Vertrauen 22
Regulus war wie erstarrt als er das Gesicht des Todessers sah. Es sah genauso aus, wie von dem Mann in seinen Träumen. War er das? Der Mann, den er seit einem Jahr suchte? Den...?
Lautes Poltern aus dem Untergeschoss riss ihn aus seinen Gedanken. Alarmiert wollte er nach unten eilen, als der Mann ihn am Arm packte und somit daran hinderte. Dessen Blick irritierte ihn. Irgendwie melancholisch, aber warum? Hatte es was mit seinen Träumen zu tun?
"Bitte, renn nicht in dein Verderben,Regulus!", sagte der junge Mann mit einer dunklen Stimme, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Irritierenderweise nicht vor Angst, sondern vor Erregung. Er war heilfroh, dass es nur eine Leichte war.
Der Junge wollte sich von ihm losreißen und das brachte ihn wieder in ihre gegenwärtige Lage zurück.
"Jeremy, er hat Recht. Wir können nicht einfach da runter rennen. Wir wissen nicht, wie viele es sind und deine Eltern werden mich häuten, wenn dir etwas passiert."
"Aber wir können sie doch nicht einfach im Haus wüten lassen.", Wütete der Junge.
"Ich weiß, ich..."
"Ich werde mich um sie kümmern. Verschwindet aus diesem Haus! Versteckt euch!", unterbrach Severus den Totgeglaubten und hielt ihnen zwei geöffnete Phiolen entgegen.
Beide sahen ihn misstrauisch und teils aufsässig an.
"Warum sollten wir dir trauen? Du bist ein Todesser, genau wie sie." Jeremy deutete die Treppe nach unten. "Warum solltest du uns helfen wollen?"
Mit diesen Fragen hat Jeremy recht! Warum sollte dieser Mann uns helfen? Weil er mich kennt? Er hat vorhin meinen Vornamen genutzt. dachte Regulus verwirrt.
"Hier ist niemand! Lasst uns nach oben gehen. Irgendwo müssen ja diese Blutsverräter sein."
Schritte, die auf die Treppe zu kamen.
"Vertraut mir! Hätte ich euch was tun wollen, hätte ich es schon längst getan.", sprach Severus eindringlich.
Kurz sah Jeremy Regulus an. Dessen Blick war voller Fragen. Der junge Mann fühlte sich genauso, aber sein Gefühl sagte ihm, dass er ihm glauben könne.
"Vertrau ihm! Er wird uns nichts tun.", antwortete Regulus auf die stumme Frage und nahm die Phiolen an sich.
Als der Junge ihn immer noch zweifelnd ansah setzte Regulus eine der Phiolen an seine Lippen und trank mit einem Zug den Inhalt leer. Kurz darauf setzte die Wirkung nach und nach ein. Als Jeremy sah, dass Regulus nicht vergiftet wurde nahm er die andere Phiole und trank sie in einem Zug leer. Auch bei ihm begann die Wirkung und das noch rechtzeitig, denn man hörte schon die Männer und einige Frauen die Treppen hochpoltern.
Eine leise öffnende und schließende Tür verriet, dass die Beiden sich im Zimmer versteckten. Regulus schien ihm noch zu vertrauen. Das tat seinem gebrochenen Herzen gut. Doch Zeit, um dieses Gefühl zu genießen hatte er nicht, denn einige seiner Rekruten kamen die Treppe hoch.
"Professor!"
"Hier oben ist niemand und nichts, was wir, oder unser Lord brauchen. Gehen wir weiter.", antwortete Severus kalt.
"Ja, Sir!"