Ich habe schon in viele Feuer gesehen. In unserer Welt schaut man ins Feuer um die wahre Geschichte eines Menschen zu ergründen. Ich habe von anderen Welten gehört, in denen man versuchte ins Herz des Anderen zu blicken. Ein hoffnungsloses Unterfangen.
Ich stand in einer Schmiede und das Feuer des Schmiedes brannte noch. Er war nicht da. Ungewöhnlich ein Feuer so allein und verletzlich zurück zu lassen. Nie konnte man wissen, wann jemand vorbeikam, der die Gabe hatte ins Feuer zu sehen. Es machte den Menschen Angst.
Ich trat näher an das wärmende, züngelnde Licht. Es war als riefe es mich. Es war, als wollte es, dass ich ihm auf den Grund komme. Mit jedem Schritt wurde seine Geschichte lauter, bis die Schmiede um mich herum zu verschwinden schien. Das Feuer erzählte mir von den Schmieden, denen es diente. Klingen, die es formte. Gespräche, die keinem je zu Ohren kommen sollten, wagemutig in die Stille geflüstert. Von längst vergangen Zeiten, Intrigen, der großen Liebe und ihrem ersten und letzten Kuss am Feuer. Und ich sah den alten Schmied, wie er seine eiserne Hand ins Feuer legte und mit einem letzten Atemzug diese Welt verließ. Alles was blieb war dieses treue Schmiedefeuer, bis es einem Letzten auch seine vielen Geschichten erzählte.