirkte. „Nun, Mr. Potter. An sich kann ich sagen, dass es ihrem Kind gut geht. Jedoch sind Ihre Stresswerte leicht erhöht, was nach dem Ereignis aber auch kein Wunder ist. Ich rate Ihnen, sich die nächsten zwei bis drei Tage zu schonen, dann werden sich Ihre Werte wieder normalisieren. Zudem haben sie Verbrennungen ersten Grades am linken und Verbrennungen zweiten Grades am rechten Unterarm und ebenfalls ersten Grades im Gesicht. Dafür bekommen Sie die gleiche Salbe wie Mr. Longbottom und tragen diese bitte zweimal täglich auf, eine Woche lang. Heute bekommen Sie auch noch einen Verband. Ab Morgen reicht die Salbe aus. Haben Sie sonst noch Fragen?“
„Nein, solange es meinem Kind gut geht, ist alles in Ordnung“, meinte Harry und erntete dafür ein leichtes Schmunzeln von Heiler Ravenwood. „Sie sollten aber auch an sich selbst und nicht nur an ihr Kind denken, Mr. Potter. Wenn es Ihnen nicht gut geht, wird es zwangsläufig auch ihrem Kind nicht gut gehen. Sie können sich wieder aufsetzen und ich lasse die Auroren rufen“, mit diesen Worten und nachdem Harry mit Salbe und Verband versorgt war, verließ Heiler Ravenwood den Behandlungsraum, woraufhin sich Harry seufzend aufsetzte. So hatte er sich diesen Tag wirklich nicht vorgestellt, aber wenigstens hatte er wieder einen Kandidaten von seiner Liste streichen können. Jetzt blieben also nur noch acht Verdächtige übrig, wobei er wirklich hoffte, dass Terry nicht der Vater war.