Im Zimmer hörten sie alles, was die Todesser draußen besprachen. Regulus hielt Jeremy schützend in seinen Armen und beide schwiegen, um die anderen Todesser nicht auf sie aufmerksam zu machen. Allerdings war es in seinem Kopf ein riesiges Chaos. Auch emotional. Seit der letzten Begegnung mit diesen Todesser war es so seltsam. So vertraut. Als würden sie sich schon lange kennen.
Wenn man bedachte, dass seine Erinnerungen damit anfangen, als Jeremy und seine Eltern ihn fanden. Alles, was davor geschah war wie weggeblasen. Da konnte es schon sein, dass er den Mann kannte.
Unbewusst fasste sich Regulus an den linken Unterarm. Dort zierte das dunkle Mal seine sonst makellose, alabasterfarbene Haut. In einem Zeitungsausschnitt fand er mal exakt dasselbe Zeichen bei einem verurteilten Todesser.
Damals und auch heute noch schockierte ihn die offensichtliche Tatsache, dass er mal ein Todesser war. Seine größte Sorge, dass die Menschen, die ihn retteten und ihm in der Zeit sehr wichtig wurden ihn deshalb mieden und gar aus ihrem Dorf schmeißen würden. Aber diesen Zahn zogen sie ihm mit gewaltiger Sturheit.
Es machte ihn wütend, dass diese Verrückten seine neue Heimat angriffen. Die Menschen, die ihn, einen unbekannten mit dem Mal der Todesser und ohne jegliche Erinnerungen bei sich im Dorf Willkommen heißen- mit ein paar Außnahmen - wagten es diese Speichellecker Voldemorts diese herzensguten Leute anzugreifen und ihr Dorf zu zerstören. Wie konnten sie es nur wagen?
"Regulus, was machen wir jetzt?", fragte der Junge rastlos und besorgt.
Der Ältere atmete tief durch. Wenn er sich jetzt von seiner Wut mitreißen ließ könnte er nicht klar denken und das wäre in ihrer jetzigen Situation fatal. Zumal er auch auf Jeremy aufpassen musste. Er konnte es sich selbst nicht verzeihen, wenn diesem was geschah. Nicht den Jungen. Er und auch seine Eltern wuchsen ihm sehr ans Herz.
"Wir werden das Haus durch das Fenster verlassen und dort etwas gegen die Todesser unternehmen. Allerdings müssen wir vorsichtig sein. Wir wollen ja nicht erwischt werden. Egal, ob unsichtbar, oder nicht. Diese Leute sind sehr gefährlich. " sagte Regulus ernst. "Komm, lass uns hinaus. Wir müssen den Anderen helfen."
Er ging mit Jeremy zum Fenster, öffnete dieses leise und sah nach draußen. Achtete darauf, ob Todesser zu sehen waren und zauberte das Fenster breiter, mit einem Verzögerungszauber.
"Kommst du, Jer?", fragte der junge Mann und schlang seine Arme um den Jungen. Dieser gluckste, als sie sich auf das Fensterbrett stellten.
"Mum würde uns umbringen.", sagte er grinsend und sie sprangen. Regulus verlangsamte ihren Fall so, dass sie sich nicht verletzten, als sie auf den Boden an kamen.