Kapitel 4 - Itachi Uchiha
Unendliche Dunkelheit erfüllt den Raum. Kein Funken Licht erhellt es. Absolute Dunkelheit. Ein graues Augenpaar blickt auf einen einzelnen Shinobi hinab. Kälte kann man in den Augen erkennen. Keine Gefühle kann man aus ihnen lesen.
„Ich möchte, dass du Naruto Uzumaki suchst und ihn hierher bringst“, ertönt die dunkle Stimme, des Besitzers dieser Augen, aus der Dunkelheit.
„Werde ich machen, Leader-Sama“, antwortet der noch junge Shinobi Respektvoll. Man kann ihn kaum erkennen. Nur seine helle Haut lässt erscheinen, dass da jemand steht. Die Schwarzen Augen und Haaren werden eins mit der Dunkelheit.
„Nun geh und enttäusche mich nicht, Itachi“, das Augenpaar verschwindet und lässt den jungen Mann, Itachi Uchiha, alleine zurück.
„Wir brechen sofort auf, Akira.“
„Sehr wohl“, aus der Dunkelheit erscheint ein ausgewachsener Drache und stellt sich neben den Shinobi. Seine silbernen Schuppen glänzen in der Dunkelheit und glänzen mit seinen weißen Diamanten um die Wette. Erhellen die Umgebung in einen Radius von einem Meter. Dagegen sind die Panzerplatten des Drachen, die sich von dessen Hals, über den Bauch bis zur Schweifspitze aneinanderreihen, tiefschwarz.
„Wir brechen nach Konoha auf. Dort wird der Junge sein“, erklärt Itachi und verlässt den Raum.
Von unten meint man, die Felswand ist nicht hoch. Doch klettert man einmal da hoch und das auch noch ohne Chakra, dann irrt man sich gewaltig. Zwanzig Meter sind ist schon eine anständige Höhe und bis man die, natürlich als Anfänger beim klettern, überwältigt hat, dauert es. So vergeht die Zeit, während ich da an der Felswand hänge und mich Zentimeter für Zentimeter da hoch quäle. Und oben warten Kyubi und Alessa, die natürlich auf den gemütlichen Weg, nämlich einen doch etwas steileren Weg der in einiger Entfernung nach oben geht.
„Naruto, in der Nähe ist eine Höhle, wo du dich niederlassen kannst und wenn du dich beeilst, kannst du den Sonnenuntergang von der Höhle aus beobachten“, ruft Kyubi zu mir hinunter und ich murre. Soll sie doch mal selber hier hoch klettern, dann weiß sie, wie anstrengend das ist. Doch lieber sage ich ihr das nicht. Am Ende ist sie nur beleidigt und wir wissen alle, wie Frauen sind.
„Hey“, höre ich ihren Ausruf und schaue hinauf.
„Ich habe das gehört“, na toll, jetzt ist sie wirklich beleidigt.
„Ich bin nicht beleidigt“, kommt ihr Ausruf und ich kichere. Durch die Ablenkung klettere ich etwas schneller, denn den Sonnenuntergang will ich ja natürlich nicht verpassen. Als ich fast ganz oben bin, höre ich Kyubi murmeln: „Warte nur ab, bis sich die ersten Merkmale zeigen.“
Angespornt zu erfahren, was sie damit meint, überwinde ich die letzten Meter und setze mich neben sie. Dabei sehe ich, das Alessa wohl schon seit einigen Minuten schläft. Doch als ich mich auch neben sie setze, wacht sie auf und krabbelt müde auf meinen Schoß. Da sie noch so Klein ist, geht das jetzt noch. Aber in wenigen Wochen wird sie dazu zu groß sein.
„Kyubi, was meintest du damit, das sich bald die ersten Merkmale zeigen“, frage ich sie und sie schweigt.
„Du hast es also gehört“, sagt sie nur und ich nicke.
„Eigentlich hättest du das nicht hören können, doch das heißt nur, das es schon beginnt“, beginnt sie.
„Was beginnt?“, ich bin verwirrt.
„Dadurch, das ich dich zu einem Hanyō gemacht habe, wirst auch ein paar Fähigkeiten, bzw. Merkmale bekommen. Und eines davon ist, das du gut hören kannst“, gut hören? Stimmt, seit einigen Stunden ist mein Gehör um einiges besser geworden.
„Und dann kommt noch eine Kleinigkeit, die sich auf dein Äußeres bezieht“, auf mein Äußeres? Ich warte ab, bis sie weiterspricht.
„Deine Haare“, sagt sie nur.
„Meine Haare?, fragend schaue ich zu ihr.
„Deine Haarfarbe verändert sich. Sie werden Rot, sehr wahrscheinlich in ein Dunkelrot sogar. Ich habe dich verwandelt und somit als Sohn aufgenommen. Da änderst du dich auch und wirst mir ähnlicher“, gibt sie mir die Information.
Ich gehe zum Fluss, an eine Stelle wo das Wasser fast ganz still ist und siehe hinein. Und jetzt bemerke ich es. Auf den ersten Blick würde man es nicht erkennen, doch beim genauen Betrachten fällt es einem schon auf. Denn meine Haare haben nicht mehr das Blond, das sie Gestern noch hatten. Sie sind dunkler, ein etwas dunkleres Orange. Hoffentlich bleiben sie nicht so. Obwohl... Kyubi meinte ja, das sich die Haarfarbe noch ändert. Wenn ich jetzt ihr leiblicher Sohn bin, was ist mit meinen Eltern?
„Keine Sorge Naruto. Du wirst immer der Sohn deiner Eltern bleiben. Sieh es nur so, du hast jetzt zwei Mütter“, grinst sie mich an.
„Er wurde immer noch nicht gefunden“, traurig blickt Tsunade zu Jiraya.
„Er möchte nicht gefunden werden und wird nie mehr zurückkommen. Dazu haben wir alle viel zu große Fehler gemacht“, sagt Jiraya.
„Ich weiß. Aber die Ältesten und Danzou habe viel zu viel Druck gemacht“, versucht die Hokage ihr Handeln zu erklären.
„Wenn es nach diesen dreien gegangen wäre, dann wäre Naruto schon direkt nach der Versiegelung getötet worden. Nur durch das eingreifen von Sarutobi konnte das verhindert werden“, sagt Jiraya.
„Minato und Kushina würden sich im Grabe herumdrehen, wenn sie das wüssten“, ertönt eine dritte Stimme. An der Tür stehen die restlichen Mitglieder von Team Kakashi.
„Seit wann steht ihr schon hier?“, fragt Jiraya die drei.
„Schon seit einigen Minuten“, erklärt Kakashi.
„Hokage, wer sind Minato und Kushina?“, fragt Sakura, doch in dem Augenblick als Tsunade antworten möchte, stürmen die restlichen von Narutos Freunden hinein.
„Wir haben gerade erfahren, das Naruto weg ist“, sagt Hinata.
„Vor etwa zwei Wochen hat er das Dorf verlassen“, antwortet Jiraya.
„Tsunade, bekomme ich noch eine Antwort, wer Minato und Kushina sind?“, stellt Sakura noch einmal ihre Frage.
„Minato Namikaze und Kushina Uzumaki“, antwortet Jiraya.
„Uzumaki... ?“
„Ja. Minato und Kushina sind Narutos Eltern“, erklärt jetzt Tsunade.
„Naruto ist der Sohn des vierten Hokage? Weiß er das? Und wieso heißt er dann Uzumaki, wenn Minato Namikaze sein Vater ist“, stellt Neji seine Fragen.
„Der dritte Hokage hat beschlossen, das Naruto erst mit achtzehn Jahren erfahren sollte, wer seine Eltern sind und wir hatten geplant, es ihm zu sagen. Doch er kam mit seinem Verschwinden uns zuvor. Und zu der Frage, ob er es weiß. Ja. Er hat es irgendwie selber herausgefunden, wer seine Eltern sind“, Tsunade hält Narutos altes Stirnband in den Händen.
„Bis eben wussten nur vier Leute, das Naruto der Sohn von Minato ist. Sarutobi, Kakashi, Jiraya und ich. Und das Wissen sollte auch geheim bleiben. Denn hätte Danzou erfahren, wessen Sohn Naruto ist, dann hätte er wer weiß was mit Naruto gemacht. Und so war es zu seiner eigenen Sicherheit, das er Uzumaki heißt.“
„Itachi, was ist wenn der Junge nicht in Konoha ist?“, fragt Akira seinen Reiter Itachi nach, als sie auf den Weg nach Konoha sind.
„Er muss da sein. Nach unseren Informationen wird er gar nicht mehr aus dem Dorf gelassen“, antwortet Itachi.
„Komisch. Wieso halten sie ihn gefangen, wenn er doch so wichtig für das Dorf ist“, bemerkt Akira.
„Keine Ahnung. Vielleicht ist es, weil sie Angst vor ihm haben oder ihn einfach als Waffe missbrauchen wollen. Ich weiß es nicht. Aber eines ist schon mal sicher. Er wird bestimmt nicht besser behandelt als ich noch im Dorf lebte“, meint Itachi.
„Du meinst, sie hassen ihn immer noch? Wollte er nicht mal Hokage werden, damit sie ihn respektieren?“, fragt Akira verwirrt.
„Ja, das wollte er. Und ich glaube nicht, das er es geschafft hat.“
„Wir sind da“, sagt Itachi und bleibt stehen.
„Akira, du weißt was zu tun ist“, Akira nickt und löst sich in Rauch auf, der sich um Itachis Körper sammelt.
»Dann betreten wir mal die Höhle des Löwen«, sagt Itachi. Nur eine halbe Stunde später befindet sie sich im Dorf.
»Für einen Feind wäre es ein leichtes, hier einen Anschlag zu verübeln. Man kommt viel zu leicht hinein«, ein Lächeln ziert Itachis Gesicht, als Akira das sagt.
»Konoha hat sich in all den Jahren überhaupt nicht verändert. Zehn Jahre ist es jetzt her, wo ich Konoha verlassen habe und fünf Jahre, als ich wieder kam um Naruto das erste mal zu holen«, traurig schaut Itachi in den Himmel.
»Am liebsten hätte ich ihn schon damals mitgenommen als ich das erste Mal das Dorf verließ. Doch was hätte ich mit einem Kind machen sollen? Bin ja erst zwei Monate später bei Akatsuki angekommen«, Akira schweigt, denn da kann er seinen Reiter nicht helfen.
»Itachi, wir werden ihn schon finden. Und dann nehmen wir ihn auch mit. Wenn er nicht mitkommen möchte, dann müssen wir ihn halt zu seinem Glück zwingen«, muntert Akira Itachi auf. Doch bevor Itachi etwas darauf erwidern kann, wird er von den Gesprächen der Dorfbewohner unterbrochen.
„Weißt du schon das neueste?“, fragt eine ältere Frau eine andere.
„Das Monster hat das Dorf verlassen. Ist das nicht toll? Hab das eben erfahren. Ist doch ein Grund zu feiern. Und wenn die Anbus es erstmal getötet haben, wird es uns nie mehr Probleme bereiten“, Itachi kann nicht glauben, was er da hört.
»Ich hätte ihn mitnehmen sollen. So wie die über ihn reden, als wäre ein Ding, ein Nichts... Nein, das hat niemand verdient.«
»Wenn er nicht mehr im Dorf ist, wo müssen wir ihn suchen?«, fragt Akira.
»Ich weiß es nicht. Aber am besten ist es, wenn wir noch etwas spionieren. Vielleicht finden wir dann so heraus, wo er hin ist«, schlägt Itachi vor.
»Itachi, im Süden des Dorfes bei den Trainingsplätzen sind ein paar Jonin. Sie unterhalten sich über Naruto«, macht Akira den Uchiha darauf aufmerksam.
»Danke Akira«, bedankt sich Itachi und nur wenige Momente später ist er in der Nähe der Jonin.
„Wir haben versagt“, hört er schon die erste Stimme.
„Wir als seine Freunde haben ihn im Stich gelassen“, ertönt eine zweite Stimme.
„Erst ging Sasuke und jetzt auch noch Naruto“, sagt eine weibliche Stimme.
„Sakura, für dich ist es ja besonders hart. Deine beiden Teamkollegen sind weg...“, eine weitere Stimme. Als Itachi sich noch etwas nähert, kann er sehen um wen es sich handelt.
Sakura Haruno, Neji Hyuga, Shikamaru Nara und Kiba Inuzuka.
»Willst du dich ihnen zeigen?«, fragt Akira.
»Ja. Sie sind vertrauenswürdig«, antwortet Itachi und verlässt sein Versteck.
„Ihr seit nicht Schuld“, sagt er und die vier sehen ihn verwirrt an.
„Wer bist du?“, fragt Sakura vorsichtig.
»Sie erkennen dich nicht.«
»Kein Wunder, hab ja die Kapuze ganz tief ins Gesicht gezogen, da kann man mich nicht erkennen«, Itachi lässt seine Sharingan Augen kurz aufleuchten.
„Erkennt ihr mich jetzt?“, fragt er.
„Itachi Uchiha“, antwortet Kiba Inuzuka und Akamaru knurrt.
„Was willst du hier? Naruto fangen? Dann hast du Pech gehabt. Er ist nicht im Dorf“, Sakura geht in Kampfhaltung.
„Ja ich wollte ihn mitnehmen. Aber nicht wegen Kyubi. Und das er nicht im Dorf ist, hab ich schon in Erfahrung gebracht“, meint Itachi.
„Und wieso zeigst du dich?“, fragt jetzt Shikamaru nach.
„Weil keiner von euch Schuld ist. Mittlerweile habe ich in Erfahrung gebracht, das die Hokage euch extra so viele Missionen gegeben hat, um euch von ihm fernzuhalten. Wieso sie das gemacht hat, weiß ich nicht. Aber wenn ihr einen Schuldigen sucht, dann nimmt die Hokage. Die Hokage, die zwei Dorfältesten und Danzou sind Schuld. Schuld das er in Einsamkeit aufwachsen musste. Das er keine Freunde hatte und das die Dorfbewohner ihn immer verprügelt haben“, sagt Itachi.
„Verprügelt?“, fassungslos schauen die vier Jonin ihn an.
„Ja verprügelt. Schon von klein auf. Als ich damals noch im Dorf lebte, konnte ich ihn vor einigen Übergriffen beschützen. Doch das ging auch nur solange ich keine Mission hatte. Und genau aus den Grund hat er das Dorf verlassen, weil er es nicht mehr ausgehalten hat. Ich weiß nicht, wieso er jetzt erst gegangen ist und auch nicht, was passiert ist. Aber irgendeinen Grund muss es geben und genau deswegen will ich ihn finden. Wisst ihr, in welche Richtung er ist?“, stellt Itachi zuletzt seine Frage. In den nächsten Minuten erhält er nur Schweigen. Bis Sakura die Stille unterbricht: „Ich sage es nur ungern, aber wir wissen nur, das in Richtung Iwa Gakure ist. Was er dort möchte, wissen wir nicht.“
„Danke“, bedankt sich Itachi.
„Warte“, hält Sakura ihn auf.
„Wieso willst du ihn suchen? Was willst du von Naruto?“, fragt sie.
„Weil er mir wichtig ist. Damals war er es schon und heute erst recht. Hätte ich gewusst, das die Dorfbewohner ihn nie im Leben akzeptieren können, dann hätte ich ihn schon damals mitgenommen.“