Es war einmal vor nicht all zu langer Zeit, dass sich in Belletristica einige User trafen, um einen Märchenabend zu halten. Es war nicht der erste dieser Art und bestimmt auch nicht der letzte, eine Tradition, so könnte man meinen. Die kleine Gruppe traf sich zur abendlichen Stunde, als die Sterne bereits schienen und der zwanzigste Stundenschlag des Tages über die weiten Ebenen erklang. Ein Märchenonkel, wohl wissend, dass an jenem Tage einiges an Magie geäußert werden würde, hatte bereits ein großes Fagerleuer vor der Taverne entzündet.
Dort wollten die User, in flauschige Decken gewickelt, ihre Märchen erzählen. Was sie damals erzählten und zu berichten wussten? Das erfahren wir noch…
Der flauschige Felix hatte ein Märchenglas bei sich, in dem ein kleines grünes Licht leuchtete. Er erklärte, dass es sich hierbei um ein Märchenlicht handelte und dieses sich immer bei der Person aufhalten würde, die nun ihr Märchen erzählen sollte. Außerdem verwies er auf das Buffet, welches er bereitgestellt hatte, es war von allem etwas für jeden da und so viel, dass selbst Ansammlungen von Lurkern es nicht hätten, verringern können.
Ich freue mich, dass schon einige hier sind und noch mehr kommen werden um nun wirklich zu starten, werde ich als Schirmherr mit gutem Beispiel vorangehen und euch das Märchen von der Korallenperle erzählen…“
Und so begann der zweite Märchenabend am 25.05.2019.
Es war einmal vor langer Zeit, da lebte in einem der östlichen Meere ein Drachenkönig. Der mächtige Fürst hatte eine liebreizende Tochter, die er nur all zu gerne vermählt hätte. Diese wünschte sich nichts sehnlicher als einen tapferen und gutherzigen Mann. So ließ der Drachenkönig die Kunde über die Gattensuche in jeden Winkel seines Reiches tragen und veranlasste, dass seine Untertanen auch in anderen Reichen nach einem geeigneten Bräutigam suchten. So fanden die Untertanen den armen Kerl Longe. Der Mond, welcher ebenfalls von der Gattensuche erfahren hatte, entsandte einen Lichtgeist, welcher Longe im Traum erschien und erzählte wo er die Drachenprinzessin finden konnte. Longe erwachte voll Schreck und erzählte seinem Bruder Meiyou davon. Als Longe wieder eingeschlafen war, eilte Meiyou zu dem Ort. Longe erfuhr im Traum von dessen Absichten und eilte kurze Zeit ebenfalls zur Drachenprinzessin. "Ich heirate jenen von euch, der zum Palast meines Vaters geht und mir die Korallenperle bringt.", sagte die Drachenprinzessin. Beide Brüder brachen sofort zum Tempel des Drachenkönigs auf. Dabei trafen sie auf das Dorf Fucun, was drohte in den Wogen des Meeres zu verschwinden. Meiyou versprach die Seeschaumschale aus dem Drachenpalast zu holen und die Dorfbewohner zu retten, Longe erreichte nur wenig später das Dorf, auch er versprach die noble Tat. Im Drachenpalast angekommen stellte der Drachenkönig die Brüder vor die Wahl, welchen seiner Schätze sie nehmen wollten. Longe entdeckte zwar als erster die Perle, doch er überließ sie seinem Bruder, da er an die in Not befindlichen Dorfbewohner dachte. Meiyou machte sich rasch auf zur Drachenprinzessin, während Longe das Dorf mit seiner Schale wirklich vor dem Untergang bewahren konnte. Als Dank reichten ihm die Dorfbewohner eine schmutzige Perle.
Beide Brüder trafen erneut die Drachenprinzessin, sie wusch beide Perlen und hielt sie ins Mondlicht. Meiyous Perle zerbrach in tausend Stücke, Longes Perle fing blau zu leuchten an. Da wusste sie um seine Herzensgüten und wählte ihn zum Mann und heirateten bald.
https://belletristica.com/de/books/14940-die-korallenperle
Das Märchenlicht flackerte vor Freude, dass nun der Märchenabend begonnen hatte. Wer würde ihm wohl jetzt ein Märchen erzählen? Neugierig schaute es in die Runde.
Macchiato trabte heran und das Märchenlicht erkannte seine Absichten und so flackerte es zu ihm. So begann Macchiato die Geschichte vom Drachenschatz zu erzählen...
Drachenschatz
"Es war einmal ein fernes Königreich, dort herrschte ein schrecklicher Drache und die Menschen mussten sich am Tage unter der Erde verstecken. Dort lebte auch ein Junge mit seiner Stiefmutter und deren Sohn. Der Junge musste hart arbeiten, doch er träumte davon, einmal die Sonne zu sehen. Als er einem Frosch half, aus der Kohlengrube zu klettern, erzählte dieser dem Jungen, dass es eine Möglichkeit gäbe, sich vor dem Drachen zu verstecken: Eine Spinne, die aus ihren Netzen Mäntel webt, die unsichtbar machen. Der Junge ging zu der Spinne, doch sie konnte nicht weben, solange der Drache die Wälder und damit die Netze verbrannte. Sie sagte dem Jungen, er solle den Drachen besser töten und schickte ihn zu dem Einsiedler. Dieser war ein Freund des Drachen, doch er stahl ihm einmal drei Edelsteine aus seinem Schatz und seitdem war der Drache wütend. Der Junge zog los, um die drei Edelsteine zu finden und sie dem Drachen zurückzugeben.
Das hörte die Stiefmutter und sie wollte, dass ihr Sohn derjenige war, der die Menschen an die Oberfläche führte. Sie schickte ihn los, zu erfahren, was der Junge erfahren hatte. Auch der Sohn traf den Frosch, die Spinne und den Einsiedler, doch er bedrohte sie, und sie legten ihn herein, sodass der Sohn ins Sonnenlicht trat und vom Drachen gefressen wurde.
Der Junge aber bekam die Edelsteine vom König und sprach mit dem Drachen. Er konnte ihn überzeugen, Frieden zu schließen. Die Menschen waren jedoch wütend auf den Drachen, der viele von ihnen getötet hatte, und sie wollten den Drachen angreifen. Der Junge bat den Frosch, die Spinne und den Einsiedler um Rat, da schlug der Frosch vor, diejenigen zu töten, die den Drachen angreifen wollten. Der Junge lehnte ab, und da verwandelte der Frosch sich in einen großen Zauberer. Er sagte, dass er den Jungen geprüft hatte und der Junge nun die Prüfung bestanden habe. Dann gab der Zauberer dem Jungen seinen Stab und damit konnte der Junge alle Toten wiederbeleben.
Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute."
https://belletristica.com/de/books/14864-der-drachenschatz
Das Märchenlicht frohlockte: Noch eine Geschichte über Drachen! Es flackerte wild auf und suchte weiter nach einer schönen Geschichte, die seiner flammenden Gestalt Nahrung bot. Da quiekt Mara Märschweinchen in freudiger Erwartung nun ihr Märchen erzählen zu können. Als das Märchenlicht zu ihr schwebte, wuchs die Aufregung in Mara und das kleine Herz war so stark pochend, dass es alle hörten. Ein beruhigender Schein ging von dem Märchenlicht aus und so erzählte Mara Märschweinchen das Märchen Am Anfang aller Geschichten.
Am Anfang aller Geschichten
Uionguiong!
Es war einmal vor unvorstellbar langer Zeit, da lagen Licht und Schatten miteinander im Kampf. Da schlug der Schatten vor, die Herrschaft an die Wesen zu übergeben, die zuerst etwas aus der Tiefsten Tiefe der Dunkelheit ans Licht bringen. Da willigte der Lichte ein, denn die Aufgabe erschien ihm gut und fair.
Sogleich machten sich die Handlanger ans Werk, die Erde umzugraben und allerhand Werkzeug zu erfinden. Sie fühlten sich wie die Sieger, beförderten glitzernde Dinger zu Tage und stinkenden schwarzen Schlamm.
Die meisten Tiere jedoch hatten kein Interesse an der Weltherrschaft und so lebten sie, wie es ihrer jeweiligen Art entsprach. Nur drei Tiere besprachen sich: „Was soll ich mit der Herrschaft über die Welt?“, klagte die Möwe. „Ich bin ein Wesen der Wolken und will mit den Winden tanzen.“
„Was soll ich mit der Herrschaft über die Erde“, fragte der Seehund. „Ich liebe es, mich in den Strömungen der Ozeane zu tummeln.“
„Aber seht ihr, was die Handlanger tun? Sie werden euren Himmel und euer Meer vergiften und ihr werdet nichts von dem tun können, was ihr liebt, wenn sie gewinnen.“ So sprach das Wollschwein.
Da schwiegen die beiden anderen.
Das Wollschwein seufzte. „Auch mir liegt nichts an der Herrschaft, doch will ich mich nicht versklaven lassen. Leider weiß ich nicht, wie ich zum Mittelpunkt der Erde gelangen kann. Wohl kann ich in der Erde wühlen und vielleicht auch einen Gang bauen. Doch würde mich der Erdkern verbrennen.“
"Wie soll ich zum Mittelpunkt der Erde gelangen", echote die Möwe. "Ich habe Flügel. Damit kann ich die Luft erobern. Wohl auch kurzzeitig ins Wasser tauchen, um einen Fisch zu schnappen. Doch in der Erde wühlen, das kann ich nicht."
„Auch ich kann keinen Gang bauen“, sprach der Seehund, „wenn wir einen Gang hätten, könnten wir wohl Wasser hinein leiten, das wird das Feuer lange genug löschen, um zur Erdmitte vorzudringen.“
Da seufzte die Möwe. "Mit Schnelligkeit kann ich dienen. Ich bin bereit, es zu versuchen, wenn ihr einen Gang baut und mit Wasser füllt."
So machten sie es:
Das Wollschwein grub einen Gang so tief, wie es konnte. Als es fast am Erdkern angelangt war, stieß die Möwe hinab. Als sie fast beim Ende des Tunnels war, durchbrach der Seehund die dünne Wand des Tunnels zum Meer mit einem Schlag seiner Schwanzflosse. Das Wasser sprudelte hinab, überholte die Möwe und riss sie das letzte Stück mit sich fort. Die Wucht des Aufpralls der Wassermassen durchbrach die dünne Kruste des Erdtunnels. Hindurch schoss der Vogel zur Erdmitte, bevor er mit aller Macht wieder nach oben geschleudert wurde: Denn beim Auftreffen des Wassers auf das Feuer gab es eine gewaltige Explosion.
Dem Vogel wurden die Federn weggesengt. So konnte er nicht zurück kehren ins Reich der Lüfte. Stattdessen freundete er sich mit dem Element Wasser an und liebt die Kälte. Man nennt ihn heute Pinguin.
Der Seehund und das Wollschwein wurden von dem erhitzten Wasser verschmort. Aus ihnen und den Tiefen des Ozeans wurde ein neues kleines Wesen geboren, das an Land ging, um die Geschichte der Geschichten zu erzählen: Das Märschwein nennt man es und ich bin ihre direkte Nachfahrin.
Glaubt ihr meine Geschichte nicht, so könnt ihr deren Wahrheit selbst nachprüfen: Dort, wo die drei den Tunnel gebohrt hatten, explodierte ein gewaltiger Vulkan und bildete eine neue Insel mitten in den Weiten des Ozeans. Island heißt sie. Dort, oben auf Snaefell, ist er noch heute, der Eingang zum Mittelpunkt der Erde. Das hat schon Jules Vernes vor vielen Jahren erkannt und berichtet.
Uoinguoing!
https://belletristica.com/de/books/14468-am-anfang-der-geschichten
Ein frohlockendes Flackern ging vom Märchenlicht aus, es webte etwas hin und her und besah sich den Märchenabend von oben. Etwas unschlüssig über den Köpfen der Märchenerzähler schwebend, ergriff der Flauschige das Wort. "Dieser Märchenabend ist nicht nur auf den deutschsprachigen Raum beschränkt, ich freue mich, dass uns Selina auch wieder begleitet und wir so wieder ein englischsprachiges Märchengedicht hören dürfen.
This fairy tale evening is not limited to the German-speaking countries, I am pleased that Selina accompanies us again and we can hear again an English-language fairytale poem." Das Märchenlicht vernahm die Worte und flackerte rasch zu Selina.
The collector of dust
Well, I can't tell
more than a short tale
about a mighty knight
who once in the dawn of time
travelled from star to star
each time he arrived
he asked for just
the tiniest particle of dust
while time was passing by
his ball of dust grew tall
until the load was too much
for a single one
so he dropped it or lost it
one day not far away
in the Milky Way
it was in the line of time
some millions of days
before we came into play
the knight went on and on
so sometimes we think that he forgot
the heap of dust he left behind
and sometimes we believe in his light
cause after all without
his collecting on purpose
we wouldn't live on
this planet of turquoise
https://belletristica.com/de/books/14466-the-collector-of-dust
Als Selina ihr Gedicht vorgetragen hatte, fiel unerwartet Zitti von der Decke, laut begrüßte die kleine Spinne die Anwesenden. Das neugierige Märchenlicht flackerte rasch zu ihr, denn es spürte, dass auch hier ein Märchen verborgen lag.
Die kleine Seidenraupe
Diese Geschichte ist nicht von mir, eine Seidenraupe hat sie mir erzählt. Sie plumpste eines Tages in mein Netz und kam nicht mehr heraus, als sie mich sah, sprach sie: „Bitte lass mich frei und friss mich nicht! Ich erzähle dir ein Märchen, bitte lass mich frei.“ Die kleine Seidenraupe bibberte vor Angst und hätte mir sicher auch geschmeckt. Aber ein Märchen entgehen lassen? Niemals! Also setzte ich mich hin und lauschte dem Märchen der Seidenraupe...
Es war einmal eine kleine Seidenraupe. Sie webte sich einen
Kokon aus blütenweißer Seide. Bevor sie sich in ihren Kokon legte, wollte sie
sich noch einmal waschen, um den Kokon nicht zu beschmutzen. Als sie sich
wusch, kam eine Kleidermotte des Weges und sah den Kokon. Rasch fraß sie das schöne Raupenkleid auf und rieb sich den dicken Bauch. Als die kleine Raupe wiederkehrte, sah sie nur, wie die fetten Motte davon flog. Traurigkeit machte sich in dem kleinen Räupchen breit. Würde sie jetzt niemals ein Schmetterling werden können?
Die kleine Seidenraupe fasste den Entschluss, dass sie sich einen neuen Kokon spinnen würde, einen weißeren, gemütlicheren und vor allem einen mottensicheren. Sie machte sich also auf in die Welt, um zu lernen, wie sie einen solchen Kokon anzufertigen hatte. Sie wanderte nach Norden und wurde bald vom Schnee überrascht. Er war so weiß, dass gefiel ihr gut. Doch die Kälte zerrte an ihren Kräften, bis sie vor Erschöpfung zusammenbrach und eins mit dem Schnee zu werden drohte. Da tappste ein flauschiges Wesen durch den Schnee. Es erblickte die kleine Raupe und legte sie in sein Rückenfell, wo es kuschlig warm und weich war. Die kleine Raupe bedankte sich bei dem freundlichen Bären, der ihr Leben gerettet und in ein wärmeres Land gebracht hatte und zog weiter. Es vergingen Tage und Wochen, aber sie fand keine Möglichkeit, wie sie ihren neuen
Kokon vor gefräßigen Motten schützen sollte. Da erblickte die Raupe eine
Pflanze mit lila Köpfen und herrlichem Duft. Sie dachte sich, wenn die Pflanze so gut riecht, dann müsste sie auch gut schmecken. Die kleine Raupe begann davon zu essen. Da flog eine Motte vorbei und herrschte sie an: „Spinnst du?“
„Wieso?“
Die Motte roch an der Raupe und verzog angewidert das Gesicht,
„Widerlich, einfach widerlich. Motte wirst du nicht! Lavendel so was
ekelhaftes!“, sich von der Raupe entfernend, polterte die Motte weiter: „Was
für ein Spinner!“
Die kleine Raupe freute sich aber über diese Worte. Sie hatte
endlich was gefunden, was gegen die Motten half. Sie begab sich heimwärts und baute da einen neuen Kokon: Weiß wie Schnee, Flauschig wie ein Bär und duftend wie der Lavendel. Der Kokon wurde ein richtiges Kunstwerk und stolz erfüllte die kleine Raupe. Und wider als sie sich wusch um ihren Kokon nicht zu beschmutzen, kam eine gefräßige Motte und wollte das Raupenkleid verschlingen, doch als sie den Lavendelduft roch, wurde ihr so schlecht, dass sie sich an den Blattrand setzen musste und nach frischer Luft schnappte. Da kam die kleine Raupe zu ihrem Kokon und setze sich von der Motte ungerührt in ihren Kokon.
„Du spinnst doch!“, sagte die Motte entgeistert.
„Werde ja auch ein Seidenspinner.“ sagte die Raupe stolz und
webte sich ein Mützchen für den Kopf.
Es kam der Tag, als die kleine Raupe, zum Seidenspinner wurde
und in die Welt flog. Nie wieder kehrte sie an diesen Ort zurück, doch ihre
Geschichten wurden von Raupengeneration zu Raupengeneration weiter gegeben,
ausgeschmückt und weitere erfunden. Und so lebte die kleine Raupe noch immer in
den Geschichten in dem kleinen Tal.
https://belletristica.com/de/books/14936-die-kleine-seidenraupe
"Natürlich habe ich die Raupe frei gelassen und wir sind gute
Freunde geworden.", sagte Zitti lachend und kletterte bereits wieder an die Decke. "Mir fiel heute Abend, eine halbe Stunde vor Beginn des Märchenabends, noch ein Märchen ein. Es wäre halt auch nur ein Anfang und überhaupt noch nicht ausgefeilt ...", sagte Shari zögerlich. Das Märchenlicht huschte sofort zur Waldhexe und war voller Neugier auf die Spontane Idee.
Shari's Märchen (noch kein Titel)
So hört denn, was mir Frau Holle erzählt hat ...
Frau Holle seufzte.
Noch so viel Bettwäsche war auszuschütteln, aber die Zeit wurde langsam knapp. Sie wusste, dass sie schon bald für viele Monate in einen bleiernen Schlaf fallen würde. Da musste doch alle Arbeit vorher erledigt sein!
Frau Holle fragte sich auch, wo eigentlich Goldmarie steckte. Seit ein paar Tagen war sie nicht mehr nach Hause gekommen. Sie hätte ihre Hilfe so sehr gebraucht!
In diesem Moment erschien Goldmarie summend auf der Wiese vor Frau Holles Haus. In der Hand trug sie eine kleine weisse Blume, ein Schneeglöckchen. Schweigend gesellte sie sich zu Frau Holle und half ihr, die schweren Decken auszuschütteln.
Die Tage gingen ins Land. Wieder verschwand Goldmarie und kehrte erst nach ein paar Tagen zurück. In der Hand trug sie einen Strauss Narzissen. Ein sanftes Leuchten lag auf ihrem Gesicht, während sie sich mit leichten Schritten Frau Holles Haus näherte.
Goldmarie beobachtete, wie Frau Holle mit müden Schritten ins Haus ging und schwerfällig neue Bettdecken zum Ausschütteln holen wollte.
"Reicht es nicht bald?" fragte sie ihre alte Lehrerin? "Weisst du denn nicht, wie sehr sich die Menschen auf der Erde nach Wärme und Blumen sehnen?"
"Doch, Goldmarie, ich weiss es. Doch schau, meine Zeit ist eine andere als jene der Menschen. Und manchmal – manchmal muss ... " Frau Holle setzte sich müde, die Kräfte hatten sie verlassen. Goldmarie begleitete sie ins Haus.
Weiter kam ich nicht ... es sei denn, ihr wollt den Rest des Bogens noch hören, den ich einfach reintippe?
*Das Märchenlicht flackert neugierig in einer kurzen Erzählpause auf, es wollte noch mehr erfahren und Shari erfüllt ihm diesen Wunsch*
Frau Holle schläft das erste Mal ein, Goldmarie kümmert sich um alles und verschwindet dann wieder. Da erwacht Frau Holle noch einmal, schleppt sich zu einer nächsten Decke, schleppt sie unter Aufbietung aller Kräfte raus - da erscheint Goldmarie. Auf dem Kopf trägt sie einen Blumenkranz: Maiglöckchen. Ihre Augen leuchten. Entschlossenen Schrittes geht sie zu Frau Holle, nimmt ihr die Decke aus der Hand und geleitet die müde Frau ins Haus. "Wen hast du jeweils getroffen, während du weg warst?"
Strahlend antwortet Goldmarie:
G.E.H.E.I.M.N.I.S :-D
Das Märchenlicht versuchte sich am Rätselraten, wer das G.E.H.E.I.M.N.I.S ist, dass machte ihm viel Spaß und es kam auch auf die Lösung, doch will es sie nicht verraten, damit jeder selbst erraten kann. Das kleine Licht wanderte nun durch die Reihen der Anwesenden, bevor es vor Elle halt machte um ihren Worten zu lauschen.
Himmelssternchen
Es war einmal eine kleine Seele. Die wollte gerne etwas Besonderes sein - „und mitten auf einer großen Wildblumenwiese leben“. Das schärfte sie Gott besonders ein, bevor sie sich auf die lange Reise vom Himmelreich auf die Erde machte.
Dort landete sie gerade so, wie sie Gott gebeten hatte. Viele große Kräuter und Blumen umgaben sie. Doch leider konnte keiner sie sehen oder hören – so weit entfernt standen die Wildblumen, die alle viel größer waren.
Da fühlte sich die kleine Seele sehr einsam.
Die Sonne kam und ging, die Monde kamen und gingen. Es wurde warm, es wurde kalt. Die kleine Seele haderte mit Gott: „Glücklich wollte ich sein und in einem Paradies. Aber was hast du stattdessen gemacht? Du hast mich so klein erschaffen, dass niemand mich bemerkt!“ Tränenn rollten ihre winzigen Wangen hinab. Ihr war so kalt, sie wollte Gott bitten, sie zurückzuholen ins Himmelreich.
Doch Gott hatte Erbarmen. „Du sollst dich immer an mich erinnern, deswegen habe ich dir meine Farbe gegeben. Wenn du dich an mich erinnerst, wird dir auch viel wärmer.“
„Was nützt mir die Farbe des Himmels? Mich sieht ja doch keiner!“
Kaum hatte die kleine Seele gesprochen als mit dumpfem Geräusch ein seltsames Wesen auf der Wiese landete. Es hatte keine Wurzeln. Dafür konnte es laufen.
„Was mache ich hier, hier ist ja nichts Besonderes“, sagte das Mädchen. Es rupfte an ein paar Margeriten und betrachtete den Boden. „Oh! Wer bist du denn?“ Erst als sie genauer hinschaute, konnte sie die winzige blaue Blüte richtig erkennen.
Es war das Kleid der kleinen Seele. „Meinst du mich?“ Ihr Herz hüpfte. Dieses riesige fremde Wesen hatte sie ausgewählt! „Kommst du von Gott?“
Die Riesin lachte. „Von Gott? Ich? Lass das nicht meine Eltern hören. Die sagen immer, ich sei ein Satansbraten.“ Ein Finger näherte sich und strich über die sternenförmige Blüte. „Aber du! Du bist so vollkommen. Wie kann etwas so Winziges so perfekt gestaltet sein?“
„Ich bin nur eine kleine Wiesenblume, die anderen beachten mich überhaupt nicht“, entgegnete die kleine Seele. „aber du – du bist die erste Seele hier, die mit mir spricht."
„Ich gehe nicht einmal zur Schule. Und es gibt viele Kinder auf der Welt. Millionen. Aber du, du bist weit und breit die einzige Blume deiner Art – fast hätte ich dich nicht entdeckt, so klein bist du. Hätte ich nicht auf meinen Bauch gehört ...“
„Auf deinen Bauch gehört?“
„Ja, da war plötzlich ein warmes Gefühl. Das sagte mir, ich soll mich hier hinsetzen – sonst hätte ich dich nicht entdeckt. Immer, wenn ich auf das warme Gefühl im Bauch höre, passiert etwas Wunderbares.“
„Und was ist jetzt Wunderbares passiert?“
„Ich habe dich gefunden! Das ist ein Wunder. Du bist fast unsichtbar. Und so vollkommen wie ein Stern. Ich werde dich bestimmt nicht vergessen.“
Da schmolz das Herz des kleinen Blümchens. Es wurde geliebt, einfach so! Bevor es zurück in den Himmel kehrte, sorgte Mutter Natur dafür, dass sich viele Sternchen-Blumen bildeten und in der Farbe des Himmels blühen. Sie heißen: Vergissmeinnicht.
https://belletristica.com/de/books/14960-himmels-sternchen
Das Märchenlicht flackerte glücklich über die neue Erzählung, als ihm verschiedenste Gerüche begegneten, es roch nach Korriander, Chilli, Pfeffer, aber auch nach Zimt, Vanille und Oregano. Da erschien Mister X mit einem Krug Festagsbier in der Hand. Ein Märchen schien ihm auf den Lippen zu liegen und so glitt das Märchenlicht zu ihm.
Gewürzschrank
"Die von Hüben sind nicht besser als die von hier drüben!", sagte der Salzstreuer zum Pfeffer, dem jede Würzigkeit fehlte und schweigend zustimmte. Jenseits der Mauer aus Topflappen, Essstäbchen und
Plastikschälchen hielten ein halbvoller Orgenaostreuer und eine Dose gerösteter Zwiebeln einen Plausch. "Nein, ich sage dir, die dort drüben, sind nicht besser als hier Hüben." Ein zu kurz geratener Salzstreuer pflichtete dem Oregano bei. Immer wieder griffen verschiedene Hände mal nach drüben, mal nach hüben um ein Auserwähltes Gewürz einem Gericht bei zumischen. Immer wieder kam es dazu, dass ein Gewürz von drüben, als auch ein Gewürz von hüben, Feuchtigkeit zog, vollends verklumpte und so starb, ehe es seiner Bestimmung zugerechnet werden konnte.
Verirrte sich ein Gewürz von drüben, mal nach hüben. Oder von
hüben, mal nach drüben, so wurde es von den Händen bald wieder an seinen Ursprungsplatz gestellt. Die Geisterhände kommentierten ihr Treiben immer wieder mit seltsamen Phrasen, wie "Unser Zeug steht da drüben, dass gehört dir nicht!"
Doch wem gehörten die Gewürze? Sie waren sich einig: Sich
selbst. Und sie wollten die Freiheit von allen Händen aus dem Schrank genutzt zu werden. Immer wieder riefen die Gewürze beider Seiten: "Wir sind das Salz in der Suppe! Wir machen den Geschmack!" - "Die Topflappen
müssen weg!" Doch die geisterhaften Hände legten nicht zusammen, was zusammen gehört. Immer wieder wurden Gewürze feucht oder zu selten genutzt, als dass sie sich glücklich fühlten.
Doch eines Tages griffen zwei Hände, die eine groß, die andere
klein, nach der unschönen Mauer. Sie zerrten sie aus dem Schrank und schoben die Gewürze zusammen. Jubel brach unter den Gewürzen aus. Dies war ein Schicksalstag! Fortan nahm jede Hand, welche den Schrank öffnete, das Gewürz, nach dem sie Verlangen hatten. Kein Gewürz war mehr feucht geworden und jedes Gericht schmeckte fortan den Händen besser.
https://belletristica.com/de/books/14974-gewurzschrank
Alle Anwesenden überlegten nun, welches Gewürz sie wohl im großen Gewürzschrank des Lebens darstellten. Das Mächenlicht zuckte umher, es spürte ein großes Märchen und das wollte es unbedingt haben. Im Verborgenen stand Lu und das Märchenlicht erkannte, dass dort das Märchen zu finden war. Gierig schoss es zum Schülerwesen und lauschte, wie die anderen, dessen Erzählung. Bevor das Schülerwesen begann, räusperte es sich noch einmal mit einem Lächeln auf den Lippen...
Takaro und Drecksau
Es war einmal eine Feenmuse namens Takaro, die ritt gerne auf dem Roomba Drecksau durch die Wohnung.
Über Sofa und Stühle, Tische und über alles, was ihnen sonst in den Weg kam und Drecksau drunter passte, preschte Takaro mit kleinen aber schnellen Schritten, ehe sie sich wieder auf Drecksau schwang.
Dieses Spiel ging eine ganze Weile bis – Ach herrje! :madness:
Drecksau stieß, wie eigentlich allzu oft, gegen ein Tischbein.
Doch dieses Tischbein war bereits von vielen anderen Unfällen ramponiert, er wackelte gefährlich und mit einem Mal kippte ein volles Glas Wasser herunter und erschrocken aufschreiend hechtete die kleine Fee zur Seite.
Takaro konnte sich noch gerade so retten, doch die gute alte Drecksau? O.O
Um den Roomba war es leider geschehen. T.T
Er zuckte, surrte und jaulte piepsend auf, ehe bei ihm alle Lichter ausgingen.
Angelockt vom Lärme traten nun drei weitere Feenmusen ins Zimmer und Penny, Maldeca sowie Lizzy offenbarte sich ein kläglicher Anblick…
Während Penny und Maldeca mit einem Mix aus Tadeln und Trösten Takaro ablenkten, widmete sich Lizzy dem zerstörten Roomba. Kurzerhand kam der Feenmuse mit den mechanischen Flügeln eine Idee. Sie schob den Roomba hinfort und begann zu werkeln.
Es verstrichen viele Stunden. °.°
Es ertönten laute, hämmernde Geräusche, Metall schien auf Metall zu treffen und war da nicht das wilde Geräusch einer Kettensäge und Lizzy, die wahnsinnig lachte? Keine der anderen Feenmusen wusste genau, was sie nun dieses Mal zu befürchten hatten… o.O
Kurz vor Abend war Lizzy dann fertig.
Die Erfinderin offenbarte stolz den neuen Roomba genannt „Franken-Roomba Ultimate Racer 9000“ 8-)
Begeistert sprang Takaro auf das “neue“ Reitier auf und jagte durch die Wohnung, ihr frisierter Freund hatte einiges mehr zu bieten als der alte! :cool2: +1;
Immer schneller huschte sie über die Möbel, immer schneller fuhr der Roomba und immer unberechenbarer und wilder fing er an Haken zu schlagen! :-.
Den anderen wurde schon schwindelig beim bloßen Zusehen! o.O Keuchend und ächzend versuchte Takaro mitzuhalten, doch irgendwann verfehlte sie den Moment zum Absprung und konnte nur mit Müh und Not sich am Stuhl hochziehen. :madness:
Doch der Roomba war nun außer Kontrolle. Panisch versuchte Lizzy mit einer Fernbedienung das Gerät unter Kontrolle zu bringen, doch es weigerte sich schier! :-/
Da steuerte der Roomba auf die Feen zu! Entsetzt stoben sie im letzten Moment auseinander. Sie mussten etwas tun, Ben und Sebi würden bald daheim sein!
Doch bevor sie sich einen Plan überlegen konnten, preschte der Roomba weiter und steuerte rasant auf eine Wand zu. !:C
Es rumste, es knallte, dann zischte es laut im Raum und die Feen hielten sich vor Schreck die Ohren zu. :flame:
Als Nächstes hallte ein klagendes Jaulen Takaros durch die Wohnung. Auch um Franken-Roomba war es nun geschehen. X'( Mit mitleidigen Mienen flatterten Penny, Maldeca und Lizzy zu Takaro, um sie zu trösten.
Da hörten sie mit einem Mal, wie die Haustür aufging und Ben und Sebi wieder nach Hause kamen. Erschrocken erstarrten die Feen. Was sollten sie jetzt nur tun? O.O
Penny sprach als erste ihre einzige Möglichkeit aus, sie mussten einfach sagen, was geschehen war. ^^`
Und das taten sie auch, als die beiden Lords ins Zimmer kamen und sie Haare raufend nach der Ursache der Brandflecken und dem seltsamen Schrotthaufen verlangten. °3°
Der Tag verging. Nun würde sie nicht mehr mit Drecksau durch die Wohnung toben können. Mit schlaff hängenden Flügeln zog sie sich nach einer ordentlichen Standpauke in ihr Regal zurück... ._.
Als sie am nächsten Morgen in die Küche flatterte, saßen bereits die Adminen und die Feenmusen zu Tisch und frühstückten. Als Takaro kam, wurde es still und seltsam angespannt. Was hatten die anderen denn nur?
Stirn runzelnd ließ Takaro ihren Blick schweifen und erstarrte. Ihr Blick war dort hängen geblieben, wo Drecksaus alte Dockstation war und Takaro begann zu strahlen. ^^)
Dort stand eine neue, lebendige und perfekt funktionierende Drecksau! <3
Sofort schwang sich die Feenmuse auf das Gefährt und so wurde es doch noch ein lauter und fröhlicher Morgen.
Und da sie noch nicht gestorben sind, so toben Drecksau und Takaro sicherlich noch heute. ;-)
https://belletristica.com/de/books/14984-takaro-und-drecksau
"Spam-Ende", sagte Lu, als es mit seiner Geschichte fertig war. Das Märchenlich war hoch erfreut und tanzte um das Schülerwesen herum. Indes spürte das Märchenlicht, dass noch weitere Märchen in der Runde schlummerten und auch diese wollte es hören. Sofort huschte es zu Dark um sein Märchen zu hören. "Dann wollen wir mal.", meinte der Vampir und kramte einen Zettel hervor.
Darks Märchen (noch kein Titel)
Es war einmal ein klitzekleiner Salatsamen.
Ungeduldig wartete er mit seinen Brüdern und Schwestern. Er wollte wachsen und groß werden.
Dann endlich war es soweit. Der Bauer und andere Männer kamen, holten ihn aus dem großen Sack heraus und trugen ihn zu den Maschinen.
Die Hoffnung, nun liebevoll in die Erde gepflanzt zu werden, erfüllte sich nicht. Stattdessen war da die Maschine. In Reih und Glied setzte sie ihn und seine Kameraden lieblos in die Erde. Eine kleine Salatarmee, ordentlich gepflanzt, wie auf einem Schachbrett.
Der Samen seufzte.
„Jammere nicht“, maßregelte sein linker Nachbar. „Uns hätte es viel schlimmer treffen können. Manche wachsen unter einem durchsichtigen Dach und spüren die Sonne oder den Wind nie direkt, sondern nur durch das Glas und ausgeklügelte Belüftungsanlagen.“
„Was weißt du schon! Hast du denn die Sonne überhaupt schon längere Zeit gesehen? Wir waren bisher doch nur im Dunkeln oder im Halbschatten.“, rief eine Stimme drei Reihen weiter.
„Biosalat müsste man sein“, wisperte jemand.
“Oh ja, Bio. Das wäre es.“
Irgendwann, Tage später - Salate haben kein Zeitgefühl daher ist eine genauere Angabe nicht möglich – musste unser kleiner Salat furchtbar husten.
„Was ist das?“, fragte er sich panisch. Seine kleinen zarten Blätter vibrierten leicht und er meinte, keine Luft zu bekommen. War es doch sonst höchstens der Wind, der ihn leicht in Bewegung brachte.
Gleichzeitig juckten seine noch kurzen Wurzeln furchtbar.
„Bleib ruhig und mach kein solchen Aufstand.“ Es war mal wieder der linke Griesgram, der mal wieder meinte, belehren zu müssen. Obwohl selbst nicht älter, schien er trotzdem mehr Wissen zu haben. „Das sind nur Dünger und Pflanzenschutzmittel.“
„Was ist das, … Dünger?“
„Der macht, dass mehr Nährstoffe im Boden sind und wir deshalb schneller wachsen. Daher fühlen sich unsere Wurzeln so seltsam an, die bekommen gerade ganz viel Input, fast zu viel, wie eine Überdosis. Und dass du schlecht Luft bekommst, dass kommt von dem Gift, das für die Schädlinge gedacht ist.“
„Aber warum tut man uns das an?“
„Willst du lieber von Schnecken gefressen werden? Sei dankbar und halte die Klappe.“
Unser Salat antwortete nichts darauf, sondern bewegte seine Blätter ratlos leicht hin und her. Das leise gemurmelte „Warum sind wir nicht Biosalate geworden?“ von irgendwo in der Nähe half ihm dabei natürlich auch nicht weiter.
Trotz seiner Bedenken wuchs er prächtig, und schon bald bestand er aus weit mehr als nur wenige zarte, dünne Triebe und Blätter.
Groß und prächtig war er geworden. Allerdings nicht nur er. Fast aus allen Samen, die mit ihm ausgesät worden waren, hatten sich ähnlich große Köpfe entwickelt.
Es war Zeit für die Ernte.
Und so kam es, wie es musste. Schon bald saß unser Held zwischen all den anderen Exemplaren auf dem Anhänger des Traktors und wartete, wohin die Reise sie führen würde.
„Ich weiß es, hört ihr? Sie werden uns in so eine eklige Plastikfolie packen und abtransportieren. Erst ins Kühlhaus, dann weiter im dunklen LKW. Der bringt uns dann in einen Einkaufsladen.“
„Was passiert dort mit uns?“, fragte unser Salat. Das alles wurde ihm zunehmend unheimlich.
Wie unser Salatkopf dem drohenden Plastik entkommt, er vom Anhänger rollt und zu einer bedürftigen Familie kommt, das wird dann noch aufgeschrieben und erzählt. Ebenso wird der Text noch ein wenig überarbeitet.
So beendete Dark seine Erzählung und das Märchenlicht war gespannt, wie es mit der Geschichte um den Salatkopf weitergehen würde. Das kleine Flämmchen schaute sich um, irgendwo war noch ein letztes Märchen verborgen! Bloß wo? Im Schatten schien sich etwas zun regen und Hola - Die Waldfee, eine Schattenfee, flatterte aus dem Schatten. Sie war es, die das letzte Märchen verbarg, rasch huschte das Märchenlicht zu ihr.
Farbenspiel
Es war einmal eine kleine Fee, die liebte alle Farben dieser Welt über allen maßen. Mit ihrem kleinen Pinsel färbte sie die Blätter bunt. Sprenkelte Fliegenpilze mit weißen Klecksern und strich jedes Blütenblatt in jeder erdenklichen Farbe. Sie war eine richtige Künstlerin und genoss das Licht. Tag für Tag flatterte sie umher und bemalte die Welt in allen Farben. Diese Farben sammelte sie aus den Regenbögen, die immer wieder in ihrem kleinen Feenwald nach Regen erschienen.
Es geschah zu einer Zeit, als die Sonne nicht mehr über den Horizont zu wandern schien und jede Regenwolke einen Bogen um den Feenwald
machte. Die kleine Fee malte beständig weiter, trotz der großen Hitze, den sie genoss das Malen. Doch so kam es, dass ihre Farbtöpfe immer leerer wurden und die kleine Fee bald darauf nicht mehr malen konnte. Sie flatterte zum Teich und begegnete einem Frosch, der ganz und gar Farblos war. Der Frosch quakte sehr traurig und die kleine Fee hörte seine Geschichte. Er war schon ohne Farbe geschlüpft und wünschte sich nichts mehr als ein bisschen Farbe. Wie gern wollte die kleine Fee seinen Wunsch erfüllen! Da erblickte sie ihr Spiegelbild im Teich und erkannte, dass sie aus vielen Farben bestand. Sie nahm ihren Pinsel und trug ihre Farben auf den Frosch. Der zum buntesten Frosch aller Frösche wurde, doch diese Tat hatte einen Preis: Ein Teil der Fee wurde schwarz. Immer mehr Tiere und Pflanzen begegneten der Fee, die sich nichts sehnlicher wünschten, als bunt zu werden. Und so verfärbte sich die Fee von einem schillernden bunt in eine schwarze Schattengestalt.
Als auch diese Farben aufgebraucht waren, bemerkte die kleine Fee wie heiß es war. Sie flatterte in eine Höhle um dort vor der sengenden Hitze in Sicherheit zu sein. Doch immer wieder versuchte sie aus der Höhle
heraus zu kommen, die Farben fehlten ihr. Tränen kullerten über ihr Gesicht, der Himmel gerührt von ihren Taten und Gefühl, weinte mit ihr. So entstanden zahllose Regenbögen und die kleine Fee sammelte wieder die Farben..
Sogleich versuchte sie sich erneut anzumalen, doch die Farben wollten nicht halten. Tieftraurig schaute sie in ihren Farbtopf, da hörte sie eine Kiefer raunen:
"Ich finde dich schön so, wie du bist, kleine Schattenfee."
Auch wenn der Körper Schattenhaft blieb, füllten diese Worte alle Farben in das Herz der Schattenfee und sie spürte wahres Glück. Fortan nannte sie sich selbst nur noch Schattenfee und bezog Quartier in der alten Kiefer, die sie so mochte, wie sie war.
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Eine leichte Melancholie legte sich über den Abend. Ist es die letzte Geschichte oder ein nahendes Ende des Märchenabends gewesen? Wer weiß das schon
Es wird immer ruhiger um das Lagerfeuer und die Müdigkeit der Anwesenden nimmt zu. Auch das Märchenlicht wird müde und drückt sich allmählich in sein Laternenlicht zurück. Der Flauschige beendet den Märchenabend und verspricht, dass dieser wiederkehren wird.