Freiheit
Sie schien zu fliegen. Im Galopp ging es um den kleinen See am Ortsrand. Der weiche Rücken des Pferdes unter ihr, sie flog hoch, die Landschaft zog an ihr vorbei. Der See war rasch umrundet und es führte sie weiter durch den kleinen Ort. Der Bauernhof, die Häuser, die Kirche, das Gemeindehaus und zum Schluss, am Ende des Ortes der Reitstall. Es war schon wieder vorbei. Doch sie fühlte sich frei. Jedes Mal aufs neue.
„Hast du gut gemacht“, lobte sie anschließend ihr Pferd Wolke und klopfte ihm auf den weichen Rücken, den sie so liebte. Sie beugte sich runter und schmiegte sich daran. Sie führte das Pferd zum Stall, stieg ab, streichelte es und machte sich danach ans reinigen. Es war Arbeit machte aber Spaß.
Jule war mal gefragt worden, wieso sie ritt.
„Dann fühle ich mich frei“, meinte sie und das stimmte. Dem Pferd konnte sie alles erzählen, das wehrte sich nicht und widersprach nicht. Doch für heute war es wieder Zeit nach Hause zu gehen. Nach dem sie Wolke in ihre Box gebracht hatte, nahm sie noch eine Möhre, die sie dem Pferd als Belohnung gab.
„Ich freue mich schon wieder auf Morgen.“ Das Pferd schnaubte und Jule, gab ihm einen Kuss aufs Maul. Mit dem Fahrrad fuhr sie wieder nach Hause. Die Zeit würde flott vergehen, bis sie wieder reiten konnte. Knappe 22 Stunden würden es sein. Hach, sie freue sich wirklich. Reiten war doch einfach schön.
(c) Sonne79, 29.02.2020
Nein. Ich kann nicht reiten. Aber was anderes ist mir zu dem Prompt nicht eingefallen. Das kam ganz spontan. ;-)