Ich muss das heutige Mittagessen für meine Grossmutter vorbereiten.
Wie gerne würde ich Gift unter ihr Essen mischen, wie sehr hätte sie es verdient so zu leiden, wie meine Schwestern und ich in den letzen Wochen seit wir hier sind gelitten haben.
Aber leider komme ich an kein Gift ran.
Ich schäle die Kartoffeln und dabei grüble ich über meinen Fund im Arbeitszimmer nach.
Es will nicht in meinen Kopf, wieso meine Grossmutter einen Ordner mit dem Namen meiner Mutter in ihrem Regal stehen hat.
Und was hat dieser Tagebucheintrag zu bedeutet.
Bezog sich der Satz " Ich werde dieses Balg hassen und ihm das Leben zerstören so wie es meines zerstört hat...." auf meine Mutter?
Hat meine Mutter das Leben meiner Grossmutter zerstört und mussten sie deshalb sterben?
Es macht keinen Sinn, doch würde ich es meiner ihr zutrauen aus Hass oder einfach nur aus lust heraus zu töten.
Das Essen kocht, Zeit genug um den Tisch zu decken.
Die These, das meine Grossmutter mit dem Tod unserer Eltern zusammenhängt will mir einfach nicht aus dem Kopf.
Ich muss nochmal ins Arbeitszimmer und mir diesen Ordner genauer ansehen.
Ich trage alle Schüsseln mit dem Essen hinaus ins Nebenzimmer.
Ich mag sie kaum ansehen, als sie in das Esszimmer kocht und der Stuhl unter ihrem Gewicht ächzt.
Sobald ich die letze Schüssel auf den Tisch gestellt habe verlasse ich das Esszimmer.
Gerade möchte ich mit dem aufräumen der Küche beginnen, da höre ich die Klingel aus dem Nebenzimmer.
Besorgt sehe ich auf die Uhr, sie ist noch keine fünf MInuten am Essen, kann also unmöglich schon fertig sein.
Verängstigt, was die Grossmutter von mir will gehe ich zu ihr.
Die Blitzue aus ihren Augen springen mir schon aus 10 Meter entfernung entgegen.
Die Ohrfeige kommt aus dem nichts.
Aus lauter schock beginne ich zu Weinen und handle mir sogleich die zweite ein.
" Du verdammtes Mistbalg bist für nichts zu gebrauchen." kräht sie.
Verdattert sehe ich sie an und fange mir eine dritte Ohrfeige ein.
" Soll ich etwa verdursten?" knurrt sie.
Ich habe vor lauter Gedanken das Trinken vergessen.
Ich stammle eine Entschtuldigung und fange mir dafür eine vierte Ohrfeige ein.
Ich haste zurück in die Küche und bringe ihr Wein und Wasser.
" Ihr könnt auf den Dachboden zurück."
Dann wendet sie sich wieder dem Essen zu.
Ich gehe nach unten um meine Schwestern zu holen und treffe eine besorgt aussehende Eliza an.
" Sissy geht es nicht gut. Gar nicht gut." ich sehe die Angst in ihren Augen.
Ich fasse meiner kleiner Schwester an die Stirn, sie ist ganz heiss.
" Ich glaube ihr Rücken ist ganz entzündet, anders kann ich mir das plötzliche Fieber nicht erklären." sagt Eliza.
Ich nehme sie hoch und trage sie hoch auf den Dachboden, wo das Licht etwas besser ist als unten im Keller.
Vorsichtig heben wir das T-Shirt hoch, Sissy wimmert.
Der Rücken ist knallrot, die Wunden vereitert.
" Scheisse.Was tun wir jetzt?" fragt meine
ältere Schwester.
" Wir brauchen Hilfe."sage ich und sehe Eliza an.
Wir wissen beide was das heisst.