„...denn es ist dem Herrn ein Brandopfer, ein süßer Geruch, ein Feuer des Herrn...“
Flammen.
Feuer.
Ein Schrei, ein schriller, lang gezerrter und verzweifelter Schrei nach Hilfe, der in der Luft echote wie in einer riesigen, leeren Halle.
Wo sie sich befand, wusste sie nicht. Der Boden unter ihren bloßen Füßen war, soviel sie spürte, kalt und steinern, doch um sie herum züngelten Flammen, heiß und gierig, die sie wie eine Wand an einer möglichen Flucht hinderten. Eine Wand, die sich immer weiter zusammenzog, sich immer weiter auf sie zubewegte und drohte, sie zu zerquetschen. Nein – verbrennen würde sie!
Die Hitze nahm zu, wurde immer unerträglicher. Sie begann, ihre Haut zu versengen.
„Ein süßer Geruch, ein Feuer...“
Jemand lachte.
Verspottete er sie? Weidete sich an ihren verzweifelten Versuchen, ihrer fatalen Lage zu entkommen? Nun, dann musste er zweifelsohne seinen Spaß haben.
Ein erneuter Schrei entwich ihrer trockenen Kehle, und obwohl überrascht von ihrer eigenen Resonanz, sank die Frau schließlich erschöpft und weinend auf die Knie.
Die Flammen fingen nun auch langsam an, gierig an ihrem weißen Gewand zu zehren, erst nur am Saum, dann spürte sie die unerträgliche Hitze schließlich auch ihre Arme hochkriechen, bis sie an ihre Schultern gelangte, unaufhaltsam, immer weiter mit verheerender Gier.
„Ich hoffe, der Herr ist mit seinem Brandopfer zufrieden.“
Ein beunruhigendes Dröhnen war zu vernehmen. Dann, wie eine Antwort, barst aus dem Flammenmeer eine riesige Feuerkugel, welche die Frau mit einem letzten Schrei verschlang.